| Titel: | Dampf-Reinigungsmaschine für Wäsche; patentirt für J. H. Johnson zu London und Glasgow, am 7. April 1854. | 
| Fundstelle: | Band 136, Jahrgang 1855, Nr. VII., S. 39 | 
| Download: | XML | 
                     
                        VII.
                        Dampf-Reinigungsmaschine für Wäsche;
                           patentirt für J. H.
                              Johnson zu London und Glasgow, am 7.
                              April 1854.
                        Aus dem Practical Mechanic's Journal, Decbr. 1854, S.
                              206.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Johnson's Dampf-Reinigungsmaschine für Wäsche.
                        
                     
                        
                           Dieser Apparat, welcher von Hrn. T. E. King in
                              New-York erfunden wurde, dient zum Reinigen der Wäsche mittelst Dampfs, ohne
                              daß dabei ein Reiben oder Pressen derselben angewendet wird, wie es bei dem
                              gewöhnlichen Verfahren der Fall ist. Wir theilen hier die Beschreibung und Abbildung
                              zweier Constructionen des King'schen Apparates mit. Fig. 23 ist
                              ein senkrechter Durchschnitt von einer Vorrichtung, bei welcher der Dampf aus einem
                              besondern Kessel herbeigeführt wird; Fig. 24 ist der
                              senkrechte Durchschnitt einer Vorrichtung, in welcher der Dampf selbst erzeugt
                              werden kann.
                           In Fig. 23
                              besteht der Raum zur Aufnahme des Linnens, welches gewaschen werden soll, aus einem
                              Cylinder oder einer Trommel A, mit einer horizontalen
                              Welle. An der innern Seite der Trommel ist eine Reihe von Rippen a befestigt, wodurch die Linnenstücke in derselben
                              herumgeführt und umgewendet werden. An dem vordern oder weitern Ende der Trommel ist
                              ein metallener Rahmen B festgeschraubt und ein
                              abgedrehter Vorsprung desselben bildet den einen Zapfen, während er aus einem Stück
                              mit dem Thürrahmen C besteht, wo die Wäsche in die
                              Trommel gebracht und aus derselben herausgenommen wird. Die Thür wird durch
                              Schrauben oder Federriegel verschlossen gehalten und durch eine ringsum angebrachte
                              Liederung verdichtet.
                              Kleine Ventile D sind rings an der Peripherie des Endes
                              an gewissen Punkten angebracht und im Innern sind sie mit Siebblättern versehen. Am
                              hintern oder engem Ende der Trommel ist ein hohles Zapfenstück E angeschraubt und dieses sowohl als der Zapfen B bewegen sich in Lagern in dem Gestell. An der innern
                              Seite der Trommel herum ist in Zwischenräumen eine Reihe von Röhren F befestigt, die von der Mitte des engern Endes
                              auslaufen und sich längs den cylindrischen Wänden der Trommel hinziehen. Diese
                              Röhren F sind auf ihrem den cylindrischen Trommelwänden
                              entsprechenden Theil mit Löchern versehen und der Anfang dieser Röhren ist mit dem
                              inneren erweiterten conischen Ende der im Zapfen E
                              angebrachten Röhre G verbunden. Die Röhre G ist mittelst eines horizontalen Scheiders in zwei
                              Hälften getheilt; eine enge Röhre O ist an das äußere
                              Ende der untern Hälfte der Röhre G angeschraubt und
                              steht mit dem Dampffessel in Verbindung. Der Dampf aus diesem strömt durch eine
                              Oeffnung in der untern Seite des inneren conischen Endes der Röhre G und tritt in das Ende von einer der Röhren F, die zufällig niederwärts gerichtet ist und entweicht
                              daraus durch die Löcher am Boden des Wassers und der Wäsche. Der nicht verbrauchte
                              Dampf entweicht durch eine der Röhren F, welche aufwärts
                              gerichtet ist und zieht durch den obern Canal der Röhre G ab; durch denselben Canal kann man auch heißes oder kaltes Wasser in die
                              Trommel gelangen lassen. Eine Röhre H ist mit dem
                              Gestell verbunden und erhält die Röhre G während der
                              Drehung der Trommel unbeweglich.
                           Mit der Röhre G ist eine Röhre I verbunden, welche von einem Kaltwasserbehälter herkommt, und eine
                              andere, ebenfalls mit G verbundene Röhre K führt ihr, wenn es nothwendig ist, heißes Wasser zu,
                              während der überflüssige und benutzte Dampf durch L in
                              den Condensator M entweicht. Dieser Condensator ist ein
