| Titel: | Ueber den blauen und grünen Ultramarin; von J. G. Gentele. | 
| Autor: | Johan G. Gentele [GND] | 
| Fundstelle: | Band 141, Jahrgang 1856, Nr. XXIX., S. 116 | 
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                        XXIX.
                        Ueber den blauen und grünen Ultramarin; von
                           J. G. Gentele.
                        Gentele, über den blauen und grünen Ultramarin.
                        
                     
                        
                           Ich habe in diesem Journal Bd. CXL. S. 223
                              Einiges über das Verhalten des blauen und grünen
                                 Ultramarins mitgetheilt. Hier werde ich zuvörderst die Resultate meiner
                              Analysen dieser Ultramarine zusammenstellen, dann auf die Folgerungen übergehen,
                              welche ich aus diesen Resultaten über deren Konstitution ziehen zu dürfen
                              glaube.
                           
                        
                           I.
                           Mein Verfahren bei den Analysen war folgendes:
                           1) Eine Portion der Ultramarinsorte wurde unter eine Glocke mit concentrirter
                              Schwefelsaure gestellt, und nach 24 Stunden zur Untersuchung abgewogen. Keine Sorte
                              außer den grünen Ultramarinen, zeigte sich jedoch nachher frei von allem Wasser;
                              dasselbe konnte nur durch längere Erhitzung über 100° C. ausgetrieben werden,
                              und wurde bestimmt durch den Gewichtsverlust bei dieser Erhitzung.
                           2) Von dem über Schwefelsäure getrockneten Ultramarin wurde eine Quantität abgewogen
                              und mit Salzsäure Übergossen, wobei sich Schwefelwasserstoffgas entwickelte.
                              Die Flüssigkeit wurde bei gelinder Wärme eingetrocknet,
                              um die Kieselerdegallerte, welche den ausgeschiedenen Schwefel einhüllt und ihn auch
                              gegen Oxydation schützt, in unlösliche Kieselerde
                              überzuführen. Die trockene Masse wurde in Wasser, welches mit wenig Salzsäure
                              angesäuert war, aufgenommen und die Kieselerde abfiltrirt. Das Filtrat enthielt die
                              im Ultramarin als solche vorhandene Schwefelsäure, den Kalk,
                                 das Natron und die Alaunerde
                               nebst dem Eisenoxyd als Chlorverbindungen. Auf dem Filter blieb der
                              gefällte Schwefel und die Kieselerde, aber auch etwas Alaunerde und Eisenoxyd.
                           Das Filtrat wurde mit Chlorbaryum gefällt, und aus dem erhaltenen schwefelsauren
                              Baryt die vorhandene Schwefelsäure berechnet.
                           Die vom überschüssigen Chlorbaryum durch Schwefelsäure befreite Flüssigkeit wurde
                              nach dem Filtriren mit überschüssigem Ammoniak versetzt, welches die Alaunerde und das Eisenoxyd
                              nebst etwas Kalk (wegen Kohlensäuregehalts) fällte. Die vom Niederschlag abfiltrirte
                              Flüssigkeit, welche schwefelsaures Natron und schwefelsauren Kalk enthält, wurde zur
                              Trockne eingedampft, der Rückstand geglüht bis kein Gewichtsverlust mehr entstand,
                              und gewogen. Er wurde wieder in Wasser aufgenommen, die Flüssigkeit mit Ammoniak und
                              Oxalsäure versetzt, der oralsaure Kalk abfiltrirt, geglüht, mit Schwefelsäure in
                              schwefelsauren Kalk verwandelt, und gewogen. Das Gewicht des letztern, vom Gewicht
                              des vorhergehenden Rückstandes abgezogen, ergab das Gewicht des schwefelsauren Natrons. Aus diesem wurde das Natron und aus dem erhaltenen schwefelsauren Kalk ein Theil des vorhandenen Kalks berechnet.
                           Die Eisenoxyd enthaltende Alaunerde wurde mit der später erhaltenen vereinigt und
                              bestimmt. – Die früher abgeschiedene Kieselerde, welche Schwefel, Eisenoxyd
                              und Alaunerde enthielt, wurde mit concentrirter Aetzlauge Übergossen, mit
                              Salpeter, und in einigen Fällen mit chlorsaurem Kali im Ueberschuß gemischt,
                              vorsichtig im Tiegel zur Trockne eingedunstet, dann glühend geschmolzen. Die
                              erhaltene Masse wurde in verdünnter Salzsäure gelöst, und so eine reine Lösung aller
                              Kieselerde und Thonerde erhalten, in welcher der früher beigemengte präcipitirte
                              Schwefel als Schwefelsäure vorhanden war. Diese Lösung wurde wieder zur Trockne
                              abgedampft, um die Kieselsäure unlöslich zu machen, dann in mit Salzsäure
                              angesäuertem Wasser aufgenommen und von der Kieselerde abfiltrirt, welche nun
