| Titel: | Verbesserungen in der Stabeisenfabrication; von John Birch, Ofenaufseher zu Bradford in Yorkshire. | 
| Fundstelle: | Band 142, Jahrgang 1856, Nr. XXVII., S. 98 | 
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                        XXVII.
                        Verbesserungen in der Stabeisenfabrication; von
                           									John Birch,
                           								Ofenaufseher zu Bradford in Yorkshire.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Mai 1856,
                              									S. 369.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									II.
                        Birch's Verbesserungen in der Stabeisenfabrication.
                        
                     
                        
                           Diese, am 30. Juni 1855 patentirten Verbesserungen, betreffen ein Verfahren zur
                              									Erleichterung der Stabeisenerzeugung und die Construction der dazu angewendeten
                              									Oefen.
                           Fig. 31 ist
                              									ein senkrechter Durchschnitt von meinem Hohofen in Vereinigung mit einem
                              									Fein- oder Reineisenfeuer; Fig. 32 ist ein Grundriß
                              									derselben.
                           A ist der Herd und B das
                              									Obergestell; C der Kohlensack; D sind die gußeisernen Träger für das Hohofen-Schachtfutter; E das Arbeits- und die drei Blasgewölbe; F das Hohofenschachtfutter (hier nur in seinem untern
                              									Theil dargestellt). G die beiden Seitenwände des
                              									Gestelles, welche sich bis zum Wallstein verlängern und die Reductionsformen
                              									aufnehmen; a die Tümpelplatten mit Wasserkühlung, welche
                              									nach b abläuft; b die
                              									Wallsteinplatte, welche ebenfalls hohl, zur Aufnahme von Wasser eingerichtet am
                              									Wallstein befestigt ist. c Reductionsformen; d Oxydationsformen; e die
                              									Windröhren derselben; f der Wasserkasten, durch welchen
                              									die Oxydationsformen gehen; g Oeffnung in der Rückwand
                              									des Hohofens und Reineisenfeuers, um Eisenoxyd in den Ofenherd zu bringen.
                           Fig. 33 ist
                              									ein senkrechter Durchschnitt von einem Fein- oder Reineisenfeuer mit meinen
                              									Verbesserungen; Fig. 34 ein Grundriß desselben.
                           H, H sind gußeiserne Wassertröge, welche stets voll
                              									gehalten werden und das Feuer oder den Herd umgeben; sie sind mit durchgehenden
                              									Oeffnungen I versehen, welche die Formen aufnehmen,
                              									durch die ebenfalls Wasser zieht, das durch die Röhren K
                              									herbeigeführt wird. Letztere sind mit Hähnen versehen, um die Wassermenge reguliren
                              									zu können, welche aus den Formen und Wassertrögen durch die Canäle L in die Schlackentröge M
                              									zieht, aus denen endlich das Wasser durch die Röhre N
                              									abgeführt wird. h, h sind die Windleitungen, mit denen
                              									die Düsen i, i mittelst der Stopfbüchsen j, j verbunden sind, so daß man die Düsen aus den Formen
                              									herausnehmen und den Gebläsewind abstellen kann, wie man bei k, Fig.
                                 										33, sieht, wo die Röhre zurückgeschlagen ist; l,
                                 										l sind kleine lederne Schläuche, welche die Düsen biegsam machen. m,
                                 										m sind die Supports für die Windleitungen; n
                              									ist das Fundament des Feuers von Ziegelsteinmauerung; o,
                                 										o sind Mauern von einfachen Ziegelsteinen, welche das eine Ende von den
                              									Deckplatten p, p des Herdes tragen, indem die anderen
                              									Enden auf den Wassertrögen H, H aufliegen, während das
                              									Feuer offen bleibt; q Sohle des Feuers, aus feuerfestem
                              									Sand bestehend. r die Abstichöffnung; s der Abstichcanal; t der
                              									Einguß zur Aufnahme des Reineisens.
                           Bekanntlich werden die Roheisengänze gewöhnlich zum Feineisenfeuer gebracht, dort mit
                              									Kohks und mit einem starken und stechenden Windstrom, durch wenigstens fünf Formen
                              									eingeschmolzen. Die verdichtete Luft hat einen oxydirenden Einfluß auf das Roheisen,
                              									der auch in dem Puddelofen noch fortdauert. Ich verkürze nun den Proceß durch
                              									Anwendung einer verbesserten Ofenconstruction, wobei ich den Schmelz- und den
                              									Raffinir- oder Fein-Proceß in demselben Ofen ausführe.
                           Ich bringe an der Rückwand des Hohofens einen Feineisenherd an; ferner wende ich
                              									reducirende und oxydirende Formen zum Schmelzen und Feinen in einem Proceß an, wie
                              										Fig. 31
                              									zeigt, wodurch die Kohks erspart werden, welche man gegenwärtig zum Betriebe der
                              									Feineisenfeuer benutzt. Auch erspare ich die zum Umschmelzen des Roheisens in den
                              									Feineisenfeuern jetzt erforderlichen Kohks, indem ich ein zweckmäßig construirtes
                              									derartiges Feuer in unmittelbarer Nachbarschaft des wie gewöhnlich eingerichteten
                              									Hohofens anbringe. Ich umgebe den Herd und den Tümpel mit gußeisernen Canälen, durch
                              									welche ein Strom kalten Wassers circulirt, wodurch der Herd und das Gestell eine
                              									längere Dauer erhalten. Ich construire ferner die Feineisenfeuer mit Einrichtungen
                              									zum Blasen durch die Wassertröge welche das Feuer umgeben (Fig. 33), und verfertige
                              									die Wassertröge mit den Formen aus einem oder aus mehreren Theilen, entweder aus
                              									Schmiede- oder Gußeisen. Ich bringe den Windkasten und die Windröhren
                              									unterhalb des Feuers an, um direct aus letztern blasen zu können, wodurch die
                              									Construction vereinfacht wird. Endlich lasse ich das Roheisen aus den Hohöfen
                              									sogleich in die Feineisenfeuer ab, so daß ich bei einer Hitze schmelzen und
                              									raffiniren kann.
                           
                        
                     
                  
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