| Titel: | Vorrichtungen zum Abdrehen cylindrischer Flächen, zum Schneiden von Räderzähnen und zum Hobeln von Metallen, welche sich John Whitehead und Thomas Whitehead zu Leeds am 1. November 1853 patentiren ließen. | 
| Fundstelle: | Band 136, Jahrgang 1855, Nr. XLIII., S. 184 | 
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                        XLIII.
                        Vorrichtungen zum Abdrehen cylindrischer Flächen,
                           zum Schneiden von Räderzähnen und zum Hobeln von Metallen, welche sich John Whitehead und
                           Thomas Whitehead zu
                           Leeds am 1. November 1853 patentiren
                           ließen.
                        Aus dem London Journal of arts, Decbr. 1854, S.
                              411.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Whitehead's Vorrichtungen zum Abdrehen cylindrischer Flächen
                           etc.
                        
                     
                        
                           Fig. 28
                              stellt einen verbesserten Mechanismus zum Abdrehen einer
                                 Achse oder eines ähnlichen Cylinders im Seitenaufrisse dar. An den Sattel
                              einer Drehbank werden nämlich drei oder mehrere Schneidinstrumente befestigt, welche
                              mittelst einer mechanischen Vorrichtung gleichzeitig vor- oder rückwärts
                              bewegt und auf einen größeren oder kleineren Durchmesser gestellt werden können. a, a ist eine kreisrunde Scheibe mit einem angegossenen
                              Träger b, welche an den Sattel einer Drehbank geschraubt
                              wird. c, c, c sind drei an die Scheibe a gegossene Führungen, welche zur Aufnahme eines
                              Schiebers d bestimmt sind. Diese Schieber bewegen sich
                              gleichzeitig ein- und auswärts, und nähern dadurch die Schneidinstrumente dem
                              Arbeitsstück oder entfernen sie von demselben. Dich Bewegung wird mittelst Schrauben
                              e, e, e bewerkstelligt, welche die Schieber d mit den Leitstücken verbinden. An jede dieser Schrauben e ist nämlich ein Winkelgetriebe f befestigt und sämmtliche Getriebe greifen in das große Winkelrad g. Wenn daher eine der Schrauben e umgedreht wird, so setzt ihr Getriebe f das
                              Rad g und durch Vermittlung dieses Rades und der übrigen
                              Getriebe auch die Schrauben der andern Schieber d in
                              Umdrehung, und bewirkt dadurch obige Annäherung oder Entfernung der Schieber. h, h, h sind die drei Schieber, welche die drei Messer
                              i, i, i zum Abdrehen der Achse j enthalten. k, k, k sind
                              besondere Schrauben zum Auswärtsbewegen der Schieber h, h,
                                 h und zur Adjustirung der Schneidwerkzeuge.
                           Der zweite Theil der Erfindung besteht in der Anfertigung eines Bohrkopfes mit drei
                              oder mehreren Bohrwerkzeugen, welche sich, um Cylinder von
                                 verschiedenen Durchmessern zu bohren, gleichzeitig adjustiren lassen. a, Fig. 29, ist eine Achse,
                              an welche eine kreisrunde Platte b befestigt ist. Diese
                              Platte enthält die in radialer Richtung gestellten Führungen c, c, c, welche den Zweck haben, die Schieber d, d,
                                 d aufzunehmen, woran die Schneidwerkzeuge f, f
                              befestigt sind. Die Schieber d, d, d sind mit
                              Hervorragungen oder Stiften versehen, welche in die Gänge der mit der Achse a verbundenen Schnecke e
                              greifen. Die Umdrehung der letzteren bringt die Werkzeuge mit dem Arbeitsstück in
                              Berührung.
                           Der dritte Theil der Erfindung bezieht sich auf das Schneiden
                                 der Zähne von Stirnrädern, Schraubenrädern und Zahnstangen, und besteht in
                              der Anwendung einer stählernen endlosen Schraube, welche an ihrem Umfange mit
                              Sägezähnen versehen ist. Diese Schraube wird, während sie rotirt, gegen das glatte
                              Rad oder die glatte Stange gedrückt, und schneidet ohne Anwendung eines
                              Theilungsrades die Zähne ein. a, Fig. 30, ist die Achse,
                              woran diese Schraube b befestigt ist, c das zu schneidende Rad.
                           Der vierte Theil der Erfindung bezieht sich auf eine Maschine
                                 zum Hobeln, Schneiden etc. verschiedener Artikel, und besteht in der
                              Anwendung zweier oder mehrerer einander gegenüberliegender Paare von Schiebern,
                              welche die Schneidwerkzeuge in Thätigkeit bringen. Letztere stehen, ihre Spitzen
                              einander zugekehrt, nahe bei einander und hobeln oder schneiden fortwährend, die
                              Bank der Hobelmaschine mag vor- oder rückwärts gehen. Fig. 31 stellt den zur
                              Erläuterung dieser Verbesserungen nöthigen Theil einer Hobelmaschine im
                              Längenaufrisse dar. a ist das Untergestell einer
                              gewöhnlichen Hobelmaschine; b die Tafel, welche sich mit
                              gleichförmiger Geschwindigkeit hin- und herbewegt; c,
                                 c zwei senkrechte Säulen; d, d zwei
                              Querschieber, welche die Schneidinstrumente e, e
                              enthalten und mit allen zum horizontalen oder verticalen Hobeln nöthigen Bewegungen versehen sind. Der
                              nämliche Mechanismus kann zugleich zum Canneliren von Walzen eingerichtet werden, in
                              welchem Falle das Arbeitsstück durch Vermittlung eines Sperrrades und eines
                              Sperrkegels eine intermittirende Achsenbewegung erhält.
                           Fig. 32 ist
                              eine Modification der zuletzt beschriebenen Anordnung, indem hier nur ein Säulenpaar und ein
                              Schieber in Anwendung kommen.
                           Fig. 33 ist
                              eine andere Modification in Anwendung auf eine Nuthhobelmaschine, wobei die
                              Schneidinstrumente b, b während der Auf- und
                              Niederbewegung der Stange a abwechselnd schneiden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