                              geglüht und gewogen wurde. Aus der abfiltrirten Flüssigkeit wurde die gebildete
                              Schwefelsäure durch Chlorbaryum gefällt, als schwefelsaurer Baryt gewogen, und aus
                              diesem der Schwefel S
                                  berechnet. Die vom überschüssigen Chlorbaryum durch Schwefelsäure befreite
                              Flüssigkeit wurde mit Ammoniak gefällt, und der aus Alaunerde und Eisenoxyd
                              bestehende Niederschlag mit dem früher erhaltenen vereinigt. Die Quantität dieses Theils betrug in den meisten Fällen ungefähr 1,5
                              Proc. des ganzen Ultramarins; er war stets gelblich gefärbt, also viel eisenhaltiger
                              als der Haupttheil von Alaunerde. Es wurden dann
                              Alaunerde und Eisenoxyd durch Kali getrennt; das Eisenoxyd enthielt stets etwas kohlensauren
                              Kalk, welcher durch Wiederauflösen des Eisenoxyds in Salzsäure, Fällen
                              desselben mit Ammoniak etc. getrennt wurde. Das Eisenoxyd wurde geglüht und gewogen.
                              Der abgeschiedene oralsaure Kalk wurde geglüht, in schwefelsauren Kalk verwandelt,
                              dieser wieder geglüht, gewogen und zu dem früher erhaltenen addirt.
                           3) Eine Probe des Ultramarins wurde mit Kali und Salpeter geglüht, in Salzsäure
                              gelöst, dann die gebildete und die ursprünglich vorhandene Schwefelsäure als
                              schwefelsaurer Baryt gefällt und berechnet. Von der berechneten Schwefelsäure wurde
                              diejenige abgezogen, welche sub 2 im Ultramarin als
                              ursprünglich vorhandene gefunden worden war. Der Rest der Schwefelsäure diente zur
                              Berechnung des ganzen Schwefelgehaltes des Ultramarins. Wird von demselben der sub 2 gefundene gefällte Schwefel S abgezogen, so ergibt
                              die Differenz denjenigen Schwefel, welcher als Schwefelwasserstoff HS bei Behandlung
                              mit Säuren entweicht; S + HS repräsentirt den ganzen Schwefelgehalt des
                              Ultramarins.
                           4) Ergab sich bei zwei Versuchen eine erhebliche Differenz hinsichtlich eines
                              Bestandtheils, so wurde noch eine dritte und vierte Probe auf den betreffenden
                              Bestandtheil analysirt, und zwar auf demselben Wege.
                           Bemerkungen. Bezüglich des Schwefels könnte man den
                              Einwand machen, daß bei der Bestimmung des gefällten
                              Schwefels auf angegebene Weise sich Schwefel oxydire, der Gehalt desselben also zu
                              gering und derjenige der ursprünglich vorhandenen Schwefelsäure zu groß ausfalle.
                              Ich habe mich jedoch überzeugt, daß dieses nicht der Fall ist, weil die Kieselerde
                              den gefällten Schwefel genug einhüllt um ihn gegen Oxydation zu schützen. Aus dem
                              entwickelten Schwefelwasserstoffgas den Schwefel HS durch Einleiten in arsenigsaures
                              Kali zu bestimmen, gelang mir nicht in befriedigender Weise, weil die Kieselgallerte
                              erst kurz vor dem Trockenwerden allen Schwefelwasserstoff entweichen läßt.
                           Obgleich die Alaunerde und das Eisenoxyd, welche bei der Behandlung des Ultramarins
                              mit Salzsäure mit der Kieselerde zurückbleiben, sich in einem andern Zustande
                              befinden müssen, als derjenige Theil welcher sich löst, so wurde jener Theil doch
                              nicht besonders bestimmt, weil er nie über 1 1/2 Proc. des Ultramarins beträgt. Breunlin hat diese Alaunerde unverändertem Thon
                              zugerechnet; meiner Ansicht nach ist dieß aber kaum möglich; sie könnte ebensogut
                              von Glimmer herrühren, welcher sich beim Mahlen des fertigen Ultramarins von den
                              Mahlsteinen losmacht, und was das Eisen betrifft, so wäre es auch möglich, daß es
                              als Zweifach-Schwefeleisen ungelöst bleibt, so daß
                              ein Theil des Eisens als Oxyd, der andere als Schwefeleisen vorhanden wäre. Der
                              ganze Eisengehalt ist
                              jedoch meistens so unbedeutend, daß er bei verschiedenartiger Berechnung der
                              Bestandtheile das Resultat wenig verändert.
                           Da die Kieselerde, die Alaunerde und das Eisenoxyd direct gewogen
                              werden konnten, so mußten nur der Schwefel, die Schwefelsäure, der Kalk und das Natron durch Berechnung bestimmt werden, wozu die Atomgewichte für S = 16,
                              für O = 8, für CaO = 28,5, für Na = 23,2, für Ba = 68,6 dienten.
                           
