| Titel: | Verbesserungen im Anfertigen der Gießformen für Metalle; von Rob. Maclaren zu Glasgow. | 
| Fundstelle: | Band 136, Jahrgang 1855, Nr. LXXIX., S. 345 | 
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                        LXXIX.
                        Verbesserungen im Anfertigen der Gießformen für
                           Metalle; von Rob.
                              Maclaren zu Glasgow.
                        Patentirt in England am 12. Januar 1854.
                        Aus dem London Journal of arts, März 1855, S.
                              139.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Maclaren's Verbesserungen im Anfertigen der Gießformen für
                           Metalle.
                        
                     
                        
                           Diese Erfindung bezieht sich auf die Ausübung des erforderlichen Drucks auf den Sand
                              oder die sogenannte Masse, welche zur Verfertigung der Gießformen angewendet wird.
                              Das verbesserte Verfahren eignet sich besonders zum Einformen von Modellen geringer
                              Stärke, aus einem Stück bestehend, mit ebenen Flächen versehen.
                           Fig. 22 ist
                              ein Theil von der vordern Ansicht einer Wasserpresse, die den Zweck hat, das
                              Eindrücken des Formmaterials zu bewirken, und der Formkasten ist in der
                              erforderlichen Lage dargestellt, um die zusammenpressende Wirkung zu erlangen. Fig. 23 ist
                              ein senkrechter Durchschnitt des Formkastens; Fig. 24 endlich ist ein
                              senkrechter Durchschnitt der Vorrichtung, welche zur Bildung des Eingusses, durch
                              den das geschmolzene Metall in die Form gelangt, benutzt wird. Der Preßkolben führt
                              die große Preßplatte f, welche groß genug ist, um drei
                              Formkasten aufzunehmen. Ein solcher Kasten besteht aus dem Obertheil g und dem Untertheil h, und
                              die Modellplatte i liegt zwischen beiden. Der Oberkasten
                              g ist ein offener viereckiger Rahmen mit Vorsprüngen
                              j an den Seiten, mittelst deren er an der Presse
                              aufgehängt werden kann; auch ist dieser Oberkasten mit den gewöhnlichen Lappen k versehen, um ihn mittelst ähnlicher Lappen am Unterkasten h und durch Stifte mit diesem zu verbinden. Beide Kasten
                              sind auch mit Griffen l versehen, um sie handhaben zu
                              können. Der Unterkasten besteht aus zwei Theilen h und
                              h', die eine viereckige Büchse bilden, in welche ein
                              falscher Boden m, der mit angegossenen Lappen n versehen ist, leicht eintreten kann; die Lappen gehen
                              durch Schlitze in den Seiten des untern Theils h' von
                              dem Unterkasten, der so eingerichtet ist, daß am Boden eine kurze senkrechte
                              Traverse angebracht werden kann. Dieser falsche Boden ruht auf einem Gußstück o, das wie ein Kolben wirkt, um ihn in dem Innern des
                              Formkastens in die Höhe zu drücken, wodurch der in demselben vorhandene Sand
                              zusammengepreßt wird. Der untere Theil h' des
                              Unterkastens hat vier Beine p, die nahe an den Ecken
                              angeschraubt sind; diese Beine gehen durch Löcher in der Platte oder dem Formtisch
                              f und stehen auf Stellschrauben, welche in einem
                              festen Gerüst unter der Platte angebracht sind.
