| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 143, Jahrgang 1857, Nr. , S. 73 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Beitrag zur Verbesserung des Fortepiano; von H. Welcker.
                           An allen uns bis jetzt bekannten Fortepianos steht der kleine Steg nur in mittelbarer
                              Verbindung mit dem Resonanzboden und bildet mit dem Holztheile, Stimmstock genannt,
                              einen vereinigten Körper. Die durch den Anschlag der Hämmer aus ihrer ruhigen Lage
                              in schwingenden Zustand versetzten Saiten nöthigen dabei diesen Stimmstock stets zu
                              einem bald mehr bald weniger starken Mitschwingen (Zittern), je nachdem dessen
                              Holzmasse, vermöge ihrer elastischen Spannung. Einwirkung ausübt. Das Mitzittern
                              dieses nicht resonirenden Körpers wirkt jedoch, und ganz besonders im Discant, in
                              dem Maaße schädlich auf den musikalischen Sangklang der Töne, als der Zufall es in Bezug auf Anzahl und Zeiträume der Stöße
                              mehr oder weniger mit den Schwingungen der Saiten in Uebereinstimmung brachte.
                           In diesem regellosen, die physische Harmonie der Saitenschwingungen störenden
                              Mitschwingen des Stimmstocks, das in dem nämlichen Maaße. wie bei den Saiten, auch
                              auf die Schwingungen des Resonanzbodens schädlich einwirkt, suche ich aber
                              hauptsächlich den Grund, daß ein und derselbe Meister bezüglich der Qualität des
                              Klanges öfter ganz von einander verschiedene Instrumente liefert, obgleich alle
                              einzelnen Theile einer Gattung genau über ein und dasselbe Modell gearbeitet wurden.
                              Die Bildung oder Erzeugung der poetisch sangreichen, rein musikalischen Klänge in
                              Clavierinstrumenten läßt sich demnach weder durch wissenschaftliche Kenntnisse und
                              Berechnungen, noch durch die praktischen Kunstgriffe eines Meisters vorher
                              feststellen, sondern es ist und bleibt (wir wollen es nur offen gestehen, wenn es
                              auch der Wissenschaft der Akustik, resp. ihren Professoren, nicht zur Ehre gereicht,
                              und wohl manchem mechanischen Clavierbauer die Schärfe seines eingebildeten Kunstsporns dadurch etwas abgestumpft wird) eine Sache des Zufalls, so lange die Wissenschaft nicht eine
                              überzeugende Theorie aufgefunden hat, welche der Praxis ein Verfahren in die Hände
                              legt, das durch künstlerische Ausführung eine Vorherbestimmung sichert.
                           Die Beseitigung stumpfer Klänge im Fortepiano führte zwar schon zu unzähligen
                              Versuchen. Man arbeitete rastlos an der Verbesserung dieser Instrumente und brachte
                              Opfer, die uns Dank und Staunen abnöthigen, aber man gerieth dabei unvermerkt in
                              Labyrinthe mechanischer Einrichtungen, durch die sich wohl auf Kosten des poetisch
                              sangreichen, dem Gefühle wohlthuenden Tons ein mächtiger Klang herausschlagen läßt,
                              die aber noch wenig geeignet sind, die schädliche Wirkung des Stimmstockzitterns zu
                              entkräften. Eine künstliche Praxis trat hervor und suchte mühevoll in der Ferne, was
                              so nahe liegt. Die prosaische Richtung des Clavierspiels der jüngsten Zeit war dabei
                              besonders behülflich diese Verirrungen zu unterstützen, indem das hageldichte
                              Dreinschlagen Lißt'scher Prügelei, welches zur Herrschaft
                              gekommen war, für den Instrumentenmacher gewiß maßgebend seyn mußte, das Eisensystem
                              à la Barrage in breitester Basis
                              anzuwenden.
                           
