| Titel: | Perin's Sägemaschine mit bandförmiger Säge zum Ausschneiden von Holzverzierungen und zum Sägen aller Arten von Hölzern für die Zwecke der Kunsttischler und Wagner. | 
| Fundstelle: | Band 137, Jahrgang 1855, Nr. LXVIII., S. 250 | 
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                        LXVIII.
                        Perin's Sägemaschine mit bandförmiger Säge zum Ausschneiden
                           								von Holzverzierungen und zum Sägen aller Arten von Hölzern für die Zwecke der
                           								Kunsttischler und Wagner.
                        Aus dem Bulletin de la
                                 									Société d'Encouragement, Febr. 1855, S. 72.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									IV.
                        Perin's Sägemaschine.
                        
                     
                        
                           Das Haupthinderniß, welches der allgemeineren Anwendung bandförmiger Sägen bisher im
                              									Wege stand, war das häufige Zerreißen der Säge. Hrn. Perin (rue Bas froi No. 17 zu Paris) ist es
                              									nun gelungen, diesen Uebelstand durch eine Combination von Anordnungen zu
                              									beseitigen, in deren Folge der Bruch des Sägeblattes erst nach einer sehr
                              									bedeutenden Quantität gelieferter Arbeit stattfindet, und die Reparatur sehr leicht
                              									und wohlfeil herzustellen ist. Er wendet vor Allem sehr dünne und schmale Sägen an;
                              									dadurch vermindert er sehr die Veranlassung zu Brüchen und ist im Stande Curven von
                              									sehr kleinem Halbmesser, bis zu 5 Millimeter herab, zu sägen. Der Tisch, welcher das
                              									zu bearbeitende Holz aufnimmt, ist beweglich, und letzteres wird der Sage stets in
                              									normaler Richtung entgegengeführt. Die dem System mitgetheilte Geschwindigkeit ist
                              									sehr groß und die in einer gegebenen Zeit gelieferte Arbeit bedeutend. Besondere
                              									Sorgfalt ist auf die Führung der Säge an der Angriffsstelle und die Adjustirung der
                              									Führung nach den Dimensionen des zu behandelnden Holzes verwendet. Der Apparat läßt
                              									sich nicht nur für die feinsten Arbeiten der Kunsttischlerei, sondern auch für die
                              									gröberen Arbeiten in den Modellirwerkstätten der Maschinenfabriken sehr vortheilhaft
                              									anwenden.
                           Fig. 1 stellt
                              									die Maschine im Seitenaufriß,
                           Fig. 2 in der
                              									vordern Ansicht, und
                           Fig. 3 im
                              									Grundrisse dar.
                           Fig. 4 zeigt
                              									einen durch die Maschine geschnittenen Tannenblock mit seinen zahlreichen Biegungen
                              									und Wölbungen.
                           A ist die auf massivem Mauerwerk befestigte
                              									Fundamentplatte der Maschine.
                           B eine senkrechte Säule, deren oberer Theil die große
                              									Rolle trägt, um welche die endlose Säge läuft.
                           
                           C ein Schieber, welcher hinten mit einer Schraubenmutter
                              									versehen ist, mittelst deren man ihn auf- oder niederbewegen kann, je nachdem
                              									man die Spannung des Sägeblattes erhöhen oder nachlassen will.
                           D ein Support mit zwei Armen oder Lagern, in welchen
                              									sich die Achse der oberen Rolle dreht. Um die Lage der Rolle E mit derjenigen der Rolle F vollkommen in
                              									Uebereinstimmung bringen zu können, läßt sich dieser Support mittelst der Schrauben
                              										a, a um einen Zapfen drehen und in der gewünschten
                              									Lage mittelst der Stellmuttern b, b fixiren.
                           E ist eine Rolle mit einem einzigen Kranz, auf deren
                              									Peripherie ein Lederstreifen befestigt ist, um das Gleiten der Sage zu verhüten. Es
                              									ist wichtig, daß diese Rolle mit der unteren ganz gleiches Gewicht hat und daß jede
                              									derselben vollkommen äquilibrirt ist, um einerseits den Bruch des Sägeblattes zu
                              									verhüten – ein Fall welcher eintritt, wenn die eine Rolle eine größere
                              									Geschwindigkeit als die andere annimmt, andererseits die der Maschine sonst
                              									mitgetheilten Erschütterungen zu vermeiden.
                           F ist die untere Rolle, welche der oberen gleich ist und
                              									die Bewegung des Motors aufnimmt.
                           G eine Welle, welche an ihrem einen Ende ein Winkelrad
                              										c, an dem andern eine Kurbel d enthält, mit deren Hülfe man das System, welches die Rolle E trägt, auf- und niederbewegen kann.
                           H eine Schraube unten an der Führung des Schiebers B; diese Schraube enthält ein Winkelrad e, welches mit dem Winkelrad c in Eingriff steht und durch dieses in Rotation gesetzt wird.
                           I ein an die Fundamentplatte A befestigter Träger, in welchem die Welle M
                              									gelagert ist.
                           J ein anderer mit dem ersteren durch das Querstück N verbundener Träger, welcher ein auf- und nieder
                              									verschiebbares Lager enthält, um die Stellung der Rolle F nach derjenigen der Rolle E reguliren zu
                              									können.
                           K die Rolle, welche den Treibriemen aufnimmt.
                           L ein an der Welle M der
                              									Rolle F festsitzendes Bremsrad mit Zaum; g der zugehörige Bremshebel.
                           O ein zwischen den Trägern h,
                                 										h' beweglich gelagerter Tisch.
                           P Kreissegmente, mittelst deren der Tisch in jeder
                              									beliebigen Lage festgestellt werden kann.
                           Q Querverbindung der Träger h,
                                 										h' welche die untere Führung j trägt.
                           R, R' Arme, in welchen die Säule S gleitet, deren Ende ein rectanguläres Loch besitzt zur Aufnahme einer
                              									hölzernen Gabel k, welche die obere Führung des
                              									Sägeblattes bildet. Die Säule mit dieser Führung läßt sich nach Maaßgabe der
                              									Dicke des zu schneidenden Holzstückes auf- oder niederschieben und mittelst
                              									der Schrauben l, l' feststellen.
                           T, T Sägeblatt ohne Ende, von einer Breite die sich nach
                              									den zu schneidenden Curven richtet. Man verfertigt diese Blätter aus Federn und
                              									schneidet die Zähne auf gewöhnliche Weise ein; die beiden Enden werden schräg
                              									zugefeilt und zusammengelöthet. Die Rollen haben ein solches Verhältniß, daß das
                              									Sägeblatt sich mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 1500 Meter per Minute bewegt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
