| Titel: | Verbesserungen an Apparaten um den Druck des Leuchtgases zu reguliren, welche sich E. Newton in London, einer Mittheilung zufolge am 2. October 1852 patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 129, Jahrgang 1853, Nr. CII., S. 450 | 
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                        CII.
                        Verbesserungen an Apparaten um den Druck des
                           Leuchtgases zu reguliren, welche sich E. Newton in London, einer Mittheilung zufolgeMan vergl. den im polytechn. Journal Bd. CXXIV
                                    S. 334 beschriebenen Regulator.A. d. Red. am 2. October 1852 patentiren
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Juni 1853, S.
                              428.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        Newton's Verbesserungen an Apparaten um den Druck des Leuchtgases
                           zu reguliren.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung bezieht sich auf eine Methode, den Druck des Leuchtgases dergestalt zu
                              reguliren, daß dasselbe mit gleichmäßigem Drucke aus den Brennern strömt, ohne daß
                              der wechselnde Druck in den Hauptröhren oder die Anzahl der brennenden Gaslichter
                              einen Einfluß darauf hat.
                           Fig. 22
                              stellt einen solchen Regulator im Durchschnitte dar. A
                              ist ein Behälter, der an seinem unteren Ende mit der Straßenröhre, an seinem oberen
                              Ende mit der Speisungsröhre verbunden ist. Derselbe steht durch ein Seitenrohr C mit einem andern Behälter E in Verbindung, so daß das Gas in der Hauptröhre zu dem unteren Theil
                              beider Behälter freien Zutritt hat. Ungefähr in der Mitte des Behälters A befindet sich ein Ventilsitz a, auf welchen ein Scheibenventil m paßt,
                              dessen Stange n mit dem Arm eines um b drehbaren Hebels c
                              verbunden ist. Die Ventilstange n sollte schwer und lang
                              genug seyn, um die Fläche des Ventils in einer horizontalen Ebene zu halten. Von dem
                              anderen Ende des Hebels c erstreckt sich eine Stange d in die Höhe, welche in eine dünnere Stange e ausgeht, die in einer Führung im Deckel f senkrecht auf- und nieder gleitet. An diese
                              Stange ist eine Scheibe B befestigt, deren abwärts
                              stehender Kranz in eine mit Quecksilber gefüllte Rinne taucht. Das obere Ende der
                              Stange d dient zur Aufnahme der Gewichte l, welche, nachdem man den Deckel f abgeschraubt hat, beliebig aufgelegt und abgenommen werden können.
                           Das Gas der Hauptröhre hat freien Zutritt unter die Fläche der Scheibe B, so wie unter die des Ventils m, und da beide Flächen gleich sind, so übt das Gas auf sie gleichen Druck
                              aus; sie halten also vermöge ihrer Anordnung an den Enden eines gleicharmigen Hebels
                              einander das Gleichgewicht.
                           Die Gewichte l sind so regulirt, daß sie das Ventil gegen
                              jeden verlangten und bestimmten Druck, welcher den atmosphärischen Druck übersteigt,
                              offen halten; so daß, wenn das Gas in der Seitenröhre, d.h. das Gas über dem
                              Ventile, diesen Druck übersteigen sollte, dasselbe auf die obere Fläche wirkt und
                              das Ventil allmählich niederdrückt. Dadurch wird aber die Oeffnung für das
                              durchströmende Gas verkleinert, bis das letztere wieder auf den bestimmten Druck
                              reducirt worden ist; alsdann wird das Ventil durch das Uebergewicht l der Scheibe wieder gehoben. Hieraus erhellt, daß der
                              wechselnde Gasdruck in der Hauptröhre auf die Regulirung nie einen nachtheiligen
                              Einfluß haben kann.
                           Fig. 23
                              stellt eine Modification des beschriebenen Apparates im Verticaldurchschnitte dar.
                              Der Behälter A ist mit der Hauptröhre bei c und mit der ins Haus führenden Seitenröhre bei b verbunden. Das auf den Sitz a schließende Ventil d ist mit einer Stange
                              und einem Gewichte f versehen und wird durch den Hebel
                              g in horizontaler Lage erhalten. Der Behälter E steht mit dem Behälter A
                              unterhalb des Ventils durch den Hals C und oberhalb des
                              Ventils durch den Canal m in Verbindung. Der Behälter
                              E ist mit zwei ringförmigen Quecksilberrinnen p und q versehen, in welche
                              die Kränze r und s der
                              Scheibe B tauchen. Diese Rinnen stehen durch
                              Seitencanäle t mit einander in Verbindung, so daß in
                              beiden das Quecksilber in gleichem Niveau steht. Die Scheibe steht, wie bei der
                              Anordnung Figur
                                 22, durch eine verticale Stange i mit dem
                              Hebel g in Verbindung.
                           Die Oberfläche der Scheibe innerhalb des inneren Kranzes s, welche dem Druck des Gases in der Hauptröhre ausgesetzt ist, muß der
                              dem Gas in der Hauptröhre ausgesetzten Oberfläche des Ventils genau gleich seyn, so
                              daß sie diesem Druck vollständig das Gleichgewicht hält, welchen Veränderungen der
                              letztere auch unterliegen möge; und die Fläche der Scheibe zwischen dem inneren und
                              äußeren Kranz r und s,
                              welche dem Gasdruck in der Seitenröhre dargeboten wird, muß so groß seyn, daß der
                              Druck des Gases in der Seitenröhre auf dieselbe nebst der oberen Ventilfläche wirkt;
                              denn je größer die diesem Druck ausgesetzte Oberfläche ist, desto empfindlicher ist
                              das Instrument. Da der Gasdruck in der Hauptröhre auf dem Ventil und der Scheibe
                              balancirt wird, so bleibt begreiflicher Weise das Ventil durch das Uebergewicht des
                              Hebels auf der Seite der Scheibe offen, bis der Druck des Gases in der Seitenröhre
                              den bestimmten Grad übersteigt; alsdann wirkt derselbe auf die Fläche der Scheibe zwischen
                              beiden Kränzen und auf die obere Seite des Ventils, und da er auf eine große Fläche
                              wirkt, so bewegt sich das Ventil sogleich gegen seinen Sitz hin und verkleinert
                              dadurch allmählich die Oeffnung für das durchströmende Gas, bis die geeignete
                              Spannung wiederhergestellt ist. Diese Anordnung gewährt in Vergleich mit der vorher
                              beschriebenen den Vortheil, daß der Gasdruck in der Seitenröhre auf eine weit
                              größere Oberfläche wirken kann, um das Ventil zu schließen, wenn der Druck das
                              normale Verhältniß übersteigen sollte. Das Instrument kann mit einem kleinen Ventil
                              eben so empfindlich gemacht werden, als das andere mit einem sehr großen Ventil.
                           
                        
                     
                  
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