| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 137, Jahrgang 1855, Nr. , S. 73 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Apparat der HHrn. Beaumont und Mayer, um durch bloße Reibung eine beträchtliche Menge
                              									Dampf zu entwickeln.
                           Dieser Apparat, welcher gegenwärtig zu Paris im Betriebe ist, besteht aus einem
                              									cylindrischen Kessel von 2 Meter Länge und 50 Centim. Durchmesser, durch dessen
                              									ganze Länge eine conische Röhre läuft, die sich in seiner Mitte befindet. Das
                              									Wasser, welches in Dampf verwandelt werden soll, füllt den leeren Raum zwischen den
                              									innern Wänden des Kessels und der äußern Fläche der conischen Röhre. In das Innere
                              									dieser Röhre bringt man einen Kegel von Holz, der auf seiner ganzen Oberfläche mit
                              									einer Flechte von Hanf oder Flachs bedeckt ist, die schraubenförmig aufgewunden
                              									wird. Der Holzkegel durch welchen eine eiserne Achse geht, füllt vollständig den
                              									innern Raum der Röhre an, so daß er daran drückt und sich beständig an deren Wänden
                              									reibt. Man ertheilt ihm mittelst der einem Wassergefälle des Canals Saint Martin
                              									entnommenen bewegenden Kraft eine Geschwindigkeit von etwa 400 Umdrehungen in der
                              									Minute. Die durch die schnelle Umdrehung und ununterbrochene Reibung entwickelte
                              									Wärme ist so bedeutend, daß sie vollkommen hinreicht das Wasser im Kessel in Dampf
                              									zu verwandeln; ein Thermometer, in das Wasser getaucht, zeigt nach einiger Zeit eine
                              									Temperatur von 130° C.; der Kessel ist übrigens mit den gewöhnlichen
                              									Beigaben, als Sicherheitsventil, Schwimmer, Manometer etc. versehen. Der Dampf
                              									erreicht eine Spannkraft von 2 1/2 Atmosphären. Ein beständig wirkender
                              									Schmierapparat führt unaufhörlich der Hülle des Holzkegels das zur Unterhaltung der
                              									Bewegung nöthige Oel zu; dieses Oel aber verbrennt nicht und ist daher fortwährend
                              									verwendbar; wenn es aus dem innern Kegel herauskommt, schmiert es überdieß die
                              									Zapfen und Achsen.
                           Die HHrn. Beaumont und Mayer
                              									versichern, daß ihr Apparat, welcher 400 Liter Wasser faßt, und zu seiner Bewegung
                              									zwei Pferdekräfte erfordert, soviel Dampf entwickelt, als für eine Pferdekraft
                              									hinreicht. Scheinbar ist dieses wenig, aber sehr viel ist es in Wirklichkeit, und noch nie ist
                              									durch bloße Reibung ein solcher Effect erzielt worden.
                           Sicherlich kann man die Maschine nie anwenden, um eine Kraft oder mechanischen Effect
                              									hervorzubringen, da sie selbst zu ihrem Betrieb eine schon vorhandene bewegende
                              									Kraft erheischt, von der sie nur einen Theil zu Nutzen bringt; sie hat aber einen
                              									andern und offenbar sehr rationellen Zweck, nämlich, sonst verlorene Naturkräfte in
                              									nutzbare Wärme zu verwandeln, an Orten Wärme aus der Kraft zu machen, wo diese im
                              									Ueberfluß gegeben ist, die Wärme aber fehlt, weil kein Brennmaterial vorhanden ist,
                              									aus dem man sie entwickeln könnte. Es gehen Hunderttausende von Pferdekräften als
                              									Wassergefäll verloren, weil man sie nicht benützt; Millionen Pferdekräfte könnte man
                              									dem Winde abgewinnen, der umsonst auf der Erdoberfläche bläst und welchen man nur an
                              									wenig Punkten verwendet. (Cosmos, Revue
                                 										encyclopédique, Juli 1855, S. 590.)
                           
