| Titel: | Verfahren, gefärbten wollenen Garnen oder Geweben einen metallartigen Glanz zu geben; von G. S. Tolson und Th. Irving. | 
| Fundstelle: | Band 142, Jahrgang 1856, Nr. LIV., S. 226 | 
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                        LIV.
                        Verfahren, gefärbten wollenen Garnen oder Geweben
                           								einen metallartigen Glanz zu geben; von G. S. Tolson und Th. Irving.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, August 1856, S.
                              								126.
                        Tolson's Verfahren, gefärbten wollenen Garnen oder Geweben einen
                           								metallartigen Glanz zu geben.
                        
                     
                        
                           Dieses Verfahren, welches den Genannten am 20. November 1855 für England als
                              									Mittheilung patentirt wurde, ist hauptsächlich für wollene oder aus Wolle und
                              									Baumwolle gemischte Garne und Gewebe bestimmt.
                           Angenommen, es sollen 4 Pfd. Garn oder Gewebe schwarz oder braun mit metallischem
                              									Lüster gefärbt werden, so verfährt man folgendermaßen. Man kocht das Garn oder
                              									Gewebe eine halbe Stunde lang in einem Bade, welches besteht aus 1/2 Pfd.
                              									Kupfervitriol, 4 Unzen Weinstein und 200 Maaß1 Maaß gleich dem Raume von 2 Pfd. Wasser. Wasser. Dann wascht man den Stoff in kaltem Wasser und färbt ihn hierauf in
                              									gewöhnlicher Weise, indem man für Schwarz vorzugsweise ein Bad aus 3 Pfd. Blauholz
                              									und 1 Pfd. Ebenholz anwendet. Nachdem der Stoff gefärbt, gewaschen und getrocknet ist, taucht man ihn
                              									10 bis 15 Minuten lang in ein Bad, bestehend aus 4 Unzen Kupfervitriol, aufgelöst in
                              									5/8 Maaß Ammoniak und vermischt mit etwa 200 Maaß Wasser; dieses Bad muß auf 53 bis
                              									70° Réaumur erwärmt seyn. Man wascht dann den Stoff und taucht ihn
                              									darauf 10 bis 15 Minuten lang in ein Bad, welches etwa 5/8 Maaß einer Lösung von
                              									unterschwefligsaurem Natron von 25 1/2° Baumé (1200 spec. Gew.)
                              									enthält. Der Stoff wird hierauf wieder gewaschen und in gewöhnlicher Weise
                              									ausgerüstet.
                           Für Grau, Lavendelblau und ähnliche Farben wird statt des Kupfervitriols ein
                              									Blei-, Zink- oder Silbersalz angewendet, indem man zuletzt auf den
                              									Stoff ebenfalls eine Lösung von unterschwefligsaurem Natron wirken läßt.
                           Als Bleisalz nimmt man auf 4 Pfd. des Garns oder Gewebes beiläufig 1/2 Pfd.
                              									Bleizucker, in 200 Maaß Wasser aufgelöst, kocht den Stoff eine halbe Stunde lang
                              									darin, wascht und färbt ihn dann wie gewöhnlich; hierauf wascht man ihn wieder und
                              									bringt ihn in das unterschwefligsaure Natron. – Als Zinksalz dient 1/2 Pfd.
                              									Zinkvitriol in 200 Maaß Wasser aufgelöst. – Will man Silber anwenden, so wird
                              									der Stoff in dem oben für Schwarz beschriebenen Kupfervitriolbad vorbereitet, dann
                              									gewaschen, hierauf gefärbt und getrocknet wie gewöhnlich; derselbe wird alsdann 10
                              									bis 15 Minuten lang in ein Bad getaucht, welches aus beiläufig 200 Maaß Wasser
                              									besteht, worin 3/4 Loth salpetersaures Silber aufgelöst wurden, und das auf 39 bis
                              									66° Reaumur erwärmt ist. Zuletzt wird der Stoff in ein Bad von
                              									unterschwefligsaurem Natron gebracht, dann gewaschen und in gewöhnlicher Weise
                              									ausgerüstet.
                           Man kann das Silber auch anwenden, um auf den Wollenstoffen ein Schwarz mit grauem
                              									Lüster zu erzeugen. In diesem Falle wird der Stoff in einem Kupfervitriolbad
                              									vorbereitet, dann gefärbt und getrocknet, hierauf in das ammoniakalische
                              									Kupfervitriolbad, welches oben beschrieben wurde, getaucht, nachher in das vorher
                              									erwähnte Bad von salpetersaurem Silber, und zuletzt in das Bad von
                              									unterschwefligsaurem Natron.
                           Wenn man das unterschwefligsaure Natron bei diesen Verfahrungsarten durch
                              									unterschwefligsaures Ammoniak ersetzt, so entsteht ein bläulicher Ton.