                        
                           II.
                           Das Resultat der Analysen von zehn Sorten Ultramarin war
                                 folgendes:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 141, S. 119
                              Basen; Säuren; A; B; C; D; E; S;
                                 HS; SO3; SiO2; Al2O3; Fe2O3; CaO; NaO; HO; unbestimmt
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 141, S. 119
                              Basen; Säuren; F; G; H; I; K; S;
                                 HS; SO3; SiO2; Al2; Fe2O3; CaO; NaO; HO; unbestimmt
                              
                           
                           A war Ultramaringrün von Nürnberg,
                                 die hellste Sorte; er verlor über concentrirter Schwefelsäure alles
                                 Wasser.
                           K war Ultramaringrün von P... in B..., Sorte Nr.
                              1. Diese Fabrik lieferte eine noch hellere Sorte Nr. 2, und eine viel tiefer
                              gefärbte und gelblichere Sorte Nr. 3.
                           Die Sorte 3 eignete sich aber nicht zu meinem Zweck, weil sie folgende abnorme
                              Reactionen zeigte:
                           Wässeriges Aetzkali benahm ihr die gelbe Farbe und
                              hinterließ ein dunkles Blaugrün; die Flüssigkeit färbte sich gelblich.
                           Salzsäure entwickelte Schwefelwasserstoff, aber an der
                              Oberfläche der Flüssigkeit entstanden zugleich metallglänzende Häutchen von
                              Schwefelmetall. Es verblieb eine hellblau gefärbte Masse; da Aetzkali diese auch
                              nicht zerstörte, so scheint sie einem Indigzusatz ihre Farbe zu verdanken, während
                              die gelbe Farbe ein vegetabilischer an Zinn gebundener Farbstoff ist, mit welchem
                              der grüne Ultramarin tiefer grün gefärbt worden war.
                           Concentrirte Salpetersäure und kochendes Aetzkali zerstören die blaue Farbe dieser Sorte allmählich.
                           B war hellblauer Ultramarin, erhalten durch dreimaliges Eindampfen des grünen Ultramarins A mit Salmiak bis zur
                                 Trockne. Er enthielt so, wie er zur Untersuchung angewendet wurde, noch die mit
                              b) bezeichnete Menge von Salmiak und Wasser, welche durch gelindes Erhitzen ausgetrieben werden
                              mußte. Um den Vorgang bei dieser Umänderung des grünen Ultramarins in hellblauen zu
                              erklären, kann man aus dem Gehalt an Kieselerde berechnen, daß 100 Theile hellblauen
                              Ultramarins aus 107,9 Theilen grünen Ultramarins entstanden. Diese 107,9 Theile des
                              grünen Ultramarins würden nach Analyse A enthalten:
                           
                              
                                 
                                       S
                                      HS
                                   SO₃ 
                                   SiO₂ 
                                 
                              
                                 
                                     3,910
                                    3,226  
                                 0,642  
                                 40,811
                                 
                              
                                 sie enthalten
                                     5,336
                                    1,414
                                 0,390
                                 40,811
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 Differenz
                                 +  1,426
                                 – 1,812;
                                 0,252;
                                     –
                                 
                              
                                 
                                    Al₂O₃
                                    FeO₃
                                  CaO
                                   NaO
                                 
                              
                                 
                                   30,808
                                    1,512
                                 1,222
                                 27,706
                                 
                              
                                 sie enthalten
                                   30,449
                                    0,508
                                 0,581
                                 16,061
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 Differenz
                                     0,359
                                    1,004
                                 0,641
                                 11,645
                                 