                        
                           Ueber Bonelli's
                              									Eisenbahntelegraph.
                           Der Bahntelegraph des Piemontesen, Ritter Bonelli (des
                              									bekannten Erfinders des elektrischen Webestuhls), hat den Zweck, den telegraphischen
                              									Verkehr sowohl zwischen zwei oder mehreren auf einer
                              									Bahnlinie in Bewegung befindlichen Bahnzügen, als auch zwischen letzteren und den an
                              									der Bahn befindlichen Stationen zu jeder Zeit zu ermöglichen. Es ist in dieser
                              									Absicht zwischen den Schienen des Bahngeleises eine gehörig isolirte Leitung
                              									mittelst eines eisernen Bandes hergestellt und diese steht mit dem im Coupe eines
                              									Wagens befindlichen Telegraphenapparate dadurch in Verbindung, daß eine vom Apparate
                              									herabgehende eiserne Feder über das leitende Band wegstreicht. Denkt man sich zwei
                              									solche fahrende Telegraphenbüreaux auf diese Weise mit einander metallisch
                              									verbunden, so fehlt zur Herstellung des erforderlichen elektrischen
                              									Schließungskreises noch die gewöhnliche Erdleitung. Diese
                              									wird ersetzt durch eine zweite, mit einer Achse oder einem Rade des betreffenden
                              									Wagens in Berührung stehende Feder, wodurch die elektrische Strömung den Schienen
                              									und von diesen der Erde, mit welcher sie in Berührung, zugeführt wird. Es leuchtet
                              									ein daß, um diese Einrichtung practicabel und zuverlässig zu machen, eine Menge
                              									Details nothwendig sind, deren zweckmäßige und scharfsinnige Anordnung eigentlich
                              									das Hauptverdienst des Erfinders bilden. Anfangs Mai wurde von Bonelli mit seinem Bahntelegraphen der erste Versuch auf der hiemit
                              									eingerichteten Bahnstrecke zwischen Turin und Moncalieri angestellt. Aus einem mit einer
                              									Geschwindigkeit von 4 geographischen Meilen in der Stunde fahrenden Eisenbahnwagen
                              									wurden hiebei mit Leichtigkeit Fragen und Antworten mit der Turiner Station
                              									gewechselt. Sobald der Telegraph bis Traffarello
                              									vollendet ist, soll in Gegenwart von Sachverständigen die Correspondenz zwischen
                              									einem Bahnzug in voller Geschwindigkeit und einem andern auf der Bahn befindlichen,
                              									sowie den Stationen Turin, Moncalieri und Traffarello versucht werden. Die
                              									Ausführbarkeit der Bonelli'schen Idee erscheint sonach
                              									außer Zweifel gesetzt. Eine andere Frage ist aber die, ob eine Einrichtung dieser
                              									Art Bedürfniß ist und den großen damit verknüpften Aufwand lohnt. Wer den
                              									praktischen Eisenbahndienst genau kennt, dürfte dieß verneinen. Es kommt nur selten der Fall vor, daß zwei Züge auf einer Bahn
                              									sich in der Nothwendigkeit befinden, mit einander zu correspondiren, oder daß ein
                              									Bahnzug nach einer Station oder umgekehrt etwas mitzutheilen hat. Der Betrieb einer
                              									Eisenbahn soll niemals von einem complicirten Apparat abhängig gemacht werden, der
                              									nur zu leicht außer Ordnung kommen und dann durch seine momentane Nichtbenützbarkeit
                              									mehr schaden kann, als er während längerer Zeit zu nützen im Stande war Die
                              									Erfahrung hat längst bewiesen, daß diejenigen Eisenbahnen keineswegs die sichersten
                              									sind und die wenigsten Unfälle aufzuweisen haben, deren Signalsystem am
                              									ausgebildetsten und kostspieligsten ist. Selbst die einfachere Einrichtung der transportabeln Telegraphenapparate, welche auf mehreren
                              									Eisenbahnen besteht und den Zweck hat bei vorkommenden Unfällen mittelst
                              									Einschaltung des mitgeführten Apparats in die längs der Eisenbahn hinführende
                              									Drahtleitung eine Communication mit den Bahnstationen zu ermöglichen, hat bis jetzt
                              										nur wenig Vortheil
                              									gewährt und daher nur beschränkte Anwendung gefunden. Will man von der elektrischen
                              									Telegraphie für den Eisenbahndienst einen möglichst großen Nutzen ziehen, so
                              									geschieht dieß am einfachsten und sichersten dadurch, daß möglichst viele, am besten alle an der Bahn
                              									befindlichen Stationen mit Telegraphenapparaten versehen werden, und daß für deren
                              									allzeitige sorgfältige Bedienung gesorgt wird. – Nach dem Angeführten möchten
                              									wir der Bonelli'schen Erfindung vorerst eine große
                              									praktische Bedeutung nicht beilegen, dieselbe vielmehr nur als ein schönes
                              									Experiment betrachten, welches geeignet ist. die ausgedehnte und vielseitige
                              									Anwendung, deren die elektrische Telegraphie fähig, darzuthun.
                           (Schw. M.)
                           
