| Titel: | Ueber hohle Eisenbahnachsen; von Hrn. J. E. Mac Connel. | 
| Fundstelle: | Band 131, Jahrgang 1854, Nr. XXVI., S. 109 | 
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                        XXVI.
                        Ueber hohle Eisenbahnachsen; von Hrn. J. E. Mac Connel.
                        Aus dem Civil Engineer and Architect's Journal, Novbr.
                              									1853, S. 387.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									II.
                        Mac Connel, über hohle Eisenbahn-Achsen.
                        
                     
                        
                           Um recht starke und dauerhafte Eisenbahnachsen herzustellen, welche einen der
                              									wichtigsten Punkte für die Sicherheit der Reisenden bilden, kam der Verfasser nach
                              									wiederholten Versuchen und mit Benutzung aller von Andern darüber gemachten
                              									Erfahrungen, zu dem Resultate, daß die hohlen oder röhrenförmigen Achsen, an und für
                              									sich, wenn sie gehörig angefertigt wurden, alle Eigenschaften vereinigen, welche
                              									erforderlich sind, um die beste Form mit Leichtigkeit, Festigkeit, Gleichartigkeit
                              									der Textur des Materials, Elasticität zur Verminderung der nachtheiligen Stöße und
                              									Erschütterungen, und folglich mit Dauerhaftigkeit zu verbinden.
                           Die Wahl der Röhrenform für die Achsen wurde durch die Erfahrung veranlaßt, daß mit
                              									einem bedeutend geringern Gewicht des Materials eine größere Festigkeit erlangt
                              									werden kann, um der Torsion, der Biegung durch Druck oder Belastung, oder den Stößen
                              									zu widerstehen. Da der Widerstand einer massiven Achse gegen die Biegung und Torsion
                              									im Verhältniß der vierten Potenz des Durchmessers (oder des Quadrats vom Quadrat), das Gewicht aber
                              									nur wie das Quadrat des Durchmessers steigt, so haben zwei massive Cylinder, deren
                              									respective Durchmesser 4 und 5 Zoll betragen, oder im Verhältniß von 1 zu 1 1/4
                              									stehen, ein Gewichtsverhältniß von 16 zu 25 oder von 1 zu 1 1/2, dagegen einen
                              									Widerstand von 256 zu 625, oder von 1 zu 2 1/2. Macht man nun die stärkere Achse auf
                              									zwei Drittel des Durchmessers hohl, so wird sich ihr Gewicht um 1/2 (2/3 ×
                              									2/3 = 4/9 oder fast 1/2) und ihr Widerstand nur um 1/5 (2/3 × 2/3 ×
                              									2/3 × 2/3 = 16/81 oder fast 1/5) vermindern, und das Verhältniß zu der
                              									schwächeren massiven Achse wird dann seyn: 1 zu 1 1/4 im Durchmesser, 1 zu 7/8 im
                              									Gewicht, und 1 zu 2 im Widerstande. Daher ist der Widerstand der doppelte, mit 1/8
                              									weniger Gewicht.
                           Die Anwendung hohler Achsen wurde schon vor mehreren Jahren versucht, jedoch nicht
                              									fortgesetzt, weil man bei der damaligen Fabricationsweise nicht im Stande war, eine
                              									hinlängliche Gleichförmigkeit der Eisenstärke an allen Punkten der Röhre und ein
                              									vollkommen fehlerfreies Material sicher zu erzielen. Das angenommene Verfahren
                              									bestand darin, zwei oder drei Stäbe von halbkreisförmigem Querdurchschnitt
                              									auszuwalzen, welche alsdann mit stumpf gegen einander stehender Fuge – jedoch
                              									ohne inwendigen Druck und mit massiven Enden, da wo die Zapfen vorhanden waren
                              									– zusammengeschweißt wurden. Da nun die Schweißung dieser Achsen ohne Dorn
                              									oder innern Druck bewerkstelligt wurde, so war ihre Festigkeit sehr ungleich und es
                              									konnte der schwächste Punkt ganz nahe an demjenigen liegen, wo die größte Festigkeit
                              									erforderlich war.
                           Um diese gewichtigen Einwürfe zu heben, wurde vom Verfasser bei der Anfertigung der
                              									Achsen ein Verfahren eingeführt, welches allen Bedingungen entspricht, indem es die
                              									größte Festigkeit mit dem wenigsten Material, einer gleichförmigen Textur,
                              									vollkommen gleicher Eisenstärke und mit sicherer Ausführung verbindet.