                              
                           welche die entzogenen Bestandtheile angibt. Hinsichtlich der
                              Schwefelmenge ist ein Verlust von 0,566 eingetreten, und außerdem sind 1,812 HS in S übergegangen.
                              Der erste Theil und der letztere addirt, geben 2,378. Das aus der Verbindung
                              ausgetretene Natron beträgt ungefähr zweimal soviel, als nöthig ist, um den Schwefel
                              als Einfach-Schwefelmetall anzunehmen; er kann also im grünen Ultramarin
                              nicht füglich als Zweifach-Schwefelmetall enthalten seyn, obgleich das
                              Verhältnis von S und HS sowohl in Analyse A als K dafür spricht. Aus der Analyse ergibt sich, daß nur
                              ein kleiner Theil HS als Schwefelammonium entwichen war; der
                                 andere Theil von HS ging eben so durch
                                 Natronentziehung theilweise in S über wie bei den andern folgenden Versuchen,
                                 aber ohne die Intensität der Farbe zu erhöhen, welche nur von schon vorhandenem
                                 blauem Ultramarin herrühren konnte.
                           Erhitzt man aber diesen ganz hellen Ultramarin, welcher doch ähnlich dem blauen
                              zusammengesetzt ist, so nimmt er rasch eine schöne dunkle
                                 Farbe an, die dem Schwefelgehalte gegenüber den anderen Sorten entspricht;
                              dieser später von mir bemerkte Umstand weist darauf hin,
                                 daß es auch ein farbloses Mehrfach-Schwefelnatrium gibt, welches auf die
                                 angegebene Weise entsteht und dann durchs Glühen in das blaufärbende
                                 Schwefelnatrium übergeht, wahrscheinlich durch Verbindung mit Kieselerde
                              oder dem andern Silicate.
                           Enthielte der grüne Ultramarin Zweifach-Schwefelnatrium, so wäre nicht
                              einzusehen, warum bei Behandlung desselben mit Salmiak eine blasse blaue Farbe verbleibt; würde dieselbe erst gebildet worden seyn,
                              wie sie durchs Glühen aus der nicht färbenden Schwefelnatrium-Verbindung
                              hervorzurufen ist, so müßte sich durch längere Behandlung mit Salmiak das Ganze in
                              ein dunkles Blau überführen lassen, was aber nicht
                              gelingt.
                           Ist aber der grüne Ultramarin, was hieraus hervorgeht, ein Gemenge von blauem Ultramarin mit einem gelben, so kann die
                              Schwefelungsstufe nur eine niedrigere, also Einfach-Schwefelnatrium seyn. Berzelius bemerkte schon, daß schmelzendes
                              Schwefelnatrium das Glas angreift und sich gelb färbt; Splittgerber aber (s. polytechn. Journal Bd. CXXXVIII S. 292) machte in der letzten Zeit über die gelbfärbende
                              Eigenschaft der Schwefelmetalle bezüglich der Silicate ganz bestimmte Erfahrungen,
                              welche meine Annahme unterstützen.
                           C war blauer Ultramarin, aus dem grünen A durch mehrmaliges Abbrennen mit Schwefel in einer
                                 Porzellanschale über der Weingeistlampe erzeugt. Der Ultramarin wurde
                              nachher ausgewaschen und getrocknet. Wie er zur Analyse angewendet wurde, enthielt er noch das sub c) angegebene Quantum von 2,1 Proc. Wasser. Macht
                              man hier wieder die Berechnung wie vorhin, indem man aus der Kieselerde findet, daß
                              100 Theile dieses Ultramarins 105,3 grünen Ultramarins entsprechen, so hat man für
                              letztern:
                           
                              
                                 
                                       S
                                      HS
                                     SO₃
                                   SiO₂
                                 
                              
                                 
                                     3,817
                                    3,148
                                    0,626
                                 39,856
                                 
                              
                                 gefunden wurden
                                     4,116
                                    1,730
                                    1,117
                                 39,856
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 Differenz
                                 +  0,299
                                 – 1,418
                                 + 0,491
                                      –
                                 
                              
                                 
                                    Al₂O₃
                                   Fe₂O₃
                                    CaO
                                   NaO
                                 
                              
                                 
                                   30,947
                                    1,463
                                    1,193
                                 26,648
                                 
                              
                                 gefunden wurden
                                   30,047
                                    0,532
                                    0,664
                                 19,771
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 Differenz
                                     0,900
                                    0,931
                                    0,529
                                   6,877
                                 