                        
                           Neues Baumaterial.
                           Das Material zur Verfertigung der neuen Steine besteht aus einem Gemenge von
                              									gelöschtem Kalk und Sand, welches mit Wasser zu einem Brei angerührt, den
                              									gewöhnlichen Mörtel bildet, wie ihn die Maurer überall zur Verbindung der Steine und
                              									zur Ausfüllung der Fugen zwischen denselben gebrauchen. In Wisconsin hat man ganze
                              									Hauswände aus solchem Mörtel, zwischen Bretterformen gegossen, auf dieselbe Weise
                              									gemacht wie die Piséwände aus Lehm gebildet werden, da in jenem Lande Kalk
                              									und Sand in großer Menge und fast überall vorkommen. Diese gegossenen Wände (concrete der Engländer oder béton der Franzosen) werden sehr fest und dauerhaft, was Hrn.
                              									Ambros. Foster, Mechaniker zu Portland, veranlaßte aus
                              									diesem Material gepreßte Steine zu machen', er nimmt 11
                              									Theile frisch gegrabenen feuchten Sand und vermengt denselben mit 1 Thl. gelöschtem
                              									Kalk in Pulverform; dieses fast trockene Material wird
                              									einem sehr starken Druck in Formen unterworfen und kommt als weißer künstlicher
                              									Sandstein aus denselben heraus; dieselben werden alsdann der Art in Haufen
                              									übereinander gelegt, daß die Luft frei circuliren kann, worauf sie bald eben so hart
                              									wie Ziegelsteine werden und wie diese benutzt werden können. Bei ihrer Anfertigung
                              									schwinden und verwerfen sie sich nicht und es läßt sich daher sehr leicht und gut
                              									mit ihnen mauern. Da nun auf der Erdoberfläche Sand viel häufiger als Ziegelthon
                              									vorkommt und die aus letzterm geformten Steine gebrannt werden müssen, so ist es
                              									klar, daß die aus dem gepreßten Sand aufgeführten Gebäude weit weniger kosten, als
                              									die aus Ziegelsteinen erbauten; auch werden jene nach und nach so hart, daß die
                              									Häuser fast unzerstörbar sind. Die innern Oberflächen dieser Wände sind auch weit
                              									glätter, als die der gewöhnlichen Ziegelsteinmauern, so daß, wenn bei der Aufführung
                              									der Mauern in dieser Beziehung einige Sorgfalt angewendet wird, sie gar keiner
                              									Bekleidung oder keines Putzes von Kalk oder Lehm bedürfen. Die große Festigkeit und
                              									Härte dieser geformten Steine. wenn sie einige Tage an der Luft gelegen haben, macht
                              									es thunlich, sie hohl zu formen, so daß sie alle Vortheile hohler Steine gewähren,
                              									ohne die Sicherheit der mit ihnen ausgeführten Constructionen im geringsten zu
                              									gefährden. Reiner Sand verdient den Vorzug, allein eine geringe Beimengung von Thon
                              									oder einer andern Erde kann einen Theil des Kalkes ersetzen. Um den Steinen eine
                              									beliebige einfache oder marmorirte Farbe zu geben, muß man ein Metalloxyd anwenden.
                              									Nachdem das hier beschriebene Baumaterial vielfachen Proben unterworfen wurde, ließ
                              									sich der Erfinder dasselbe sowohl in den Vereinigten Staaten als in England
                              									patentiren. (Practical Mechanic's Journal, Mai 1855, S.
                              									26.)
                           
