| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 134, Jahrgang 1854, Nr. , S. 233 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Ueber die Zugkraft der Pferde und über die Richtung der
                              Stränge; von G. Cavalli.
                           Man stützte sich in dieser Frage bisher auf Versuche, die von Berge zu Metz im Jahre 1816 angestellt, und in der Théorie des affûts et voitures d'artillerie par
                              Migaut
                              et
                              Bengeris (Paris 1836) beschrieben worden sind. Man
                              bestimmte durch diese Versuche das Maximum der Zugkraft, welche ein Pferd, ohne
                              angetrieben zu seyn, entwickeln kann, auf ungefähr 400 Kil, und den Neigungswinkel
                              der Stränge, welcher diesem Maximum entspricht, auf 10–12°.
                           Hr. Cavalli stellte im Jahre
                              1843 hierüber zwei Reihen neuer Versuche an, bei der einen waren die Stränge des
                              Pferdes einfach an dem Kumpen befestigt, bei der anderen waren sie außerdem noch
                              getragen von einem Riemen, der über die Mitte des Rückens ging, so daß die Ebene der
                              Stränge durch den Schwerpunkt des Pferdes ging. Das Pferd war ein Pontonierpferd und
                              wog 520 Kilogr., die Kraft wurde mit einem Dynamometer nach Renier gemessen, welcher 100 bis 2260 Kil. anzeigte. Es wurden täglich
                              zwei Versuche angestellt, welche aus drei Messungen für jeden der Winkel –
                              18° – 12 – 6° 0 + 6° + 18° bestanden. Das
                              Resultat von 144 Versuchen der ersten Reihe und 114 der zweiten stellen folgende
                              Zahlen dar, in welchen α den Neigungswinkel der
                              Stränge bedeutet, T die gemessene Zugkraft, φ den Winkel, welchen die ganze vom Pferde
                              aufgewandte Kraft mit F (die Resultante aus T und dem Gewichte des Pferdes Q) mit der Verticalen bildet, und F und φ berechnet sich nach den Formeln
                           tg φ = (T cos
                                 α)/(Q + T sin α),  
                              F = √[Q² +
                              T² + 2 TQ sin
                                 α]
                           1) Freie Stränge
                              
                           
                              
                                 
                                    α
                                    
                                 –  18°
                                       12°
                                       6°
                                       0°
                                      6°
                                      12°
                                       18°
                                 
                              
                                 
                                    T
                                    
                                   149
                                   161
                                   172
                                   206
                                   220
                                   233
                                   237 Kilogr.
                                 
                              
                                 φ   
                                 16°15'   
                                 17°51'   
                                 18°49'   
                                 21°37'   
                                 21°57'   
                                 21°51'   
                                 20°48'
                                 
                              
                                 
                                    F
                                    
                                   496
                                   518
                                   534
                                   559
                                   585
                                   612
                                   635 Kilogr.
                                 
                              
                           2) Unterstützte Stränge
                              
                           
                              
                                 
                                    T
                                    
                                   173
                                   187
                                   207
                                   233
                                   235
                                   239
                                   240 Kilogr.
                                 
                              
                                 φ   
                                 19°26'   
                                 20°49'   
                                 22°26',5   
                                 24°8'   
                                 23°13',5   
                                 22°19'   
                                 21°27',5   
                                 
                              
                                 
                                    F
                                    
                                   495
                                   505
                                   530
                                   570
                                   593
                                   6,6
                                   636 Kilogr.
                                 
                              
                           Hr. Cavalli schließt
                              hieraus:
                           1) Die Zugkraft wächst mit der Neigung der Stränge, aber, während α von 0° bis 18° wächst, in so
                              geringem Maaße, daß in der Praxis, namentlich bei unterstützten Strängen, der
                              Zuwachs zu vernachlässigen ist; bedeutend ist dagegen die Zunahme der Ermüdung des
                              Pferdes, oder der Resultante F.
                           2) Die festen Stränge verschaffen einen beträchtlichen Vortheil, sowohl in Bezug auf
                              die größere Zugkraft, als auch in Bezug auf die geringere Ermüdung. Die Vortheile
                              hören auf bei größerer Neigung der Stränge, weil die Ebene der Stränge dann von
                              selbst durch den Schwerpunkt des Pferdes geht.
                           3) Der dem Maximum der Zugkraft entsprechende Winkel der Stränge ist nicht
                              10-12°, sondern vielleicht noch größer als 18°. Er hat nicht
                              die praktische Bedeutung, die man ihm bisher beilegte, die Vermehrung der Zugkraft ist gering, die Ermüdung
                              des Pferdes ist bedeutend. (G. Cavalli, Memorie dell' Accad. di Turino (2) t. XI p. 496, durch
                              Fortschritte der Physik VI. und VII. Jahr., S. 104.)
                           