                           Die Beobachtung einer schwingenden Violinsaite und des einfachen Weges, auf dem
                              dieselbe ihre Schwingungen dem vollendeten, ganz resonirenden Körper mittheilt,
                              wobei der Steg den Vermittler bildet, durch den wir uns überzeugen können, wie wir
                              durch Ab- oder Zuthun seiner Höhe und Dicke, mithin seines Gewichts, ein und
                              derselben Violine starke und schwache, stumpfe und sangvolle Klänge verschiedener
                              Farbe und Charakter entlocken können, führte mich indeß schon vor längerer Zeit auf
                              den Gedanken, diese durch nichts gehemmten Schwingungen auf ähnliche Art für den
                              resonirenden Körper (Klangboden) des Claviers zu übertragen. Ich trennte daher an
                              einem Pianino den kleinen Steg gänzlich vom Stimmstock und brachte ihn mit dem
                              Resonanzboden in unmittelbare Verbindung. Das Resultat dieser Operation war über
                              Erwartung günstig, und berechtigt zu der Hoffnung, daß in diesem Verfahren der
                              Schlüssel liegt, durch den sich eine überzeugende Theorie begründen läßt, mittelst
                              der die Praxis des Clavierbauers, bei gewissenhafter Anwendung, stets sicher
                              geht.
                           Ich glaube daher zum Fortschritt des Clavierbaues nicht Unerhebliches beizutragen,
                              wenn ich diesen ersten, daher keineswege erschöpften Versuch veröffentliche und
                              dadurch Anderen Gelegenheit biete, die Sache weiter zu verfolgen, zumal da
                              Körperleiden mir Mittel und Gelegenheit raubt Gebrauch davon zu machen. Auf
                              Verlangen bin ich jedoch gern bereit, nähere Auseinandersetzung der speciellen
                              Behandlung durch Zeichnung anschaulich und begreiflich zu machen.
                           Eine andere gleichwichtige Entdeckung, das schädliche Mitzittern des Stimmstocks zu
                              entkräften und Flügel im Discant gesangreich und volltönend zu machen, ergab sich
                              mir aus dem Versuche einer Verbindung des Stimmstocks mit dem Kastenboden. Ich
                              wandte nämlich zwei Eisenspreizen in lothrechter Stellung an, welche, durch beide
                              Theile gehend, so eingerichtet waren, daß ersterer mit letzterem mittelst
                              Schraubenmuttern gespannt werden konnte. Die Platten der Eisenspreizen ließ ich auf
                              den über die Stegstifte hin liegenden, uneigentlich sogenannten Klangstock
                              aufdrücken. Dieses einfache, noch von keinem Andern versuchte Mittel wirkt so
                              außerordentlich auf Verstärkung des Sangklanges eines Flügels oder vornstimmigen
                              Tafelforms, daß selbst alte Instrumente mit ganz stumpfen Tönen durch richtige
                              Anwendung desselben klingend werden. Es ist somit diese Entdeckung, welche ich im
                              Interesse der Tonkunst bereitwilligst veröffentliche und auf deren specielle
                              Zergliederung ich in meinem demnächst erscheinenden „Lehrbuch des Baues
                                 musikalischer Instrumente“ eingehen werde, für den mechanischen
                              Instrumentenmacher sowohl, als den Tonkünstler und Akustiker von der größten
                              Wichtigkeit und dürfte dessen allgemeiner Anwendung baldigst entgegen zu sehen
                              billig gewünscht werden.
                           Der Verf., welcher dermalen in Darmstadt wohnt, erklärt sich zur Leitung von Proben
                              an alten Flügeln, unter Garantie des günstigen Erfolgs, bereit und schätzt das
                              Maximum der durch die Operation entstehenden Unkosten, mit Einschluß sorgfältiger
                              Intonirung des ganzen Instruments, zu welcher gewöhnlich eine neue Ueberlederung
                              oder Ueberfilzung der Hämmer nothwendig wird, auf nur 25 Gulden. (Gewerbeblatt für
                              das Großherzogthum Hessen, 1856, Nr. L 7.)
                           
                        
                           Das Trocknen der Breter.
                           Um zu verhüten, daß die Breter und Bohlen beim Trocknen an den Enden aufreißen, was
                              besonders bei den buchenen leicht geschieht, braucht man nur die Enden derselben mit
                              Leinwand oder Papierstreifen zu verkleben. Weiter ist beim Trocknen der Breter etc.
                              Folgendes zu beachten: Wenn man dieselben in Stößen aufsetzt, so ist es vor allen
                              Dingen nöthig, daß man die Klötzchen oder Hölzer, die man zwischen dieselben zu
                              bringen pflegt, bis ganz vor zu Ende derselben legt,
                              indem sonst das überstehende oder über die Stützpunkte hinausragende Ende stets
                              aufreißen wird. Aus diesem Grunde ist das Aufstellen der grünen Breter im Dreiecke,
                              wie es häufig vorkommt, nicht zu empfehlen, da hier die Enden nie vollständig
                              gestützt und somit dem Aufreißen ausgesetzt sind. (Gewerbeblatt für den Schwarzwald,
                              1856, Nr. 11.)
                           
                        
                           