                              
                           Es findet hier ganz derselbe Fall wie vorhin statt. Im Ganzen
                              sind 1,119 Schwefel verschwunden, oder 1,318 HS in S übergegangen, es wurde aber
                              viel mehr Natron entzogen, als dem Zweifach-Schwefelnatrium entspräche. Der
                              erhaltene Ultramarin war jedoch ziemlich dunkel. Die entstehende schweflige Säure
                              wirkt im vorliegenden Falle offenbar auch noch zersetzend auf das Silicat, wenn
                              nicht alle Feuchtigkeit abgehalten werden kann. – Der Ultramarin, welcher
                              direct mit schwefliger Säure (statt durch Abbrennen mit Schwefel) dargestellt wurde
                              (S. 226 meiner ersten Abhandlung), gab mit diesem ein ganz
                                 gleiches Resultat, daher ich es für unnöthig halte dasselbe beizufügen.
                           D war blauer Ultramarin aus dem grünen A mit Chlor hergestellt. Derselbe wurde nach
                              der Behandlung mit Chlor ebenfalls gewaschen; das Resultat ist ähnlich den zwei
                              vorhergehenden, nur wird man bemerken, daß demselben weder Eisenoxyd noch Kalk
                              entzogen worden ist. Die unter d) aufgeführten 3,451
                              waren hygroskopische Feuchtigkeit.
                           E war eine der dunkleren Sorten Nürnberger blauen
                                 Ultramarins.
                           F war dieselbe Sorte blauen Ultramarins.
                              – Er wurde vier Stunden bei ungefähr 200° C. im Sandbade erhitzt, dann noch warm unter eine Schwefelsäure-Glocke
                              gebracht. Er hatte durch das Erhitzen offenbar Feuchtigkeit verloren, aber auch das
                              Verhältnis zwischen S und HS hat sich geändert.
                           G war dieselbe Sorte blauen Ultramarins wie E, nur wurde sie vorher mit Salmiak (wie oben der
                                 grüne A) behandelt. Das Product enthielt nach
                              dem Auswässern noch die unter 
                              g) aufgeführten 1,566 Proc. Feuchtigkeit und Salmiak. Auch hier hat sich dieselbe Veränderung zwischen
                              S und HS ergeben.
                           H war Meißner
                                 „Lasursteinblau“
                                  Nr. 1. Beim Auflösen dieses Ultramarins in Salzsäure bleibt die Masse
                              fleischroth zurück. Das Eisenoxyd ist also darin auf ganz andere Weise enthalten,
                              als in den übrigen Ultramarinen. Die fleischrothe Farbe verschwindet jedoch bald,
                              indem sich das Eisenoxyd löst. Das Verhältniß zwischen S und HS ist ungefähr
                              dasselbe wie bei E.
                           l war Ultramarin von Alexanderthal bei Coburg.
                              E, H und I wurden
                              absichtlich von gleicher Farbentiefe gewählt. Das Verhältniß zwischen S und HS liegt
                              bei I zwischen E und F und G.
                           Wie man sieht, ergaben mir die blauen Ultramarine nicht das
                                 constante Verhältniß zwischen S und HS wie Hrn. Breunlin. Die Ursache liegt gewiß nicht in der analytischen Methode,
                              sondern in der Wahl der Ultramarine. Ihre Zusammensetzung in dieser Hinsicht muß
                              variiren, je nachdem noch mehr oder weniger Einfach-Schwefelnatrium
                              beigemengt ist. In den blauen Ultramarinen, wo HS am wenigsten
                                 beträgt, in F und G, entspricht das Verhältniß zwischen S und HS einer
                              Zehnfach-Schwefelverbindung, und da sich eine solche Schwefelungsstufe einmal
                              ergibt, so kann das färbende Princip nicht wohl eine niedrigere seyn.
                           Bei der Darstellung von C und D wurde das Waschwasser dieser Producte quantitativ untersucht, und in
                              demselben die den angewandten grünen Ultramarinen entzogenen mineralischen
                              Bestandtheile, mit der Berechnung genügend übereinstimmend, aufgefunden. Die mit Salmiak behandelten blauen und grünen Ultramarine hielten
                              von diesem Salze eine kleine Menge hartnäckig zurück.
                           Versuche über die Einwirkung des Wasserstoffgases auf die
                                 Ultramarine. – Dieselben wurden in eine Kugelröhre gebracht, welcher
                              auf der einen Seite Wasserstoffgas zugeführt wurde, während man auf der andern Seite
                              das Gas in arsenigsaures Kali mit überschüssigem Kali leitete. Sobald die Röhre
                              erhitzt wurde, schwankte der Ultramarin, sowohl der grüne als der blaue, bei der
