| Titel: | Ueber das Einformen von Zahnrädern ohne Modell, von Hrn. Ferrouilh zu Lens-Lestang im Drôme-Depart. | 
| Fundstelle: | Band 131, Jahrgang 1854, Nr. CXVI., S. 430 | 
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                        CXVI.
                        Ueber das Einformen von Zahnrädern ohne Modell,
                           								von Hrn. Ferrouilh zu
                           								Lens-Lestang im Drôme-Depart.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 										d'Encouragement, Nov. 1853, S. 693.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VI.
                        Ferrouilh, über das Einformen von Zahnrädern ohne
                           								Modell.
                        
                     
                        
                           Hr. Calla erstattete der Société d'Encouragement einen Bericht über diese sinnreiche
                              									Vorrichtung des geschickten Formers, Hrn. Ferrouilh.
                              									Derselbe kam nämlich in verschiedenen Hütten oder Gießereien, wo er in Arbeit stand,
                              									in die Verlegenheit, zerbrochene Zahnräder einzuformen, von denen jedoch auf dem
                              									Werte kein Modell vorhanden war. Er construirte daher die nachstehend
                              									beschriebene Vorrichtung, welche nach der Ansicht des Berichterstatters große
                              									Vorzüge vor anderen derartigen Vorrichtungen hat.
                           Der Erfinder hat mit derselben viele Eisenhütten und Eisengießereien bereist, sie
                              									deren Besitzern angeboten, und die Erfahrung hat ihre Zweckmäßigkeit bewiesen. Es
                              									handelt sich bei dieser Vorrichtung natürlich nur um den verzahnten Kranz des Rades,
                              									da das Formen der übrigen Theile, der Arme und der Nabe, durchaus keine
                              									Schwierigkeit hat.
                           Hr. Ferrouilh fertigt zuvörderst einen großen Kreis an,
                              									der auf seiner Peripherie in ebenso viele Theile getheilt ist, als das Rad Zähne
                              									haben soll, dessen Durchmesser aber größer als das zu gießende Rad ist; er legt
                              									diesen Kreis auf die ebene Oberfläche des Sandherdes, auf welchem das Rad gegossen
                              									werden soll, und in der Mitte des Kreises bringt er einen senkrechten Zapfen an.
                           Ein Lineal dreht sich um diesen Zapfen und muß nach und nach auf jeder Abtheilung des
                              									getheilten Kreises befestigt werden.
                           Auf einem Punkte der Länge dieser Regel, welcher durch den Durchmesser bestimmt wird,
                              									den man dem Rade geben will, befestigt man zwei kleine Modellstücke, welche
                              									vereinigt in ihrem Zwischenraume die genaue Form eines Radzahnes haben. Beide
                              									Modelltheile, welche durch einen Bolzen verbunden sind, lassen sich nach Belieben
                              									trennen, und müssen auch jedesmal getrennt werden, nachdem ein Zahn eingeformt oder
                              									eingedämmt worden ist und ein zweiter eingedämmt werden soll.
                           Wenn der Apparat vorbereitet ist, hat der Arbeiter nichts weiter zu thun, als nach
                              									und nach alle Zähne einzudämmen, und bei einiger Aufmerksamkeit erlangt man ein
                              									Resultat, welches ebenso gut, ja selbst besser als dasjenige ist, welches man durch
                              									ein vollständiges Modell erreichen kann.
                           Der ganze Apparat besteht aus Holz, kann sehr leicht angefertigt werden und ist sehr
                              									wohlfeil.
                           
                        
                           Beschreibung der Abbildungen.
                           Fig. 1 ist der
                              									Grundriß des ganzen Apparates zum Einformen der Zahnräder ohne Modell;
                           Fig. 2 ein
                              									Theil von dem Modell;
                           Fig. 3 der
                              									zweite Theil des Modelles, von zwei Seiten gesehen;
                           Fig. 4 andere
                              									Theile des Apparates.
                           A die Sandform. B der
                              									getheilte Kreis. C die Form der zu gießenden Verzahnung.
                              										D der senkrechte Zapfen in der Mitte der Form.
                           
                           E die Regel mit einem Schlitz und mit dem Modelltheil
                              										F, nach welchem ein Zahn eingedämmt wird. G Bolzen, mittelst dessen der Modelltheil F in dem Schlitz verschiebbar ist. H Kerne von getrockneter Formmasse.
                           
                        
                     
                  
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