| Titel: | Verbesserungen an Buchdruckerpressen, welche sich Charles Brewster zu Dunmow in der Grafschaft Essex, einer Mittheilung zufolge, am 24. October 1853 patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 134, Jahrgang 1854, Nr. LXXII., S. 255 | 
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                        LXXII.
                        Verbesserungen an Buchdruckerpressen, welche sich
                           Charles Brewster zu
                           Dunmow in der Grafschaft Essex, einer Mittheilung zufolge, am 24. October 1853 patentiren ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Juni 1854,
                              S. 484.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Brewster's Verbesserungen an Buchdruckerpressen.
                        
                     
                        
                           Bei den seitherigen Cylinderdruckpressen mit horizontaler Letternform ließ man
                              gewöhnlich die letztere unter dem um seine Achse rotirenden Druckcylinder sich
                              hin- und herbewegen, wobei die Letternform dadurch geschwärzt wurde, daß sie
                              unter den stationären Schwärzwalzen hinweglief. Vorliegende Erfindung besteht nun
                              darin, daß man die Letternform befestigt, dagegen dem Letterncylinder eine
                              hin- und hergehende und zugleich rotirende Bewegung ertheilt. Die Letternform
                              wird dadurch geschwärzt, daß man den Schwärzapparat über dieselbe hin- und
                              herlaufen läßt.
                           Fig. 18
                              stellt die Maschine in der Seitenansicht, Fig. 19 in der Endansicht
                              dar. Die übrigen Figuren enthalten Details, welche mit den nämlichen Buchstaben wie
                              in den Figuren
                                 18 und 19 bezeichnet sind.
                           a ist die Treibwelle, welche mit Hülfe eines an einem
                              Schwungrade c befindlichen Kurbelgriffes b in Bewegung gesetzt wird. An dieser Achse befindet
                              sich ein Zahnrad d, welches in das Zahnrad e greift, und dieses setzt vermittelst der Lenkstange
                              f das gezahnte Segment g
                              in Bewegung, welches um die Achse g¹ schwingt.
                              Die oscillirende Bewegung des Segments g hat zur Folge,
                              daß sich durch Vermittlung des Zahnrades h' die Achse
                              h zuerst nach der einen und dann nach der andern
                              Richtung bewegt. An der Achse h befinden sich zwei
                              Stirnräder i, i, welche in die Zahnstangen j, j des Wagens k greifen.
                              Dieser Wagen enthält die Druckwalze l, welche somit über
                              die feste Letternform m hin- und herbewegt wird.
                              Der nämliche Wagen enthält die Schwarzwalzen n, n; diese
                              kommen mit einer Walze
                              o in Berührung, welche die Schwärze von einer in dem
                              Trog o¹ befindlichen Schwärzwalze empfängt. Diese
                              wird gegen die Walze o durch eine andere Walze o² gedrückt, welche bei der jedesmaligen Ankunft
                              des Wagens durch den belasteten Hebel eine Bewegung erhält. Die Walze o wird durch Vermittlung einiger Winkelräder und der
                              Achse o³ von der Achse a aus in Bewegung gesetzt.
                           p ist die Tafel, auf welche das zu bedruckende Papier
                              gelegt wird. Man schiebt den Rand eines Bogens in die Höhe, so daß er durch die an
                              der Achse q¹ befindlichen Finger erfaßt wird.
                              Diese Finger haben stets ein Bestreben, gegen die Oberfläche des Druckcylinders l zu drücken, und sie bewegen sich von demselben nur
                              hinweg, um in geeigneten Intervallen das Papier zu fassen. Dieses geschieht auf
                              folgende Weise. Wenn der Cylinder zur Auflegetafel p
                              zurückkommt, so stößt ein von der Achse q¹ der
                              Finger hervorragender Arm gegen die schrägen Federn q⁴ der Auflegetafel. Dadurch wird die Achse q¹ zum Theil herumbewegt, weßwegen nun die Spitzen der Finger q von der Oberfläche des Druckcylinders l sich trennen, so daß der Rand des nächsten
                              Papierbogens unter die Finger und gegen den Druckcylinder zu liegen kommt. Wenn nun
                              der letztere sich nach Außen bewegt, und die Finger wieder frei werden, so fassen
                              sie das Papier und halten es gegen den Cylinder. Dieser bringt bei seiner Bewegung
                              das Papier mit den Lettern in Contact; wenn er aber in der in Fig. 18 dargestellten
                              Lage angekommen ist, so wird der Bogen wieder frei, indem die an der Achse q¹ befindliche Hervorragung q² gegen die an dem Wagen k befestigte Hervorragung q⁶ stößt.
                              Dieses Ende des Papierbogens fällt nun auf die über die Walzen s¹ laufenden Schnüre s. Diese Walzen sind in einem geeigneten Gestell gelagert und mit dem
                              Wagen k so verbunden, daß sie sich mit diesem
                              hin- und herbewegen. In Folge der Drehung einer dieser Walzen bewegt sich die
                              obere Fläche der Schnüre s von dem Druckcylinder hinweg.
                              Demnach heben die Schnüre beim Auswärtsschreiten des Druckcylinders das Papier nach
                              und nach von den Lettern ab. Die Walzen s¹
                              erhalten ihre Bewegung von der Achse des Druckcylinders aus. t, t sind zwei Stangen, welche zu beiden Seiten auf dem oberen Theil der
                              Maschine gleiten und mit geneigten Ebenen t¹
                              versehen sind. Aehnliche geneigte Ebenen befinden sich an der oberen Fläche der
                              Maschine. Wenn daher der Wagen gegen die Hervorragung t² dieser Stangen stößt, so gehen diese Stangen in die Höhe, kommen mit
                              den Enden des Druckcylinders in Berührung und heben ihn in seinen Lagern ein wenig
                              in die Höhe, so daß er bei seinem Rückgang von der Fläche der Lettern etwas absteht.
                              – Diese Hebung des Druckcylinders in seinen Lagern geschieht auf folgende
                              Weise. v, v sind Hebel, welche, wenn der Druckcylinder nach
                              Außen läuft, durch Haken v', v' gegen die Achse des
                              Druckcylinders niedergehalten werden. Wenn jedoch der Cylinder am Ende seines Laufes
                              angekommen ist, so werden die Haken v' durch Federkraft
                              zurückgetrieben und der Cylinder wird in die Höhe gehoben.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
