| Titel: | Verbesserter Gießerei-Aufzug und Kupolofen. | 
| Fundstelle: | Band 142, Jahrgang 1856, Nr. LXII., S. 254 | 
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                        LXII.
                        Verbesserter Gießerei-Aufzug und
                           								Kupolofen.
                        Aus dem Civil Engineer and Architect's Journal, Sept.
                              									1856, S. 311.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									IV.
                        Verbesserter Gießerei-Aufzug und Kupolofen.
                        
                     
                        
                           Im Institut der mechanischen Ingenieure zu Birmingham wurde kürzlich eine Abhandlung
                              									von John Fernie zu Derby vorgelesen, betreffend einen
                              									pneumatischen Aufzug seiner Erfindung, in Verbindung mit Ireland's Kupolofen und Lloyd's Ventilator.
                              									Diese Apparate werden seit einiger Zeit in der Britannia-Gießerei zu Derby
                              									angewendet und haben sehr gute Resultate gegeben.
                           Der Verfasser beschreibt den praktischen Betrieb jener Apparate und betrachtet sie
                              									hauptsächlich in Beziehung auf ihre ökonomischen Resultate. Man betreibt in jener
                              									Gießerei den Ventilator, den Aufzug, die Sand- und die Lehmmühlen durch eine
                              									kleine Hochdruck-Dampfmaschine. Dieselbe ist täglich sechs Stunden im Gang,
                              									und die Sand- und Lehmmühlen müssen ihre Arbeit in derselben Zeit verrichten;
                              									die Maschine hat einen horizontalen Cylinder von 11 Zoll Durchmesser und 22 Zoll
                              									Schub; sie arbeitet
                              									unter einem Dampfdruck von 40 Pfd. auf den Quadratzoll und die erforderliche
                              									Geschwindigkeit für den Ventilator wird durch Riemen erlangt. Der tägliche
                              									Kohlenverbrauch der Maschine beträgt beim Betriebe des Ventilators und der
                              									Sandmühlen 6 Centner, und wenn dazu noch der Betrieb des Aufzugs kommt, 7 Ctr.;
                              									dabei werden täglich zweimal 5 Tonnen Roheisen umgeschmolzen.
                           Der zum Aufgeben der Kohlen- und Eisengichten auf den Kupolofen angewendete
                              									verbesserte Aufzug ist in Fig. 1 bis 3 dargestellt. Fig. 1 ist ein
                              									allgemeiner Grundriß der Aufzugplatte und zweier Kupolöfen, welche von dem Aufzuge
                              									bedient werden, in der Ebene der Gicht. Fig. 2 ist ein senkrechter
                              									Durchschnitt des Aufzuges und Kupolofens, welcher den Aufzug auf seinem höchsten
                              									Standpunkte darstellt; Fig. 3 zeigt die
                              									Construction des Aufzugs im Detail. A, Fig. 2 und 3, ist ein Dampfcylinder
                              									von 20 Zoll Durchmesser, der mit einem Kolben von 3 Fuß Schub versehen ist. In
                              									diesen Cylinder gelangt der Dampf durch die schmiedeiserne, 1 1/4 Zoll weite Röhre
                              										B, welche mit einem Dreiweghahn versehen ist, der
                              									den Dampf nach Erforderniß einströmen oder entweichen läßt. Die Auslaßröhre hat
                              									einen Hahn an ihrem Ende, durch welchen die Zeit des Niederganges des Aufzuges
                              									regulirt wird. Der Cylinder ist unter der Hüttensohle angebracht, so daß sein Deckel
                              									mit derselben gleich liegt, und wurde mit nicht leitendem Material umgeben. C, C, C ist eine 4 Zoll weite gußeiserne Röhre, die von
                              									dem untern Theil des Dampfcylinders bis zum Boden des Aufzuges geht und eine Länge
                              									von etwa 40 Yards (à 3 Fuß) hat. D ist der Cylinder des Aufzuges, 12 3/4 Fuß lang, im
                              									Innern von einem Ende bis zum andern ausgebohrt, 8 Zoll im Lichten weit und in einem
                              									Schacht angebracht; sein oberes Ende liegt etwa 12 Zoll unter der Hüttensohle. Der
                              									Kolben E ist mit einem, am Boden angeschraubten
                              									Lederstulp versehen, der als Liederung dient. F ist die
                              									Kolbenstange, welche der Leichtigkeit wegen aus einer 3 1/2 Zoll weiten und etwa 1/4
                              									Zoll starken schmiedeisernen Röhre besteht. Das obere Ende dieser Röhre ist mit
                              									einer leichten gußeisernen Platte G verbunden, die 4 Fuß
                              									im Quadrat hat und auf welche der mit Roheisen oder Kohlen beladene Karren oder
                              									Wagen gefahren wird. Diese Platte wird bei ihrem Laufe von den Leitungen H geführt. I, I sind Kissen
                              									von Kautschuk, um die Stöße am obern und untern Ende zu vermindern.