                           Das Verfahren ist das nachstehende: Eine Anzahl Segmentalstäbe von dem besten Eisen
                              									wird von solchem Querschnitt ausgewalzt, daß sie für das Schweißen zusammengelegt,
                              									einen vollständigen Cylinder, Fig. 16, bilden, welcher
                              									etwa den 1 1/2fachen Durchmesser der vollendeten Achse hat. Die Stäbe müssen genau
                              									zusammenpassen, so daß keine Zwischenräume bleiben, und so übereinander greifen, daß
                              									sie eine vollkommen feste Schweißung gestatten, wie Fig. 17. zeigt.
                           Dieser Cylinder von losen Segmentalstäben wird einstweilen durch eine Schraubenzwinge
                              									zusammengehalten und jedes Ende wird in den Ofen gebracht und erhält eine
                              									Schweißhitze, so daß die Stäbe theilweis mit einander verbunden werden, worauf man
                              									die Zwingen wegnehmen kann. Darauf wird die ganze Röhre in den Ofen gebracht, erhält dort eine
                              									Schweißhitze und gelangt alsdann zwischen eine Reihe kreisrunder Caliber der Walzen,
                              										B, B, Fig. 17, eines
                              									Walzengerüsts. Jedes Caliber ist mit einem Dorn A von
                              									eyförmiger Gestalt versehen, und zwar genau in der Mitte. Diese Dorne sind an
                              									starken Stangen befestigt, deren Enden eine feste Lage haben, so daß der Dorn in
                              									seiner gehörigen Stellung bleibt, wenn Druck oder Zug, während der Walzarbeit,
                              									darauf einwirkt. Die Dorne bestehen aus Gußeisen, sind schalenhart und werden
                              									mittelst einer starken Mutter an der Verstärkung der Stange festgehalten, können
                              									aber auf diese Weise leicht weggenommen werden.
                           Die Bewegung der Walzen kann mittelst eines ein- und ausrückbaren Vorgeleges
                              									leicht gewechselt werden, so daß, wenn die Achse durch ein Caliber und über den Dorn
                              									nach einer Richtung durchgewalzt worden ist, sie nach der entgegengesetzten gehen
                              									kann. Dann wird die Achse in das nächste, engere Caliber des Walzgerüsts, welches
                              									mit einem kleinern Dorn versehen ist, gebracht und auch vorwärts und rückwärts
                              									durchgewalzt, und so durch eine Reihe von Calibern mit Dornen, von denen jedes in
                              									einem gewissen Verhältniß enger ist, als das vorhergehende. Bei jedesmaligem Wechsel
                              									des Calibers wird die Achse um ein Viertheil ihrer Peripherie gedreht, so daß sie
                              									auf allen Seiten gleichen Druck erhält und das Eisen möglichst gleichförmig
                              									zusammengepreßt wird, was sehr wesentlich ist, damit die Schweißung an jedem Punkt
                              									der Röhre eine gleiche ist.
                           Die in einer Versammlung des Ingenieur-Vereins zu Birmingham vom Verfasser
                              									vorgelegten Stücke zeigten die Vollkommenheit und Trefflichkeit der Arbeit, wovon
                              									auch die Proben einen Beweis lieferten, denn die Achsen wurden nicht allein äußern,
                              									starken Stößen, sondern auch dem auseinander treibenden Druck eines Dorns
                              									unterworfen, welcher in das Innere getrieben wurde. Niemals wiesen diese Proben eine
                              									mangelhafte Schweißung nach, obgleich sie mit Stücken angestellt wurden, welche von
                              									den Enden abgeschnitten worden waren und an deren vollkommener Schweißung man am
                              									ersten zweifeln konnte.
                           Nachdem die Achsen ausgeschweißt und durchgewalzt worden sind, so daß sie ihre
                              									erforderliche Stärke erlangt haben, gelangen sie zu einem Hammer, dessen Bahn und
                              									Amboß runde Gesenke haben und in denen sie über ihre ganze Oberfläche geebnet
                              									werden. Während dieser Arbeit fällt ein dünner Wasserstrahl darauf, wodurch der
                              									Schmied in Stand gegesetzt wird, durch die Ungleichheit der Farbe sogleich die
                              									schlechten Schweißstellen zu erkennen. Von dem Hammer kommen die Achsen zu den
                              									Kreissägen, welche sie zu der erforderlichen Länge abschneiden, so daß sie nun, bis auf die Bildung der
                              									Schenkel welche in den Pfannen der Büchsen liegen, fertig sind.
