| Titel: | Sogenannte Weinstein-Composition für die Wollenfärberei; für R. A. Brooman in London patentirt. | 
| Fundstelle: | Band 145, Jahrgang 1857, Nr. LXIX., S. 303 | 
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                        LXIX.
                        Sogenannte Weinstein-Composition für die
                           Wollenfärberei; für R. A.
                              Brooman in London patentirt.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, August
                              1857, S. 130.
                        Brooman's Weinstein-Composition.
                        
                     
                        
                           Diese Composition, welche sich R. A. Brooman am 2. December 1856 als Mittheilung patentiren
                              ließ, soll in der Wollenfärberei als Surrogat für Weinsteinsäure und Weinstein
                              angewendet werden.
                           Zuerst bereitet man Zinnchlorid, indem man 1 3/4 Unzen Kochsalz, 8 3/4 Pfd. Salzsäure
                              und 2 1/4 Pfd. Salpetersäure vermischt, dann in der so erhaltenen Flüssigkeit
                              gekörntes Zinn auflöst, von welchem man stets nur wenig auf einmal hineingibt, damit
                              das Auflösen langsam vorschreitet und wenigstens einen Tag andauert.
                           
                           Um die Composition darzustellen, löst man zuerst einen Theil (z.B. 6 1/2 Pfd.)
                              Oralsäure in zehn Theilen (beiläufig 66 Pfd.) heißem Wasser auf, und rührt eine
                              halbe Stunde lang um. Dann löst man einen Theil (6 1/2 Pfd.) des auf angegebene
                              Weise bereiteten Zinnchlorids in zehn Theilen (beiläufig 66 Pfd.) kaltem Wasser auf,
                              und rührt eine Viertelstunde lang um; hierauf setzt man für je einen Theil des
                              Zinnchlorids zwei Theile (13 Pfd.) Schwefelsäure zu; man rührt wieder beiläufig eine
                              Viertelstunde lang um, und wenn die zwei Auflösungen kalt sind, vermischt man sie
                              mit einander, rührt etwa eine halbe Stunde lang um, und läßt sie vor der Anwendung
                              beiläufig 24 Stunden lang absetzen.
                           Diese Composition kann zum Färben der Wolle in allen Farben angewendet werden. Sie
                              ersetzt ihr gleiches Gewicht Weinsteinsäure; sieben Theile der Composition ersetzen
                              beiläufig zehn Theile Weinstein.