| Titel: | Verbesserter Bohrer, von John Avery zu London. | 
| Fundstelle: | Band 142, Jahrgang 1856, Nr. LXXXVIII., S. 404 | 
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                        LXXXVIII.
                        Verbesserter Bohrer, von John Avery zu London.
                        Aus dem London Journal of arts, Sept. 1856, S.
                              								146.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VI.
                        Avery's verbesserter Bohrer.
                        
                     
                        
                           Diese Erfindung, welche sich der Genannte am 25. August 1855 als Mittheilung
                              									patentiren ließ, besteht in der Anwendung einer doppelten Sperrvorrichtung innerhalb
                              									des Griffes eines Bohrers, um denselben nach beiden Richtungen beliebig weit drehen
                              									zu können, ohne den Griff aus der Hand zu lassen; in Folge dieser Einrichtung bietet
                              									die Anwendung des Instrumentes eine größere Bequemlichkeit dar.
                           Fig. 17
                              									stellt den Griff eines solchen Bohrers im senkrechten Durchschnitte, Fig. 18 im Grundrisse
                              									nach Hinwegnahme des oberen Theils desselben dar. Der Griff A, B,
                              									dessen äußere Form von derjenigen eines gewöhnlichen Bohrers nicht abweicht, ist
                              									nach einer zur Achse des Bohrers senkrechten Ebene in zwei Theile getheilt, welche
                              									mittelst der Schrauben c, c mit einander verbunden sind.
                              										C ist die Hülse zur Aufnahme des Bohrers. Dieselbe
                              									dreht sich in zwei Lagern, welche in beiden Theilen des Griffes angebracht sind und
                              									enthält zwei Sperrräder a, b, die sich im hohlen Raume
                              									des Griffes drehen können und deren Zähne nach entgegengesetzten Richtungen geneigt
                              									sind. Dem Sperrrade a gegenüber sind, der Länge des
                              									Griffes nach, zwei verschiebbare Sperrkegel a', a' und
                              									dem Sperrrade b gegenüber zwei ähnliche Sperrkegel b', b' angeordnet. D ist
                              									eine kleine Achse, welche mittelst eines außerhalb des Griffes angebrachten kleinen
                              									Hebels so weit als nöthig gedreht werden kann und mit zwei Stiften d, d versehen ist, wovon der eine in Vertiefungen e', e' des einen Sperrkegels a' und seines correspondirenden Sperrkegels b', der andere in ähnlichen Vertiefungen der beiden anderen Sperrkegel
                              									spielt. Diejenige Seite jeder Vertiefung e, welche von
                              									dem Mittelpunkte des Griffs am weitesten absteht, ist schräg, und die parallel zu
                              									einander angeordneten Stifte d, d wirken, wenn sie in
                              									die Vertiefungen eines der beiden Sperrkegel a', a' oder
                              										b', b' gedreht werden, auf die schrägen Seiten der
                              									Vertiefungen und bringen diese beiden Sperrkegel außer Eingriff; indem sie aber die
                              									Vertiefungen der beiden anderen Sperrkegel verlassen, gestatten sie den Eingriff der
                              									letztern in ihre Sperrräder. Dieser Vorgang ist aus Fig. 17 ersichtlich, wo
                              									die Stifte so dargestellt sind, als haben sie die Vertiefungen der Sperrkegel a', a' verlassen und seyen in die der Sperrkegel b', b' eingetreten, so daß die ersteren in Eingriff
                              									fallen, die letzteren außer Eingriff kommen. Man mag daher den Griff rückwärts oder
                              									vorwärts drehen, immer dreht sich der Bohrer nach der zum Bohren geeigneten
                              									Richtung. Sobald man aber mittelst des Hebels f die Lage
                              									der Stifte umkehrt, wird auch die Richtung der Rotation des Bohrers in die
                              									entgegengesetzte verwandelt. Der Hebel f ist ein wenig
                              									elastisch, so daß er von selbst in zwei an den Enden der Handhabe angebrachte
                              									Einschnitte sich legt, wodurch die jedesmalige Lage der beiden Stifte gesichert ist.
                              									Die Anwendung zweier Sperrkegel an jedem Sperrrade ist zwar nicht absolut
                              									nothwendig, der größeren Sicherheit wegen jedoch wünschenswerth.
                           
                        
                     
                  
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