                        
                           Versuche über Steinkohlenfeuerung für Locomotiven.
                           Kürzlich sind auf der London-Northwestern Eisenbahn in England Versuche über
                              die relative Heizkraft von Steinkohlen und Kohks bei Locomotivefeuerung zu dem
                              Zwecke angestellt worden, in Erfahrung zu bringen, ob Steinkohlen auf gewissen
                              Strecken dieser Bahn mit Vortheil anstatt der Kohks verwendet werden können.
                           Die Kohlen, welche zu den Versuchen genommen wurden, waren von der Gegend von
                              Coventry, sehr hart, nicht allzu bituminös, und für Dampfkesselheizung sehr
                              geeignet. Man versuchte zwei Sorten dieser Kohlen: Steinkohlen in großen Stücken mit
                              Ausschluß aller kleinen Kohlen, und Kohlen in kleineren Stücken, jedoch frei von
                              Staub etc. Von ersterer Sorte kommt die Tonne zur Bahn geliefert auf 9 Shilling 7
                              1/2 D., von letzterer auf 7 Sh. 8 1/2 D. Die zur Vergleichung verwendeten Kohks
                              waren die besten, die man bekommen konnte. Die Versuche wurden mit zweierlei
                              Locomotiven vorgenommen: mit M'Connells Patentmaschine (mit sehr langer in den
                              cylindrischen Theil des Kessels hineinreichender Feuerbüchse) und einer Maschine der
                              gewöhnlichen Art. Die Maschine wurde abwechselnd einen Tag mit Kohks und den andern
                              mit Steinkohlen geheizt, und machte jeden Tag eine Doppelfahrt zwischen Rugby und
                              London von 164 1/4 englischen Meilen.
                           Eine M'Connell'sche Personenmaschine (Nr. 303) fuhr auf diese Weise drei Tage mit
                              Kohks und drei Tage mit Steinkohlen, wobei die Züge von ziemlich gleicher Schwere
                              waren. Folgendes sind die Resultate:
                           
                              
                                 Brennmaterial.  
                                 Durchlaufene  
                                        Meilen.
                                 Durchschnittliche  
                                        Wagenzahl.
                                 Durchschnittliche  
                                    Geschwindigkeit.      Meilen. 
                                 Brennmaterialverbrauch          
                                       pro
                                    Meile.            Pfd.
                                    Wasserverdampfungpro Pfund
                                    Brennmaterial.            
                                    Pfd.
                                 
                              
                                 Kohks
                                    492 3/4
                                         14,1
                                       
                                    31,62
                                           
                                    25,34
                                             
                                    8,59
                                 
                              
                                 Steinkohlen
                                    492 3/4
                                         13,2
                                       
                                    33,26
                                           
                                    35,59
                                             
                                    5,78
                                 
                              
                           Dieselbe Maschine machte nachher Fahrten mit schwereren Zügen auf der gleichen
                              Bahnstrecke und zwar mit Kohks, Stückkohlen und kleinen Kohlen (Cobbles), das
                              Ergebniß stellte sich wie folgt:
                           
                              
                                 Brennmaterial.  
                                 Durchlaufene  
                                        Meilen.
                                 Wagenzahl.  
                                       Mittlere
                                    Geschwindigkeit.       
                                    Meilen.
                                 Brennmaterialverbrauch            pro
                                    Meile.            
                                    Pfd.
                                      Wasserdampfungpro Pfund
                                    Brennmaterial.            
                                    Pfd.
                                 
                              
                                 Kohks
                                    164 1/4
                                     19,2
                                       
                                    29,41
                                             26,80
                                             
                                    8,82
                                 
                              
                                 Stückkohlen
                                    164 1/4
                                     20,6
                                       
                                    28,90
                                             41,66
                                             
                                    5,86
                                 
                              
                                 Kleinkohlen
                                    164 1/4
                                     29,3
                                       
                                    27,75
                                             51,49
                                             
                                    5,97
                                 
                              
                           