                           Ueber Anwendung des Portland-Cements in der chemischen
                              Technik.
                           Die Aufgabe, große Krystallisirgefäße in bedeutender Masse mit möglichst geringem
                              Kostenaufwande zu schaffen, veranlaßte mich vor einiger Zeit zu diesem Zwecke
                              gemauerte Behälter mit einem einen halben Zoll starken Cementüberzuge zu versuchen.
                              Die Resultate, welche ich mit diesen Apparaten erzielte, übertrafen meine
                              Erwartungen, und ich nehme deßhalb keinen Anstand, dieselben im vollsten Maaße zu
                              empfehlen.
                           Zur Herstellung solcher Geräthe lasse ich den Boden, auf welchem dieselben errichtet
                              werden sollen, fest stampfen und in dünnem Cement eine Flachschicht gut genäßter
                              Steine darauf legen. Auf dieser Schicht werden die Seitenwände von der gewünschten
                              Höhe einen halben Stein stark mit schwachen Fugen in Cement aufgeführt. – Der
                              Cement zu diesem Zwecke, wie zu dem darauffolgenden Beputzen des Behälters, wird mit
                              seinem gleichen Volumen scharfen Sandes gemischt. – Den sorgfältig
                              aufgetragenen Putz läßt man ein wenig erhärten, reibt ihn erst mit einem hölzernen
                              Reibebrete glatt, und polirt ihn schließlich mit einem stählernen Reibebrete, bis er
                              eine glänzend schwarze, vollständig glatte, marmorähnliche Oberfläche angenommen
                              hat.
                           Die so gefertigten Gefäße füllt man nach der Vollendung mit Wasser und läßt sie damit
                              einige Tage stehen; sodann sind sie zum Gebrauche fertig. Man kann dieselben ohne
                              die geringste Gefahr mit kochender Lauge füllen. Die angeschossenen Krystalle lösen
                              sich leicht und vollständig von den glatten Seitenwänden der Gefäße und lassen an
                              Sauberkeit nichts zu wünschen übrig. Ich habe diese Gefäße zur Krystallisation von
                              Soda, Salpeter, blausaurem Kali, Bittersalz und Glaubersalz angewendet, doch
                              voraussichtlich sind dieselben zu allen übrigen, nicht sauren Salzen eben so gut zu
                              gebrauchen. Auch zu Kühlschiffen für Brennereien und Brauereien sollten dieselben
                              eine umfassende Anwendung finden können.
                           Ein Cementgefäß von 12 Fuß Länge. 8 Fuß Breite und 18 Zoll Höhe kommt im höchsten
                              Fall auf 12 Thaler zu stehen.
                           Hermann Grüneberg in Stettin.
                           
