| Titel: | Bessemer's Fabrication von Stabeisen und Stahl aus flüssigem Roheisen, ohne Anwendung von Brennmaterial. | 
| Fundstelle: | Band 141, Jahrgang 1856, Nr. XCV., S. 423 | 
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                        XCV.
                        Bessemer's Fabrication von
                           Stabeisen und Stahl aus flüssigem Roheisen, ohne Anwendung von
                           Brennmaterial.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Bessemer's Fabrication von Stabeisen und Stahl aus flüssigem
                           Roheisen.
                        
                     
                        
                           Hr. Heinrich Bessemer hielt über seine Erfindung einen
                              Vortrag in der British Association zu Cheltenham, dessen
                              wesentlichen Inhalt wir dem Supplement zum Londoner Mining
                                    Journal vom 16. August 1856 entnehmen.
                           Hr. Bessemer beschäftigte sich seit mehreren Jahren fast
                              ausschließlich mit Verbesserungen in der Fabrication von Stabeisen und Stahl; bis zu
                              den letzten Monaten des vorigen Jahres hatte er jedoch keine wesentlichen
                              Fortschritte gemacht. Wiederholt baute er Oefen auf, behandelte ohne Erfolg große
                              Massen von Eisen in denselben, und riß sie dann wieder nieder. Er machte aber bei
                              diesen Versuchen zahlreiche Beobachtungen, welche ihn in einer ganz neuen Ansicht
                              über diesen Gegenstand mehr und mehr bestärkten, nämlich daß man ohne Ofen oder
                              Brennmaterial eine weit größere Hitze hervorbringen kann, als durch die bisherigen
                              Mittel, wodurch man also nicht nur die Kosten des Brennmaterials erspart, sondern
                              auch dessen nachtheilige Einwirkung auf das Eisen – da es sich hier um
                              Steinkohlen handelt – vermeidet.
                           Hr. Bessemer machte anfänglich Versuche mit Eisenmengen
                              von 10 bis 20 Pfd., die ihm, obgleich der Proceß mit vielen Schwierigkeiten
                              verbunden war, das Gelingen desselben nachwiesen. Er construirte daher einen
                              Apparat, womit er 7 Cntr. Roheisen im Verlauf von einer halben Stunde in Stabeisen
                              oder Stahl umwandeln konnte; bei der Behandlung solcher Quantitäten verschwanden
                              die Schwierigkeiten gänzlich, welche bei Versuchen mit 10 Pfd. im Laboratorium
                              stattfanden.
                           Er ging bei seinem neuen Processe von der Annahme aus, daß das Roheisen 5 Proc.
                              Kohlenstoff enthält und daß derselbe, wenn er mit dem Sauerstoff der Luft in der
                              Weißglühhitze in Berührung kommt, sich mit diesem verbinden und eine Verbrennung
                              veranlassen muß. Letztere muß mit einer Geschwindigkeit vor sich gehen, die durch
                              das Oberflächenverhältniß des Kohlenstoffes bedingt ist und die Temperatur, welche
                              das Metall erlangt, muß von der Geschwindigkeit der erfolgenden Vereinigung des
                              Kohlenstoffes mit dem Sauerstoff abhängen. Man braucht daher nur die beiden Stoffe
                              so mit einander in Berührung zu bringen, daß sie bei ihrer gegenseitigen Einwirkung
                              eine möglichst große Oberfläche darbieten, um eine Temperatur zu entwickeln, welche
                              in unseren jetzigen größten Oefen nicht erreicht werden kann.
