| Titel: | Steinbohrmaschine von Thomas Bartlett zu Chambery in Sardinien. | 
| Fundstelle: | Band 141, Jahrgang 1856, Nr. LXXII., S. 321 | 
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                        LXXII.
                        Steinbohrmaschine von Thomas Bartlett zu Chambery in Sardinien.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Juni 1856,
                              S. 457.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        [Steinbohrmaschine von Thomas Bartlett zu Chambery in
                           Sardinien.]
                        
                     
                        
                           Bei dieser Maschine zum Steinbohren, welche am 23. August 1855 in England patentirt
                              wurde, rückt der Bohrer mittelst einer Reihe von Stößen vor, welche ihm durch
                              Vermittelung von comprimirter Luft mitgetheilt werden. Hiezu dient eine
                              Dampfmaschine, deren Kolbenstange über den Kolben hinaus fortgesetzt ist, und durch
                              eine im Boden des Cylinders befindliche Stopfbüchse tritt. Ein an dieser
                              Kolbenstange befindlicher zweiter Kolben bewegt sich in einem zweiten Cylinder, in
                              welchem noch ein anderer Kolben läuft, dessen Stange den Bohrer enthält. Auf diese
                              Weise wird bei jedem Kolbenhub der Dampfmaschine die zwischen den beiden Kolben des
                              zweiten Cylinders enthaltene Luft comprimirt und der Bohrer mit seinem Kolben
                              vorwärts getrieben. Mit diesem Cylinder steht ein belastetes Ventil in Verbindung,
                              welches einige Luft entweichen läßt, so daß bei der Rückkehr des durch die
                              Dampfmaschine getriebenen Kolbens ein luftverdünnter Raum hinter demselben entsteht,
                              welcher den Bohrer veranlaßt ein wenig herauszutreten; und wenn der Kolben an dem
                              Ende seines Hubes anlangt, so bewegt er sich über ein Loch des Cylinders, welches
                              anstatt der durch das Ventil ausgetriebenen wieder frische Luft zuläßt.
                           Fig. 5 stellt
                              diese Maschine im Grundrisse, Fig. 6 in der
                              Seitenansicht und Fig. 7 im Durchschnitte dar. a ist der
                              Cylinder der Dampfmaschine mit dem Kolben b; an der
                              Stange c des letztem befindet sich noch ein anderer
                              Kolben d, welcher in dem Cylinder e arbeitet. Der nämliche Cylinder e enthält noch einen Kolben f, dessen Stange g den
                              Bohrer trägt und so eingerichtet ist, daß sie sich drehen läßt, ohne den Kolben
                              mitzunehmen. h ist ein Ventil, welches bei jedem
                              Kolbenhub einige Luft aus dem Cylinder e entweichen
                              läßt. Dasselbe ist conisch und wird durch eine Spiralfeder niedergehalten, deren
                              Druck regulirt werden kann, so daß es mehr oder weniger Luft entweichen läßt, je
                              nach dem Grad der Hin- und Herbewegung, welche der Bohrer erhalten soll. i ist ein Loch, durch welches die Luft wieder zugelassen
                              wird; j ist ein Hals, durch den die viereckige oder
                              runde Stange g gleitet; k
                              ein an den Hals j befestigtes Zahnrad, welches seine
                              Bewegung von dem an der Achse m befindlichen Getriebe
                              l erhält. Die Achse m
                              enthält ferner das Winkelgetriebe n, welches in das
                              Winkelrad o an der Kurbelwelle p der Dampfmaschine greift, q ist ein an der
                              Welle p befindliches Excentricum, zum Betrieb der
                              Druckpumpe n, welche die Bohrspitze mir Wasser versieht;
                              s der Wagen, auf welchem der ganze Apparat gelagert
                              ist, und welcher mittelst der Frictionsrollen u, u auf
                              dem festen Gestell t läuft. v ist eine an das Gestell t befestigte
                              Zahnstange, w ein in dieselbe greifendes Getriebe. Mit
                              dem Getriebe w befindet sich an derselben Achse ein
                              Zahnrad x, welches in ein an der Achse des Sperrrades
                              y befindliches Getriebe greift. Das Sperrrad wird
                              durch einen Sperrkegel z', welcher seine Bewegung von
                              einem an der Kurbelwelle p befindlichen Excentricum
                              herleitet, in Rotation gesetzt, während ein anderer Sperrkegel z die rückgängige Bewegung verhindert. Durch diesen
                              Mechanismus wird der Apparat mit vorrückender Arbeit vorwärts bewegt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