                        
                           Beiträge zur Frage über die Darstellung kalkfreien Weinsteins
                              aus rohem, in einer Operation, nach Versuchen im technischen Laboratorium des
                              schweizerischen Polytechnicums, angestellt von W. Suter.
                           Bekanntermaßen besteht das gewöhnliche Verfahren, den rohen Weinstein zu reinigen,
                              darin, daß man denselben in heißem Wasser löst und mit Kohle, Thon, Eiweiß u. s. w
                              behandelt, um Farbstoffe und andere organische Verunreinigungen daraus zu entfernen.
                              Man erhält auf diese Weise zwar einen weißen Weinstein; doch ist derselbe mit der
                              ganzen Kalkmenge, die sich im rohen Weinstein fand, noch verunreinigt.
                           Für den pharmaceutischen Gebrauch, oder überhaupt wo ein kalkfreier Weinstein
                              verlangt wird, ist daher eine zweite Reinigung nothwendig; diese wird überall durch
                              Behandeln des Weinsteins mit Salzsäure vorgenommen. Der weinsaure Kalk wird gelöst,
                              wobei freilich auch ein Theil Weinstein in Lösung geht. Der Rückstand kann durch
                              sorgfältiges Auswaschen mit Wasser kalk- und chlorfrei erhalten werden.
                              Abgesehen davon daß bei dieser Methode den Weinstein zu reinigen, eine
                              weinsäurehaltige Lösung abfällt, die nur bei größern Quantitäten und nur schwierig
                              auf die Weinsäure verarbeitet wird, braucht die Methode zwei Operationen, nämlich
                              die vorangegangene Darstellung gereinigten Weinsteins und die nachherige Entfernung
                              des Kalks.
                           Es ist eine sehr bekannte Thatsache, daß der Weinstein in Salzsäure löslicher ist als
                              in Wasser. Doch ist es ein Irrthum, wenn man, wie Mohr in
                              seinem Commentar zur preußischen Pharmakopöe anführt, glaubt, daß sich aus einer
                              Salzsäurelösung nicht reiner Weinstein, sondern ein Gemisch von Chlorkalium und
                              Weinstein ausscheide. In seinem Aufsatz über Tartarus
                                 depuratus widerspricht sich Mohr
                               über diesen Punkt, so
                              wie überhaupt über die Reinigung des rohen Weinsteins aus saurer Lösung, indem er
                              sagt: „Die Entfärbung aus saurer Lösung hatte kein Interesse, weil dabei
                                 sehr große Gefäße angewandt werden mußten und eine gleichzeitige Entfernung des
                                 Kalkes nicht stattfand.“ Während er dann doch seine Ueberzeugung
                              ausspricht, daß der kalkfreie, chemischreine Weinstein der Fabrik Nüscheler in
                              Zürich aus salzsaurer Lösung rein dargestellt sey.
                           Wird mit einer concentrirten Säure gearbeitet, so tritt freilich der Fall ein, daß
                              sich die ganze heiße Lösung durch Ausscheidung von Chlorkalium trübt und daß diese
                              Chlorkalium-Ausscheidung auch beim Erkalten der Lösung fortdauert. Arbeitet
                              man hingegen mit verdünnter Säure, so mag zwar die Umsetzung von Salzsäure mit
                              Weinsäure auch vor sich gehen; es spricht dafür die etwas syrupartige Consistenz der
                              heißen Lösung, allein es scheidet sich keine Spur von Chlorkalium aus, und beim
                              Erkalten erhält man eine Ausscheidung von ganz kalk- und chlorfreiem
                              Weinstein.
                           Um diese Verhältnisse zu prüfen und um zu sehen, bei welcher Verdünnung die
                              Löslichkeit des Weinsteins die größte sey, wurden folgende Versuche gemacht:
                           Eine rohe Salzsäure, durch eine Titre-Analyse bestimmt, zeigte in 10 Kub.
                              Cent. einen Gehalt von Cl H = 3,885 Gram. Von dieser
                              Salzsäure wurden dreimal 40 Kub. Cent. abgemessen, die ersten mit 20, die zweiten
                              mit 40 und die dritten mit 60 Kub. Cent. Wasser verdünnt; so daß wir drei verdünnte
                              Säuren, die eine 60, die zweite 80, die dritte 100 Kub. Cent. messend,
                              erhielten.
                           Es wurden zu der ersten 60 Gramme gereinigter und gepulverter Weinstein gebracht, zum
                              zweiten 80 und zum dritten 100 Gram., alle drei zum Kochen erhitzt, und vom
                              Ungelösten abgegossen und erkalten gelassen. Nr. 1 und 2 lösten allen Weinstein auf;
                              doch schied sich aus dem ersten noch während dem Kochen ein die Lösung trübender
                              Niederschlag aus; nach dem Erkalten ergab sich, daß die Hauptmasse der
                              ausgeschiedenen Krystalle aus Chlorkalium bestand, die Flüssigkeit hatte von der
                              ausgeschiedenen Weinsäure eine fast gallertartige Beschaffenheit.
                           In Nr. 3 hatte sich nicht aller Weinstein gelöst; der ungelöste wurde auf einem
                              Trichter gesammelt, etwas abgewaschen und getrocknet; es waren ungelöst 16 Gram.,