                           Soll der Aufzug in Betrieb gesetzt werden, so werden die Röhren C, C, C zuvörderst mit Wasser gefüllt, bis der Kolben im
                              									Dampfcylinder A den obersten Standpunkt erreicht hat.
                              									Die Füllung der Röhren erfolgt durch eine 3/4 Zoll weite schmiedeiserne Röhre,
                              									mittelst einer Druckpumpe, die von der Ventilatormaschine betrieben wird. Da durch
                              									den Lederstulp des
                              									Kolbens E stets etwas Wasser verloren geht, so muß die
                              									Räumlichkeit des Dampfcylinders A fast in dem Verhältniß
                              									von 2: 1 größer als diejenige des Aufzugscylinders D
                              									seyn, um diesen Verlust zu ersetzen. Nachdem der beladene Karren oder Wagen auf die
                              									mit der Hüttensohle gleiche Platte gefahren ist, wird der Dampf über dem Kolben
                              									zugelassen und der Aufzug geht in die Höhe. Bei den ersten Kolbenzügen erfolgt eine
                              									Condensation und der Aufzug steigt daher nur langsam, aber Cylinder und Wasser
                              									werden nach und nach warm und nach wenigen Kolbenzügen ist die Condensation sehr
                              									unbedeutend. Der Aufzug legt den 10 Fuß langen Weg mit einer Belastung von 9 Ctr. in
                              									20 Secunden zurück und geht in 30 Secunden wieder nieder, indem der Dampf durch den
                              									Maschinenwärter zugelassen und abgeschlossen, so wie ausgelassen wird; dieß
                              									geschieht auf Zeichen, welche die Aufgeber der Gichten machen; die auf- und
                              									niedergehenden Bewegungen erfolgen sofort, ohne merklichen Zeitverlust.
                           Der Aufzug war anfänglich berechnet um 10 Ctr. auf einmal zu heben; da der Dampfdruck
                              									40 Pfd. auf den Quadratzoll und der Durchmesser des Kolbens E = 8 Zoll ist, so beträgt der ganze auf den Kolben wirkende Druck 18 Ctr.
                              									Die Platte kann aber nur 9 Ctr. gehörig aufnehmen, und da das Gewicht der Platte,
                              									Stange und des Kolbens etwa 3 Ctr. beträgt, so bleiben 6 Ctr. oder etwa 30 Proc.,
                              									von denen durch die Reibung gerade so viel verloren geht, daß der wirksame Druck
                              									noch hinreicht um den Aufzug mit der erforderlichen Geschwindigkeit in Bewegung zu
                              									setzen. Der Verfasser versuchte es, einen Theil des Gewichtes des Aufzugs durch ein
                              									Gegengewicht auszugleichen; er gab dieß aber wieder auf, weil er fand, daß bei einer
                              									genauen Ausgleichung der Niedergang des Aufzuges nicht mit der erforderlichen
                              									Geschwindigkeit erfolgte. Eine wesentliche Verbesserung des Apparates würde ein, an
                              									der Auslaßröhre angebrachter Condensator seyn; die Platte könnte dann vollkommen ins
                              									Gleichgewicht gesetzt werden und der Niedergang würde hinreichend schnell erfolgen,
                              									weil der Dampf über dem Kolben condensirt wird.
                           Der Erfinder hat mehrere Versuche angestellt, um den Kohlenverbrauch beim alleinigen
                              									Betriebe des Aufzuges zu bestimmen und dabei gefunden, daß 1 Ctr. per Tag über die gewöhnlich von der Maschine
                              									verbrauchten 6 Ctr. hinreichend ist, um zwei 5tonnige Roheisenchargen täglich
                              									aufzufordern. Vor der Benutzung des Aufzuges waren vier Arbeiter den ganzen Tag für
                              									den Kupolofen beschäftigt, während jetzt zwei Aufgeber hinreichen, die aber nur zwei
                              									Stunden zu dieser Arbeit brauchen und dann in der Gießerei beim Krahn etc.