                        
                           Verbesserungen in der Metallgießerei, insbesondere
                              									Baumblätter, Muscheln, Insecten und andere kleine Naturgegenstände abzuformen; vom
                              									Civilingenieur A. G. Brade.
                           Seit längerer Zeit war es in der Metallgießerei bekannt, daß man, um Abgüsse von
                              									kleinen Naturgegenständen zu erhalten, die sich leicht verbrennen lassen, wie z.B. Baumblätter,
                              									Muscheln, Insecten u.s.w., diese Gegenstände bloß mit einer feuerfesten Masse zu
                              									übergießen, selbige sodann einer starken Hitze auszusetzen hat, und nachdem die
                              									Asche aus dem Innern dieser Masse entfernt ist, statt des Gegenstandes eine Form
                              									erlangt wird, in welche man nachher das geschmolzene Metall gießen kann, insofern
                              									nämlich die Größe und Lage der Oeffnungen und Gießcanäle und die Flüssigkeit des
                              									Metalles gestatten in alle Theile der Gießform zu dringen. Man verlor indessen bei
                              									dieser Manier jedesmal das Modell, und das Verfahren beschränkte sich daher bloß auf
                              									solche kleine Gegenstände, welche die Natur in hinlänglicher Anzahl darbietet und
                              									die sich leicht verbrennen lassen; für Gegenstände der Kunst aber war das Verfahren
                              									nicht anwendbar.
                           Ebenso war auch die Manier bekannt, ein Wachsmodell in Sand abzuformen, das Wachs
                              									nachher herauszuschmelzen, und in dieser Form von Sand das Metall zu gießen. Auch
                              									bei dieser Manier verlor man jedesmal das Modell, und dieß war um so mehr zu
                              									bedauern, als dieses Wachsmodell dem Künstler manchmal viel Arbeit gekostet und als
                              									Schöpfung seines Genie's einen bedeutenden Werth gehabt hat. Es läßt sich daher wohl
                              									begreifen, warum diese beiden Methoden in der Kunstgießerei niemals praktische
                              									Anwendung gefunden haben.
                           Meine Erfindung besteht in der Anwendung einiger Theile dieser beiden Methoden und
                              									zwar besonders in dem billigen Erzeugen von Wachsmodellen, so daß jedermann auch
                              									ohne Künstler zu seyn und ohne viele Mühe eine beliebige Anzahl solcher Modelle zu
                              									erzeugen im Stande ist, und nachher durch Uebergießen dieser Wachsmodelle mit einer
                              									hinreichend flüssigen Töpfermasse, die erhärtet und ganz feuerfest ist, zu einer
                              									Gießform kommt, welche vollkommen entspricht.
                           Wenn ich daher einen beliebigen Gegenstand in Metall nachzuahmen wünsche, fange ich
                              									an in Wachs, Stearin. Kautschuk, Gutta-percha, oder jeder andern zweckmäßigen
                              									Substanz, die sich wie das Wachs leicht modelliren, aneinanderfügen und später aus
                              									der Form Herausschmelzen läßt, eine Copie oder Modell des Gegenstandes zu machen.
                              									Ueber dieses Wachsmodell (denn am liebsten bediene ich mich des Wachses) gieße ich
                              									nun in einem Formkasten eine Töpfercomposition, welche aus gleichen Theilen Gyps und
                              									Ziegelmehl besteht und vermittelst einer hinlänglichen Quantität reinen oder mit
                              									Alaun gesättigten Wassers zu einer ziemlich flüssigen Masse angemacht worden ist.
                              									Diese Masse lasse ich über das Wachsmodell ausgegossen vollkommen hart werden, bohre
                              									sodann ein Gießloch ein, stelle das Ganze in einen erhitzten Ofen, lasse das Wachs
                              									herausfließen und erhalte sodann im Innern der Töpfercomposition eine Gießform, in
                              									welche das geschmolzene Metall gegossen werden kann.
                           Diese Methode nun würde keinen besondern Vortheil darbieten, wenn sich die
                              									Wachsmodelle nicht mit der größten Leichtigkeit bilden ließen. Um z.B. in Wachs oder
                              									eine andere zweckmäßige Substanz einen Abguß oder Copie eines Baumblattes zu bilden,
                              									bestreiche ich das Blatt mit Oel und nehme vermittelst Gyps einen Abguß der beiden
                              									Oberflächen des Blattes. Diese beiden Hälften lege ich sodann auf einander, so daß
                              									sie eine ganze Form bilden, in welche ich nun
                              									geschmolzenes Wachs gieße und so ein Blatt in Wachs
                              									erhalte, welches genau dem natürlichen Blatte gleichkommt. Ich verfahre auf gleiche
                              									Weise mit Blättern verschiedener Größe und Form, mit kleinen Stengeln, Aesten,
                              									Früchten, Blumen, und aus diesen einzelnen Wachsmodellen, wovon ich immer eine
                              									gehörige Masse vorräthig habe und deren verschiedene Wachstheile sich sehr leicht
                              									aneinander befestigen lassen, bilde ich mit großer Leichtigkeit und mit sehr
                              									geringen Kosten in kürzester Zeit einen ganzen Baum von Wachs, welchen ich überdieß
                              									noch beliebig verändern kann.
                           Zum Erhalten der Formen, in welche ich die verschiedenen Wachstheile gieße, und
                              									woraus ich meine Wachsmodelle zusammenstelle, bediene ich mich auch vielfach der
                              									Galvanoplastik, und erhalte so Formen von Metall, welche länger dienen können, als
                              									die Gypsformen und auch schönere Wachsabgüsse geben.
                           Ebenso, wie ich hier oben für Blätter, Zweige u.s.w. angegeben habe, verfahre ich mit
                              									Figuren jeder Art, als Statuetten, Vasen u.s.w., deren einzelne Theile eben so
                              									modellirt und in Formen gebracht werden, wie vorher angegeben worden ist.
                           Es begreift sich, daß auf diese Manier die Gegenstände eben sowohl hohl als massiv
                              									erzeugt werden können, indem man dazu bloß ein hohles oder ein massives Wachsmodell
                              									anzuwenden hat.
                           
                           Meine Methode eignet sich, nach Umständen mit geringen Abänderungen, eben so gut zum
                              									Gießen von Kunstgegenständen als zu denen der groben Gießerei, wie z.B. der Glocken,
                              									Kanonen, Statuen, und verschiedener Maschinentheile. (Bayer. Kunst und Gewerbeblatt,
                              									December 1854, S. 668.)
                           