                              also in Lösung 84 Gram.
                           Beim Erkalten der Lösungen schied sich aus Nr. 2 mehr Weinstein aus als aus Nr. 3; es
                              ist daher für unsern Zweck die mit gleichen Theilen Wasser verdünnte Salzsäure die
                              brauchbarste.
                           Die nun folgenden Versuche gehen darauf hinaus, zu prüfen, ob man mit derselben
                              Salzsäure mehreremale nach einander Weinsteinmengen lösen, in
                                 der heißen Lösung entfärben, durch Erkalten ausscheiden und ein kalkfreies
                                 Product gewinnen könne. Mohr und Gädike gehen in
                              der Weinstein-Reinigung mit Salzsäure von der Ansicht aus, daß die saure
                              Lösung mit kohlensaurem Natron zersetzt und auf diese Weise der Weinstein ausgefällt
                              werde. Begreiflicherweise würde jede Kostenberechnung von der Weinsteinreinigung auf
                              diesem Wege abschrecken. Sollte aber der eben angedeutete Weg sich bewähren und man
                              könnte mit derselben Säure mehrere Quantitäten reinen Weinstein gewinnen, so könnte
                              man schließlich, wenn die Säure ihre Dienste nicht mehr thun will, immer noch mit
                              Alkali den Weinstein ausfällen.
                           Die Versuche, die gemacht wurden, sind folgende:
                           Es wurden 200 Gramme roher gepulverter Weinstein mit einer Mischung von 100 Kub.
                              Cent. obiger Salzsäure und 100 Kub. Cent. Wasser übergossen und gekocht. (Es ist
                              hiebei zu bemerken, daß diese verdünnte Säure beim Kochen kein Cl H entwickelt, auch
                              wenn die besprochene Bildung von Chlorkalium in der heißen Lösung nicht stattfindet.
                              Bekanntermaßen verliert eine Salzsäure von 20 Proc. Gehalt und einem geringern spec.
                              Gewicht als 1,10 beim Kochen nur Wasser, bis sie auf obigen Punkt kömmt, von wo sie
                              als konstante Verbindung verdampft.)
                           Die erhaltene Lösung wurde auf 50 Gram reiner, d.h. gut mit Salzsäure ausgezogener
                              Knochenkohle gegossen und siedendheiß einige Zeit damit digerirt, dann heiß durch
                              einen mit Dampf geheizten Opodeldoc-Trichter filtrirt; das Filtrat war klar,
                              gelb gefärbt, von Eisengehalt. Die Lösung wurde nun unter Umrühren im kalten
                              Wasserbad abgekühlt; es schied sich der Weinstein als ein feines krystallinisches
                              Pulver, als Weinstein-Rahm aus. Es wurde 24 Stunden stehen gelassen, dann die
                              Flüssigkeit von dem gut abgesetzten Weinstein abgegossen, der Absatz auf ein Filter
                              gebracht, und mit möglichst wenig Wasser ausgewaschen, bis das Filtrat mit AgO, NO₅ keine oder nur schwache Reaction zeigte. Dann wurde im
                              Dampfbad getrocknet. (Bleibt zu viel Salzsäure in dem Niederschlag, so wirkt diese
                              auf den Weinstein beim Trocknen ein, und die Masse wird gelblich gefärbt.) Ist das
                              Auswaschen richtig ausgeführt, so stellt der Weinstein nach dem Trocknen ein
                              blendend weißes Pulver dar, in dessen wässeriger Lösung auf Zusatz von Silberlösung
                              nur eine sehr geringe Trübung entsteht und in der sich mit NH₄ O, Ō
                              keine Spur von Kalk nachweisen läßt, ebenso ist das Product eisenfrei. Diese zuerst
                              ausgeschiedene Menge betrug nach dem Auswaschen und Trocknen 20 Gramme. In der
                              abgegossenen Flüssigkeit wurden wieder 40 Gram. rohen Weinsteins durch Kochen
                              gelöst, mit der schon gebrauchten digerirt und heiß filtrirt, die Lösung aber ohne
                              umzurühren langsam erkalten gelassen. Nach 24 Stunden hatte sich eine schöne
                              Krystallschicht von Weinstein abgesetzt. Sie wog nach Abwaschen und Trocknen 26
                              Gram., und war, wie der erst erhaltene Weinstein-Rahm, außer einer Andeutung
                              von Chlor, chemisch rein.
                           Es wurden nun nacheinander zehnmal 40 Gramme rohen
                              Weinsteins gelöst, immer in derselben Säure, deren
                              Wasserverlust durch Verdampfen und Verdunsten mit Waschwasser wieder ergänzt wurde
                              und immer mit denselben 50 Gram.
                                 Kohle gereinigt, ohne daß die erhaltenen Weinsteine andere als eben
                              angeführte Eigenschaften erhalten hatten. Nachdem die zehnte Krystallisation sich ausgeschieden hatte, wurde mit dem Zusatz von
                              rohem Weinstein aufgehört, und durch Lösen und Reinigen eines Rückstandes, der von
                              frühern Portionen ungelöst geblieben war, eine eilfte Krystallisation erhalten.
                              Durch Auskochen der Knochenkohle, in der sich ziemlich viel Weinstein ungelöst
                              befand, erhielt man die letzte, die zwölfte Quantität reinen Weinsteins. Man erhielt
                              nun von der
                           