                           Ein weiterer Versuch geschah mit einer gewöhnlichen Maschine der größten Classe (Nr.
                              293). Dieselbe hat eine große Feuerbüchse mit einer Scheidewand in der Mitte und
                              zwei Heizthüren. Sie machte die Fahrt auf der genannten Bahnstrecke mit Stückkohlen.
                              Durchlaufene Meilen 164 1/4, Wagenzahl 14,1, mittlere Geschwindigkeit 32,96 Meilen,
                              Kohleneverbrauch pro Meile 47,75 Pfd., Wasserverdampfung
                              pro Pfd. Kohle 4,52 Pfd.
                           Die Frage der Zulässigkeit der Kohlenfeuerung muß nach diesen Versuchen bejaht
                              werden. Die Maschinen hatten ohne Schwierigkeit den verlangten Dampfdruck und die
                              nöthige Geschwindigkeit beibehalten. Dabei war die Raucherzeugung, aufgenommen beim
                              Anheizen und Feuern, fast gar nicht bemerkbar. Die Bedingungen, unter welchen diese
                              Resultate erhalten wurden, sind: 1) Unterhaltung einer sehr dünnen Feuerschichte auf
                              einer sehr großen Rostfläche und mit Roststäben, die näher beisammen liegen, als bei
                              Kohksfeuerung. Es kann dann bei mäßigem Luftzug ein großes Quantum Luft durch das
                              entzündete Material passiren 2) Häufiges Feuern mit kleinen Mengen um die
                              Entwicklung der Gase auszugleichen und zu verhindern, daß deren auf einmal mehr
                              erzeugt werden, als zu der zuströmenden Luftmenge in Verhältniß steht. Man hat
                              gefunden, daß durchschnittlich bei der Kohlenfeuerung vier bis fünfmal so oft
                              gefeuert werden muß als bei Kohks, nämlich je bei durchlaufenen zwei bis drei Meilen
                              statt 10 bis 12 Meilen. Der Heizer hat hiebei zu, beobachten, daß der Rost überall
                              gleichmäßig bedeckt ist und die Dicke der Schichte auf demselben nur von vier bis
                              sechs Zoll beträgt. 3) Eine in der Mitte getheilte Feuerbüchse gibt das Mittel an
                              die Hand, abwechselnd durch die eine und die andere Heizthüre zu feuern und so auf
                              einer Seite ein lebhaftes Feuer zu unterhalten, während auf der andern dasselbe
                              durch frische Kohlen gedämpft wird. 4) Die Kohlen wurden in Stücken von mäßiger
                              Größe verwendet, damit der Zug nicht verhindert und nicht zu viel Gase auf einmal
                              erzeugt werden, welches der Fall ist, wenn kleine Kohlen oder Staub in das helle
                              Feuer geworfen werden. Härte der Kohlen vermindert die durch das Zerbrechen
                              derselben entstehende Staubmasse. Die Kohle sollte so wenig bituminöse Bestandtheile
                              als möglich enthalten, und mit wenig Asche und Schlacken verbrennen. 5) Eine Klappe
                              zur Regulirung des Luftzutritts am Aschekasten ist nothwendig.
                           Der Versuch mit der Maschine Nr. 293 hat hinsichtlich der Rauchverzehrung kein so
                              gutes Resultat geliefert; eine braune Färbung von Rauch war fast immer bemerkbar. Es
                              muß jedoch berücksichtigt werden, daß der Führer dieser Maschine nicht so viel
                              Erfahrung mit Kohlenfeuerung hatte. Im Allgemeinen kann behauptet werden, daß die
                              gewöhnlichen Maschinen nicht so gut für die Rauchverzehrung sind, als die nach
                              M'Connell's Construction.
                           Eine Vergleichung der oben angeführten Zahlendaten ergibt, daß der Verbrauch an
                              Kohlen bei gleichen Zügen an 40 Proc. größer ist als der Kohksverbrauch. Bei den
                              Versuchen mit schwereren Zügen war der Kohlenverbrauch sogar um 55 Proc. größer als
                              der Kohksverbrauch. Nimmt man den Wasserverbrauch als Maaßstab für die Vergleichung,
                              so finden wir
                           
                              
                                 bei
                                 Kohks
                                 im
                                 Mittel
                                 1
                                 Pfd.
                                 auf
                                 8,65
                                 Pfd.
                                 Wasser,
                                 
                              
                                   „
                                 Kohlen
                                   „
                                     „
                                 1
                                   „
                                   „
                                 5,83
                                   „
                                      „
                                 
                              
                           oder das Verhältniß von 100 Pfd Kohks zu 148 Pfd. Kohlen.
                           Die weniger vollkommenen Versuche mit Maschine Nr. 293 gaben ein für Kohlen noch viel
                              ungünstigeres Resultat, indem sich hiebei eine Differenz von 90 Proc. zum Nachtheil
                              derselben herausstellt. Der so große Mehrverbrauch an Kohlen läßt annehmen, daß in
                              der Construction der Locomotive sich etwas für die Kohlenfeuerung sehr Nachtheiliges
                              vorfinden müsse; bei an stehenden Dampfkesseln mit Kohks und Kohlen derselben Sorte
                              angestellten Versuchen wurde der Unterschied zwischen Kohlen und Kohks nur = 20
                              Proc. gefunden; die Wasserdampfung war nämlich für Kohks 7,99 Pfd., für Kohlen 6,77
                              Pfd.
                           Bei dem dermaligen Preis der versuchten Kohlen von 9 Sh. 7 1/2 D. pro Tonne und der Kohks von 21 Sh. würde sich bei
                              Annahme eines Mehrverbrauchs von Kohlen von 48 Proc. eine Ersparniß pro Tonne von 6 Sh. 9 D. herausstellen, und bei einem
                              jährlichen Kohksverbrauch auf der betreffenden Bahnstrecke von 74,000 Tonnen würde
                              dieß pro Jahr 24,975 Pf. St. ausmachen. Doch kommen
                              hiebei noch andere Verhältnisse in Betracht: der Umstand, daß nicht alle Maschinen
                              sich für die Kohlenheizung eignen, das größere Gewicht der zu transportirenden
                              Kohlen, die vermehrte Arbeit beim Verladen, Ausladen, Vertheilen etc., die Wirkung der Kohlenheizung auf
                              die Erhaltung der Maschinen u.s.w. (Aus dem Mechanics'
                                 Magazine, durch die Eisenbahn-Zeitung, 1854, Nr. 34.)
                           