                        
                           Schmiedeisen, welches sich gießen läßt, nach R. A. Brooman.
                           Um Schmiedeisen so zu präpariren, daß es in Formen gegossen werden kann, und doch die
                              									Eigenschaften des Schmiedeisens, namentlich die Hämmerbarkeit, behält, schlägt B.
                              									folgendes Verfahren vor: Man zertheilt das anzuwendende Schmiedeisen in kleine
                              									Stücke und bringt es mit 1/2 bis 1 Proc. Holzkohle, 1 Proc Braunstein und 1 Proc.
                              									Salmiak in Tiegel, wie sie bei der Gußstahlfabrication benutzt werden. Die Tiegel
                              									werden verschlossen, lutirt und dann in einem Ofen erhitzt, so daß ihr Inhalt zum
                              									Schmelzen kommt. Die dazu nöthige Hitze (ungefähr 1500° C.) unterhält man
                              									drei Stunden lang, worauf das Metall in die Formen gegossen werden kann. Das fertige
                              									Gußstück kann nachher durch Hämmern u.s.w. weiter zugerichtet werden. Der Erfinder
                              									empfiehlt solches Schmiedeisen besonders zur Herstellung von Eisenbahnwagenrädern.
                              										(Technologiste, October 1854, S. 12.)
                           
                        
                           Analysen einiger Kupfer-Zink-Legirungen.
                           Als bei der Darstellung von Messing die gewöhnlichen Verhältnisse der Metalle
                              									genommen, aber dazu altes Messing von nicht bekannter Zusammensetzung zugemischt
                              									war, bildete sich in einem der Gußstücke eine ganz andere Legirung als in der
                              									gelben.
                           Dieselbe war auf frischem Bruch glänzend silberweiß und reflectirte das Licht so gut
                              									wie Spiegelmetall. Sie war so spröde, daß man sie leicht pulverisiren konnte und das
                              									Pulver sah dunkelgrau aus. Der Bruch war muschlig und die Oberfläche lief an der
                              									Luft nach einiger Zeit gelb an. Spec. Gewicht = 8,09 bei 15,5° C. Sie löste
                              									sich unter Wasserstoffentwicklung vollständig in Salzsäure auf.
                           Da die Bestimmung des Kupfers nach Fuchs' Methode nicht
                              									glückte, so wurde die Lösung mit Schwefelwasserstoff gefällt und das Kupferoxyd wie
                              									gewöhnlich durch Aetzkali u.s.w. Die Analyse ergab in 100 Thln. nach D. Forbes (Chem. Gaz., October
                              									1854, Nr. 288, S. 393):
                           
                              
                                 Kupfer
                                 46,51
                                 entsprechend
                                 Cu₇
                                 46,17
                                 
                              
                                 Zink
                                 53,49
                                         „
                                 Zn₈
                                 53,83
                                 
                              
                           Die gelbe Legirung hatte krystallinischen Bruch, war aber nicht spröde und sah wie
                              									gewöhnliches Messing aus, nur war der Bruch mehr körnig als faserig. Das spec.
                              									Gewicht betrug 7,94–8,00. Die Analyse ergab in 100 Thln.:
                           
                              
                                 Kupfer
                                 56,91
                                 entsprechend
                                 Cu₄
                                 43,34
                                 
                              
                                 Zink
                                 43,09
                                         
                                    											„
                                 Zn₃
                                 56,66
                                 
                              
                           Als Forbes gleiche Aeq. Kupfer und Zink mit einem kleinen
                              									Ueberschuß (4 Proc.) von Zink zusammenschmolz, erhielt er eine gelbe Legirung, die
                              									auf dem Bruch grobkörnig war und hämmerbar schien, wenigstens im heißen
                              									Zustande.
                           Beim Zusammenschmelzen von 4 Aeq. Kupfer und 3 Aeq. Zink entstand eine weiße
                              									Legirung, nicht ganz so glänzend wie die erste und mehr krystallinisch auf dem
                              									Bruch.
                           Es ist bemerkenswerth, daß so kleine Schwankungen in der Menge beider Metalle so sehr
                              									verschiedene Producte liefern. (Journal für praktische Chemie, 1855, Nr. 7.)
                           
                        
                           