                              
                                   1.
                                 Krystallisation
                                   20
                                 Gram.
                                 
                              
                                   2.
                                       „      
                                    „
                                   26
                                     „
                                 
                              
                                   3.
                                       „      
                                    „
                                   34
                                     „
                                 
                              
                                   4.
                                       „      
                                    „
                                   36
                                     „
                                 
                              
                                   5.
                                       „      
                                    „
                                   33
                                     „
                                 
                              
                                   6.
                                       „      
                                    „
                                   35
                                     „
                                 
                              
                                   7.
                                       „      
                                    „
                                   27
                                     „
                                 
                              
                                   8.
                                       „      
                                    „
                                   29
                                     „
                                 
                              
                                   9.
                                       „      
                                    „
                                   27
                                     „
                                 
                              
                                 10.
                                       „      
                                    „
                                   24
                                     „
                                 
                              
                                 11.
                                       „      
                                    „
                                   21
                                     „
                                 
                              
                                 12.
                                       „      
                                    „
                                   20
                                     „
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––
                                 
                              
                                                         
                                    Total
                                 332
                                 Gram.
                                 
                              
                           reiner Weinstein.
                           Nachdem alle 600 Gram. rohen Weinsteins entfärbt worden waren, leistete die Kohle
                              noch gerade so gute Dienste wie im Anfang, und der zuletzt sich ausscheidende
                              Weinstein war ebensowohl kalkfrei als der erstgewonnene. Man sieht aus obiger
                              Zahlenreihe, daß die Salzsäure im Anfang noch nicht vollständig mit Weinstein
                              gesättigt war; diese daher erst nach und nach zum höchsten Ertrag von reinem
                              Weinstein steigt; später nehmen die Zahlen wieder ab, was von der nach und nach im
                              Filter und Waschwasser verloren gegangenen Salzsäure abhängt. Nachdem auf diese
                              Weise eine Salzsäure so lange gebraucht ist bis sie nicht mehr gute Dienste leistet,
                              kann man sie immerhin noch mit Alkali abstumpfen und Weinstein ausfällen; oder man
                              kann die ganze Weinsäuremenge an Kalk binden und auf Weinsäure verarbeiten. Um den
                              Kalkgehalt des verarbeiteten Weinsteins zu bestimmen, wurden die Salzsäure und alle
                              Waschwasser zusammengebracht; es war nach einigem Wasserzusatz eine
                              Flüssigkeitsmenge von 1400 Kub. Cent. Von diesen wurden 350 Kub. Cent. abgemessen
                              und daraus der Kalk ausgefällt und bestimmt. Man erhielt 7,1 Gram., was auf die
                              ganze Menge 28,4 Gram. oxalsauren Kalk, das ist ungefähr 50 Gram. weinsauren Kalk (2
                              Ca O, C₈ HO₁₀ + 4HO) ausmacht, was etwa 8,3 Proc. dieses Salzes
                              in rohem Weinstein beträgt.
                           P. S. Kann im Großen die Frage günstig entschieden
                              werden, ob es sich lohne Lösungen zu kochen und zu filtriren etc., die
                              durchschnittlich 15 Proc. reinen Weinstein liefern, ohne
                              daß zur Ausscheidung dieses Weinsteins irgend welches andere Material gebracht wird,
                              so muß sich die Oekonomie des Verfahrens im Ganzen vortheilhaft herausstellen, da
                              die wenn auch verhältnißmäßig große Menge Weinsteins, der in Lösung bleibt, nie
                              verloren ist. Die Waschwasser können theils durch Eindampfen auf Weinstein benutzt,
                              theils durch Salzsäurezusatz zur Lösung anderer Weinsteinmengen verwendet werden,
                              und lassen sich beim Betrieb im Großen gewiß vermindern.
                           
                        
                           Ueber moderne Seifenfabrication; von Dr. F. Vorwerk.
                           In Köln, Offenbach und wohl auch an andern Orten wird seit den letzten Jahren eine
                              Seife fabricirt und großentheils auf dem Wege des Hausirhandels unter das Publicum
                              gebracht, deren äußerst billiger Preis – der Centner kostet 7 bis 9 Gulden
                              – verbunden mit einem gefälligen Aussehen, schon manche einseitig speculative
                              Hausfrau veranlaßt hat, ohne vorherige Probe gleich eine größere Quantität zu
                              kaufen. Die Verkäufer nehmen das Geld und verschwinden spurlos; die Hausfrau,
                              glücklich über den wohlfeilen Kauf, hält große Wäsche und die Seife –
                              zerfließt im warmen Wasser wie ein Schneeball! –
                           Von solcher Seife erhielt ich ein Stück zur Untersuchung. Sie ist in weißer
                              Grundfarbe mit grauen Adern marmorirt, erscheint ungleich zarter, als wie die
                              gewöhnliche Kernseife, läßt sich mit dem Messer fast wie Butter schneiden und zeigt
                              an den Schnittflächen hervorquellende Wassertropfen, die besonders reichlich
                              hervortreten, wenn man ein Stück zwischen den Händen zerdrückt. Liegt die Seife
                              einige Zeit in einem trockenen Raum, so efflorescirt nicht nur viel Soda, sondern es
                              bilden sich im Innern der Riegel so große Krystalle dieses Salzes, daß die Seife an
                              einzelnen Stellen ganz auseinander getrieben wird. In einer Porzellanschale im
                              Wasserbade erhitzt, zerfließt sie sehr schnell zu einer klaren Flüssigkeit und hinterläßt beim Verdampfen 25 Proc.
                                 festen Rückstand, der aus Palmölseife und überschüssigem kohlensauren
                              Natron besteht.
                           Bei einem solch bedeutenden Wassergehalt ist der niedere Preis der Seife leicht
                              erklärlich, ja er sollte noch geringer seyn, wenn man dem wahren Gehalte ein
                              Aequivalent gute Palmölseife gegenüber stellt. Dem sey übrigens wie ihm wolle, ein
                              solches Fabricat – und hierher gehören wohl alle sogenannten gefüllten Seifen
                              – kann nur dazu dienen, den reellen Seifensieder zeitweise zu beeinträchtigen
                              und das Vertrauen des Publicums gegenüber den Fabrikproducten und der
                              fortschreitenden Industrie noch mehr zu schwächen, als dieß jetzt schon der Fall
                              ist.
                           