                           Um diese theoretische Ansicht praktisch zu erproben, erbaute Bessemer einen etwa 3 Fuß hohen Ofenschacht, ähnlich dem eines Cupolofens,
                              dessen Inneres er mit einem Futter von feuerfesten Steinen versah. Etwa 2 Zoll über
                              der Sohle dieses Ofens wurden von feuerfestem Thon fünf Formen von 3/8 Zoll Weite so
                              vorgerichtet, daß, wenn abgenutzt, sie in einigen Minuten ausgewechselt werden
                              konnten. Auf der einen Seite dieses Ofens und in seiner halben Höhe wurde eine
                              Oeffnung angebracht, durch welche das flüssige Roheisen hineingeleitet werden
                              konnte, und auf der entgegengesetzten Seite eine zweite, während des Betriebs mit
                              Lehm verschlossene Oeffnung, durch welche das Eisen am Ende des Processes abgelassen
                              werden konnte. Der Ofen muß eine solche Größe haben, daß er mindestens 20 und
                              höchstens 100 Cntr. flüssiges Roheisen aufnehmen kann. Es ist zweckmäßig, denselben
                              in möglichster Nähe der Abstichöffnung eines Hohofens anzubringen, so daß das aus
                              letzterm abgestochene Roheisen durch eine Rinne in jenen hineinfließen kann. Dem
                              Ofen muß mittelst eines Gebläsecylinders Wind von 8 bis 10 Pfd. Pressung auf den
                              Quadratzoll zugeführt werden können. – Ehe der Ofen eine Charge erhält, muß
                              er mit Kohks gehörig angewärmt werden, deren Asche und Schlacke man durch die untere
                              Oeffnung herauszieht und dieselbe dann wieder verschließt.
                           Bevor nun der Ofen mit flüssigem Roheisen beschickt wird, muß man das Gebläse
                              anlassen, damit jenes nicht in die nahe an der Sohle befindlichen Düsen eindringen
                              kann. Ist die Charge gemacht (welche 18 Zoll bis 2 Fuß über die Düsen hinaufreicht),
                              so erfolgt ein heftiges Aufkochen des Metalles und es erscheinen Flammen mit einigem
                              Funkensprühen. Dieß dauert 15 bis 20 Minuten, während welcher Zeit der Sauerstoff
                              der eingetriebenen Gebläseluft sich mit dem Kohlenstoff des Roheisens verbindet, wodurch kohlensaures
                              Gas und ein sehr hoher Hitzegrad entsteht.
                           Da sich nun diese Hitze im Innern der ganzen flüssigen Masse entwickelt, so nimmt das
                              Metall den bei weitem größeren Theil derselben auf, seine Temperatur steigert sich
                              daher in hohem Grade und der dem Roheisen mechanisch beigemengte Kohlenstoff
                              (Graphit) wird gänzlich verzehrt. Aber auch der chemisch gebundene Kohlenstoff
                              beginnt bei dieser hohen Temperatur sich jetzt von dem Metall zu trennen, wobei das
                              Volum der aus der Gicht des Ofens hervorströmenden Flamme sehr zunimmt. Das Eisen
                              steigt in dem Ofen um mehrere Zoll über sein anfängliches Niveau und es erscheint
                              auf demselben eine leichte poröse Schlacke, welche als Schaum ausgeworfen wird.
                              Diese Schlackeneruption dauert 5 bis 6 Minuten und hört dann auf; sie wird durch
                              eine sehr starke und anhaltende Flamme ersetzt. Die so stattfindende schnelle
                              Vereinigung des Sauerstoffs mit dem Kohlenstoff steigert die Temperatur des Eisens
                              noch, während jetzt der verminderte Kohlenstoffgehalt desselben einem Theil des
                              Sauerstoffs gestattet sich mit dem Eisen zu Eisenoxyd zu verbinden. Die hohe
                              Temperatur veranlaßt sofort eine Schmelzung des Oxyds, welches die mit dem Eisen
                              verbundenen metallischen Grundlagen der Erden oxydirt und verschlackt. Durch das
                              heftige Aufkochen des Eisens in dieser Periode werden Schlacken und Metall genau
                              durcheinander gemengt, so daß alle Theilchen in gegenseitige Berührung kommen,
                              wodurch das Eisen von Silicium und andern Erdbasen gehörig gereinigt wird, während
                              Schwefel oder andere flüchtige Stoffe, die bei den gewöhnlichen Temperaturen der
                              Hoh- und Puddelöfen mit dem Metall verbunden bleiben, sich verflüchtigen; der
                              Schwefel bildet mit dem Sauerstoff schweflige Säure und entweicht.