                              Gefäß, welches durch einen Scheider Q getheilt ist, der
                              an seinem untern Ende mit der horizontalen Platte R
                              verbunden ist. Der Condensator ist mit Wasser gefüllt, welches die Platte R bedeckt. Der benutzte Dampf strömt durch die Röhre L ein und wird von dem Wasser verdichtet, bis dasselbe
                              erhitzt ist, worauf der Dampf, welcher durch das Wasser dringt, über die Platte R aufsteigt und durch die Röhre S an der andern Seite entweicht. Der Deckel des Wasserkastens ist mit
                              einem Vacuum-Ventil versehen, um zu verhindern, daß der Luftdruck das Wasser
                              in der Röhre L in die Höhe treibt.
                           Die untere Hälfte des vordern Endes der Trommel ist von einem Gefäß T umschlossen, welches vorn mit einer Thür c versehen ist; diese Thür ist groß genug, damit die
                              Thür C der Trommel durch dieselbe geöffnet werden kann,
                              wenn jene so gedreht ist, daß beide Thüren einander gegenüber liegen. Aus dem Gefäß
                              T führt eine Röhre an der einen Seite das benutzte
                              Wasser und die Seifenlauge zum Seiher ab, während eine andere Röhre oder ein Ventil
                              mit dem darunter befindlichen Gefäß V in Verbindung
                              steht, worin sich das wieder benutzbare Seifenwasser sammelt.
                           Soll der Apparat gebraucht werden, so füllt man die Trommel zur Hälfte mit Wasser,
                              welchem Seife oder irgend ein anderes alkalisches Präparat zugesetzt wird. Dann
                              bringt man das zu waschende Linnen hinein, die Trommel wird verschlossen, dann Dampf
                              eingelassen und dieselbe in drehende Bewegung gesetzt. In etwa zehn Minuten ist die
                              Wäsche von allen Unreinigkeiten befreit; nachdem dann das unreine Wasser abgelassen
                              ist, wird reines eingelassen, um die Wäsche zu spülen, worauf sie rein aus der
                              Trommel genommen wird.
                           Der in Fig. 24
                              dargestellte Apparat ist kleiner, zum Hausgebrauch bestimmt und hier nach einem
                              größern Maaßstabe gezeichnet als Fig. 23. Der Cylinder A besteht aus Kupferblech und ist über dem gußeisernen
                              Ofen X angebracht, welcher mit dem Schieber Z versehen ist, um, wenn es erforderlich ist, die
                              Verbindung abzuschneiden. Ueber dem Cylinder oder der Trommel A, und auf dem Gestell von X ruhend, ist ein
                              Kessel Y angebracht, dessen Boden den obern Theil der
                              von dem Ofen ausgehenden Züge bildet, die den Cylinder umfassen und aus denen der
                              Rauch durch eine in der Mitte des Kessels angebrachte Esse entweicht. Die Zapfen B und E sind ähnlich denen
                              des in Fig.
                                 23 abgebildeten Apparates; zum Drehen der Trommel ist jedoch an dem
                              vordern Zapfen B eine kleine Kurbel angebracht. Eine
                              einfache Röhre G geht durch den röhrenförmigen Zapfen
                              E und an dem innern Ende dieser Röhre ist eine Röhre
                              F angebracht, welche senkrecht in die Höhe steht.
                              Der benutzte Dampf entweicht durch die Röhre G und wird
                              mittelst derselben in den Kessel Y geführt, um dort zur
                              Erwärmung des Wassers zu dienen, welches beim Oeffnen des Hahns von der Röhre K in den Cylinder gelangt. Beim Gebrauch dieser Maschine
                              wird der Cylinder A zur Hälfte mit Wasser gefüllt und
                              diesem Seife zugesetzt, während der Kessel Y ebenfalls
                              mit Wasser gefüllt wird. Unter dem Cylinder, in dem Ofen X, wird alsdann gefeuert und sobald Dampf durch die Röhre G entweicht, verschließt man den Schieber Z und bringt das zu waschende Linnen mittelst der Thür
                              C in den Cylinder. Der Schieber wird nun wieder
                              geöffnet und der Cylinder abwechselnd in verschiedenen Richtungen gedreht. Nachdem
                              der Dampf ungefähr fünf Minuten frei durch die Röhre G
                              entwichen ist, kann man den Schieber wieder verschließen und die Wäsche aus der
                              Trommel nehmen. Wenn die Wäsche nicht sehr schmutzig ist, kann man dasselbe Seifenwasser für zwei bis
                              drei Loose benutzen. Das in dem Kessel Y erwärmte Wasser
                              kann sowohl zum Speisen der Trommel als zum Spülen der Wäsche verwendet werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