                              Bewegung der Röhre in der Kugel wie eine Flüssigkeit, ohne sich jedoch auszuebnen;
                              er verliert folglich alle Adhärenz gegen das Glas, was bei Chlorgas und schwefliger
                              Säure nicht stattfindet. Diese Erscheinung ist ganz eigenthümlich; es entsteht
                              alsdann an der Röhre ein Hauch von Wasser, und während des Verlaufs der Operation
                              bildet sich an der Stelle wo das Gas in die arsenige Säure tritt, ein weißer Ring,
                              welcher sich als Schwefel erwies. Die ersten Blasen des nach dem Erhitzen der
                              Ultramarine in die
                              Flüssigkeit eintretenden Gases bilden einen weißen Rauch, welcher bald aufhört. Wird
                              nach stundelangem Einleiten, wo der Ultramarin aber noch lange nicht entfärbt ist,
                              die Flüssigkeit mit Salzsäure neutralisirt, so scheidet sich die arsenige Säure ganz
                              weiß aus; es ist also durchaus kein Schwefelwasserstoff erzeugt worden, welchen die
                              Flüssigkeit absorbirt hätte. Ich bestreite daher alle Angaben von einer in diesem
                              Falle stattfindenden reichlichen
                              Schwefelwasserstoff-Entwickelung; bei Anwendung säurehaltigen
                              Wasserstoffgases wird sie allerdings erfolgen. Aber man kann sich auch auf andere
                              Art täuschen; hält man nämlich, nachdem die Röhre aus der alkalischen Flüssigkeit
                              genommen wurde, vor ihre Oeffnung während der Zuleitung des Wasserstoffgases ein
                              Stückchen Bleiweiß, so färbt sich dasselbe bald bräunlich. Es entweicht also doch
                              Schwefel, aber nicht in Form des gewöhnlichen Schwefelwasserstoffgases;
                              wahrscheinlich sind es im Wasserstoffgas fein vertheilte Schwefeldämpfe von denen
                              auch der erwähnte weiße Rauch herrührt. – Nach zweistündiger Einwirkung von
                              Wasserstoffgas auf grünen Ultramarin (wo dann wegen Erweichung der Glaskugel der
                              Versuch unterbrochen werden mußte) ergab sich ein Gewichtsverlust von 4,5 Procent;
                              beim blauen Ultramarin betrug er unter ganz gleichen Umständen nur 1,859 Procent,
                              obgleich anzunehmen war, daß hier die Schwefelentbindung rascher vor sich gehen
                              würde.
                           Ich wollte noch durch einen directen Versuch nachweisen, daß die blauen und grünen
                              Ultramarine keinen Sauerstoff enthalten, der bei obigen Analysen nicht berechnet
                              wurde. Es wurde daher eine Glaskugel mit Ultramarin gefüllt und auf der einen Seite
                              mit einer Chlorcalciumröhre verbunden, durch welche Wasserstoffgas zuströmte; auf
                              der andern Seite wurde sie mit einer Kugelröhre verbunden, welche frisch geschabtes
                              metallisches Kupfer in Form von dünnen Spänchen enthielt, die zuvor bei 100°
                              C. getrocknet worden waren. Beide Röhren wurden mit einander und die letztere noch
                              mit einer gewogenen kleinen Chlorcalciumröhre verbunden. Während der Zuleitung des
                              Wasserstoffgases wurde zuerst das Kupfer mittelst einer Weingeistlampe zum Glühen
                              erhitzt, dann auch der Ultramarin. Nach 1 1/2stündigem Glühen des Ultramarins und
                              des Kupfers hatte die letzte Chlorcalciumröhre bei grünem Ultramarin um 1,5, bei
                              blauem um 1,8 Proc. des Ultramaringewichts zugenommen, und um beziehungsweise 1,2
                              Proc. und 1,4 Proc. hatte das Gewicht der Ultramarine unter Berücksichtigung der
                              Gewichtszunahme der Kupferröhre abgenommen. Dieses gefundene Wasser ist allerdings
                              etwas mehr, als die Berechnung aus der reducirten Schwefelsäure ergibt, es kann aber
                              nicht wohl Anlaß geben, für die Ultramarine einen Sauerstoffgehalt zu berechnen. Leider kann bei
                              diesen Versuchen wegen des Erweichens der Glaskugeln die Operation niemals so lange
                              fortgesetzt werden, bis ein constantes Gewicht der Kugelröhren erreicht ist. Um ganz
                              sicher nur das durch Reduction der Schwefelsäure entstandene Wasser zu erhalten,
                              müßte man vor der ersten Chlorcalciumröhre noch einen Apparat einschalten, worin das
                              Wasserstoffgas über glühenden Platinschwamm streicht, damit es absolut von jedem
                              Luftgehalt befreit und also auch diese Quelle einer Wasserbildung abgeschnitten
                              wird.
                           