                           Verfahren zur Gewinnung des Jods aus der Mutterlauge des
                              									Natronsalpeters; von Louis Fauré.
                           Um aus der Mutterlauge des natürlichen Natronsalpeters das Jod zu gewinnen –
                              									welches darin als Jodsäure mit Natron, Kalk etc. verbunden ist – wendet Fauré schweflige Säure und Chlor an; sein
                              									Verfahren ist folgendes:
                           Man nimmt etwa 1 (engl.) Quart (= 40 Unzenmaaße) solcher Mutterlauge von 36°
                              									bis 37° Baumé und gießt aus einer Bürette flüssige schweflige Säure in
                              									kleinen Quantitäten darauf, indem man die Flüssigkeit beständig schüttelt bis das
                              									ausgeschiedene Jod sich leicht von der Flüssigkeit trennt. Wenn die schwach gefärbte
                              									Flüssigkeit filtrirt wird, so verliert sie augenblicklich ihre Farbe und auf Zusatz
                              									eines Tropfens schwefliger Säure wird kein Jod mehr gefällt. Diese Probe sollte mit
                              									etwa 10 Quart wiederholt werden, und wenn die beiden erhaltenen Resultate
                              									übereinstimmen, kann man zuversichtlich 500 bis 1000 Quarts Mutterlauge in
                              									Behandlung nehmen; man braucht nämlich dieselbe nur mit dem ermittelten
                              									entsprechenden Verhältniß von schwefliger Säure zu vermischen, in einem Behälter,
                              									welcher etwa 3 Kubikfuß Flüssigkeit faßt.
                           Man wendet am besten einen cylindrischen Behälter an, welcher aus nicht porösen
                              									Ziegelsteinen aufgemauert, gut verkittet und dann innerhalb mit hydraulischem Cement
                              									verkleidet wurde. Am obern Theil sollte dieser Behälter bedeutend enger seyn als am
                              									unteren; man muß ihn mittelst eines hölzernen Deckels, welcher auf der Innenseite
                              									mit Glastafeln bekleidet ist, luftdicht verschließen können. Die Flüssigkeit muß in
                              									diesem Behälter mittelst eines Rührapparats in rasche Bewegung gesetzt werden
                              									können, wenn der Zusatz von schwefliger Säure gemacht wird; die Schaufeln der
                              									Rührvorrichtung sind geneigt und bestehen aus Sandstein.
                           Nachdem die Gasblasen, welche einen Theil des gefällten Jods auf der Oberfläche der
                              									Flüssigkeit erhalten, verjagt sind, läßt man die Flüssigkeit in Ruhe und zieht dann
                              									den klaren Theil mittelst eines Hebers von Sandstein ab. Die Flüssigkeit wird
                              									hernach abgedampft, um das salpetersaure und schwefelsaure Natron, sowie das
                              									Chlorkalium und Chlornatrium zu gewinnen.
                           Das gefällte Jod gibt man in einen Trichter von Sandstein, auf dessen Boden aus
                              									mehreren Schichten Quarzpulver ein Filter gebildet wurde; das Korn dieses Pulvers
                              									muß von unten nach oben an Größe abnehmen. Nachdem das Jod hinreichend abgetropft
                              									ist, nimmt man es heraus, ohne die untere Jodschicht aufzurühren, und bringt es in
                              									einen länglich-viereckigen, aus Gyps verfertigten Behälter, der mittelst
                              									eines Deckels von Gyps verschlossen wird, welcher in zwei parallele Nuthen
                              									dichtpassend eingeschoben werden kann. Dieser Deckel muß dick genug seyn, daß das
                              									Wasser, wie in die Seiten, auch in ihn eindringen kann. Nachdem das Jod so
                              									hinreichend ausgetrocknet ist, krystallisirt man es durch Sublimation.
                           Mutterlaugen welche das Jod theilweise als Jodid und theilweise als jodsaures Salz
                              									enthalten, behandelt man auf folgende Weise. Wenn die Mutterlauge wenig Jodid und
                              									viel jodsaures Salz enthält, so wird zuerst das im Jodid enthaltene Jod mittelst
                              									Chlor ausgefällt; nach beendigter Reaction wird sogleich eine hinreichende Menge
                              									flüssiger schwefliger Säure zugesetzt, um die jodsauren Salze zu zersetzen. Enthält
                              									hingegen die Mutterlauge viel Jodid und wenig jodsaures Salz, so wird zuerst eine
                              									Auflösung von schwefliger Säure angewandt und hernach eine wässerige Lösung von
                              									vorher titrirtem Chlor. Auf diese Weise kann man mehrere Kubikfuß Mutterlauge auf
                              									einmal mit Genauigkeit und Leichtigkeit behandeln.
                           Obige Verfahrungsarten sind ökonomisch und rasch ausführbar, und man gewinnt dabei
                              									den in der Mutterlauge enthaltenen Kali- und Natronsalpeter, welcher bei dem
                              									gewöhnlichen Verfahren mit Anwendung von Schwefelsäure zersetzt wird. –
                              									Patentirt in England am 14 Febr. 1854. (Chemical
                                 									Gazette, 1855, Nr. 302.)
                           
                        
                           Wirkung des Zuckers auf Metalle.
                           Die frühere Mittheilung Gladstone's (polytechn. Journal
                              									Bd. CXXXII S. 236) über die Einwirkung des Zuckers auf Eisen ist durch eine spätere
                              									vervollständigt. (Quart. Journ. of the Chem. Soc., Oct.
                              									1854, Bd. VII. Nr. 3, S. 195.)
                           
