| Titel: | Ueber die Legirungen von Gold und Silber, Gold und Kupfer, Silber und Blei; von A. Levol. | 
| Fundstelle: | Band 136, Jahrgang 1855, Nr. CIII., S. 453 | 
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                        CIII.
                        Ueber die Legirungen von Gold und Silber, Gold
                           und Kupfer, Silber und Blei; von A. Levol.Aus dem „Jahresbericht über die Fortschritte der reinen,
                                       pharmaceutischen und technischen Chemie, Physik etc. für 1853,
                                    von J. Liebig
                                    und H. Kopp.
                                    Gießen, 1854.“
                                 
                           
                        Levol, über die Legirungen von Gold und Silber etc.
                        
                     
                        
                           Levol hat, wie früher für die Legirungen von Silber und
                              Kupfer (polytechn. Journal Bd. CXXX S. 128),
                              auch für die Legirungen von Gold und Silber, Gold und Kupfer, Silber und Blei
                              untersucht, inwiefern sie nach dem Schmelzen und Erstarren in einer Kugelform von 50
                              Millimeter Durchmesser der ganzen Masse hindurch dieselbe, oder an verschiedenen
                              Stellen verschiedene Zusammensetzung zeigen.Annales de Chimie et de Physique, 3me série,
                                       t. XXXIX p. 163. – Von den Legirungen aus Silber und Gold untersuchte er die den
                              Aequivalentverhältnissen Au₂Ag, AuAg, AuAg₂, AuAg₁₀,
                              entsprechenden, und fand, daß jede derselben, wenn die Bestandtheile im Schmelzen
                              gehörig gemischt worden waren, nach dem Erstarren in der Form in allen Theilen genau
                              dieselbe Zusammensetzung hatte. Dasselbe war für die Legirungen von Gold und Kupfer der Fall, unter
                              welchen Levol die nach den Aequivalentverhältnissen
                              Au₄Cu, Au₃Cu, Au₂Cu, AuCu, AuCu₂, AuCu₁₀
                              zusammengesetzten untersuchte (die zwei letzteren Legirungen waren nur durch
                              wiederholtes Umgießen und sorgfältiges Umrühren der geschmolzenen Masse homogen zu
                              erhalten). Nicht aber war dieß der Fall bei den Legirungen von Silber und Blei, wo,
                              im Vergleich mit dem nach dem angewendeten Mengenverhältniß der Bestandtheile sich
                              berechnenden Silbergehalt (in Tausendtheilen angegeben), der an verschiedenen
                              Stellen der in der Kugelform erstarrten Masse gefundene sich folgendermaßen
                              ergab:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 136, S. 454
                              
                                 
                                 Oben, unten, neben (für den letzteren Fall im Mittel aus
                                    mehreren Versuchen) nahe an der Oberfläche der Metallkugel. – 
                                 
                              
                                 
                                 Nach ruhigem Abkühlen dieser Legirung in einer Uförmigen Glasröhre war sogar der Silbergehalt
                                    in der Biegung nur 26,5 Tausendtel, während er am Ende des einen Schenkels
                                    auf 101,5, am Ende des andern Schenkels auf 84,0 stieg.
                                 
                              berechnet; gefunden; oben; unten;
                                 neben; in der Mitte
                              
                           Die Legirung Ag₁₀Pb ist ziemlich weiß, im Bruche grau, wenig hämmerbar.
                              Die Legirung Ag₆Pb ist Platinfarben, im Bruch feinkörnig, und verändert sich
                              an feuchter Luft rasch. Die Legirung Ag₅Pb ist graulich-weiß, im
                              Bruche grau, zieht sich (wie auch die beiden vorhergehenden Legirungen) beim
                              Erstarren stark zusammen, wird an der Luft erhitzt violettblau, und gibt nahe bis zu
                              ihrem Schmelzpunkte erhitzt eine blumenkohlartige Masse, in welcher 83,1 Proc.
                              Silber, 13,5 Bleioxyd, 2,3 Blei gefunden wurden. Die Legirung Ag₂Pb ist
                              ziemlich ductil, bläulichgrau, wird durch feuchte Luft und Schwefelwasserstoff rasch
                              angegriffen, schmilzt nahe bei Kirschrothglühhitze.