                              									beschäftigt sind.
                           
                           Der Aufzug war 18 Monate im Betriebe und hat während dieser Zeit ungefähr 5000 Tonnen
                              									10 Fuß hoch gefördert; die einzigen Reparaturen bestanden in einmaliger
                              									Auswechselung des Lederstulps an dem Kolben E und eines
                              									Kautschuk-Stoßringes.
                           Der Kupolofen, nach der Construction des Hrn. Ireland zu Manchester, ist in den Figuren 4 und 5 in einem
                              									senkrechten und einem horizontalen Durchschnitt dargestellt. Man kann in diesem Ofen
                              									3 Tonnen oder 60 Ctr. Roheisen in der Stunde einschmelzen. Seine ganze Höhe mit der
                              									Esse beträgt 27 Fuß, und die Höhe des Ofenschachtes von der Bodenplatte bis zur
                              									Gicht 12 1/2 Fuß. Der Ofenmantel ist vom Boden bis zur Gicht cylindrisch, wogegen
                              									der Essenmantel die Form eines abgestumpften Kegels hat; der erstere hat 4 1/2 Fuß
                              									und das obere Ende des letztern 2 1/2 Fuß äußern Durchmesser. Der innere Durchmesser
                              									des Ofens beträgt auf dem Herde L 2 1/2 Fuß, verengt
                              									sich da wo die Rast M, M beginnt, bis auf 2 1/4 Fuß und
                              									erweitert sich am obern Ende bis auf 3 3/4 Fuß, welche Weite auch die Gicht hat; die
                              									innere Weite der obern Essenöffnung beträgt 1 3/4 Fuß. Die Höhe des Gestelles vom
                              									Boden bis zur Rast ist = 4 1/4 Fuß, die Höhe der Rast = 1 Fuß 8 Zoll, die Höhe des
                              									Schachtes = 6 1/4 Fuß. Das Futter dieses letztern besteht aus einer einzigen Dicke
                              									feuerfester Ziegelsteine, welche vollkommen hinreichend ist, da das Schachtfutter
                              									nur sehr wenig leibet. Der Mittelpunkt der Formöffnung N
                              									liegt 2 Fuß über der Sohle und ist 9 Zoll weit, so daß sie eine Düse von 7 1/2 Zoll
                              									Weite aufnehmen kann. O ist ein 5 Zoll weites
                              									Schlackenloch, welches so unter der Formöffnung liegt, daß die Tangente von beiden
                              									eine horizontale gerade Linie ist. P ist die
                              									Abstichöffnung, welche die gewöhnliche Einrichtung hat.
                           Wenn man den Ofen des Morgens besetzt, so werden auf den Boden, wie gewöhnlich,
                              									glühende Kohks gelegt, und darüber her werden 7 Ctr. Kohks gestürzt, deren obere
                              									Fläche sorgfältig geebnet wird, was beim Aufgeben der letzten Körbe leicht zu
                              									bewerkstelligen ist. Auf diese Kohksfüllung wird 1 Tonne Roheisen gesetzt, indem die
                              									Gänze in drei bis vier Stücke zerschlagen werden, deren Länge parallel mit der
                              									Richtung des Windes liegt, wie der Querdurchschnitt Fig. 5 zeigt, wobei man
                              									unmittelbar über den beiden Formen Platz für das mit durchzuschmelzende Brucheisen
                              									läßt. Auf diese Roheisengicht folgt eine Kohksgicht von 2 Ctr., deren obere Fläche
                              									ebenfalls geebnet wird; dann kommt wieder eine Gicht von 1 Tonne Roheisen, dessen
                              									Stücke auch in der Richtung des Windstromes liegen, und das Brucheisen wird wieder
                              									über die Formen aufgegeben. Die nächsten Gichten bestehen aus 1 1/2 Ctr. Kohks und 1
                              									Tonne Eisen, und dieser Wechsel dauert fort bis der Gichtrand reicht ist, wie Fig. 4 zeigt. Der Ofen
                              									kann alsdann angeblasen werden; er enthält nun 6 Ton. Roheisen und 15 Ctr. Kohks,
                              									oder 2 1/2 Ctr. Kohks auf 1 Tonne Roheisen. Die erste Gicht beim Füllen am
                              									Nachmittag ist etwas geringer als die Morgens aufgegebene, da der Ofen noch warm ist
                              									und auch noch eine Portion Kohks enthält. Man stürzt daher zuunterst nur 5 Ctr.
