| Titel: | Verbesserte Spulen, von Robert Renfrew zu Glasgow. | 
| Fundstelle: | Band 137, Jahrgang 1855, Nr. XXX., S. 108 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        XXX.
                        Verbesserte Spulen, von Robert Renfrew zu Glasgow.
                        Aus dem Practical
                                 									Mechanic's Journal, Mai 1855, S. 35.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									II.
                        Renfrew's verbesserte Spulen.
                        
                     
                        
                           Diese, am 27. September 1854 patentirte Spule zum Aufwickeln von Garn und andern
                              									Faserstoffen besteht aus mehreren Theilen und hat den Zweck, daß die Enden der
                              									Spulen durch Stöße und Abnutzung nicht so leicht beschädigt und zerbrochen werden
                              									können. Die gewöhnlichen Spulen, auf welche diese Erfindung besonders anwendbar ist,
                              									wurden bis jetzt meistens ganz aus Holz gemacht, und ihre Spindel oder der mittlere
                              									Theil besteht aus einem besondern Stück Holz, an welchem an beiden Enden die
                              									Scheiben oder Flanschen befestigt sind. Nach der vorliegenden Erfindung besteht die
                              									Spindel aus Holz, Metall oder anderm passenden Material und die Scheiben bestehen
                              									aus Gutta-percha oder auch aus Pappe, Papiermaché etc., wie denn
                              									überhaupt jedes wohlfeile und leicht zu formende Material dazu benutzt werden kann.
                              									Die auf diese Weise hergestellten Scheiben werden mit der Spindel durch eine und
                              									dieselbe Operation verbunden, und es ist daher am geeignetsten, die Scheiben
                              									sogleich auf der Spindel selbst zu formen.
                           Fig. 25 ist
                              									ein Längendurchschnitt von einer zusammengesetzten Spule und ihren Scheiben, wie sie
                              									vollendet erscheinen, so wie auch von der Form, in welcher sie gemacht wurden. Fig. 26 ist
                              									ein äußerer Endaufriß einer der geformten Spulenscheiben aus Gutta-percha und
                              										Fig. 27
                              									ist ein Aufriß der zusammengesetzten Spule mit beiden
                              									Gutta-percha-Scheiben. Die Form, welche weit genug gemacht worden ist,
                              									um die ganze Spule aufnehmen zu können, ist von Zinn angefertigt. Sie besteht aus
                              									zwei Hauptstücken A, die mit zwei Stiften und zwei
                              									Löchern B versehen sind, so daß beide Hälften genau auf
                              									einander passen; sie besteht ferner aus den beiden Endscheiden C und D. Beim Gebrauch wird
                              									der Apparat horizontal gestellt oder vertical, wie Fig. 25 zeigt, und es
                              									werden dann die beiden Endscheiben angeformt, entweder nacheinander oder
                              									zugleich.
                           Der Körper der Form A ist in der Mitte und in der
                              									Verbindungslinie beider Theile mit einer Oeffnung versehen, und bei E sind an beiden Enden Schultern gelassen und genau
                              									ausgebohrt. Diese nehmen die Spindel F auf und halten
                              									sie in einer genau centralen Stellung. Die Spindel wird alsdann in die beiden
                              									Schultern E eingesteckt, und es sind die quadratischen
                              										Schultern G der Spindel so gestellt, daß sie mit der quadratisch
                              									ausgearbeiteten Fläche H des zurücktretenden Endes der
                              									Form in einer Ebene liegen. Die äußersten Enden der Spindel sind
                              									schwalbenschwanzartig abgedreht, wie bei I, um das
                              									darüber gegossene plastische Material besser festhalten zu können.
                           Die Gutta-percha, überhaupt das plastische Material, welches zur Bildung der
                              									Endscheiben angewendet werden soll, wird in erhißtem und folglich plastischem
                              									Zustande in die Endvertiefungen J gebracht, welche von
                              									den beiden Hälften A der Form gebildet werden, die nun
                              									zusammen gelegt sind. Der Deckel der Form C wird nun mit
                              									Gewalt auf die weiche Masse gedrückt und der mittlere Stift K, welcher fest an dem Deckel C Sitzt, tritt
                              									als Führer in das offene Ende der Spulenspindel F. Der
                              									Druck der Kappe C, welche weiter geleitet wird, so daß
                              									sie in das Ende der Vertiefung der Form tritt, wie man bei L sieht, gibt der Gutta-percha die vollendete Form der
                              									Spulen-Endscheiben, wie bei M, und verbindet sie
                              									zu gleicher Zeit fest mit dem Schwalbenschwanz des Spindelendes. Die Wirkung von
                              									beiden Enden der Form ist offenbar dieselbe. Die Fläche H am Böden der Vertiefung des Formendes ist eben und platt; ihre
                              									Verbindung mit dem ringförmigen Scheibentheil ist abgerundet, wie bei N. Diese Fläche formt die innere Oberfläche der
                              									Spulenscheibe. Die innere Oberfläche des Endstücks C der
                              									Form hat in der Mitte eine Vertiefung, um die centrale Verstärkung der Scheibe zu
                              									bilden; und von diesem Theil gehen sechs radiale Vertiefungen nach der Peripherie
                              									aus, wodurch sechs Arme oder Verstärkungsrippen Q auf
                              									den äußeren Flächen der Scheiben gebildet werden, wie Fig. 26 zeigt.
                           In Fig. 25 ist
                              									der obere Theil der Form im Durchschnitt dargestellt, als der Länge nach durch zwei
                              									dieser radialen Arme gehend; unten geht der Durchschnitt zwischen den Armen durch.
                              									Nachdem die Enden C, D der Form weggenommen worden sind,
                              									nimmt man die beiden Hälften A des Formkörpers von
                              									einander, und es bleibt nun die vollendete Spule zurück, welche sehr leicht und
                              									dauerhaft ist. Die Scheiben erhalten durch die radialen Arme Q und die hohen Ränder R eine große
                              									Steifigkeit.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