                           Wenn die Achsen von dem Hammer kommen, so ist ihre Oberfläche vollkommen rein, sowohl
                              									auf der äußern als innern Seite, indem der Hammerschlag gänzlich entfernt ist. Die
                              									Enden werden dann wieder gewärmt und mittelst eines Hammers die Schenkel oder Zapfen
                              									gebildet, so daß sie genau in die Büchsen passen; während des Schmiedens wird ein
                              									Dorn in das Ende der Röhre gesteckt.
                           Es können diese Schenkel aber auch durch ein Walzwerk hervorgebracht werden, dessen
                              									Walzen Tafeln von der ganzen Länge der Achsen haben und dieselben der Quere nach
                              									durchwalzen; beide Tafeln sind Duplicate von einander und Matrizen der fertigen
                              									Achse.
                           Die Fabrication dieser Achsen wird jetzt von der
                              									Patent-Achsen-Compagnie (Patent Shaft
                                 										Company) ausgeführt und zwar auf eine dem hohen Ruf dieser Fabrik
                              									entsprechende Weise.
                           Als Beispiel der Ersparung an todtem Gewicht, welche man durch diese Achsen erlangt,
                              									wollen wir eine Eisenbahn als Beispiel annehmen, die im Ganzen 15000 Personenwagen
                              									und Frachtwagen gebraucht, von denen jeder 10,000 engl. Meilen jährlich läuft. Das
                              									Gewicht zweier massiven Achsen betrage 5 Ctr., so wird, wenn man sie durch hohle
                              									Achsen von gleicher Festigkeit ersetzt, das Gewicht für jeden Wagen um 1 1/2 Ctr.
                              									vermindert. Vertheilt man dieses Gewicht auf die obige Wagenzahl, so beträgt es
                              									14,250,000 Tonnen für 1 engl. Meile per Jahr, und nimmt
                              									man die Kosten der Locomotiv-Zugkraft zu 1/4 Pence per Tonne und Meile an, so beträgt die ersparte Summe jährlich 11,700 Pfd.
                              									Sterl., ohne die übrigen Vortheile, die Schonung der Bahn etc. zu
                              									berücksichtigen.
                           An den Achsen, welche in der Versammlung der Ingenieur-Gesellschaft vorgezeigt
                              									wurden, waren zwei verschiedene Arten von Schenkeln vorhanden, parallele mit
                              									abgerundeten Scheiben und die doppelt conischen, wie sie auf mehreren englischen
                              									Bahnen, z.B. auf der Nordbahn, der West-, Bristol-Exeter-, der
                              									Südwaliser und der Süd-Devon-Bahn, angewendet werden. Für beide Arten
                              									von Schenkeln sind die hohlen Achsen zweckmäßig, wiewohl nicht in Abrede gestellt
                              									werden kann, daß bei der Fabrication der doppelt conischen Schenkel sowohl an den
                              									massiven als hohlen Achsen die Textur des Eisens leichter verändert werden kann, was
                              									bei den parallelen nicht der Fall ist.
                           Um die verhältnißmäßige Widerstandsfähigkeit der massiven und der hohlen Achsen gegen
                              									eine in senkrechter Richtung darauf einwirkende Kraft kennen zu lernen, wurden unter
                              									Leitung des Hrn. Marshall, des Secretärs der
                              									Ingenieur-Gesellschaft, Versuche angestellt. Jede Achse ruhte auf massiven gußeisernen
                              									Blöcken, welche wie die Schienen auf denen die Achse steht, 4 Fuß 11 Zoll (engl.