                        
                           Ueber die Oxydation der Bestandtheile des Ammoniaks durch
                              poröse Körper und über Salpeterbildung; von Prof. Schönbein.
                           Das Philosophical Magazine, Decemberheft 1856, enthält S.
                              457 in diesem Betreff einen Aufsatz des Hrn. Prof. Schönbein in Basel, welchem wir Folgendes entnehmen:
                           Nach den früheren Versuchen des Verfassers oxydirt der ozonisirte Sauerstoff bei
                              gewöhnlicher Temperatur beide Elemente des Ammoniaks, wodurch salpetersaures
                              Ammoniak erzeugt wird, dagegen wirkt der gewöhnliche Sauerstoff unter denselben
                              Umständen gar nicht auf das Ammoniak, weder auf das gasförmige noch auf das in
                              Wasser aufgelöste. Wenn man jedoch den gewöhnlichen Sauerstoff mit gewissen
                              Substanzen in Contact bringt, so erlangt er das Vermögen mit dem Ammoniak salpetrige
                              Säure zu erzeugen, d.h. salpetrigsaures Ammoniak. Solche Substanzen sind Platin und
                              Kupfer.
                           Das Kupfer kann sogar noch besser als das Platin den
                              gewöhnlichen Sauerstoff veranlassen, beide Elemente des Ammoniaks bei gewöhnlicher
                              Temperatur zu oxydiren. Man bringe in eine Flasche, welche Sauerstoff oder Luft
                              enthält, beiläufig 50 Grm. fein zertheiltes Kupfer (wie man es durch Reduction des
                              Kupferoxydes mittelst Wasserstoffgas erhält), befeuchte das metallische Pulver mit
                              flüssigem Ammoniak, und verschließe dann die Flasche, so wird man bald sehen, daß
                              sich dieselbe mit weißlichen Dämpfen füllt, welche salpetrigsaures Ammoniak sind,
                              denn wenn man in die
                              Flasche einen Papierstreifen steckt, welcher mit gesäuertem Stärkekleister, der
                              etwas Jodkalium enthält, überzogen worden ist, so färbt er sich rasch blau. Selbst
                              wenn man die Oeffnung der Flasche mit einer befeuchteten Glasplatte oder einem
                              befeuchteten Uhrglas bedeckt, so setzt sich daran in wenigen Minuten von dem
                              gebildeten salpetrigsauren Ammoniak so viel ab. daß man dessen Gegenwart durch die
                              deutlichsten Reactionen nachweisen kann. Ich habe noch zu bemerken, daß das
                              Kupferpulver, bald nachdem es mit flüssigem Ammoniak befeuchtet worden ist, eine
                              Temperaturerhöhung zeigt, ohne Zweifel in Folge der Bildung des salpetrigsauren
                              Ammoniaks.
                           Die blaue Flüssigkeit, welche man beim Schütteln von Kupferpulver mit wässerigem
                              Ammoniak und Sauerstoff oder atmosphärischer Luft erhält, enthält auch, außer
                              Kupferoxyd, salpetrigsaures Ammoniak; denn wenn man sie mit ein wenig Natron
                              versetzt und kochen läßt, um das Ammoniak auszutreiben und das schwarze Kupferoxyd
                              niederzuschlagen, so erhält man eine Auflösung, welche nach dem Verdampfen zur
                              Trockne ein gelbliches Salz hinterläßt, das hauptsächlich aus salpetrigsaurem Natron
                              besteht Dieser Rückstand, mit Holzkohlenpulver vermengt und erhitzt, zeigt das
                              Verpuffen; er liefert mit Schwefelsäure starke Dämpfe von salpetriger Säure, er
                              bleicht eine sehr saure Auflösung von schwefelsaurem Indigo, und färbt eine
                              Eisenvitriollösung, welche freie Schwefelsäure enthält, bräunlich. Bringt man
                              gewöhnlichen, reinen, oder atmosphärischen Sauerstoff in Berührung mit Kupferpulver
                              und wässerigem Ammoniak, so wird derselbe so rasch absorbirt, daß ich auf diese
                              Weise einem ganzen Kubikfuß atmosphärischer Luft in wenigen Minuten den Sauerstoff
                              entziehen konnte. Kupfer und Ammoniak können daher als eudiometrische Agentien und
                              zur Darstellung des Stickstoffs aus atmosphärischer Luft benutzt werden. Obige
                              Thatsachen stehen mit der wichtigen Frage der Salpeterbildung im Zusammenhang, denn
                              sie beweisen, daß der gewöhnliche Sauerstoff, unter dem Einfluß des Contacts einiger
                              wägbaren Substanzen, selbst bei der Temperatur der Atmosphäre im Stande ist beide
                              Bestandtheile des Ammoniaks zu oxydiren.
                           (G. Barruel machte im J. 1852 die Entdeckung, daß sich aus
                              jedem Kupfererz, sey es Kupferkies oder Fahlerz, alles Kupfer für sich allein ohne
                              vorheriges Rösten in einigen Stunden ausziehenansziehen läßt, indem man das gepulverte Erz in verdünntem Ammoniak suspendirt und
                              durch die Flüssigkeit langsam einen Luftstrom blast (polytechn. Journal Bd. CXXV. S. 115 und Bd. CXXXVI. S. 152). Diese Thatsache verliert
                              durch Schönbeins neue Beobachtungen ihren auffallenden
                              Charakter, da die stattfindende Reaction von der bisherigen Annahme wesentlich
                              verschieden ist. Die Redact.)
                           