                        
                           Mittheilung über die Imprägnirung von
                              Eisenbahn-Querschwellen; vom Eisenbahnbau-Inspector Durlach zu Göttingen.
                           Nach dem Protokolle der Sitzung des Vereins für Eisenbahnkunde in Berlin, vom 9. Mai
                              1854 (Eisenbahn-Zeitung Nr 21 vom 22. Mai 1854) hat der
                              Maschinen-Director Kirchweger aus Hannover Proben von Eisenbahnschwellen vorgelegt,
                              welche mit Zinkchlorid getränkt sind, und die, obwohl sie bereit sechs Jahre in der
                              Erde gelegen haben, noch vollkommen frisches und gesundes Holz besitzen. Hinzugefügt
                              wird, daß das Imprägnirungs-Mittel nur bis auf etwa 1 bis 1 1/2 Zoll tief von
                              der Oberfläche her eingedrungen sey, und daß namentlich das Innere keine Spur davon zeige.
                           Diese letztere Angabe wird wahrscheinlich auf einem Irrthume beruhen, denn die
                              Analysen, welche im hiesigen chemischen Laboratorium unter Leitung des Hrn. Hofraths
                               Wöhler mit einer Reihe
                              von Schwellen angestellt worden sind, haben aufs Entschiedenste dargethan, daß
                              sowohl beim Eichen- wie beim Buchenholz das ' auf den königl. hannoverischen
                              Eisenbahnen zur Anwendung kommende Imprägnirungsmittel – Chlorzink –
                              bis in die innersten Theile der Schwellen eindringt. Durch den äußeren Anschein darf
                              man sich hierbei nicht täuschen lassen. Die schwarze Färbung auf der Oberfläche,
                              besonders des Eichenholzes, rührt nicht vom Chlorzink, sondern von einem
                              dinteartigen Niederschlag her, welcher durch die Einwirkung des Gerbestoffes im Holz
                              auf die Wände der eisernen Kessel gebildet wird. Das Zinkchlorid verleiht dem Holz
                              in der Regel keine Farbe, und die chemische Analyse bleibt folglich das einzige
                              Mittel, um das Vorhandenseyn des Imprägnirungsstoffes in den Schwellen
                              nachzuweisen.
                           Da die Untersuchungen des Hrn. Hofraths Wöhler auch noch in anderer Beziehung sehr wichtige Resultate
                              geliefert, und namentlich die Zweckmäßigkeit der auf den hannoverischen Eisenbahnen
                              bisher beobachteten Impränirungs-Methode (mit vorangehender Dämpfung)
                              bestätigt haben, so lasse ich nachstehend einen Auszug aus dem Schreiben des Hrn.
                              Wöhler vom 18. August 1853
                              folgen:
                           – – – „Die Untersuchung wurde
                                 unter meiner Leitung mit großer Sorgfalt vom Hrn. Hiller gemacht. Es wurden dazu nur
                                 Holzproben mitten aus dem Kerne der Schwellen, und aus der Mitte des
                                 Längendurchmessers, also ganz entfernt von den Enden, genommen. Die Proben waren
                                 3–4 Zoll lang und 1–2 Zoll dick.
                              
                           
                              Die größte Menge Zink wurde in dem, mit Chlorzink
                                 behandelten Buchenholze gefunden. So viel sich
                                 schätzen ließ, war sie in dem gedämpften und nicht gedämpften, nicht wesentlich
                                 verschieden.
                              
                           
                              Dann folgt hinsichtlich der Zinkmenge, das mit Chlorzink behandelte, und gedämpfte
                                    Eichenholz. (Auffallend weniger Zink wurde in dem nicht gedämpften, mit
                                 Chlorzink behandelten Eichenholze gefunden.) Noch
                                 ärmer an Zink war das mit Zink-Vitriol
                                 behandelte Buchenholz.
                              
                           
                              Am ärmsten daran war das mit Zink-Vitriol
                                 behandelte Eichenholz, besonders das nicht
                                 gedämpfte.
                              
