| Titel: | Die Patent-Wagenräder-Drehbank von Joh. Zimmermann in Chemnitz. | 
| Fundstelle: | Band 142, Jahrgang 1856, Nr. III., S. 10 | 
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                        III.
                        Die Patent-Wagenräder-Drehbank von
                           								Joh. Zimmermann in Chemnitz.
                        Aus der deutschen Gewerbezeitung, 1856, S.
                              								166.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        Zimmermann's Patent-Wagenräder-Drehbank.
                        
                     
                        
                           Diese Drehbank unterscheidet sich von den bisherigen dergleichen dadurch, daß
                              									dieselbe sehr vereinfacht ist und dem Arbeiter viel Mühe und Zeit erspart, während
                              									Reparaturen in Folge der Einfachheit fast nicht vorkommen können. Namentlich ist das
                              									in verschiedenen Formen angewendete Rad mit hohler Nabe, aus zwei Hälften bestehend,
                              									oder mit einer Oeffnung im Zahnkranz versehen, beseitigt, deren Auseinander-
                              									und Zusammenschrauben vermittelst eines dazu nöthigen Krahnes sehr zeitraubend ist.
                              									Bei Letzteren ist das Zahnradöffnen zwar bequemer, das Einlegen der zu drehenden
                              									Räder dagegen unbequem, ebenso ist das in Gemeinschaft mit den bereits erwähnten Constructionen
                              									angewendete Centriren der Achse durch drei oder vier Backen in der Planscheibe oder
                              									Spindel bei der sorgfältigsten Ausführung nicht so genau, als wenn sich die Zapfen
                              									beim Abdrehen der Räder im Lager drehen, wie dieses hier der Fall ist.
                           Bei dieser Bank ist erstens kein Krahn nothwendig. Das Einlegen der Räder kann bequem
                              									auf zwei Eisenbahnschienen geschehen, welche ein wenig Steigung haben, indem solche
                              									von der Hinterseite der Drehbank hinaufgerollt werden. Die Scharnierdeckel, wie
                              									solche in Fig.
                                 										4 zu sehen, sind geöffnet und werden, wenn die Achse eingelegt ist, durch
                              									je eine Schraube geschlossen, wo das Drehen beginnen kann. Nur wenn die Achse etwas
                              									länger oder kürzer als die vorhergehende ist, sind die beiden Schraubenspindeln
                              									darnach zu stellen.
                           Fig. 1
                              									Vorderansicht.
                           Fig. 2
                              									Seitenansicht.
                           Fig. 3
                              									Durchschnitt des Lagerstocks.
                           Fig. 4
                              									Seitenansicht des Lagerstocks.
                           Fig. 5 halbe
                              									Rosette.
                           Fig. 6 ganze
                              									Rosette nebst Lagerschale.
                           Fig. 7
                              									Durchschnitt der Planscheibe nebst Rosette.
                           Gleiche Buchstaben bezeichnen gleiche Gegenstände.
                           Die Drehbank besteht aus einer auf drei Steinen a, a, a
                              									ruhenden Wange b, zwei Lagerstöcken c, c, welche so construirt sind, daß selbe die
                              									Zapfenlager der abzudrehenden Räder d, d unmittelbar in
                              									sich aufnehmen, indem, wie Fig. 3 zeigt, der
                              									Lagerhals angegossen ist, der Art, daß die Mitnehmerscheiben f, f sich um die Lager bewegen. Gegen die Abnutzung ist dadurch für
                              									leichte Abhülfe gesorgt, daß auf den Mitnehmerscheiben eine aus zwei Hälften
                              									bestehende Rosette, Fig. 5 und 6, mit eingelegten
                              									Lagerschalen angebracht ist, welche leicht ein Nachziehen gestattet, wie bei
                              									gewöhnlichen Drehbänken dieses am Dockenstock geschieht. – Um eine
                              									Seitenverschiebung zu verhüten, sind in den Lagerstöcken zwei Schraubenspindeln mit
                              									Wursträdern g, g angebracht, welche stumpf an den Achsen
                              									anliegen.
                           Das Ingangsetzen geschieht, indem die Antriebwelle h
                              									durch den Riemen ihre Bewegung erhält und durch das Getriebe i das Rad k nebst dessen Achse bewegt wird,
                              									worauf wieder zwei Getriebe aufgekeilt sind, welche in die Zahnkränze der
                              									Mitnehmerscheiben eingreifen, diese aber durch zwei angeschraubte Mitnehmer die
                              									abzudrehenden Räder um ihre Achse herumbewegen.
                           
                        
                     
                  
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