| Titel: | Verbesserungen an Ziegelmaschinen, welche sich Henry Clayton, Ingenieur bei den Atlas Works zu London, am 8. Octbr. 1853 patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 134, Jahrgang 1854, Nr. XCII., S. 338 | 
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                        XCII.
                        Verbesserungen an Ziegelmaschinen, welche sich
                           Henry Clayton,
                           Ingenieur bei den Atlas Works zu London, am 8. Octbr.
                              1853 patentiren ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Juni 1854,
                              S. 491.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Clayton's Verbesserungen an Ziegelmaschinen.
                        
                     
                        
                           Bei den seitherigen Ziegelmaschinen pflegte man den plastischen Thon durch
                              Formmündungen zu pressen, deren sämmtliche Seiten fest waren. Diese Erfindung aber
                              besteht in der Construction von Formmündungen mit zwei beweglichen und zwei festen
                              Flächen. Die beiden beweglichen Flächen bestehen aus Walzen welche durch den
                              zwischen ihnen hindurchgehenden plastischen Thon selbst in Bewegung gesetzt werden,
                              indem das Innere der Formmündung, wo die Walzen zu liegen kommen, so angeordnet ist,
                              daß die Masse zwischen die Walzen geleitet wird.
                           Fig. 26
                              stellt die Formmündung einer Ziegelmaschine im Grundriß,
                           Fig. 27 in
                              der Frontansicht,
                           Fig. 28 im
                              Querschnitt und
                           Fig. 29 in
                              der Endansicht dar.
                           Die Anordnung eignet sich zur Befestigung an den unteren Theil des Cylinders einer
                              Knetmühle. Die Formöffnung besteht aus zwei festen Seiten a und b, und zwei rotirenden Seiten c, c. Die äußeren Kanten der festen Seiten sind nicht
                              gerade, sondern etwas convex, so daß der gepreßte Thon an seiner oberen und unteren
                              Fläche etwas concav erscheint. Die beweglichen Seiten der Formmündung bestehen aus
                              zwei Walzen, welche etwas conisch und mit Baumwollesammt oder einem andern
                              geeigneten Stoff überzogen sind. Damit nun die Oberflächen dieser Walzen beständig
                              feucht bleiben, sind sie an ihren oberen Enden mit einer Rinne d versehen, zur Aufnahme von Wasser, welches durch den
                              Zeug hindurchsickert. e, e sind zwei Platten, welche die
                              Enden der Formmündung bilden, und deren vordere Kanten mit den Achsen der Walzen parallel laufen. Der aus
                              der Knetmühle kommende Thon wird, indem er sich den äußeren Theilen der Formmündung
                              nähert, allmählich in die Form gepreßt. Da aber die Theile a,
                                 b sich weiter erstrecken, als die Seitenplatten e,
                                 e, so wird der Thon, sobald er über die vorderen Kanten der Platten e, e hinaus kommt, mit den beiden Walzen in Berührung
                              gelangen, und dieselben durch seinen Druck in Bewegung setzen; an seiner oberen und
                              unteren Fläche wird er aber vermöge der Convexität der Theile a und b etwas concav zum Vorschein kommen.
                              Seine obere Fläche ist auch etwas breiter als die untere; er nimmt aber schnell die
                              rectanguläre oder nahezu rectanguläre Form an, sobald er die Formmündung verlassen
                              hat. h, h sind Schaber, um den den Walzen etwa
                              anhängenden Thon zu entfernen. Da die Walzen nicht immer mit gleichförmiger
                              Geschwindigkeit umgetrieben werden, so sind die Achsen derselben mit Rollen f, f versehen, um welche ein endloser Riemen geschlagen
                              ist. Durch diese Anordnung wird jedes Streben der Maschine, den Thon fester gegen
                              die eine als die andere Walze zu drücken, ausgeglichen, während beide Walzen
                              genöthigt sind sich mit gleicher Geschwindigkeit zu drehen. Diese Verkuppelung der
                              Walzen hat noch einen anderen Vortheil. Es kommt nämlich hie und da vor, daß die
                              Walzen in Folge eines temporären Hindernisses stocken; in diesem Falle kann man
                              durch Aufstecken einer Kurbel oder eines Schlüssels g
                              auf die Achse der einen Walze beide Walzen zugleich vorwärts bewegen und das
                              Hinderniß beseitigen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