                           Beim Einformen mit diesem Apparat wird die Platte f in
                              die dargestellte Lage gebracht und nachdem der Unterkasten h,
                                 h' darauf gesetzt worden ist, halten die Beine p, die auf Stellschrauben über dem Gerüst unter der Platte f befindlich sind, den Formkasten in solcher Höhe über
                              der Platte, daß der falsche Boden m die tiefste
                              Stellung, welche in Fig. 23 dargestellt worden, annehmen kann, während der Kolben o die Oberfläche der Platte gerade erreichen kann. Der
                              Unterkasten h, h' wird mit Sand angefüllt, die
                              Formplatte i mit der Form wird in ihre Lage gebracht,
                              dann wird der Oberkasten g aufgesetzt und ebenfalls mit
                              Sand angefüllt. Indem nun der Preßkolben die Platte f
                              hebt, wird sich das Ganze von den Stellschrauben entfernen und sobald sich
                              Widerstand zeigt, wird der hydrostatische Druck den Kolben o und den falschen Boden m in den Untertheil
                              des Formkastens eindrücken, dadurch den Sand zusammenpressen und einen sehr scharfen
                              Abdruck von dem Modell i liefern. Auf den in dem
                              Oberkasten g befindlichen Sand wirkt der Kolben s, der an dem festen Querhaupt der Presse angebracht ist
                              und als ein falscher Deckel in den Formkasten paßt.
                           Das Querhaupt hat eine solche Einrichtung, daß es als Aufschütter für den Formsand
                              dient, welcher durch einen Schieber an der vordern Seite des Kolbens s in den Formkasten eingebracht wird. Ueber dem
                              Querhaupt kann ein großer Aufschütter von Holz oder einem andern Material angebracht
                              werden, der einen hinreichenden Vorrath von Sand aufzunehmen im Stande ist, um eine
                              bedeutende Anzahl von Formkasten zu füllen. Der Kolben s
                              hat zu jeder Seite einen kurzen Arm u und mit jedem
                              derselben ist mittelst eines Scharniers eine Stange mit Haken v
                               verbunden, auf denen
                              der Oberkasten und die Formplatte i liegen können,
                              welche letztere zu dem Ende auf beiden Seiten über den Rand des Formkastens
                              hervortritt. Sobald der Formsand gehörig zusammengepreßt worden ist, läßt man den
                              Preßkolben zurückgehen; der obere Theil des Formkastens g und die Formplatte i mit dem Modell bleiben
                              an den Haken v hängen, so daß der Unterkasten h weggenommen werden kann. Indem dieß letztere nun
                              geschieht, nimmt man beide Theile h und h' des Unterkastens aus einander, was durch die Lappen
                              n des falschen Bodens erleichtert wird, indem
                              derselbe bis zu dem obern Theil des Unterkastens emporgedrückt worden ist. Obgleich
                              der Unterkasten auch aus einem einzigen Theil bestehen kann, so ist die angegebene
                              Theilung im Allgemeinen doch die zweckmäßigere.
                           Anstatt daß man die obern und untern Theile g, h der
                              Form, jeden für sich, von der Form entfernt, kann auch der Obertheil g und das Modell i hängen
                              bleiben, während der Untertheil h etwas abwärts geht.
                              Das Modell i wird dann herausgenommen und der Kolben
                              wird genöthigt wieder in die Höhe zu gehen und den untern Theil der Form h mit dem obern g zu
                              vereinigen, so daß beide zum Abguß fertig sind, worauf dann der ganze Kasten mit der
                              Form von der Presse abgenommen wird. Sind die Formen sehr groß, so kann auch der
                              Formkasten auf der Presse stehen bleiben.
                           Zur Bildung des Eingusses, durch den das geschmolzene Metall in die Form gelangt,
                              wird das Stück w (Fig. 24) auf das Modell
                              an dem Punkte angesetzt, wohin der Einguß kommen soll, und an dem Kolben s befestigt man das Röhrenstück x und zwar unmittelbar über dem Stück w. Das
                              Röhrenstück x ist mit einer kleinen runden Platte y versehen, welche in die Vertiefung des Eingußmodelles
                              y tritt und von der Feder z in ihrer Lage erhalten wird. An dem Modell liegend und in dem Oberkasten
                              stehend, wird das Eingußmodell gegen den Kolben s
                              treten, durch Zwischenkunft der Feder z wird der Druck
                              aber nie zu stark seyn, um irgend einen Bruch zu veranlassen, und dennoch wird stets
                              ein vollständiger Einguß gebildet werden, die Höhe der Sandform über dem Modell mag
                              seyn welche sie will.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