                           Der Roheisenverlust während dieses Umwandlungsprocesses zu Stabeisen belief sich im
                              Durchschnitt bei vier Versuchen auf 12 1/2 Proc., wozu noch der Abgang beim
                              Ausschweißen und Auswalzen des Eisens kommt, so daß der ganze Abgang zu 18 Proc.
                              anzunehmen ist, während er bei den gewöhnlichen Methoden der Stabeisenfabrication 28
                              Proc. beträgt. Es läßt sich jedoch ein bedeutender Theil von dem verlornen Eisen
                              wieder gewinnen, indem man die während des Aufkochens aus dem Ofen geworfenen
                              reichen Oxyde mit gekohlten Gasen behandelt. Die Schlacken enthalten sehr viele
                              kleine Eisenkörner, welche durch ihre ganze Masse zerstreut sind und sich durch
                              Pochen und Waschen leicht wieder gewinnen lassen.
                           Es wurde oben erwähnt, daß nach dem Aufkochen des Eisens eine sehr starke und
                              anhaltende Flamme aus der Ofengicht strömt, die dann plötzlich nachläßt. An dieser
                              Abnahme der Flamme erkennt der Arbeiter daß der Proceß beendigt und das Roheisen in Stabeisen
                              umgewandelt ist. Es wird alsdann das Abstichloch des Ofens geöffnet und das reine
                              Stabeisen in Formen von beliebiger Gestalt und Größe ausgegossen. Die auf diese
                              Weise erhaltenen Eisenstücke sind gänzlich frei von jeder Beimengung von Schlacken,
                              Oxyden oder andern fremdartigen Stoffen; sie sind weit reiner und besser als
                              Rohschienen, oder selbst als vieles packetirte, ausgeschweißte und ausgewalzte
                              Eisen. Es ist daher möglich, mittelst dieses einfachen Processes, der weder
                              anstrengende Arbeit noch besondere Geschicklichkeit erfordert, in 30 bis 35 Minuten,
                              60 bis 100 Cntr. Roheisen in Stabeisen umzuwandeln. Dazu ist nur ein Drittel von der
                              Gebläseluft erforderlich, welche ein Fein- oder Reineisenfeuer verbraucht und
                              kein anderes Heizmaterial, als die in dem Roheisen selbst enthaltene Wärme.
                           Jeder Eisenhüttenmann wird sich darüber wundern, daß ein Strom kalter Gebläseluft,
                              welcher in flüssiges Roheisen eingetrieben wird, dessen Temperatur so sehr erhöhen
                              kann, daß es noch in vollkommen flüssigem Zustande bleibt, nachdem es allen seinen
                              Kohlenstoff verloren hat und sich im Zustande des Stabeisens befindet, welches
                              bekanntlich in den höchsten Hitzegraden unserer Schmiedefeuer nur in einen teigigen
                              Zustand kommt. Hr. Bessemer erzielt aber in seinem Ofen
                              mittelst zweckmäßiger Vertheilung des Gebläsewindes wirklich eine so hohe
                              Temperatur, daß er nicht allein das Stabeisen flüssig erhält, sondern auch das beim
                              Gießen der Eisenstäbe nach seinem Verfahren erlangte und anderes Brucheisen wieder
                              einschmelzen kann, indem er es der Roheisencharge zusetzt, nachdem das Rochen
                              derselben begonnen hat; es wird dazu mittelst der aus der Ofengicht entweichenden
                              Flamme in zu diesem Zweck über derselben angebrachten Räumen bis zur Weißglühhitze
                              vorgewärmt.
                           Es ist einleuchtend, daß das nach dem beschriebenen Verfahren durch Eingießen in
                              Formen dargestellte Stabeisen keine harten oder stahlartigen Stellen haben kann, wie
                              dieß sowohl bei dem Puddel- als Herdfrischeisen der Fall ist; eben so wenig
                              bedarf ein solcher gegossener Stab des Auswalzens um die Schlacke auszuquetschen, da
                              er solche gar nicht enthält, sondern das Metall durchaus rein und gleichartig ist.
