| Titel: | Berdan's Quetsch- und Amalgamir-Maschine. | 
| Fundstelle: | Band 131, Jahrgang 1854, Nr. V., S. 16 | 
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                        V.
                        Berdan's Quetsch- und
                           								Amalgamir-Maschine.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, 1853, Nr.
                              								1570.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. I.
                        Berdan's Quetsch- und Amalgamir-Maschine.
                        
                     
                        
                           In England ist neuerlich die Aufmerksamkeit auf ein Modell von dieser Maschine
                              									gerichtet worden. Amerikanische Blätter sprachen zuerst lobend von derselben, und in
                              									jenem Lande war sie schon längere Zeit und mit Vortheil im Betriebe, ehe sie nach
                              									England eingeführt wurde. Das uns vorliegende Modell ist jedoch in mehr als Einer
                              									Beziehung gegen die in Amerika im Betriebe stehenden Maschinen mangelhaft. Jedoch
                              									wird die nachstehende Beschreibung mit Hülfe der Fig. 21 hinlänglich seyn,
                              									um einen Begriff von der Einrichtung und der Wirkung der Maschine zu geben.
                           Sie besteht aus großen gußeisernen Becken, die an geneigt stehenden Wellen befestigt
                              									sind, um die sie eine drehende Bewegung haben. In diesen Becken befinden sich
                              									gußeiserne Kugeln, welche, wenn die Maschine in Ruhe ist, in den tiefsten Theilen
                              									liegen. Jede Kugel ist an einem Punkt ihrer Oberfläche mit einem rotirenden Stift
                              									verbunden, welcher dieselbe Neigung wie die Welle hat, woran er befestigt ist.
                              									Sowohl die Amalgamation als auch die Quetschung werden in dem Becken bewirkt; und um
                              									die Verbindung des Goldes
                              									mit dem Quecksilber zu erleichtern, ist unter jedem Becken ein Ofen angebracht,
                              									wodurch das Quecksilber erwärmt und seine Verwandtschaft zum Gold erhöht wird.
                           Wenn die Becken sich zu drehen beginnen, so sucht die Reibung zwischen den Becken und
                              									den Kugeln, diese aus der Lage zu bringen, welche sie im Zustand der Ruhe haben,
                              									während die Schwere sie in letzterer Lage zu erhalten strebt. Eine dritte Kraft
                              									bildet der Stift, um den sich die Kugel dreht. Durch die vereinigte Wirkung der
                              									Reibung, der Schwere und des Stifts, wird nun der Quarz und die andern Substanzen,
                              									mit denen das Gold vorkommt, zerquetscht. Aus der Neigung der Becken folgt, daß das
                              									Quecksilber vermöge der Schwere an dem Quetschpunkt der Kugel gehalten wird und das
                              									Metall aufnimmt, sobald es von dem Quarz getrennt ist.
                           Das Mining Journal macht in einem Artikel über diese
                              									Maschine die nachstehende wichtige Bemerkung: – „Es ist von allen
                                 										erfahrenen Praktikern anerkannt, daß eine vollständige Amalgamation nicht ohne
                                 										eine rasche Reibung und bedeutenden Druck bewirkt werden kann; und die
                                 										Schwierigkeiten bei allen jetzt gebräuchlichen Maschinen, mit denen man es
                                 										versucht hat in einer und derselben Operation zu pulvern und zu amalgamiren,
                                 										bestehen darin, daß diese Maschinen das Quecksilber nicht an dem zerquetschenden
                                 										Punkte der Kugel oder des Rades halten, oder die kreisförmige Drehung des
                                 										Wassers und des schnell pulverisirten Erzes verhindern, bis das Erz in einen
                                 										feinen Schlamm verwandelt ist. In diesem Fall findet nur ein unvollkommenes
                                 										Anquicken des Goldes mittelst des Quecksilbers statt.“
                              								
                           Hr. Berdan soll sein Patent für 110,000 Pfd. Sterl.
                              									verkauft haben. Eine seiner Maschinen ist im September 1853 nach England
                              									gekommen.
                           Aus Nr. 1571 des Mechanic's Magazine entnehmen wir noch
                              									Folgendes über diese Maschine: Besonders gute Resultate hat man bei den
                              									Goldbergwerken in Nord-Carolina und Virginien damit erlangt, indem man jetzt
                              									für drei Dollars Gold gewinnt, wo man sonst nur für einen gewann. Armer Goldsand aus
                              									Virginien und Californien, welcher bei dem ältern Verfahren nicht benutzt werden
                              									konnte, gibt jetzt eine bedeutende Ausbeute. Aus diesem Grunde kommt die Maschine
                              									immer mehr und mehr in Gebrauch.
                           
                        
                     
                  
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