                           Die Verbindung von Eisenoxydul mit Zucker ist sehr leicht in Wasser, gar nicht in
                              									Alkohol löslich, sie ist mit dunkel rothbrauner Farbe löslich und hat den
                              									adstringirenden Geschmack der Eisensalze. Die Lösung wird weder durch kaustische
                              									noch durch kohlensaure Alkalien gefällt, wohl aber durch Schwefelammonium, durch
                              									Kaliumeisencyanür färbt sie sich blaßblau, durch Kaliumeisencyanid tiefer blau. Mit
                              									Salpetersäure entwickelt sie rothe Dämpfe und läßt bei nachherigem Zusatz von Alkali
                              									Eisenoxyd fallen. Aus Kupfervitriol reducirt sie Kupferoxydul. Durch
                              									Schwefelwasserstoff wird alles Eisen aus ihr gefällt, und es bleibt eine neutrale
                              									Lösung übrig, die nichts als Zucker enthält.
                           Obwohl die Verbindung nicht krystallisirt, so untersuchte der Verf. doch die während
                              									18 Monaten in Berührung mit Eisen zur Trockne verdunstete Zuckerlösung, die
                              									geschmacklos war und die obigen Eigenschaften hatte, nur daß sie jetzt an der Luft
                              									beständiger war und durch Wasser nicht vollständig zersetzt wurde. Die Analyse ergab
                              									17,2 Proc. Eisenoxydul, was einer Verbindung von
                              									C₁₂H₁₁O₁₁ + Fe entspricht, diese verlangt
                              									17,39 Proc. Eisenoxydul.
                           Es scheint übrigens auch eine Verbindung von Zucker mit Eisenoxyd zu geben, denn das
                              									aus der vorigen Lösung sich ausscheidende Eisenoxyd enthält organische Bestandtheile
                              									in inniger Verbindung.
                           Frisch gefälltes Eisenoxydul wird durch Zuckerlösung nicht aufgenommen, und nur ein
                              									wenig löst sich, wenn mit Zucker vermischte Eisenvitriollösung durch Kali gefällt
                              									wird, dagegen mehr wenn stark alkalische Lösungen von Zucker mit Eisenoxydul in
                              									Berührung kommen.
                           Ueber Quecksilber abgesperrte Zuckerlösung, mit Eisen in Berührung, hatte nach 3
                              									Monaten keine Spur Gas entwickelt und kein Eisen gelöst.
                           In Zuckerlösungen, die resp. Kochsalz, Salmiak, Salpeter und Bittersalz enthielten,
                              									wurde Eisen bald gelöst.
                           Zink, in Berührung mit Eisen, verhinderte nicht die Auflösung des letzteren, vielmehr
                              									wurden beide Metalle angegriffen.
                           Kupfer, mit Zuckerlösung in Berührung, wurde in Sommerzeiten nach wenigen Wochen ein
                              									wenig gelöst, in dem Winter aber noch nicht in 7 Monaten.
                           Blei wurde in warmer Witterung in drei Tagen, in Kochhitze in wenigen Stunden
                              									angegriffen.
                           Quecksilber und Silber wurden durch Zuckerlösung nicht im geringsten, Zink und Zinn
                              									nur sehr unbedeutend angegriffen. (Journal für praktische Chemie, 1855, Nr. 3.)
                           
                        
                           Ueber ein Mittel, auf chemischem Wege einen luftleeren Raum zu
                              									erzeugen; von C. Brunner in Bern.
                           Einen luftleeren Raum auf chemischem Wege zu erzeugen, gelingt nach C. Brunner (Poggendorff's Annalen. 1855, Nr. 4) sehr
                              									befriedigend, wenn man in einem geschlossenen Gefäß Kohlensäure oder Ammoniakgas
                              									absorbiren läßt. Es kann dazu folgender Apparat gewählt werden:
                           In ein weites Cylinderglas, dessen Ränder abgeschliffen sind, wird auf den Boden
                              									concentrirte Schwefelsäure gegossen und in dieselbe ein auf drei bleiernen Füßen
                              									ruhendes Schälchen gestellt, auf welchem ein paar Blätter Löschpapier und darauf
                              									mehrere Gramme Aetzkalk liegen. Das Glas wird mittelst eines luftdicht schließenden,
                              									eingetalgten Metalldeckels geschlossen, welcher zwei Oeffnungen oder auch nur eine
                              									besitzt. Im letztern Fall wird durch die Oeffnung das mit einer
                              									Kohlensäureentwicklungsflasche in Verbindung stehende Entwicklungsrohr bis nahe über
                              									die Schwefelsäure geführt und ein Strom Kohlensäure bis zur Entfernung aller
                              									atmosphärischen Luft eingeleitet, dann an dessen Stelle ein in einem Kork
                              									eingepaßtes, schief gebogenes, retortenähnliches, mit Wasser gefülltes Gefäß
                              									luftdicht eingepaßt und mittelst Erwärmen das Wasser auf den Aetzkalk getrieben.
                              									Sobald der Kalk sich löscht, findet sofort die Absorption der Kohlensäure statt, und
                              									wie vollkommen dieses stattfinde, kann man prüfen, wenn man entweder eine
                              									gewöhnliche Barometerprobe neben den Kalk gestellt hat, oder wenn man in die zweite
                              									Oeffnung des Metalldeckels (falls eine solche da ist) ein 30 Zoll langes Rohr
                              									eingepaßt hat, welches in Quecksilber taucht. Der Verf. fand, daß die Luft in einem
                              									Cylinderglas von 450 Kubikcentimeter Inhalt, zu dessen Füllung die durch 50–60 Gram. Salzsäure
                              									aus Marmor entwickelte Menge Kohlensäure ausreicht, in 5–6 Minuten bis auf 12
                              									Millimeter Barometerstand verdünnt war, wenn 4 Gram. Aetzkalk und 40–50 Gram.
                              									Schwefelsäure angewendet waren; nach 2 Stunden hatte die Schwefelsäure auch den
                              									Wasserdampf absorbirt, und nun zeigte die Barometerprobe sehr nahe denselben Stand,
                              									wie das äußere Barometer.
                           Statt des Aetzkalks kann nicht mit demselben Erfolg Kali weder in Stücken, noch in
                              									concentrirter oder verdünnter Lösung gebraucht werden, und wenn der Aetzkalk nicht
                              									gelöscht wird, so absorbirt er fast gar keine Kohlensäure. Will man statt der
                              									Kohlensäure Ammoniakgas anwenden, so gelingt das Luftleermachen auch, indem man als
                              									Absorptionsmittel Schwefelsäure wählt; aber dann muß auf dem Boden des
                              									Cylinderglases das Abzugsrohr für die Luft ausmünden, während man das Ammoniak in
                              									einer andern Oeffnung nur eben unter den Deckel eintreten läßt. Auch ist dann alles
                              									Messing oder Kupfer zu vermeiden, weil dieses zu schnell angegriffen wird, und das
                              									Ammoniak muß frei von Kohlensäure seyn.
                           Die Kohlensäure wird am besten aus dichtem Kalk (Marmor und dergleichen) entwickelt,
                              									und ehe sie in das Cylinderglas eintritt, durch Schwefelsäure gewaschen. (Journal
                              									für praktische Chemie, 1855, Nr. 10.)
                           