                              Das Auswalzen hat also nur den Zweck, in den Stäben den Nerv oder Faden zu
                              entwickeln. Daraus folgt, daß es, statt gewöhnliches Stabeisen oder
                              Eisenbahnschienen aus mehreren Stäben zusammenzuschweißen, weit einfacher und
                              wohlfeiler ist, mehrere Stäbe oder Schienen aus einem Guß zu machen. Man würde dieß
                              ohne Zweifel schon längst gethan haben, wenn man beim Puddelproceß nicht an die
                              kleinen Luppen oder Deule gebunden wäre. Die Leichtigkeit, welche das neue Verfahren
                              zur Erlangung großer Massen darbietet, gestattet die Anfertigung so großer Stäbe, wie es bei dem ältern
                              Verfahren nicht möglich war.
                           Der Gußstahl besitzt bekanntlich Eigenthümlichkeiten, wodurch er sich von allen
                              anderen Formen des Eisens unterscheidet, nämlich einen vollkommen gleichartigen
                              Charakter, er ist ganz frei von Einmengungen und sonstigen Unreinigkeiten und hat
                              eine größere Festigkeit und Elasticität als der Blasen-, d.h. der
                              unverarbeitete Brennstahl; diese Eigenschaften erlangt er nur dadurch, daß er
                              geschmolzen wurde und seine erste Form durch Gießen erhielt. Alle diese
                              Eigenschaften erlangt aber auch bei dem neuen Verfahren das Stabeisen durch
                              Schmelzen und Gießen. – Das durch den neuen Proceß dargestellte Stabeisen hat
                              ganz die Eigenschaften des bei Holzkohlen erzeugten Herdfrischeisens. Auch kann man
                              mittelst dieses Verfahrens leicht große Wellen, Kurbeln und andere schwere Stücke
                              darstellen. Eben so wie man jetzt aus Roheisen eine Menge von Gegenständen jeder
                              Größe in Formen gießt, können in der Folge aus dem neuen Stabeisen Gegenstände aller
                              Art durch Gießen in Formen dargestellt werden.
                           Schließlich macht Hr. Bessemer noch auf folgende
                              Thatsachen aufmerksam, welche die Darstellung des Gußstahls sehr erleichtern. In dem
                              Stadium seines Processes, der unmittelbar auf das Kochen folgt, ist das gesammte
                              Roheisen in Gußstahl von gewöhnlicher Beschaffenheit übergegangen. Durch Fortsetzung
                              des Processes verliert der so erzeugte Stahl nach und nach seinen geringen
                              Kohlegehalt und geht vom harten in den weichen Stahl, von diesem in stahlartiges und
                              dann in weiches Eisen über. Man kann daher durch Unterbrechung des Processes in der
                              geeigneten Periode jede beliebige Qualität von Stahl oder Eisen darstellen.
                           ––––––––––
                           Bessemer's Erfindung ist – wenn sie wirklich
                              durchgeführt werden kann – offenbar für das gesammte Eisenhüttengewerbe sowie
                              für das Maschinenwesen und die Technik überhaupt von der größten Wichtigkeit. Da
                              durch sie bei der Stabeisenfabrication alle Zwischenprocesse (das Abstechen des
                              Roheisens in Gänze, das Feinen, Puddeln und das Zängen oder Ausquetschen der
                              Schlacken aus den Luppen), welche so viele Arbeit und so großen Brennmaterialaufwand
                              verursachen, wegfallen würden, so könnte in der Folge die Tonne Stabeisen um 2 Pfd.
                              Sterl. oder der Centner um 20 1/2 Sgr. billiger dargestellt werden.