                              									Maaß) von einander entfernt waren. Ein 18 (englische) Ctr. schwerer, gußeiserner
                              									Rammklotz wurde alsdann von 12 Fuß Höhe auf die Mitte der Achse fallen gelassen und
                              									die Größe der erfolgten Biegung gemessen. Darauf wurde die Achse um die Hälfte
                              									umgedreht und der Rammklotz wieder herabgelassen, so daß die Biegung in
                              									entgegengesetzter Richtung erfolgte. Dieses Verfahren wurde so lange wiederholt, bis
                              									die Achse zerbrach. Die allgemeinen Resultate dieser ersten
                                 										Reihe von Versuchen sind folgende:
                           Eine alte massive Achse, von 3 3/4 Zoll Durchmesser in der
                              									Mitte, und 4 1/2 Zoll an den Enden, welche drei Jahre lang benutzt worden war, wurde
                              									beim ersten Schlage des Rammklotzes 8 3/4 Zoll gebogen; beim zweiten Schlage in
                              									entgegengesetzter Richtung wurde sie fast gerade gemacht, durch den dritten Schlag
                              									um 10 Zoll gebogen und mit dem sechsten Schlag brach sie quer durch.
                           Eine neue massive Achse von denselben Dimensionen, wurde
                              									durch den ersten Schlag 9 3/4 Zoll gebogen, beim zweiten fast gerade gemacht, beim
                              									dritten um 9 1/2 Zoll, beim vierten um 2 1/2 Zoll gebogen und beim fünften zerbrach
                              									sie 3/4 Zoll von dem Mittelpunkte. Das Bruchansehen war auf 3/4 des Querschnitts
                              									krystallinisch, der übrige Theil fadig.
                           Eine neue hohle Achse von 4 5/8 Zoll Durchmesser der
                              									ganzen Länge nach, wurde durch den ersten Schlag 5 Zoll gebogen, durch den zweiten
                              									fast gerade gemacht und durch den dritten wieder um 5 Zoll gebogen. Der neunte
                              									Schlag veranlaßte eine Biegung von 4 1/2 Zoll und der zehnte eine solche von 1 3/8
                              									Zoll. Bis zum fünfzehnten Schlage wurde sie abwechselnd gebogen und es betrugen die
                              									Biegungen 2 bis 3 1/2 Zoll. Es zeigte sich keine Spur von Schwäche oder Bruch, beim
                              									fünfzehnten Schlag aber eine leichte Hebung der Oberfläche. Die Schläge wurden noch
                              									bis zum siebenundzwanzigsten fortgesetzt, wobei die Biegungen von 2 bis 3 5/8 Zoll
                              									wechselten, worauf in der Mitte der Achse ein 1 1/2 Zoll langer Querbruch erfolgte.
                              									Der achtundzwanzigste Schlag bog sie 3/8 Zoll und da er auf die entgegengesetzte
                              									Seite von dem Bruch geführt wurde, so schloß er denselben. Beim neunundzwanzigsten
                              									Schlag wurde die Achse zwei Drittel durchgebrochen und um 9 1/2 Zoll gebogen; die
                              									Bruchfläche war sehr fadig.
                           Eine zweite Reihe von Versuchen wurde in der Absicht
                              									gemacht, die verhältnißmäßige Festigkeit der Schenkel an hohlen und an massiven
                              									Achsen in Beziehung auf Brüche kennen zu lernen.
                           
                           Die Achsen lagen auf einem Amboß und zwar so, daß die innere Scheibe des Schenkels 1
                              									1/2 Zoll über die Kante des Amboßes wegstand, wodurch also die Unterstützung der
                              									Achse in der Nabe des Rades dargestellt wurde. Es wurden 100 Schläge mit einem 24
                              									Pfund schweren Vorschlaghammer oder Schlägel auf die obere Seite des vordern Endes
                              									des Schenkels geführt und dabei nach 12 oder 13 Schlägen der Schmied gewechselt. Die
                              									Biegung des Schenkels wurde alsdann gemessen und die Achse um die Hälfte gedreht,
                              									worauf diese Seite wiederum 100 Schläge erhielt. Dasselbe Verfahren wurde dann
                              									ferner wiederholt. Die allgemeinen Resultate dieser Versuche waren die folgenden:
                              									–
                           Bei einer alten massiven Achse mit Schenkeln von 3 auf 5
                              									Zoll, welche drei Jahre im Gebrauch gewesen war, erfolgte der Bruch des einen
                              									Schenkels nach 205 und der des andern nach 53 Schlägen; beide Brüche gingen quer
                              									durch den Schenkel an der Scheibe.