                           
                              Beim Eichenholze scheint also das Dämpfen eine nothwendige
                                 Vorbereitungs-Operation zu seyn u.s.w.“
                              
                           Das völlige Durchdringen des Holzes von dem Imprägnirungsstoffe ist als unerläßlich
                              anzusehen, wenn einer Zerstörung desselben nachhaltig entgegengewirkt werden soll.
                              Um so erfreulicher sind die vorstehenden Resultate, und ich habe mir es deßhalb
                              nicht versagen können, dieselben mitzutheilen, um dadurch Bedenken zu beseitigen,
                              welche, das vorerwähnte Protokoll des Vereins für Eisenbahnkunde in Berlin etwa
                              hervorrufen möchte. (Notizblatt des hannoverischen Architekten- und
                              Ingenieur-Vereins, 1854, Bd. III S. 559.)
                           
                        
                           
                           Reinigung des peruvianischen Zinnes.
                           Das Zinn von Peru enthält ziemlich viel Wolframmetall
                              (Tungsteinmetall), wodurch sein Werth sehr vermindert wird; auch benutzte man es
                              bisher nur zur Anfertigung von Röhren und andern Gegenständen welche keine gute
                              Zinnsorte erfordern. Hr. J. A.
                                 Philipps, welcher bei der Untersuchung des peruvianischen Zinnes den
                              Wolframgehalt desselben entdeckte, empfiehlt folgendes Verfahren zur Umwandlung
                              desselben in ganz reines Zinn.
                           Das unreine Zinn, welches 5 bis 10 Procent Wolframmetall enthält (und wovon man die
                              Tonne zu einem um beiläufig 600 Franken geringeren Preise als das Bancazinn
                              verkauft), wird zuerst gekörnt, indem man es in einem Flammofen schmilzt und dann in
                              eine Wasser enthaltende Kufe laufen läßt. Man löst es dann in gewöhnlicher Salzsäure
                              auf, wie bei der Bereitung von Zinnsalz; das Zinn muß dabei in Ueberschuß angewendet
                              werden, damit sich kein Wolframmetall auflöst, welches übrigens durch Zusatz einer
                              Portion unreinen Zinnes wieder aus der Auflösung niedergeschlagen würde. Das so mit
                              Beihülfe der Wärme erhaltene neutrale Zinnchlorür, welches frei von Wolfram ist,
                              kommt in einen Trog, worin man ihm noch granulirtes unreines Zinn zusetzt, um den
                              Arsenik und das Antimon zu fällen, welche noch darin enthalten seyn können; die
                              Auflösung ist nun reines Zinnchlorür. In dieselbe werden dann Stangen von
                              metallischem Zink gestellt, welche das Zinn in schwammigen Massen niederschlagen und
                              die Auflösung in Zinkchlorid umwandeln. Das so erhaltene Zinn kann in Stangen
                              gegossen und als Zinn bester Qualität verkauft werden. Um das Zinkchlorid zu
                              verwenden, zersetzt man es mit Kalkmilch oder Kreide, wascht den Niederschlag aus,
                              trocknet ihn und erhitzt ihn dann bis zum Rothglühen, um ihn anstatt sublimirten
                              Zinkoxyds an die Maler verkaufen zu können. (Moniteur
                                 industriel, 1854, Nr. 1892.)
                           
                        
                           Verfahren das Zinkoxyd auf einen Gehalt an Cadmium zu prüfen;
                              von Ch. Barreswil.
                           Hr. Sainte-Claire Deville bemerkt in seiner
                              Abhandlung über das Aluminium, daß das Zinkoxyd durch
                                 Wasserstoffgas nicht reducirt wird. Diese Thatsache kann ich bestätigen,
                              und ich habe sie auch schon seit längerer Zeit angewendet, um die Zinkerze und das
                              Zinkweiß auf einen Gehalt an Cadmium zu prüfen. Dazu verfahre ich
                              folgendermaßen:
                           Ich bringe das zu prüfende Oxyd in eine Glasröhre, erhitze es zum dunklen Rothglühen,
                              und leite dann einen langsamen Strom von reinem und trocknem Wasserstoffgas darüber.
                              Unter dem Einfluß des Wasserstoffs wird das Cadmium reducirt. und indem dieses
                              Metall das nicht reducirbare Zinkoxyd verläßt, bildet es in dem kalten Theil der
                              Röhre einen spiegelnden Ring.
                           Um mich zu überzeugen, daß dieser Ring von Cadmium herrührt, trenne ich das Stück der
                              Röhre, welchem er anhaftet, ab, und setze ihn der Einwirkung von salzsaurem Gas aus
                              (indem ich bloß die Röhre über eine Flasche mit concentrirter Salzsäure halte),
                              hierauf der Einwirkung von Ammoniakgas und endlich derjenigen von
                              Schwefelwasserstoffgas, dann schließlich derjenigen von Chlorgas. Diese Reagentien
                              reichen hin, um das Cadmium zu bestimmen; man kann auch noch auf den Ring, nach der
                              Einwirkung des Chlorgases, einen Tropfen Aetzkali gießen.
                           Mittelst dieses Verfahrens konnte ich im Zinkoxyd ein Zehntausendtel absichtlich
                              hineingebrachtes Cadmiumoxyd entdecken. (Journal de
                                 Pharmacie, Sept. 1854, S. 196.)
                           