                           Die Nrn. 1097 und 1098 des Mining Journal enthalten
                              Briefe namhafter englischer Metallurgen an deren Redaction, welche sich über Bessemer's Erfindung in der Mehrzahl befriedigend
                              aussprechen; ob es
                              gelingen wird, die sich ohne Zweifel herausstellenden praktischen Schwierigkeiten
                              der neuen Stahl- und Stabeisenfabrication vollständig zu besiegen, kann
                              natürlich nur die nächste. Zukunft lehren; vom theoretischen Standpunkte aus ist
                              dieses kaum zu bezweifeln.
                           In Nr. 1098 des Mining Journal wird über einen Versuch
                              berichtet, welcher nach Bessemer's Vorschrift in der
                              ersten Woche dieses Monats auf dem großen Dowlais-Eisenwerke ausgeführt
                              wurde; man ließ das flüssige Roheisen mittelst einer Rinne in eine Art von Cupolofen
                              einfließen, in welchen unten Gebläsewind einströmte; die Erscheinungen waren ganz
                              die oben angegebenen, und nach einer halben Stunde erhielt man ein Stabeisen oder
                              einen Stahl der sich in der Schmiede bearbeiten ließ.
                           
                        
                           Beschreibung der Abbildungen des Bessemer'schen ApparatesWir verdanken dieselben dem Ingenieur Hrn. Heinrich Gruner. – Das Patent, welches sich Heinrich Bessemer (am
                                       Queen-street-place, New Cannon-street, City von
                                       London) ertheilen ließ, lautet auf die Entkohlung des aus dem Hohofen
                                       abgestochenen flüssigen Roheisens oder des vorher geschmolzenen
                                       Roheisens mittelst kalten Gebläsewindes; er beansprucht auch die
                                       Anwendung von erhitzter atmosphärischer Luft oder von Wasserdampf zu
                                       diesem Zweck.A. d. Red., nach der Specification des Patentsd. d. 11. Februar
                              1856.
                           Der cylindrische Behälter (Ofen), welcher beiläufig zur Hälfte mit dem aus dem
                              Hohofen abgestochenen Roheisen gefüllt wird, besteht aus starkem Eisenblech und ist
                              innen mit einem Beschlag von gut gebranntem feuerfestem Thon überzogen. – Die
                              verdichtete kalte atmosphärische Luft wird an einer Seite des Eisenbehälters, ein
                              Paar Zoll über seiner Sohle, durch radiale enge Oeffnungen (Düsen) eingeführt, die
                              sich in Stücken des Thonbeschlags befinden; der Essenbehälter kann mittelst der
                              unten beschriebenen Vorrichtung so gedreht werden, daß sich die Mündungen dieser
                              Düsen nach Erforderniß unter oder über der Oberfläche des Metalles befinden.
                              – Die Luft muß natürlich mit einer Kraft eingepreßt werden, welche einer
                              Säule flüssigen Eisens das Gleichgewicht hält, deren Höhe der Entfernung der
                              Düsenöffnungen von der Oberfläche des Metalles entspricht (bei Bessemer's Versuchen betrug die Höhe dieser Eisensäule 1 1/2 Fuß).
                           Fig. 14 ist
                              eine Seitenansicht, Fig. 15 ein Querschnitt und Fig. 16 ein senkrechter
                              Längendurchschnitt des Eisenbehälters. In Fig. 14 und 15 befindet
                              sich derselbe in seiner tiefsten Stellung; in Fig. 16 ist er halb
                              umgedreht.
                           
                           Fig. 17 und
                              18 zeigen
                              im Detail die Windleitungsröhren, Fig. 19 bis 22 die
                              Düsen.
                           An den oberen Eisenplatten a', a des Behälters (Fig. 16) sind
                              Zapfenlager für die Achsen b, b' angebracht, an denen
                              sich der Behälter drehen kann.
                           Die beiden eisernen Seitengerüste c, c (Fig. 16) und c', c' (Fig. 14) sind mittelst
                              der Schrauben d, d mit dem gemauerten Fundament, auf
                              welchem der ganze Apparat steht, fest verbunden. Die Gerüste c', c' sind höher als die beiden anderen und haben die Lager e, e (Fig. 14) angebolzt, in
                              denen sich die Welle f dreht. Das Zahnrad g ist auf die Achse b' (Fig. 16) fest
                              aufgekeilt und erhält seine Bewegung durch die endlose Schraube h, welche mittelst der Kurbel i und der Welle f in Umdrehung gesetzt wird.
