| Titel: | Verbesserungen an den Locomotiven und Eisenbahnwagen, welche sich William A. Fairbairn und Georg Haslam zu Manchester, am 11. Oct. 1855 patentiren ließen. | 
| Fundstelle: | Band 142, Jahrgang 1856, Nr. XVIII., S. 84 | 
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                        XVIII.
                        Verbesserungen an den Locomotiven und
                           								Eisenbahnwagen, welche sich William A.
                              									Fairbairn und Georg
                              									Haslam zu Manchester, am 11. Oct.
                              									1855 patentiren ließen.
                        Aus dem London Journal of arts, August 1856, S.
                              								84.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									II.
                        Fairbairn's und Haslam's Verbesserungen an den Locomotiven und
                           								Eisenbahnwagen.
                        
                     
                        
                           Diese Erfindung bezieht sich 1) auf Anordnungen, welche den Rädern der Eisenbahnwagen
                              									gestatten sich den Eisenbahncurven anzupassen, um dadurch sowohl die Abnützung ihrer
                              									Flanschen, als auch die Abnützung an den Seiten der Achsenbüchsen zu vermindern. Die
                              									Einrichtung besteht nämlich darin, daß man den Achsenbüchsen seitwärts innerhalb
                              									gewisser Gränzen und zu gewissen Zeiten einen Spielraum gibt, welcher durch eine an
                              									jeder Seite der Achsenbüchse angebrachte federnde Vorrichtung beschränkt wird.
                           Fig. 27
                              									stellt eine Achsenbüchse zwischen den Haltwangen im Grundrisse und zur Hälfte im
                              									Durchschnitte dar. Fig. 28 ist ein Durchschnitt nach der Linie AB in Fig. 27.
                           a ist die Achsenbüchse; b
                              									sind die Seitenwangen, welche die Achsenbüchse halten. Diese Theile besitzen
                              									Vertiefungen zur Aufnahme der Platten c, welche lose in
                              									dieselben passen, und sind mit Kautschukringen c'
                              									 versehen, welche in
                              									ringförmige Vertiefungen passen. Die äußere Seite der letzteren ist conisch, damit
                              									sich der Kautschuk bei erfolgender Compression ausbreiten kann. Wenn der Druck auf
                              									eine der Platten c größer ist, als der elastische
                              									Widerstand des Kautschuks, so lehnt sie sich gegen den Rand des Theils b und den Boden seiner Vertiefung, wodurch die
                              									Seitenbewegungen der Achsenbüchse eingeschränkt werden. Die Spannkraft des
                              									comprimirten Kautschuks zu beiden Seiten der Achsenbüchse kommt ungefähr dem
                              									Gewichte einer Tonne gleich. Dieser Druck muß jedoch nach Umständen vermehrt oder
                              									vermindert werden.
                           Das Patent bezieht sich ferner auf diejenigen Stangen der Locomotive, welche die
                              									Kurbeln gekuppelter Räder mit einander verbinden; die Erfinder bezwecken den Schuh
                              									dieser Stangen gegen nachtheilige Erschütterungen. Die Anordnung besteht darin, daß
                              									man den Lagerbacken mittelst elastischer in den Schlitzen der Verbindungsstangen
                              									angebrachter Vorrichtungen einen gewissen Spielraum gestattet.
                           Fig. 29 und
                              										30
                              									stellen zwei an den Enden der Verbindungsstangen angebrachte, im Detail abweichende,
                              									Anordnungen dar. d ist das Ende der Verbindungsstange;
                              										e sind die Lagerbacken, welche den Kurbelzapfen
                              									umfassen; f zwei Keile, welche an dem Theil g eine elastische Stütze finden. Der Theil g besitzt eine Vertiefung, in welche eine Platte h paßt. In diese Vertiefung kommt das vulcanisirte
                              									Kautschukstück k zu liegen, worin es durch die Platte
                              										h comprimirt wird. Der Kautschuk füllt jedoch im
                              									nicht comprimirten Zustande diese Vertiefung nicht ganz aus, sondern es ist noch ein
                              									Raum gelassen, damit er sich ausbreiten kann. In Fig. 29 setzt die
                              									Stellschraube g' der Ausbreitung des Kautschuks eine
                              									Gränze, ohne jedoch die fernere Compression desselben zu verhindern. Das
                              									Lockerwerden der Keile wird durch ein Stück l verhütet,
                              									welches an die untere Seite der Verbindungsstange befestigt ist, indem ihre Enden
                              									durch Schlitze desselben treten und darin mittelst Stellschrauben f' festgehalten werden.
                           In Fig. 30
                              									wird die Compression des Kautschuks zwischen den Theilen g und h bewerkstelligt, und diese sowie die
                              									Lagerbacken e werden mittelst einer durch das Ende der
                              									Verbindungsstange d tretenden Schraube m an ihrer Stelle gehalten. Dem Lockerwerden der
                              									letztern wird durch die Mutter m' vorgebeugt.
                           
                        
                     
                  
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