                        
                           
                           Darstellung des zinnsauren Natrons, des sogenannten
                              Präparir- oder Grundirsalzes in der Färberei, nach W. Grüne.
                           In einen kleinen eisernen Kessel, der mehr als noch einmal so viel Raum hat, als die
                              zur Herstellung nöthigen Ingredienzen einnehmen, und welcher über directem Feuer
                              erhitzt wird, schüttet man 20 Pfd caustische Natronlauge von 38°
                              Baumé, 2 1/2 Pfd. Kochsalz und 8 Pfd. Chilisalpeter, kocht Alles mit einander
                              unter Umrühren mit einem eisernen Spatel so lange ein, bis die Masse anfängt
                              dickflüssig zu werden, und ein hineingeworfenes Stückchen granulirtes Zinn sofort
                              darin schmilzt, was man mit dem eisernen Rührer sehr gut ermitteln kann. Ist dieser
                              Zeitpunkt eingetreten, so gibt man 7 Pfd. granulirtes Zinn hinzu und rührt es unter
                              tüchtigem Feuern ordentlich um; die Masse wird immer dicker und verändert die
                              weißliche Farbe nach und nach in eine schmutziggraue, worauf sich bald weiße Dämpft
                              entwickeln, denen das Erscheinen von einzelnen Funken in der Masse und endlich ein
                              lebhaftes Erglühen oder Brennen der ganzen Masse folgt. Man entfernt den Kessel
                              schnell vom Feuer und schüttet die erhaltene weißliche feste Masse, nachdem das
                              Glühen ganz vorüber ist, zur Erkaltung in einen eisernen Kasten. Das so gewonnene
                              Salz ist sofort zur Auflösung und zum Gebrauch fertig: sollte dasselbe. nicht weiß
                              genug seyn, so löst man es auf, klärt und dampft es zur Trockne ein. (Deutsche
                              Musterzeitung, 1854, S. 35.)
                           
                        
                           Anwendung des Mikroskops zur Untersuchung der Schafwollsorten
                              auf ihre Fähigkeit sich zu filzen.
                           Durch mikroskopische Untersuchungen hat man gefunden, daß die kurze Wollfaser aus
                              einem dichten gleichartigen Stäbchen von Hornsubstanz besteht, welches auf der
                              Oberfläche mit quer oder schief laufenden kantigen Streifen besetzt ist. Diese
                              zahlreichen Querstreifen oder Rippen laufen strahlig von innen nach außen und
                              aufwärts, und jeder einzelne endigt in einer kurzen Spitze. Sie begründen die
                              Fähigkeit der Wollhaare sich zu filzen, denn man begreift, daß sich eine Wollfaser
                              leicht in der Richtung von der Wurzel gegen die Spitze bewegt, während ihr
                              Zurückziehen durch die kleinen verästelten Rippen erschwert oder unmöglich gemacht
                              wird. Bei einer Faser von Merino-Wolle betrug die Anzahl dieser Querstreifen
                              oder Vorsprünge 2400 im Raum eines Zolles Bei einer sächsischen Wolle, welche in
                              vorzüglichem Grade die Eigenschaft sich zu filzen besaß, zahlte man 2720 Rippen.
                              Southdown-Wolle, welche sich nicht so gut filzen ließ, wie jene beiden,
                              enthielt nur 2080 Rippen in einem Zoll Faser, während Leicester-Wolle nur
                              1860 in einem Zoll enthielt; bekanntlich taugt aber die Leicester-Wolle
                              schlecht zum Filzen. (Edinburgh new philosophical
                                 Journal, Juli–October 1854, S. 378.)
                           
