| Titel: | Doppelt und continuirlich wirkende Blasebälge für Schmieden; von den Gebrüdern Enfer, Mechaniker zu Paris. | 
| Fundstelle: | Band 143, Jahrgang 1857, Nr. XXXIX., S. 174 | 
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                        XXXIX.
                        Doppelt und continuirlich wirkende Blasebälge für
                           Schmieden; von den Gebrüdern Enfer, Mechaniker zu Paris.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, Octbr. 1856, S.
                              180.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Enfer's doppelt und continuirlich wirkende Blasebälge für
                           Schmieden.
                        
                     
                        
                           Die Gebrüder Enfer, welche sich seit Jahren mit der
                              Anfertigung von Gebläsen für Schmieden beschäftigen, ließen sich neuerlich einen
                              verbesserten Apparat dieser Art patentiren, den wir hier beschreiben wollen. Er
                              vereinigt Wohlfeilheit mit den wesentlichen Bedingungen einer ununterbrochenen
                              Speisung der Schmiedefeuer mit Wind.
                           Fig. 1 ist ein
                              Durchschnitt des Balges nach seiner Achse, aus welchem man alle Theile, aus denen er
                              besteht, erkennen kann.
                           Fig. 2 ist ein
                              Grundriß, das bewegliche Feuer als weggenommen gedacht.
                           Aus Fig. 1
                              ersieht man, daß dieses doppeltwirkende Gebläse mit darüber befindlichem Feuer, aus
                              einem cylindrischem Blasebalg A besteht, der an einer, anau dem Gehäuse B angebrachten Platte a befestigt ist.
                           In der Platte a sind zwei, durch die Ventile C, D verschlossene Oeffnungen angebracht; die erstere
                              C ist mit einem blechernen Mantel a' bedeckt, welcher sie von dem obern Theile des Balges
                              oder dem Windbehälter E absondert, während die zweite
                              diesen Raum mit dem eigentlichen Gebläse verbindet.
                           Der cylindrische Blasebalg A ist von dem untern Raum des
                              Mantels B durch die Platte b
                              getrennt, welche mit einem Ventil D' versehen ist.
                           Der Mantel B ist unten mit einer hölzernen Platte c verbunden, und diese mit vier eisernen Füßen versehen,
                              welche auf dem Boden stehen.
                           
                           Auf dem Deckel d des Mantels ist das Schmiedefeuer
                              befestigt.
                           Ein Ventil E' setzt den Behälter, in welchem sich der
                              Balg A bewegt, mit dem Luftreservoir E in Verbindung. In diesem Reservoir ist eine Art Kolben
                              G angebracht, der fast dieselbe Form wie der
                              Blasebalg A hat, sich von demselben aber dadurch
                              unterscheidet, daß dieser stets zu sinken sucht, wozu er durch die gußeiserne Platte
                              e am untern Theil veranlaßt wird, während der Kolben
                              G durch eine conische Springfeder g gespannt wird, die einerseits an der Platte f und anderseits unter der sphärischen Kappe e' befestigt ist; letztere bedeckt die Oeffnung durch
                              welche die Feder g geht.
                           Eine Oeffnung o, an der Seite des Luftbehälters E, stellt die Verbindung zwischen diesem und der Form
                              des Schmiedefeuers, mittelst der gekrümmten Röhre H her,
                              welche durch eine Flantsche mit dem Mantel verbunden ist.
                           Der Theil der Form in welchen die Luft einströmt, ist so angeordnet – wie man
                              deutlich aus Fig.
                                 4 ersieht – daß die Schlacken, welche sich im Herde bilden, nicht
                              in das Innere des Gebläses gelangen können.
                           In der Mitte der gußeisernen Platte c, c ist eine
                              schmiedeiserne Mutterschraube e' angebracht, welche das
                              mit einem Gewinde versehene Ende einer eisernen Stange K
                              aufnimmt, die unten in ein Quadrat k endigt, an welchem
                              zwei Klauen d' angebracht sind. Diese sind mit dem Hebel
                              L verbunden, der sich um einen Nagel, in dem an dem
                              Mantel befestigten Bügel l dreht.
                           Das andere Ende des Hebels L ist an der Stange P befestigt, welche die Verbindung mit dem Schwengel M herstellt; letzterer dreht sich um den Nagel N, der am Schmiedefeuer I
                              befestigt ist.
                           Die Stange K geht durch die Platte b mittelst einer Büchse p, p', welche durch
                              eine Leder- oder Kautschuk-Liederung den Durchgang der Luft neben der
                              Stange verhindert.
                           Die Wirkung der gußeisernen Platte e kann man durch
                              diejenige einer conischen Springfeder ersetzen, welche unten mit den Klauen d' und oben mit der Platte b
                              verbunden würde.
                           Diese kleine tragbare Schmiedesse wird folgendermaßen betrieben:
                           Indem man auf den Schwengel mittelst des Griffes M
                              einwirkt, wird der Hebel L in Bewegung gesetzt und
                              dieser überträgt mittelst der Klauen d' die Bewegung auf
                              die Stange K und folglich auf den eigentlichen Blasebalg
                              A. Bei dieser aufsteigenden Bewegung des Balges
                              öffnet sich das Ventil D' und läßt Luft in den Raum A' gelangen, während die im Innern des Balges A enthaltene Luft in Folge der Zusammenpressung des Behälters E entweicht, indem sich das Ventil E' öffnet. Wenn dagegen der Hebel L niedergeht, so schließt sich das Ventil D,
                              das Ventil C öffnet sich und läßt äußere Luft
                              eindringen, welche durch die Oeffnung c' ins Innere des
                              Blasebalgs A gelangt.
                           Während dieser Zeit und in Folge derselben niedergehenden Bewegung schließt sich das
                              Ventil D' und die in dem Raum A' enthaltene Luft entweicht durch das Ventil D in den Behälter E. Man sieht daher, daß bei
                              jeder Bewegung des Hebels L, sey es aufwärts oder
                              abwärts, Luft in den Behälter E gelangt.
                           Der Raum dieses Behälters ist mit der Oeffnung o
                              verbunden, welche die Communication mit der Form der Art herstellt, daß aus
                              letzterer weniger Luft ausströmen kann, als sie empfängt. Daraus folgt, daß die
                              Luft, welche unter die Platte f tritt, dem Blasebalg G eine aufsteigende Bewegung ertheilt, die den Windstrom
                              regulirt und ihn zu einem continuirlichen macht. Der Blasebalg ist also wirklich ein
                              doppelt und ununterbrochen wirkender.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
