| Titel: | Der Gasmesser von W. Crosley in London und G. Goldsmith in Leicester. | 
| Fundstelle: | Band 143, Jahrgang 1857, Nr. LXII., S. 252 | 
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                        LXII.
                        Der Gasmesser von W. Crosley in London und G. Goldsmith in
                           Leicester.
                        Aus dem Practical Mechanic's Journal, Decbr. 1856, durch
                              polytechn. Centralblatt, 1857 S. 173.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Crosley's und Goldsmith's Gasmesser.
                        
                     
                        
                           Die Verbesserungen, durch welche dieser Gasmesser sich vor allen bisher angewendeten
                              auszeichnet, bestehen in folgenden sechs Punkten: Einhaltung eines festen
                              Wasserspiegels; eine neue Art, dem Gasmesser das Wasser zuzuführen; die Regulirung
                              des Wasserspiegels in den Abflußröhren; Zuführung von Luft in den Raum für das
                              überflüssige Wasser; die Verbindung eines Hebers mit dem Abflußrohr, um das Wasser
                              abzuführen, wenn der Spiegel unter die Mündung dieses Rohres gefallen ist, und die
                              Unterbrechung des Gasabflusses durch das Gasheberrohr, wenn der Wasserspiegel über
                              seine Normalhöhe gestiegen ist.
                           Unsere beigegebenen Abbildungen zeigen diesen Gasmesser in mehreren vollständigen
                              Ansichten und Details. Fig. 8 ist der
                              Verticaldurchschnitt des vorderen Theils. Fig. 9 der
                              Verticaldurchschnitt nach der Linie 1–2 in Fig. 8, und Fig. 10 der
                              Horizontaldurchschnitt nach der Linie 3–4 in Fig. 8. A ist ein rotirender Wasserhebeapparat und besteht aus
                              zwei gekrümmten Röhren, welche auf die Nabe B an der
                              hohlen Spindel C aufgesteckt sind, wie der detaillirte
                              Durchschnitt in Fig. 11 zeigt. Die drehende Bewegung erhält dieser Apparat durch ein
                              Zahnrad D an der Spindel der Meßtrommel, welches in ein
                              zweites an der hohlen Spindel C befestigtes Zahnrad E eingreift. Bei der Drehung der gekrümmten Arme A in der Richtung der Pfeile tauchen diese in das
                              Speisereservoir F ein, welches immer mit Wasser gefüllt
                              erhalten wird, und nehmen aus demselben eine kleine Menge Wasser auf, welches in dem
                              Maaße, als die Arme sich drehen, in denselben nieder- und der hohlen Spindel C zufließt, von wo es durch das hintere offene Ende der
                              Spindel in das Wasserreservoir G gelangt. Letzteres ist
                              von dem Speisereservoir F vollständig getrennt, steht
                              aber mit der Kammer H, in welcher sich die Meßtrommel
                              befindet, in Verbindung.
                           Auf diese Weise wird der Wasserspiegel in der Meßkammer stets auf der gehörigen Höhe
                              erhalten, wenn auch die Verdunstung stark ist. I ist das
                              Abflußrohr für das Speisereservoir; dasselbe liegt etwas unter dem normalen
                              Wasserspiegel in der Meßkammer und taucht mit seinem unteren Ende in das Wassergefäß
                              J. In das obere Ende des Abflußrohrs taucht ein
                              kleines Heberrohr K, durch welches ein Theil des Wassers
                              aus dem Speisereservoir unter dem Niveau der Mündung des Rohres I abgeführt werden kann. Das Abflußrohr L dient dazu, das in größerer Menge, als zur Ergänzung
                              des verdampften nothwendig ist, zugeführte Wasser aus der Meßkammer abzuleiten.
                              Dieses überschüssige Wasser tritt durch das Abflußrohr L
                              und dessen Zweigrohr M, welches, wie Fig. 8 zeigt, mit dem
                              Speisereservoir in Verbindung steht, in dieses zurück. Das Gasheberrohr N taucht ebenfalls mit seinem unteren Ende in das
                              Wassergefäß J, so daß, wenn der Gasmesser mit Wasser überfülltüberflüllt ist, das Wasser in dem Gasheberrohr so hoch steigt, daß der Durchgang des
                              Gases unterbrochen wird.
                           Fig. 12 zeigt
                              den Verticaldurchschnitt eines Abflußrohrs und die Art und Weise seiner
                              Höheneinstellung. Dieselbe wird durch die Mutter O
                              bewirkt, welche auf dem äußeren Schraubengewinde P des
                              Rohrs sitzt. Diese Methode der Stellung eignet sich überhaupt für alle Gasmesser,
                              mögen sie nun mit den hier beschriebenen Verbesserungen versehen seyn oder nicht.
                              Q ist das Wasserzuflußrohr; dasselbe mündet in das
                              Rohr R, durch welches die die Bewegung auf den
                              Zeigerapparat übertragende Welle durchgesteckt ist. Fig. 13 zeigt den
                              Verticaldurchschnitt eines solchen Zuflußrohrs. Bei dieser Anordnung kann das
                              Zuflußrohr kürzer gemacht werden, da es nicht bis in das Speisereservoir
                              niedergeführt zu werden braucht; vielmehr stellt das Rohr R, welches ohnedieß bis an das Speisereservoir reichen muß, die Verbindung
                              mit diesem her.
                           Der Raum T für das überflüssige Wasser wird durch den
                              Luftcanal M (Durchschnitt Fig. 14), welcher in der
                              Austrittsmündung V ausgespart ist, mit der äußeren Luft
                              in Verbindung gesetzt; die Verbindung zwischen dem Luftcanal M und dem Raum T vermittelt der Canal W. Der Schraubenpfropf X,
                              welcher die Austrittsmündung verschließt, ist mit einer Lederscheibe bedeckt,
                              welche, wenn die Schraube angezogen ist, auch den Canal M schließt, dagegen ihn öffnet, wenn der Pfropf zum Ablassen des Wassers
                              herausgezogen wird.
                           
