| Titel: | Apparat zum Filtriren von Fetten, welchen sich Jean Marie Durnerin zu Paris, am 21. März 1853 für England patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 131, Jahrgang 1854, Nr. LVI., S. 217 | 
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                        LVI.
                        Apparat zum Filtriren von Fetten, welchen sich
                           									Jean Marie Durnerin zu
                           								Paris, am 21. März 1853 für England patentiren
                           								ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Nov. 1853,
                              									S. 374.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									III.
                        Durnerin's Apparat zum Filtriren von Fetten.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung besteht darin, daß man die Stoffe von denen die flüssigen Theile
                              									getrennt werden sollen, mittelst eines Kolbens in eine Kammer preßt, wobei das
                              									Zurücksteigen der Stoffe aus der Kammer während des rückgängigen Kolbenlaufes durch
                              									einen aus freier Hand oder durch einen Mechanismus zu drehenden Hahn oder ein Ventil
                              									verhindert wird. Die Kammer ist am besten cylindrisch und hat in der Mitte einen
                              									massiven Kern. Cylinder und Kern sind in ihrer Längenrichtung cannelirt. Die innere
                              									Seite des Cylinders und der Kern sind mit Drahtgeweben bekleidet und diese selbst
                              									sind mit einem dichtgewobenen Zeug bedeckt. Die flüssigen Theile der in die Kammer
                              									gepreßten Stoffe dringen durch den Zeug und das Drahtgewebe und fließen längs den
                              									Rinnen oder Cannelirungen in einen untergestellten Behälter hinab.
                           Der Druckkolben kann mit Gewichten belastet werden, um die Substanzen einige Zeit dem
                              									Drucke ausgesetzt zu lassen. Der Filtrircylinder ist von einem Mantel umgeben, um
                              									den Apparat auf derjenigen Temperatur zu erhalten, bei welcher die Pressung erfolgen
                              									soll.
                           Fig. 49
                              									stellt den Apparat im Verticaldurchschnitt nach der Linie AB in Fig. 50, und
                           Fig. 50 im
                              									Horizontaldurchschnitt nach der Linie CD in Fig. 49
                              									dar.
                           Fig. 51 zeigt
                              									nach einem kleineren Maaßstabe sämmtliche Filter in einem einzigen Apparat
                              									vereinigt.
                           Fig. 52 ist
                              									eine Seitenansicht des Filtrircylinders. A ist ein
                              									hölzerner Cylinder, welcher aus zwei halbcylindrischen Theilen besteht; diese sind
                              									mit eisernen Reifen Q gebunden, welche mittelst des
                              									langen metallenen Keiles R dicht um den Cylinder A gezogen werden. Der Keil hat, wie Fig. 50 und 52 zeigen,
                              									eine Hervorragung S, um ihn im erforderlichen Falle
                              									herausziehen zu können. Der Cylinder ist der Länge nach gefurcht oder cannelirt und
                              									an seiner inneren Fläche mit einem Drahtgewebe überzogen; dieses selbst ist wieder
                              									mit Wollentuch bedeckt. D ist ein hölzerner Kern,
                              									welcher auf gleiche Weise wie der Cylinder A bekleidet
                              									ist; K ein hölzernes Querstück, um den Kern oben
                              									festzuhalten; L eine kreisrunde hölzerne Scheibe, in
                              									welche der Kern an seinem unteren Ende befestigt ist; auch diese ist auf gleiche
                              									Weise wie der Cylinder und der Kern gefurcht und mit dem nämlichen filtrirenden
                              									Stoffe bedeckt. M ist eine ähnliche runde Holzscheibe
                              									wie L, um deren Peripherie der obere Rand des
                              									Filtrirstoffes geschlagen ist; N ein starkes Holzstück
                              									mit einem kreisrunden Loch in der Mitte, durch welches der Cylinder F des großen Hahns G geht.
                              										I ist der Mantel des Filters, mit dessen Hülfe die
                              									Temperatur auf dem gewünschten Grad erhalten wird, indem man durch die Löcher O, O heißes Oel einfüllt. T,
                                 										T sind eiserne Verbindungsstangen, welche sämmtliche Theile des Apparates
                              									fest zusammenhalten; H ein Kolben, welcher durch eine
                              									Dampfmaschine oder eine sonstige Triebkraft auf und nieder bewegt wird, und an
                              									seinem oberen Ende eine Platte V trägt, um im
                              									erforderlichen Falle Gewichte aufnehmen zu können. E ist
                              									eine Röhre, durch welche die zu filtrirenden Stoffe aus dem Behälter P in den Pumpencylinder gelangen; sie ist durch einen
                              									Schieber verschließbar, welcher aufgezogen wird, um die Substanz in den Cylinder zu
                              									lassen, wenn der Kolben oberhalb der Mündung der Röhre E
                              									angekommen ist. Der Hahn G ist während des Niedergangs
                              									des Kolbens offen und während seines Aufganges geschlossen.
                           Die Arbeit mit diesem Filter ist nun folgende. Wenn der Kolben H am oberen Ende des Pumpencylinders angekommen ist, so läßt man durch
                              									Aufziehen des Schiebers E den zu filtrirenden Stoff in
                              									den Cylinder fließen. Mit dem Beginn des Niederganges des Kolbens wird der Hahn G geöffnet und der Stoff in den Filtrircylinder gepreßt.
                              									Die flüssigen Theile durchdringen das Filter und fließen die Furchen des Cylinders
                              									hinab in einen untergestellten Trog. Während der Kolben in die Höhe geht, ist der
                              									Hahn G wieder geschlossen, bis eine neue Portion in den
                              									Cylinder A gedrückt wird. Ist der letztere mit der
                              									festen Substanz, aus welcher die Flüssigkeit gepreßt wurde, ganz gefüllt, so muß er
                              									geöffnet und entleert werden.
                           
                        
                     
                  
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