                              									Kohks ein, worauf aber dieselben Gichten wie Morgens erfolgen, so daß auf 1 Tonne
                              									Roheisen 2 1/6 Ctr. Kohks kommen. Der mittlere Kohksverbrauch auf die Tonne Roheisen
                              									beläuft sich daher auf 2 1/3 Ctr. Der Zuschlag besteht aus 1/2 Ctr. Derbyshirer
                              									Flußspath, welcher auf die zweite und fünfte Eisengicht gesetzt wird, und derselbe
                              									Zuschlag erfolgt bei jeder spätern dritten Roheisengicht. Das Schlackenloch wird
                              									fast während des ganzen Blasens offen erhalten und aus demselben laufen die
                              									Schlacken mittelst einer Rinne in den Kasten eines kleinen Wagens.
                           Jeder Kupolofen muß, nachdem er einen Tag im Betriebe gewesen ist, reparirt werden,
                              									weil das Futter über den Formen durch den Wind beschädigt worden ist, daher in
                              									beiden Oefen nur abwechselnd geschmolzen wird. Nachdem 24 Tonnen Roheisen, die eine
                              									zweitägige Arbeit bilden, geschmolzen worden sind, erfordern die Reparaturen
                              									durchschnittlich 12 bis 20 Stück Ziegelsteine, etwa 1/2 Ctr. feuerfesten Thon und
                              									eine zwei- bis dreistündige Arbeit. Die in beschriebener Weise eingerichteten
                              									Kupolöfen der Britannia-Gießerei sind bereits zwei Jahre im Betriebe und
                              									haben sehr genügende Resultate gegeben. Der Kohksverbrauch betrug nur die Hälfte
                              									desjenigen, welcher früher in derselben Hütte, in den gewöhnlichen Kupolöfen statt
                              									fand. Die Ziegelsteine bestehen aus Stourbridgethon, die Kohks kommen von
                              									Elsecar.
                           Die Vorzüge der Ireland'schen Kupolöfen im Vergleich mit
                              									den bisherigen bestehen in der innern Form, ihrer Höhe und in dem regelmäßigen
                              									Besetzen. Die Gichten werden durch die Rast M, M
                              									aufgehalten, und indem sie dieselbe nach und nach hinabgehen, erfolgt die
                              									Schmelzung; die einzigen Theile des Kupolofens welche angegriffen werden, bestehen
                              									daher in der Rast und dem Gestell. In Folge der größeren Höhe der neuen Kupolöfen im
                              									Vergleich mit den älteren, die nur 8 und oft nur 6 Fuß, statt 12 1/2 Fuß hoch sind,
                              									geht viel weniger Hitze verloren, und da die ganze Hitze durch die Gichten
                              									hinaufziehen muß, so wird das Roheisen zum Schmelzen vorgewärmt.
                           Das Aufgeben der Gichten bei den jetzigen Kupolöfen geschieht (in England) durchaus
                              									nicht regelmäßig und systematisch. Die Roheisenmenge wird nur oberflächlich
                              									geschätzt und die Kohks werden selten gewogen; jenes wird ohne alle Methode aufgegeben und diese nach der
                              									Laune des Schmelzers. Glaubt letzterer, das Schmelzen gehe zu roh oder zu kalt, so
                              									werden mehr Kohks aufgegeben und es wird häufig als sehr gleichgültig angesehen, ob
                              									mehr Roheisen auf die Kohks gesetzt wird oder nicht. Beim alten Verfahren ist der
                              									Ofen zum Anblasen fertig, sobald zwei oder drei Gichten aufgegeben sind, und es geht
                              									folglich eine bedeutende Wärmemenge verloren. Bei Irelands Ofen muß hingegen die letzte Gicht aufgegeben seyn, ehe
                              									angeblasen wird, und es müssen daher die heißen Gase durch alle Gichten strömen,
                              									weßhalb nur sehr wenig Wärme verloren geht. Nach der Meinung des Verfassers ist die
                              									Menge der bei diesem Kupolofen verbrauchten Kohks die geringste, zum Schmelzen des
                              									Roheisens erforderliche; denn in zwei zu verschiedenen Zeiten eingetretenen Fällen,
                              									wo der Wind zu früh eingelassen wurde, ehe noch alle Gichten aufgegeben worden
                              									waren, floß das Eisen nur schwierig und mußte zuletzt halb geschmolzen aus dem
                              									Abstich gezogen werden. Wenn nämlich nicht die sämmtlichen Gichten aufgesetzt sind,
                              									so entweicht viel Wärme unnütz, welche sonst von den obersten Roheisengichten
                              									zurückgehalten wird, und es kommen daher letztere nicht in gehörigen Fluß.
