| Titel: | Röhrenverbindungen von Hrn. Michael Scott zu Westminster. | 
| Fundstelle: | Band 137, Jahrgang 1855, Nr. LXXXVI., S. 343 | 
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                        LXXXVI.
                        Röhrenverbindungen von Hrn. Michael Scott zu Westminster.
                        Aus dem Practical
                                 									Mechanic's Journal, Mai 1855, S. 34.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									V.
                        Scott's Röhrenverbindungen.
                        
                     
                        
                           Hr. Scott, welcher als Ingenieur sich hauptsächlich mit
                              									der Ausführung von Wasserwerken beschäftigt, widmet jetzt ein besonderes Augenmerk
                              									den Mitteln, durch welche sich metallene Röhren ohne Nachtheil der Länge nach
                              									ausdehnen und zusammenziehen können. Eine Vorrichtung von ihm, durch welche dieß zu
                              									bewirken ist, besteht darin, die Flantschen der Röhren breiter als gewöhnlich zu machen, und sie nur
                              									an ihren Rändern zusammen zu schrauben, so daß der ringförmige Theil der Flantsche
                              									zwischen den Ringen der Bolzen und dem Körper der Röhre sich der Länge nach frei
                              									ausdehnen oder zusammenziehen kann. Fig. 18 ist ein
                              									Längendurchschnitt einer solchen Röhrenverbindung; die Flantschen A sind breiter als gewöhnlich und sind an ihren
                              									anliegenden Flächen etwas ausgehöhlt, so daß sie nur, wie bei B, mittelst ihrer äußeren Ränder in wirklicher Berührung stehen. Die
                              									Bolzen C, durch welche die Flantschen oder die
                              									verschiedenen Längen einer Röhre zusammengehalten werden, gehen durch die schmalen
                              									Ringe der Flantschen bei B, wo je zwei derselben in
                              									genauer Berührung stehen. Bei der in Fig. 18 dargestellten
                              									Einrichtung sind die Flantschen mit den Röhren aus einem Stück gegossen, während
                              										Fig. 19,
                              									welche ebenfalls ein Längendurchschnitt ist, eine andere Einrichtung zeigt. Hier
                              									sind die Flantschen für sich gegossen und an die Röhren angenietet. Auch die
                              									Verbindung ist anders, indem zwischen die Flantschen zweier Röhren, am Rande, ein
                              									Ring A eingelegt ist, um die Mittlern Theile der
                              									Flantschen auseinander zu halten, statt, wie bei Fig. 18, dieselben an
                              									ihrem äußern Rande dicker zu gießen.
                           Fig. 20 ist
                              									ein Längen-Durchschnitt von einer Röhrenverbindung mit Muff, welcher zugleich
                              									die verbesserte Packung des Hrn. Scott zur wasserdichten
                              									Verbindung zeigt. Diese Packung gestattet eine Längenausdehnung und Zusammenziehung,
                              									ohne die Dichtheit der Verbindung zu vermindern.
                           Da wo das engere Ende der einen Röhre in das weitere oder in den Muff der andern
                              									tritt, besteht die Packung aus einem Ringe A von
                              									Gutta-percha, Blei, Zinn oder andern weichen Metallen oder Legirungen, und
                              									sie gleicht einer ringförmigen Röhre, welche an ihrer innern Seite aufgeschlitzt ist
                              									und deren Ränder etwas umgebogen sind. Dieser Ring wird zwischen dem Rande der einen
                              									Röhre und dem Boden des Muffes der andern eingelegt, so daß der Schlitz nach dem
                              									Innern der Röhre zugeht und der Druck der Flüssigkeit in derselben auf die Höhlung
                              									des Ringes wirkt und sie dicht zu erhalten sucht, wenn auch die Entfernung der
                              									beiden Röhrenenden von einander in Folge der Temperaturdifferenzen sich etwas
                              									verändert. Zwischen dem Muff und dem Röhrenende sind hölzerne Keile eingetrieben, um
                              									beide in richtiger Lage zu erhalten.
                           
                        
                     
                  
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