                        
                           III.
                           Versucht man nun aus den erhaltenen analytischen Resultaten die theoretische
                              Zusammensetzung des Ultramarins zu berechnen, so zeigt sich die größte Schwierigkeit
                              bei Beurtheilung der Schwefelverbindung. Letztere ist in den untersuchten grünen Ultramarinen Na S₂; aus den von mir schon
                              angegebenen Gründen ist jedoch diese Schwefelungsstufe in denselben wahrscheinlich
                              nur ein Gemenge von Einfach- und Mehrfach-Schwefelnatrium. Der Gehalt
                              an Mehrfach-Schwefelnatrium steigt mit dem blauen Ton des Grün und mit der
                              Tiefe dieser Farbe. Die untersuchten Proben von Ultramaringrün sind die
                              gelblichsten, aber auch die blassesten Sorten. Bei einem noch geringeren Gehalt an
                              Mehrfach-Schwefelnatrium wird die grüne Farbe zu blaß, weil das
                              Einfach-Schwefelnatrium zu wenig färbt; man trifft daher im Handel keine
                              grünen Ultramarine, welche eine größere Quantität Einfach-Schwefelnatrium
                              enthalten.
                           Die Schwefelungsstufen in den blauen Ultramarinen sind
                              weit mehr variabel, weil dieselben schon schön blau erscheinen, wenn nur der größte
                              Theil des Schwefels darin als Mehrfach-Schwefelnatrium enthalten ist.
                              Offenbar kann die blaufärbende Schwefelungsstufe nicht eine niedrigere seyn als
                              Zehnfach-Schwefelnatrium, welches gefunden wurde. In den übrigen Sorten, wo
                              die Schwefelungsstufe niedriger gefunden wurde, ist jenes Sulfurid noch mit
                              Einfach-Schwefelnatrium gemengt, welches die Farbe nur ein wenig ins
                              Grünliche nüanciren kann.
                           Eine andere Frage ist die, ob die Schwefelverbindungen als
                                 solche oder als kieselsaure Schwefelverbindungen, dem übrigen Silicate nur
                                 beigemengt oder ob sie mit demselben chemisch verbunden sind. Werden die in
                              der Tabelle als Säuren aufgeführten Bestandtheile auf die Sättigung mit 1 Atom Base
                              berechnet, so ist immer hinreichend Kieselerde vorhanden, um
                                 nicht nur alle Oxyde, sondern auch das Schwefelmetall mit 1 Atom Kieselerde zu
                                 verbinden; in den meisten Fällen bleibt noch ein 
                              kleiner Ueberschuß von Kieselsäure. Man kann überhaupt
                              dem Ultramarin die ganz einfache Formel (RO, SiO₂ + R₂O₃,
                              SiO₂) + (X Na Sx, SiO₂) geben; RO ist darin NaO, CaO, FeO, und
                              R₂O₃ ist Al₂O₃; es bleibt dann nur ein so geringer
                              Ueberschuß von Kieselerde, daß an eine andere Vertheilungsweise der Kieselsäure
                              nicht zu denken ist.
                           Um die Frage zu erledigen, ob das Verhältniß zwischen den
                                 beiden Silicaten RO, SiO₂ und R₂O₃, SiO₂ (worin
                              RO fast nur Natron, und R₂O₃ nur Alaunerde ist) in allen Ultramarinen ein constantes ist, habe ich die Ultramarine von
                              vier Fabriken verglichen, welche unmöglich dasselbe Material benutzen, nämlich die
                              Producte von Nürnberg und B..., Meißen und Alexanderthal. Wie die Tabelle
                              ausweist, sind die beiden grünen Ultramarine A und K, und die blauen
                              E, H und I noch mehr, gerade in dieser Beziehung einander ganz ähnlich oder gleich
                                 zusammengesetzt, und das Verhältniß der Silicate zu einander ist ein sehr
                              einfaches, es ist nämlich 1 At. Natronsilicat mit 1 At. Alaunerdesilicat vereinigt.
                              Hieraus kann man jedoch keineswegs folgern, daß die blaue oder grüne Farbe an dieses
                              Doppelsilicat unabänderlich gebunden ist. Diese Thatsache
                              beweist nur, daß bei den Verfahrungsarten jener Fabriken die Kaoline (im
                              Wesentlichen Al₂O₃, 2SiO₂ + x MO), welche in Berührung mit
                              kohlensaurem Natron, schwefelsaurem Natron, Kohle und Schwefelnatrium kommen, bei
                              der zur Erzeugung der Ultramarine nöthigen Temperatur in Al₂O₃,
                              SiO₂ + NaO, SiO₂ übergehen, also aus dem Doppelsilicat in ein
                              einfaches Silicat. Schon Berzelius (Gmelin's Handbuch der Chemie, vierte Auflage, Bd. II S. 405) führt die
                              Kali- und Natron-Verbindung auf; alles überschüssig angewendete Natron
                              läßt sich ausziehen, und aus diesem Grunde muß das Silicat eine gleiche
                              Zusammensetzung zeigen, da auch die Darstellungsweise eine analoge ist. Der Umstand,
                              daß im Lasurstein das Silicat NaO, CaO, 2SiO₂ +
                              Al₂O₃, 2SiO₂ ist, scheint darzuthun, daß die blaue Farbe nicht
                              von der Zusammensetzung des Silicats abhängt, daß sie aber entsteht, wo diese