                           Den Wind für den Kupolofen liefert ein Lloyd'scher Ventilator, welcher in Fig. 6 im senkrechten und
                              									in Fig. 7 im
                              									horizontalen Durchschnitt dargestellt ist. R ist das
                              									äußere, in vier Theilen gegossene Gehäuse, von denen die beiden oberen und eben so
                              									die beiden unteren, fest mit einander verbunden bleiben. Die horizontale Fuge durch
                              									die Mitte des Gebläses gestattet den Zugang zu den innern Theilen. S, S sind die Zapfenlager und T ist die Triebrolle. U ist das innere, sich
                              									drehende Gehäuse, der Treiber (impeller) genannt, der mit eisenblechernen Scheiben V, V versehen ist, die an den Seiten der Flügel befestigt sind. X, X sind abgedrehte messingene Ringe, die an den
                              									Scheiben befestigt sind und an gußeisernen Ringen anliegen; letztere sind an dem
                              									äußern Gehäuse befestigt und bilden die mittlere Oeffnung, durch welche die
                              									atmosphärische Luft in das Gebläse tritt. Y ist die
                              									Ausströmungsröhre und Z, Z sind die Füße, auf denen die
                              									Maschine steht und welche auf das Fundament festgeschraubt sind.
                           Der Unterschied zwischen den vorliegenden Ventilatoren und denjenigen von
                              									gewöhnlicher Construction besteht in der Form des innern sich drehenden Theiles U, welcher mit sich gekrümmten, in einem Stück
                              									gegossenen Armen versehen ist; an diese sind gekrümmte eisenblecherne Flügel
                              									angeschraubt, deren Form aus Fig. 6 ersichtlich ist und
                              									an deren äußerem Rande die erwähnten eisenblechernen Scheiben V, V befestigt sind. Die Gesammtfläche der Peripherie-Oeffnungen, wie
                              									auch der Gesammtquerschnitt der inneren Durchgänge in jedweder Entfernung vom
                              									Mittelpunkte, ist gleich den Flächen der zwei mittlern Oeffnungen in den
                              									Seitenwänden des äußern Gehäuses.
                           Hr. Buckle besprach in unserm Verein in einem Vortrag über
                              									Ventilator-Gebläse die Ursachen des sehr unangenehmen Geräusches, welches die
                              									Ventilatoren stets mehr oder weniger machen. Er verminderte den Querschnitt der
                              									Ausströmungsöffnung mittelst eines segmentalen Schiebers, der an der Ventilatorbrust
                              									angebracht war, und fand, daß das Geräusch sehr vermindert wird, wenn dieser
                              									Querschnitt gleich demjenigen der Düsen ist. Nach dem Senken des Schiebers, bis er
                              									in gleicher Ebene mit der untern Seite der Flügelenden stand, wurde fast dieselbe
                              									Luftmenge ausgeblasen als mittelst der ursprünglichen Oeffnung, und das Geräusch von
                              									den Flügeln hörte fast gänzlich auf. Daraus folgt, daß je kleiner diese Oeffnung
                              									gemacht wird, vorausgesetzt daß man genug Wind bekommt, um so geringer auch das
                              									Geräusch ist, welches die Flügel machen; und wenn man die Oeffnung in eine Ebene mit
                              									den Flügelenden bringt, so hat die Luftsäule wenig oder keine Reaction auf die
                              									Flügel.
                           Die durch Hrn. Buckle's Versuche nachgewiesenen Grundsätze
                              									sind bei diesem Ventilator ausgeführt, jedoch in verschiedener Weise. Die Scheiben
                              										V, V verhindern die Reaction der Luft auf die Seiten
                              									der Flügel, und da deren Enden nur wenig Fläche für die Reaction des Windes
                              									darbieten, so macht die Maschine fast gar kein Geräusch. Die Pressung des Windes,
                              									bei 1400 Umdrehungen in der Minute und bei zwei siebenzölligen Düsen, ist gleich 8
                              									Zoll Wassersäule, d.h. 8 Zoll Steigen und 8 Zoll Fallen des Wassers in dem
                              									Manometer, also 16 Zoll zusammen, oder 9 Unzen auf den Quadratzoll. Bei 2000
                              									Umgängen und zwei achtzölligen Düsen ist der Druck im Ganzen gleich 24 Zoll
                              									Wassersäule, oder 14 Unzen auf den Quadratzoll. Der Verfasser fand aber den erstern
                              									Druck mehr als hinreichend, um in der Stunde 2–3 Tonnen Roheisen
                              									umzuschmelzen.