                        
                           Die sichere Erkennung von Blutflecken bei
                              gerichtlich-chemischen Untersuchungen
                           Die beste Erkennung von Blutflecken beruht bekanntlich auf dem Dichroismus der Lösung
                              des Blutroths in Alkali. Ist der Blutfleck auf einem ungefärbten Gewebe, so hat die
                              Erkennung meist keine Schwierigkeit, indem das Blutroth durch längere Digestion in
                              kaltem Wasser sich löst und das Rückständige unter dem Mikroskop als Fibrin erkannt
                              wird. Setzt man zu einer Lösung des Blutroths Chlorwasser, so entfärbt sie sich und
                              auf derselben schwimmen alsdann weiße Flocken. Salpetersäure verursacht eine
                              weißgraue Fällung, Galläpfeltinctur eine schwach violette.
                           Ist aber der Blutfleck auf Eisen und mit Rost untermischt, so löst sich das Blutroth
                              in kaltem Wasser nicht mehr, sondern erst durch Kochen der Masse mit Kalilösung erhält man die rothe,
                              grünliche Lösung. Ist das Blut auf Eisen eingetrocknet, so löst sich der Fleck
                              leicht ab, während die bloßen Rostflecken fest fitzen. Durch die Ammoniakentwicklung
                              beim Erhitzen von Eisenrost wird die Anwesenheit des Bluts nicht festgestellt, da
                              bekanntlich Eisenoxyd Ammoniak verdichtet. Aber wenn ein mit Blut vermischter
                              Eisenrost mit Kalium erhitzt wird, so bildet sich Cyankalium.
                           Das Verhalten des Bluts gegen Eisenoxyd hat H. Rose
                              (Jahrb. d. Pharm. I, 365) durch besondere Versuche ermittelt, deren Resultat
                              Folgendes ist: Frisch gefälltes Eisenoxydhydrat fällt aus verdünntem Blutroth
                              dasselbe vollständig nach 24 Stunden aus, geglühtes Eisenoxyd nur theilweis.
                              Eisenchlorid mit wenig Blutroth versetzt und durch Ammoniak gefällt, gibt ein
                              Filtrat, in welchem kein Blutroth mehr enthalten ist. Eisenammoniakalaun, eben so
                              behandelt, verhält sich etwas anders, das Blutroth fällt durch Ammoniak nur dann,
                              wenn jener Salmiaklösung zugesetzt ist.
                           Thonerdehydrat verhält sich ähnlich wie Eisenoxydhydrat, nur scheint eine größere
                              Menge desselben dazu zu gehören, um das Blutroth zu entziehen. Gepulverter Thon
                              braucht lange Zeit, um aus einer verdünnten Flüssigkeit das Blutroth zu fällen, und
                              das letztere fängt während der Zeit schon an sich zu zersetzen. Immer aber ist in
                              dem rückständigen Thon durch Kalilösung das Blutroth zu entdecken. Aus einer
                              concentrirten Blutrothlösung nimmt gepulverter Thon selbst nach langer Zeit kein
                              Blutroth auf.
                           In humusreicher Erde sind Blutflecken schwer zu erkennen, da Wasser kein Blutroth
                              auszieht und die Auflösung in Kali dunkelbraun gefärbt ist. In solchem Fall ist es
                              am besten, die Kalilösung mit Chlorwasser zu versetzen und zu sehen, ob sich weiße
                              Flocken ausscheiden. (Journal für praktische Chemie, 1854, Nr. 16.)
                           
                        
                           Notiz zur Geschichte des Paraffins; vom Freiherrn v. Reichenbach.
                           Es ist jetzt beiläufig ein Vierteljahrhundert her, daß ich in der
                              Naturforscher-Versammlung zu Hamburg im Jahre 1830 das Paraffin vorgelegt und
                              den Weg, es darzustellen, in Schweigger's Journal für
                              Chemie bekannt gemacht habe. Seit dieser Zeit ist außer einigen Analysen von Ettling, Lewy und Anderen wenig mehr damit geschehen. Die
                              sehr schätzbaren Beschaffenheiten dieser Substanz, vermöge deren es in concentrirten
                              Säuren eben so wie mit Kalium und mit Alkalien Siedhitze aushält, ohne zersetzt zu
                              werden, seine reine weiße Flamme beim Verbrennen ohne Ruß, seine schöne weiße
                              Durchscheinenheit, seine Schlüpfrigkeit ohne fettig abzuschmutzen, sind alles
                              Vorzüge und Empfehlungen zu vielseitiger gewerblicher Anwendung, worauf ich gleich
                              im Anfange aufmerksam zu machen gesucht habe, ohne jedoch einigen praktischen Erfolg
                              damit in der Gewerbswelt erzielt zu haben. Das Hinderniß bestand in der geringen
                              Menge, welche die trockene Destillation des Holzes lieferte; ich zeigte die
                              Bereitungsweise aus Pflanzenölen, aus Thierstoffen, endlich aus der Verkohlung von
                              Steinkohlen, aber immer war die Ausbeute nur gering, und darum für fabrikmäßige
                              Erzeugung weder lohnend noch einladend. So blieb das Paraffin bis zur Stunde ein
                              schönes Item in den Präparatensammlungen der Chemiker, über deren wissenschaftliche
                              Ateliers es aber nicht hinauskam.
                           Zu meinem Vergnügen höre ich nun, daß in England, wo der Gewerbfleiß immer zuerst den
                              Dingen ihre Nutzseite abzugewinnen weiß, eine große Fabrik von Paraffin entstanden
                              sey, und zwar schon seit 1850 in den Händen eines Hrn. Young. Diesem einsichtsvollen Chemiker gelang
                              es, ein Verfahren auszumitteln, aus Steinkohlen das Paraffin in verhältnißmäßig
                              großer Menge zu erzeugen, nämlich 13 Pfd. aus einer Tonne Cannelkohle. Dieß ist eine
                              Entdeckung, die das Paraffin nunmehr zu einem Gegenstande lucrativer Darstellung
                              macht, und dieß umsomehr, als dabei noch eine bedeutende Menge, nämlich 30 Gallons
                              eines schlüpfrigen, mit Paraffin gesättigten Oeles gewonnen wird, das als
                              Achsenschmiere jedes andere Fett an Vorzüglichkeit übertreffen und deßhalb schon
                              einen so weit verbreiteten Verbrauch gefunden haben soll, daß die Young'sche Fabrik von letzterem wöchentlich an 8000
                              Gallons bereits absetzt. Den sprechendsten Beweis von der vortheilhaften Anwendung
                              dieser Erzeugnisse
                              gibt wohl die Rivalität, die sich bereits um den neuen Fabricationszweig erhoben hat
                              und die sich in einem Processe ausspricht welchen einige spätere Concurrenten Hrn.
                              Young in Absicht auf
                              Neuheit und Patentirungsfähigkeit des Gegenstandes seiner Unternehmung angehängt
                              haben. Allerdings kommt die erste Auffindung des Paraffins mir zu, und ich habe sie
                              öffentlich mitgetheilt. Allein dem Hrn. Young kommt unstreitig das Verdienst einer zweiten Entdeckung zu,
                              das nämlich, ein Verfahren ausgemittelt zu haben, das Paraffin aus Steinkohlen in
                              einer verhältnißmäßig großen, seine Bereitung lohnenden
                              Menge zu erzeugen, was ich nicht erreicht habe. Ich wünsche, daß es Hrn. Young gelingen möge, das
                              gerichtliche Tribunal von der Priorität einer praktischen Entdeckung zu überzeugen,
                              die ihm gebührt, die in meiner rein wissenschaftlich gehaltenen Arbeit nicht
                              enthalten war und die ich auch auf keine Weise in Anspruch nehmen kann. Möge er die
                              Früchte seiner Erfindsamkeit und seines Fleißes genießen, die er verdient, und die
                              ihm mit Recht niemand streitig machen kann. (Journal für praktische Chemie, 1854,
                              Nr. 17.)
                           Wir verweisen auf die Beschreibung von Young's patentirten
                              Verfahren im polytechn. Journal, 1852, Bd. CXXV S. 453.
                           Die Red.
                           