                        
                           Rothe Lampendochte.
                           Die rothgefärbten sogenannten Phosphordochte sind gewöhnliche baumwollene Dochte,
                              									gefärbt in einem Absude von Fernambukholz, wozu man eine schwache Auflösung von
                              									Zinnsalz gemischt hat. Man kocht das gehobelte oder gemahlene Farbholz so lange in
                              									Wasser ab, bis es eine blassere Farbe annimmt und obenauf schwimmt. Die so erhaltene
                              									Flüssigkeit seiht man in ein größeres Gefäß ab, schüttet für jedes Pfund zu
                              									färbender Dochte 4 Loth Zinnsalz in 1 Pfd. heißen Wassers aufgelöst hinzu und rührt
                              									gut um. Ob man warm oder kalt färbt, ist ziemlich gleichgültig; nur muß der zu
                              									färbende Docht vorher einige Zeit in heißem Wasser gelegen haben, damit er die Farbe
                              									leicht annimmt und nicht fleckig wird. (Aus „der praktische
                                 										Baumwollspinner, von J. D. Fischer, Leipzig,
                                 										1855.“)
                           
                        
                           Ausgezeichneter Steinkitt.
                           Es gibt einen Kitt, den man mit größtem Vortheil zum Ueberziehen von Terrassen, zur
                              									Bekleidung von Bassins, zur Verbindung von Steinen, überhaupt zur Verhinderung der
                              									Einsickerung von Wasser anwendet. Dieser Kitt, der so hart wird, daß er Eisen ritzt,
                              									besteht aus 9 Theilen gut gebrannter Ziegelerde, 1 Theil Bleiglätte und einer
                              									gewissen Quantität Leinöl. Seine Verfertigung und Anwendung ist höchst einfach. Man
                              									pulverisirt die Ziegelerde und die Bleiglätte aufs feinste, mengt sie, und setzt so
                              									viel reines Leinöl zu, daß das Gemeng die Consistenz eines eingerührten Pflasters
                              									erhält. Darauf applicirt man ihn nach Art des Pflasters, nachdem man den zu
                              									überziehenden oder zu verbindenden Körper mit einem in Wasser getränkten Schwamm
                              									oberflächlich schwach befeuchtet hat. Diese Vorsichtsmaßregel ist unerläßlich, denn
                              									bei Nichtbeobachtung derselben würde das Oel sich durch diesen Körper
                              									hindurchziehen, und der Kitt dann nicht alle erforderliche Härte annehmen. Wenn man
                              									ihn über eine ziemlich große Oberfläche ausbreitet, so entstehen manchmal Risse
                              									darin, welche man mit einer neuen Quantität Kitt auszufüllen hat. Erst nach Verlauf
                              									von 5 bis 6 Tagen wird er fest, was bei Vermehrung des Verhältnisses der Bleiglätte
                              									weit eher statt haben würde. (Böttger's polytechn. Notizblatt, 1855, Nr. 8.)