| Titel: | Verbesserungen an Centrifugalapparaten zum Decken und Trocknen des Zuckers, welche sich Daniel Shears zu Southwark, einer Mittheilung zufolge, am 30. Juni 1854 patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 136, Jahrgang 1855, Nr. XXVI., S. 95 | 
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                        XXVI.
                        Verbesserungen an Centrifugalapparaten zum Decken
                           und Trocknen des Zuckers, welche sich Daniel Shears zu Southwark, einer Mittheilung
                           zufolge, am 30. Juni 1854 patentiren
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, März 1855,
                              S. 193.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Shear's Centrifugalapparaten zum Decken u. Trocknen des
                           Zuckers.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung betrifft Verbesserungen an Centrifugalapparaten, bei welchen die
                              Einfüllung und Entleerung des Zuckers, ohne die Rotation zu unterbrechen, geschehen
                              kann. Der rotirende Cylinder ist nämlich so eingerichtet, daß er nach Vollendung der
                              Procedur sich öffnen läßt, und daß die fortgesetzte Rotation das Mittel abgeben
                              soll, den Inhalt zu entleeren. Wenn aber der Cylinder wieder geschlossen ist, so
                              soll er in der Lage seyn, eine frische Füllung aufzunehmen. Eine sehr entsprechende
                              Construction besteht darin, daß man den Centrifugalbehälter aus Theilen bestehen
                              läßt, die sich auswärts öffnen, in geschlossenem Zustande jedoch einen vollständigen
                              Behälter bilden. Auch kann der Behälter so beschaffen seyn, daß er sich von dem
                              unteren Theile trennt, wodurch rings herum eine freie Oeffnung entsteht, aus welcher
                              die Füllung durch die Centrifugalkraft herausgeschleudert wird.
                           Diese Oeffnung am Umfange bildet den wesentlichsten Theil der in Rede stehenden
                              Erfindung. Eine der Methoden welche ich befolge, ist durch die Skizzen Fig. 12, 13 und 14
                              dargestellt. Der rotirende Behälter hat hier die Gestalt eines abgestumpften Kegels,
                              welcher oben und unten offen ist. Dieser Kegel läßt sich von seinem an die Achse
                              befestigten Boden mittelst eines Hebels F, Fig. 13, in
                              die Höhe heben, wodurch rings herum, wie die Punktirung andeutet, eine Oeffnung
                              entsteht, durch welche der Zucker entweichen kann.
                           Fig. 9 stellt
                              eine doppelte Maschine von anderer Construction zur Hälfte im Durchschnitt, zur
                              Hälfte in der Seitenansicht dar. Fig. 10 ist eine
                              Endansicht und Fig.
                                 11 ein Querschnitt des Apparates. An die horizontale Achse d, d ist die Scheibe a, a
                              festgekeilt. Das Drahtgewebe oder siebartig durchlöcherte Metall, welches den
                              cylindrischen Umfang der Maschine bildet, besteht nicht aus einem zusammenhängenden
                              Stück, sondern aus einer Anzahl von Stücken o*, o*, welche den Achsen o, o
                              entsprechen.
                           
                           Die Segmente des Drahtgewebes sind gehörig verstärkt und an diese Achsen genietet, so
                              daß sie sich mit denselben drehen. Die Achsen treten durch die Scheiben a, a und sind an ihren Enden mit Kurbeln p, p versehen. Kurze Stangen q,
                                 q verbinden diese Kurbeln mit dem Bremsrad b, b
                              bis auf einen Grad, welcher durch die Länge des Schlitzes e,
                                 f bestimmt wird. c ist ein an die Scheibe a, a befestigter Stift. Sobald sich nun das Rad b, b so bewegt hat, daß das Ende des Schlitzes f gegen den Stift c stößt,
                              so finden folgende Veränderungen statt. Wenn das Bremsrad b,
                                 b in der dargestellten Lage sich befindet, d.h. wenn das Ende des Schlitzes
                              e sich gegen den Stift c
                              lehnt, so bildet das Segment des Umfanges g, h mit den
                              übrigen Segmenten eine zusammenhängende cylindrische Fläche u, v, w, Fig. 11. Wird aber das Bremsband S, während
                              die Maschine in Bewegung ist, mit dem Rad in Berührung gebracht, so verzögert es die
                              Bewegung des letztern, so daß das Ende des Schlitzes f
                              sich gegen den Stift c lehnt. Diese Aenderung in der
                              Lage des Bremsrades, hat eine Bewegung der Verbindungsstangen q, q, der Kurbeln p, p, der Achsen o, o, und der Segmente o*,
                              o* des Drahtgewebes zur Folge. Durch die
                              Centrifugalkraft erlangen die Segmente das Bestreben, eine zusammenhängende
                              cylindrische Fläche zu bilden; wird aber die Bremse in Thätigkeit gesetzt, so öffnen
                              sie sich, wie Fig.
                                 11 zeigt.
                           Die Beschickung der Maschine mit Zucker erfolgt während ihrer Rotation. Wenige
                              Secunden reichen hin, die Melasse auszutreiben und durch Zuführung einer geringen
                              Menge Wassers die Krystalle zu reinigen. Der aus der Maschine entweichende Zucker
                              wird von einem die Maschine umgebenden starken Gehäuse aufgenommen. Die Melasse wird
                              durch ein leichtes inneres Gehäuse, welches um ein Scharnier nach Außen schwingt, in
                              einen Behälter geleitet.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