                           Der Kohksverbrauch auf 1 Tonne in dem Kupolofen umzuschmelzenden Roheisens kann beim
                              									gewöhnlichen Betriebe zu 2 1/3 Ctr. angenommen werden; bei einem ununterbrochenen
                              									Betriebe aber, z.B. dem Guß von Eisenbahnstühlen, vermindert sich der Verbrauch auf
                              									1 1/4 Ctr. Kohks per Tonne (20 Ctr.) Roheisen, während
                              									die zum Betriebe des Ventilators, des Aufzuges und der Sandmühlen erforderliche
                              									Steinkohlenmenge 3/4 Ctr. auf die Tonne Roheisen nicht übersteigt.
                           
                        
                           
                           Besprechung der beschriebenen Vorrichtungen im
                                 										Ingenieurverein.
                           Auf verschiedene Fragen bemerkte Hr. Fernie, daß er nicht
                              									Gelegenheit gehabt habe, Versuche mit Ventilatoren mit parallelen Flügeln
                              									anzustellen, und daher über die verhältnißmäßigen Vortheile der verschiedenen Formen
                              									sich nicht aussprechen könne; er sey aber der Meinung, daß sein Ventilator wegen des
                              									Gehäuses rings um den Flügeln vortheilhafter ist als die gewöhnlichen Ventilatoren
                              									mit offenen Flügeln. Man nahm bei keiner Geschwindigkeit desselben ein schnurrendes
                              									Geräusch wahr und hörte bloß das Schlagen des Treibriemens. Der Ventilator hat 3 Fuß
                              									Durchmesser an dem sich drehenden Theile, und die höchste Geschwindigkeit, mit
                              									welcher er betrieben wurde, betrug 1400 Umgänge in der Minute, während seine
                              									gewöhnliche Umtriebsgeschwindigkeit nur 1000 Umläufe beträgt. Außer in den
                              									Zapfenlagern, ist keine Schmiere nöthig, da die Flügel sich frei in dem äußern
                              									Gehäuse drehen; die Zapfenlager haben eine lange tragende Oberfläche und keinen
                              									horizontalen Spielraum an den Enden, so daß die Flügel gar nicht in Berührung mit
                              									dem äußern Gehäuse kommen können. Ein Entweichen von Wind an der Fuge wurde nicht
                              									wahrgenommen, obgleich dieselbe nicht ganz geschlossen war. Der bewegliche Theil des
                              									Gebläses ist leicht construirt, was ein Vortheil ist; die Schaufeln oder Flügel und
                              									die Scheiben sind dünn, so wie auch die aus einem Stück gegossenen Arme.
                           Hr. Wright bestätigte, was über die Geräuschlosigkeit des
                              										Lloyd'schen Ventilators bemerkt wurde, indem er
                              									selbst einen solchen im Betriebe hat, mit welchem er sehr zufrieden ist. Dieser
                              									Ventilator wird nur durch einen Riemen in Bewegung gesetzt, während man häufig zwei
                              									anwendet; und er hält jenes für zweckmäßiger, da die Spannung zweier Riemen nicht
                              									genau gleich erhalten werden kann.
                           Hr. Cochrane hat einen Ireland'schen Kupolofen seit drei Jahren im Gebrauch, und derselbe gibt in
                              									Beziehung auf Brennmaterialersparung sehr genügende Resultate, wenn er mit
                              									vollkommener Regelmäßigkeit betrieben wird. Er fand aber, daß die geringste Menge
                              									Kohks auf 1 Tonne Roheisen, bei der sorgfältigsten Betriebsführung, 1 3/4 bis 1 1/2
                              									Centner beträgt.
                           Hr. Fernie erwähnte noch, daß in den letzten fünf Jahren
                              									beiläufig neunzig Ireland'sche Kupolöfen in Gebrauch
                              									gekommen seyen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