                              – An der Vereinigungsstelle zweier Rippen der Seitenplatten a des Behälters ist ein Zapfen v (Fig.
                                 14) mit einem Haken angebracht, um daran eine Kette befestigen zu können,
                              welche über eine an der Decke der Hütte befindliche Leitrolle geführt und mit einem
                              Gegengewicht versehen wird, damit man den Behälter mittelst der beschriebenen
                              Vorrichtung leichter um seine horizontale Achse drehen kann.
                           Um den Thonbeschlag m, m (Fig. 16) des Behälters
                              stellenweise erneuern oder ausbessern zu können, schraubt man entweder eine der
                              Platten a los, oder bringt an einer der Seiten des
                              Behälters ein Mannloch an.
                           Bei m' (Fig. 15) ist der
                              Thonbeschlag so gestaltet, daß die Schlacken zurückgehalten werden, während das
                              erzeugte Stabeisen mittelst der vorspringenden Lippe n
                              in die Form abfließt.
                           Zu beiden Seiten der Ausgießöffnung n (Fig. 16) des Behälters
                              befindet sich eine Röhre p für den Austritt der Flammen
                              und gasförmigen Producte, welche sich während des Processes bilden; damit die
                              Metalltheile, welche durch die eingepreßte Luft emporgeschleudert wurden, nicht
                              entweichen können, sind die Röhren p, p an dem innerhalb
                              des Behälters befindlichen Ende schlangenförmig gewunden.
                           Die Röhre r (Fig. 14) setzt den
                              Eisenbehälter mit der Gebläsemaschine in Verbindung; sie wird mit einem Abschlußhahn
                              versehen, um diese Verbindung unterbrechen zu können. Wie Fig. 16 zeigt, ist die
                              Windleitungsröhre r an die hohle Achse b' angesteckt, und zwar an die mit derselben verbundene
                              Stopfbüchse, damit sich jene Achse drehen kann, ohne die Windleitung zu stören. Die
                              verticale Windleitungsröhre s ist ebenfalls mittelst
                              einer Stopfbüchse mit der hohlen Achse b' verbunden, sie
                              biegt sich am untern Ende bei s* rechtwinkelig und lauft
                              dann horizontal an der Außenseite des Eisenbehälters hin, an welchem Theile von ihr fünf Zweigröhren u ausgehen, um den Wind in den Eisenbehälter zu leiten.
                              Letzterer ist nämlich an seiner Sohle längs der einen Seite mit fünf quadratischen
                              Oeffnungen versehen, in welche Thonblöcke gesteckt werden, deren Fugen man dann mit
                              Lehm verstreicht. In diese Thonblöcke münden die Zweigröhren u mittelst eines conischen Verbindungsstückes Z*, Fig.
                                 20, aus, welches den Wind in eine Oeffnung des Thonblocks führt, von der
                              aus er mittelst radialer enger Canäle (Düsen) z, z in
                              das Metall des Behälters gelangt. Fig. 19 ist die
                              Seitenansicht, Fig.
                                 20 der Durchschnitt eines solchen Thonblocks. – Uebrigens genügt es
                              auch, für jedes Zweigrohr u in dem Thonblock eine
                              einzige Düse y (Fig. 21 und 22)
                              anzubringen.
                           Wenn es erforderlich ist, einen dieser Thonblöcke wegen eingetretener Beschädigung
                              auszuwechseln, so dreht man das mit ihm verbundene Zweigrohr u auf der Röhre s* (Fig. 16 und 17), wodurch
                              sich, wie Fig.
                                 18 zeigt, die über u befindliche
                              Austrittöffnung des Windes schließt. – Am Winkel jedes Zweigrohrs u kann man einen Schraubenpfropf q (Fig.
                                 18) anbringen, um einer allenfallsigen Verstopfung desselben
                              abzuhelfen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