                           Die Büchse, welche das Wassergefäß J bildet, ist oben mit
                              Oeffnungen versehen, um das überflüssige Wasser in den Raum T, in welchen das Gefäß J eingeschlossen ist,
                              abzulassen. Y ist ein Schwimmer, welcher mit dem
                              Gaseinlaßventil Z verbunden ist; derselbe ist in das
                              Wasser im Speisereservoir eingetaucht und bewirkt, daß das Ventil immer offen
                              bleibt, so lange das Wasser im Speisereservoir hoch genug steht, um von den Armen
                              des Wasserhebeapparates gefaßt zu werden. Mit dem fallenden Wasser fällt auch der
                              Schwimmer und verschließt dadurch das Ventil Z, wodurch
                              das Gas vom Gasmesser abgeschlossen wird. a ist ein
                              gewöhnlicher Schwimmer, welcher ebenfalls mit der Eintrittsöffnung des Gasmessers in
                              Verbindung steht, aber in dem Normalwasserspiegel liegt, wie bei dem gewöhnlichen
                              Gasmesser, und von dem Speisereservoir zu diesem Zwecke abgeschlossen ist. Der
                              Gasmesser wird durch Schrauben an die Wand festgeschraubt, und außerdem werden
                              dieselben mit dem Privatsiegel der Gesellschaft versiegelt, damit der Gasmesser ohne
                              Wissen der Gesellschaft nicht verletzt oder weggenommen werden kann.
                           Fig. 15 zeigt
                              den Verticaldurchschnitt der vorderen Kammer eines gewöhnlichen Gasmessers und
                              veranschaulicht die Art und Weise, wie der Gaszufluß durch das Gasheberrohr
                              unterbrochen wird, wenn der Wasserspiegel über den Normalwasserstand steigt. Es wird
                              dieß durch den umgekehrten Becher c, welcher in Fig. 16 im
                              vergrößerten Maaßstabe dargestellt ist, bewirkt. Dieser Becher liegt über dem oberen
                              Theile des Heberrohrs b, dessen Mündung durch das Wasser
                              verschlossen wird, sobald sich so viel Wasser im Gasmesser befindet, daß es mit der
                              Oeffnung des Bechers in Berührung kommt. Vermittelst der Schrauben- und
                              Mutterverbindung d kann der Becher in eine beliebige
                              Höhe eingestellt werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
