| Titel: | Verfahren zur Darstellung von Schmieren für Eisenbahnwagen und Maschinen; von William Little in London. | 
| Fundstelle: | Band 134, Jahrgang 1854, Nr. LXXXVI., S. 312 | 
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                        LXXXVI.
                        Verfahren zur Darstellung von Schmieren für
                           Eisenbahnwagen und Maschinen; von William Little in London.
                        Patentirt in England am 14. Juli 1853.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Juli 1854,
                              S. 62.
                        Little, Verfahren zur Darstellung von Schmieren für Eisenbahnwagen
                           etc.
                        
                     
                        
                           Der Patentträger benutzt als Schmiere das durch trockne Destillation von bituminösen
                              Steinkohlen oder Schieferfohlen, Torf, Holz, überhaupt aus Theer aller Art gewonnene
                              Oel, in Vermischung mit Natron- und Kaliseifen.
                           Zur Gewinnung eines geeigneten Oels unterwirft er die
                              rohen, durch trockne Destillation gewonnenen Producte der Rectification in einer
                              eisernen oder kupfernen Blase; die zuerst übergehenden Oele, welche dünnflüssig
                              sind, beseitigt er; die nachfolgenden hingegen, welche sich mehr oder weniger fettig
                              anfühlen, verwendet er, indem er sie mit seifenartigen Verbindungen auf folgende
                              Weise vereinigt.
                           100 Theile Talg werden in einem Kessel geschmolzen, dann mit 235 Theilen
                              Aetznatronlauge von 10 bis 11° Baumé versetzt; dieses Gemisch wird bis
                              zur eingetretenen Verseifung gekocht, worauf man ihm 90 Theile Wasser zusetzt und
                              das Ganze nochmals kocht, bis es vollständig gemischt ist. Der so erhaltenen
                              Natronseife setzt er Kaliseife (Schmierseife) zu, welche durch Kochen von 70 Theilen
                              Aetzkalilauge von 8 bis 10° Baumé mit 30 Theilen Thran oder Leinöl
                              (bis zu deren Verseifung) bereitet worden ist.
                           Die beiden Seifenmassen werden mit einander in einem Kessel durch Kochen gut
                              gemischt, in ein Gefäß gegossen welches 450 Theile des oben erwähnten fettigen Oels
                              enthält, und das Ganze wird dann durch Umrühren gemischt, bis es anfängt durch
                              Abkühlen eine dicke Consistenz zu erlangen. Die so erhaltene feste Schmiere eignet
                              sich für Eisenbahnwagen.
                           Als Maschinenschmiere wird durch Abänderung der
                              Mengenverhältnisse eine flüssige Composition bereitet; man mischt nämlich 2 Theile
                              des erwähnten durch Rectification gewonnenen fettigen Oels mit 1 Theil einer
                              seifigen Masse, die aus 4 Theil der zur Bereitung der steifen Schmiere dienenden
                              gemischten Kali- und Natronseife und 8 Theilen Wasser besteht.