                        
                           Kautschuk-Stiefelschmiere.
                           Jedermann kennt die Nachtheile von Erkältungen durch nasse Füße, welche meistens zur
                              Winterszeit in Folge des Eindringens des Schneewassers in
                              Schuhe und Stiefel verursacht werden und bei Vernachlässigung oder Nichtbeachtung
                              schon häufig die empfindlichsten Leiden hervorgerufen haben. Die Erfahrung hat
                              gelehrt, daß das Schmieren der Stiefel und Schuhe, sie mögen aus Kalb- und
                              Rindsleder oder auch aus Juchtenleder gefertiget seyn, mit Schweinefett entweder
                              allein oder mit Fischthran versetzt, dem Eindringen und Durchschlagen des
                              Schneewassers hinreichenden Widerstand zu leisten nicht vermag. Genannte Schmiere
                              verleiht dem Leder nur Geschmeidigkeit und Weichheit, was namentlich zur längeren
                              Haltbarkeit des Oberleders beitragen dürfte. Das beste Mittel gegen das Durchsickern
                              des Wassers besitzen wir im Kautschuk (Gummi elasticum), und da es nicht Jedem
                              möglich ist, sich der schützenden Ueberschuhe zu bedienen, so verdient folgende
                              Vorschrift, worin die Anwendung des Kautschuks ersichtlich ist, allgemein bekannt zu
                              werden.
                           Man nimmt Kautschuk 4 Loth, Schweinefett 6 Loth, Leberthran 24 Loth. Der Kautschuk
                              wird in heißes Wasser gelegt, worin er so lange verbleibt, bis er ganz weich
                              geworden ist. Hierauf wird derselbe mittelst einer Schere in kleine Partikelchen
                              zerschnitten, mit dem Schweinefette und dem Leberthran (Fischthran) in einen Topf
                              gebracht und auf dem warmen Ofen oder im warmen Sandbade seiner vollständigen Lösung
                              überlassen.
                           Sobald der Kautschuk sich mit dem Fette und Oele ganz verbunden hat, was eine
                              herausgenommene Probe darthut, so wird zum Schmieren der Stiefel und Schuhe aller
                              Art, auch der Jagd- und Wasserstiefel zum Fischen etc., in folgender Weise
                              geschritten. Nachdem das Oberleder, die Nähte und die Sohle mit lauwarmem Wasser
                              abgewaschen und oberflächlich abgetrocknet worden sind, tragt man mittelst der
                              Bürste die warme Auflösung theils auf das Oberleder,
                              theils in die Fugen der Nähte und am Rande der Sohle auf. Diese Schmiere trocknet an
                              der Luft vollständig zu einem glänzenden Ueberzuge aus und wird so fest, daß sie
                              selbst dann, wenn man den Finger daran drückt, nicht mehr klebend demselben
                              anhaftet. (Würzburger gemeinnützige Wochenschrift, 1854, Nr. 27.)