                           Bei einer neuen massiven Achse, mit Schenkeln von 3 auf 6
                              									Zoll, brach der Schenkel nach 570 Schlägen ab; der Bruch war unregelmäßig von
                              									Gestalt und fadig.
                           Eine neue hohle Achse, mit Schenkeln von 3 auf 5 Zoll,
                              									erhielt 400 Schläge auf den Schenkel, welche das Ende 5/8 Zoll niederbogen und eine
                              									Längenspalte an die untern Seite von 3 3/4 Zoll Länge verursachten, jedoch keinen
                              									Querbruch.
                           Eine neue hohle Achse mit gleich großen Schenkeln erhielt
                              									800 Schläge auf das Schenkelende, wodurch es um 1/8 Zoll gebogen wurde und eine
                              									Längenspalte auf beiden Seiten entstand, die aber nur einen 3/4 Zoll langen
                              									schwachen Querbruch in der Nähe der Scheibe veranlaßte.
                           Die Versuche über den Widerstand gegen ein in der Querrichtung auf die Mitte der
                              									Achse wirkendes schweres Gewicht, wobei man dasselbe abwechselnd auf die eine oder
                              									die andere Seite wirken läßt, zeigen, daß die hohlen Achsen fast doppelt so fest in
                              									dieser Beziehung sind, als die massiven. Die Biegung betrug bei jenen nur 5, bei
                              									diesen aber 9 3/4 Zoll, die Auzahl der Schläge durch welche die ersteren zerbrochen
                              									wurden 29, die Anzahl, durch welche der Bruch der zweiten erfolgte, nur 5. Dieß ist
                              									ein ganz unwiderlegbarer Beweis von der größern Festigkeit der hohlen Achsen.
                           Die hohle Achse wurde nur 1/8 Zoll oval in ihrer Mitte nach dem siebenten Schlag, und
                              									erst beim 28sten Schlag, kurz vor dem Bruch, wurde sie 1/4 Zoll oval.
                           Die Versuche über die Festigkeit der Schenkel zeigen, daß während bei den massiven
                              									Achsen ein Querbruch dicht an der Scheibe erfolgt, die Schenkel der hohlen Achsen mehr
                              									Hammerschläge aushalten können und dann nur der Länge nach aufreißen, was ebenfalls
                              									ein Beweis ihrer weit größeren Festigkeit ist.
                           ––––––––––
                           Bei den Discussionen welche nach dem Vorlesen obigen Aufsatzes in der
                              									Ingenieur-Gesellschaft entstanden, wurde bemerkt, daß auf dem Bruch der
                              									hohlen Achse alles Eisen fadig erscheine, während der Bruch der massiven
                              									meistentheils krystallinisch sey; ferner, daß man bei den hohlen Achsen von gleicher
                              									Festigkeit etwa zwei Fünftel an Gewicht erspart, daß man der größeren Sicherheit
                              									wegen ihnen in der Praxis aber ein Drittel vom Gewicht der massiven gebe. Es wurde
                              									ferner bemerkt, daß die hohlen Achsen bereits auf der Nordwest-,
                              									Midland- und großen Nord-Bahn angewendet werden, und schon über 500
                              									angefertigt worden sind, wovon einige schon seit neun Monaten mit bestem Erfolg in
                              									Gebrauch sind.
                           Hr. MacConnell bemerkte, daß von welcher Beschaffenheit
                              									auch die einwirkende Kraft, oder die von den Stößen veranlaßte Veränderung der
                              									Textur seyn mag, die Wirkung der ununterbrochenen Stöße und Erschütterungen bei
                              									einer hohlen Achse sehr vermindert werden muß, indem die Stöße von der Höhlung
                              									aufgefangen und unterbrochen werden, wogegen eine massive Eisenmasse sie
                              									fortpflanzt. Er zeigte eine hohle und eine massive Achse vor, welche zwei Stunden
                              									ohne Oel in einer Drehbank heiß gelaufen waren und zwar mit einer Geschwindigkeit
                              									von 20 englischen Meilen in der Stunde; die Schenkel dieser massiven Achse
                              									zerbrachen mit 179 Schlägen und der Bruch war ganz kurz und krystallinisch, wogegen
                              									die Schenkel der hohlen Achse nach 400 Schlägen bloß an mehreren Stellen der Länge
                              									nach aufsprangen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
