| Titel: | Maschine zur Verfertigung der Keile, welche beim Legen der Eisenbahnschienen angewendet werden; von Hrn. Pouillet zu Paris. | 
| Fundstelle: | Band 136, Jahrgang 1855, Nr. XCV., S. 436 | 
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                        XCV.
                        Maschine zur Verfertigung der Keile, welche beim
                           Legen der Eisenbahnschienen angewendet werden; von Hrn. Pouillet zu
                           Paris.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, März 1855, S.
                              168.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Pouillet's Maschine zur Verfertigung hölzerner Keile.
                        
                     
                        
                           Diese zu Paris im Betrieb befindliche Maschine hat den Zweck, auf mechanische Weise
                              die Keile anzufertigen, welche zum Befestigen und Richten der Schienen an ihren
                              Stößen und in ihren Stühlen dienen. Es ist von Wichtigkeit, daß diese Keile aus
                              gutem Holz und von vollkommen gleicher Form und Größe angefertigt werden, daher eine
                              mechanische Fabrication derselben, selbst abgesehen von der damit verbundenen
                              bedeutenden Ersparniß an Zeit und Arbeitslöhnen, vortheilhaft seyn muß.
                           Die von Hrn. Pouillet
                              construirte Maschine erfüllt ihren Zweck sehr gut. Sie zeichnet sich nicht nur durch
                              ihre Zusammensetzung überhaupt aus, sondern auch durch die Einrichtung des
                              Haupttheils, des Werkzeugs oder Hobels, welcher den Keilen die Form gibt.
                           Dieser Apparat ist in Fig. 11 bis 13
                              dargestellt.
                           Fig. 11 ist
                              ein senkrechter Querschnitt der Maschine;
                           Fig. 12 ist
                              ein Längenaufriß;
                           Fig. 13 ist
                              ein Grundriß.
                           Der Apparat besteht aus einer Gußeisen-Platte A,
                              welche auf einem Gerüst B ruht, das durch eiserne Bänder
                              c zusammengehalten wird. Auf der Platte sind die
                              Lager d befestigt, auch trägt sie den Wagen L, welcher zwischen den Leisten g gehalten wird und zwischen denselben mittelst des Hebels h verschoben werden kann, um den hölzernen Keil i unter die Eisen k eines
                              runden Hobels l zu bringen. Dieser Hobel ist auf einer
                              Welle m befestigt, die ihrerseits in den Lagern d liegt und ihre rotirende Bewegung von einem über die
                              Rolle n gehenden Laufriemen erhält.
                           Gegen die Enden der Welle m treten Druck- und
                              Stellschrauben.
                           Der Keil i wird auf dem Wagen L durch zwei Klauen festgehalten; die eine derselben ist fest, während die
                              andere von einer Druckschraube bewegt werden kann, was mit Hülfe eines kleinen
                              Schwungrades geschieht.
                           Der Hebel h ist an einer Welle befestigt, welche zwei
                              Zwischenhebel enthält, die den Wagen L bewegen.
                           
                           Der Hobel l hat vier Eisen k,
                              die an dem Körper desselben mit Schrauben befestigt sind.
                           Die Hobeleisen sind am untern Theil ausgehöhlt, so daß die obere Fläche des Keils die
                              verlangte convexe Form erhält.
                           Die Maschine wirkt auf nachstehende Weise:
                           Der Keil wird vorher mittelst einer Circularsäge in Gestalt eines vierseitigen
                              Prismas zugeschnitten. Darauf legt man ihn zwischen die Klauen des Wagens L, welche ihn festhalten; dann bringt man ihn mittelst
                              des Hebels h unter die Einwirkung des Hobels l, welcher den Wagen vorrückt, und die Eisen k geben dem Keil vermöge ihrer gekrümmten Gestalt die
                              convexe Form. Diese Form kann nach Belieben verschieden seyn, und was den Keil
                              betrifft, so unterwirft man ihn, indem man ihn umkehrt, der Einwirkung zweier
                              Maschinen wie die beschriebene, die jedoch verschiedene Hobel haben, so daß die
                              obere und die untere, oder die innere und die äußere Fläche des Keils verschieden
                              werden.
                           Mit Hülfe dieser Maschine kann man dem Keil ganz die Form des Raumes geben, den er
                              zwischen Schiene und Stuhl ausfüllen soll, und dieß ist sehr wichtig, denn das
                              Festkeilen ist eine derjenigen Arbeiten bei dem Bau und der Unterhaltung der
                              Eisenbahnen, welche die größte Sorgfalt und Genauigkeit erfordern; sie trägt
                              wesentlich zur Festigkeit und Vollkommenheit der Bahn bei.
                           
                        
                     
                  
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