                              Silicate neben vorhandenem Schwefelnatrium sich bilden können. Die Thatsache, daß
                              wässeriges Aetzkali das Schwefelmetall im Ultramarin
                              nicht angreift, aber leicht beim Abdampfen zur Trockne, dürfte die Annahme
                              bestärken, daß es eine kieselsaure Verbindung sey; das
                              Kali wirkte dann zugleich auf die Kieselerde und entzieht diese dem
                              Mehrfach-Schwefelmetall, welches nun seinerseits leichter zersetzbar
                              wäre.
                           Offenbar wären nun Daten genug für eine chemische Formel vorhanden und Gründe genug
                              sie aufzustellen, doch ist es nicht gewöhnlich, daß eine Verbindung wie hier das
                              Mehrfach-Schwefelnatrium, mit zwei verschiedenen
                                 Silicaten, nämlich dem natürlichen Doppelsilicat und dem künstlichen einfachen
                              Silicat eine neue Verbindung von so ähnlichen Eigenschaften gibt, und deßwegen wage
                              ich es nicht, mit denselben dieses Mehrfach-Schwefelmetall in eine Formel zu
                              bringen. Ungeachtet Breunlin's und meiner analytischen
                              Resultate, welche nur hinsichtlich der Schwefelverbindung abweichen, was aber der
                              Hauptpunkt ist, kann doch die Zusammensetzung des Ultramarins nach meiner Ansicht
                              noch nicht als vollständig ermittelt betrachtet werden. Es ist zwar ein
                              Fünffach-Schwefelnatrium bekannt, nicht aber ein Zehnfach-Schwefelnatrium. Das erstere enthält, soviel man bis jetzt
                              beurtheilen kann, den Schwefel in der gelben
                                 Modification, und färbt vielleicht in dieser auch gelb. Es scheint aber noch
                              andere Modifikationen des Schwefels zu geben, welche vielleicht ihre Farbe in der
                              Natriumverbindung beibehalten, Natriumverbindungen in anderen Proportionen als der
                              gelbe Schwefel eingehen, schwieriger oxydirbar sind
                              u.s.w.; in diesem Falle würde die Konstitution der Ultramarine leichter
                              erklärlich.
                           Ich will schließlich eine Erfahrung mittheilen, welche die letztere Annahme sehr
                              unterstützt.
                           Ich fand in einer Fabrik, wo früher Versuche mit der Ultramarinfabrication angestellt
                              worden waren, sehr verschiedene mißrathene Neste, wovon ich zwei untersuchte. Der
                              eine Rest war ein sehr dunkler aber nicht feuriger blauer Ultramarin, welcher mit
                              Schwefel abgebrannt noch viel dunkler, aber schwarzblau
                              wurde; durch sehr langes nachheriges Erhitzen nahm er jedoch die ursprüngliche Farbe
                              wieder an, ohne daß er das gewöhnliche Feuer und den Lüster des Ultramarins erhielt.
                              Als er mit Salzsäure zersetzt wurde, schied sich aber der Schwefel nicht weiß,
                              sondern grau ab, weßwegen ich einen Rückhalt von Kohle vermuthete. Allein Versuche
                              ergaben darin keine Kohle; bei der vorsichtigen Eindampfung zur Trockne mit Kali
                              verblieb nur der gewöhnliche Rückstand, und auch alle übrigen Versuche ergaben
                              keinen Kohlengehalt. Dieser Ultramarin wurde dann auf Metalle untersucht, aber auch
                              in dieser Hinsicht wurde nichts außergewöhnliches gefunden. – Der andere Rest
                              war völlig weiß gebrannter Ultramarin, in welchem hie und
                              da einige Körner blauen Ultramarins steckten. Er stellte nach dem Auslaugen die
                              reine Verbindung NaO, SiO₂ + Al₂O₃, SiO₂ mit Spuren von
                              Ultramarin dar. Ich schmolz über der Weingeistlampe in einem kleinen Porzellantiegel
                              Soda mit sehr überschüssigem Schwefel zusammen, und setzte dann ein wenig von dieser
                              Verbindung hinzu, gab noch etwas Schwefel zu und nahm den Tiegel vom Feuer, als noch
                              viel überschüssiger Schwefel verbrannte, was dann durch Bedecken des Tiegels
                              unterbrochen wurde. Der
                              Rückstand wurde nun mit Wasser ausgesüßt, und es blieb zu meiner Ueberraschung,
                              während gelbes Schwefelnatrium ablief, ein rothes Pulver
                              zurück, welches dann dunkler und über Nacht ganz schwarz
                              wurde. Dieses Pulver, von welchem alles Schwefelnatrium abgewaschen war, brauste mit
                              Salzsäure nicht auf, entwickelte damit auch keine Hydrothionsäure; es war Schwefel, mit etwas Kieselerde von obigem Silicat, der
                              also hier erst in einer rothen, dann in einer schwarzen Modification sich aus einer höheren
                              Schwefelungsstufe des Natriums ausgeschieden hatte, während die niedrigere
                              Schwefelungsstufe des Natriums als gelbe Lösung durch das Filter ging.
                           Ich beabsichtige letztere Erfahrung bezüglich der erwähnten Schwefelmodificationen
                              weiter zu verfolgen.