                        
                           Ueber die Darstellung photographischer Bilder mit natürlichen
                              Farben.
                           Von Testud de Beauregard ist (im Phot. Soc. Journal, 1855, No. 32 und 33) ein
                              photographisches Verfahren angegeben worden, welches, von der Methode der
                              Heliochromie E. Becquerel's und Niepce's ganz abweichend, fixirbare Bilder mit natürlichen Farben
                              unmittelbar durch die camera obscura liefern soll. Es
                              besteht dieses Verfahren darin, daß man das Papier zuerst in eine Lösung von
                              übermangansaurem Kali, welcher etwas Lackmustinktur zugesetzt ist, taucht, und
                              nachdem es vorher getrocknet war, in eine zweite Lösung aus Ferridcyankalium, mit
                              etwas Schwefelsäure angesäuert. Das so präparirte Papier wird ins Silberbad
                              gebracht, nach der Lichtwirkung aber mit reinem Wasser gewaschen und in eine Lösung
                              von unterschwefligsaurem Natron getaucht. Nachdem es nochmals mit Wasser gewaschen,
                              bringt nach Beauregard ein Bad von neutralem gallussaurem
                              Ammoniak die Farben lebhaft zum Vorschein. (Liebig's und
                              Kopp's Jahresberichte über die Fortschritte der
                              Chemie, Physik, Mineralogie u. Geologie für 1855, S. 185.)
                           
                        
                           
                           Verfahren, seidene und andere Gewebe mit Gold oder anderen
                              Metallen zu bedrucken, von R. Ruding.
                           Um seidene oder andere Gewebe mit Blattgold, Blattsilber u.s.w. zu bedrucken, nimmt
                              Ruding trockenes, durch Fällung der weingeistigen
                              Schellacklösung mit Wasser dargestelltes Schellackpulver, bestäubt damit den Theil
                              des Gewebes, auf welchem die Verzierung angebracht werden soll, legt das Blattgold
                              u.s.w. darüber und drückt nun eine erhitzte metallene Form, auf welcher das
                              betreffende Muster erhaben vorhanden ist, darauf. Der Schellack wird dadurch an den
                              Stellen des Musters zum Schmelzen gebracht und dadurch das Anhaften der Metallfolie
                              an diesen Stellen bewirkt. Von den übrigen Stellen wird das Metall und das
                              Harzpulver nachher mittelst einer Bürste entfernt. Statt der Metallfolien kann man
                              auch Metallpulver anwenden. (Repertory of
                                 Patent-Inventions, Septbr. 1856, S. 225, durch polytechnisches
                              Centralblatt S. 1341.)
                           
                        
                           Anfertigung eines elastischen Zeuges, nach Caleb Bedells.
                           Ein dünnes Blatt vulcanisirten Kautschuks wird in einem Rahmen ausgespannt und dann
                              an beiden Seiten mittelst einer Bürste mit dicker Kautschuklösung überzogen. Mit
                              derselben Lösung überzieht man auch zwei Stücke eines und desselben oder
                              verschiedener Gewebe, jedoch nur an einer Seite. Man nimmt hierzu am besten Gewebe,
                              die durch schwaches Schlagen mit der Lade etwas locker gewebt sind. Den Ueberzug auf
                              dem Gewebe läßt man so weit trocken werden, daß er noch etwas klebend ist, was am
                              besten in einer Wärme von etwa 40° C. geschieht. Das Kautschukblatt wird nun,
                              je nach dem Grade der Elasticität, welchen man erlangen will, in dem Rahmen mehr
                              oder weniger ausgedehnt und dann zwischen die beiden in geeigneter Art ausgespannten
                              Zeuge gebracht, so daß die mit Kautschuk überzogenen Seiten derselben dem
                              Kautschukblatt zugekehrt sind. Das Ganze wird nun gepreßt, wobei die Zeuge mit dem
                              zwischenliegenden ausgedehnten Kautschukblatt zusammenkleben. Man erhält in dieser
                              Weise ein elastisches Zeug, welches ganz frei von Falten und Unebenheiten ist.
                              – Patentirt für England am 7. August 1855. (Repertory
                                 of Patent-Inventions, März 1856, S. 219, durch polytechnisches
                              Centralblatt S. 1400.)
                           
                        
                           Rübenzuckerfabrication im Zollverein vom 1. September
                              1855–1856.
                           Der Uebersicht über die Zuckererzeugung (im polytechn. Journal Bd. CXLI S. 78) tragen wir nach, daß vom 1.
                              September 1855 bis 31. August 1856 in 216 Fabriken 21,839,799 Ctr. Runkelrüben in
                              Zucker verarbeitet wurden, also gegen das J. 1854–55 die Zahl der Fabriken um
                              sechs abnahm, dagegen 2,651,387 Ctr. Rüben mehr verarbeitet wurden. In Württemberg
                              betrug die verarbeitete Menge 830,937 Ctr., um 227,681 Ctr. mehr als im Jahr 1854.
                              (Handelsarchiv, 1856, S. 461.)