| Titel: | Verfahren zum Bleichen der Leinwand; von Francis Montgomery Jennings. | 
| Fundstelle: | Band 142, Jahrgang 1856, Nr. LV., S. 228 | 
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                        LV.
                        Verfahren zum Bleichen der Leinwand; von Francis
                              								Montgomery Jennings.Patentirt am 5. Februar 1856. –
                                 										Früher ließ sich Jenning's ein Verfahren zur Flachsveredlung patentiren, welches
                                 										im polytechn. Journal Bd. CXXXV S. 72
                                 										mitgetheilt wurde.
                           							
                        Aus dem London Journal of arts, October 1856, S.
                              									239.
                        Jennings' Verfahren zum Bleichen der Leinwand.
                        
                     
                        
                           Der Erfinder wendet das Chlor in Form von Chlorkali oder Chlornatron in einer
                              									früheren Periode des Bleichprocesses an, als es gegenwärtig geschieht, insbesondere
                              									für schwere Leinwand. Sein Verfahren ist folgendes:
                           Die Leinwand wird zuerst beiläufig zwölf Stunden lang in Wasser eingeweicht. Hierauf
                              									wird sie mit Kalk gekocht, gewaschen und in sehr verdünnter Salzsäure eingeweicht,
                              									dann wieder gewaschen.
                           Die nächste Behandlung besteht darin, sie in einem Gemisch von kohlensaurem und
                              									ätzendem Natron von 1015 bis 1025 spec. Gewicht (2 1/5 bis 3 7/10 Graden
                              									Baumé) vier bis sechs Stunden lang zu kochen. Hierauf wird sie gewaschen.
                           Man bereitet nun eine Auflösung von kohlensaurem Natron von 1025 spec. Gewicht (3
                              									7/10 Graden Baumé) und setzt derselben starkes flüssiges Chlornatron
                              									(unterchlorigsaures Natron) zu, bis die Gesammtlösung das spec. Gewicht von 1050 (7
                              									1/5 Grad Baumé) erreicht hat. In diese Mischung wird die Leinwand gebracht
                              									und darin drei bis fünf Stunden lang gelassen, wobei die geeigneten mechanischen
                              									Mittel angewendet werden, damit die Mischung nicht nur die Waare durchdringt,
                              									sondern auch stets frische Portionen der Flüssigkeit in dieselbe gelangen.
                           Hierauf wird die Leinwand gewaschen und in verdünnter Schwefelsäure oder Salzsäure
                              									von 1010 bis 1020 spec. Gewicht (1 1/2 bis 3° B.) eingeweicht.
                           Alsdann wird die Leinwand in Wasser gewaschen und in gewöhnlicher Weise sechs bis
                              									zehn Stunden lang mit Alkali gekocht.
                           Nachher wird sie wieder durch die Mischung von kohlensaurem Natron und Chlornatron
                              									genommen, gewaschen, in Säure eingeweicht und in oben angegebener Weise mit Alkali
                              									gekocht.
                           Die Reihe dieser Operationen wird vier- oder fünfmal wiederholt, bis die
                              									Leinwand fast vollkommen weiß geworden ist.