| Titel: | Verfahren zum Anfertigen der Formen für Eisenbahnstühle, von Benson James, Ingenieur zu Derby. | 
| Fundstelle: | Band 145, Jahrgang 1857, Nr. LXXXII., S. 340 | 
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                        LXXXII.
                        Verfahren zum Anfertigen der Formen für
                           Eisenbahnstühle, von Benson
                              James, Ingenieur zu Derby.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Mai 1857,
                              S. 364.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        James' Verfahren zum Anfertigen der Formen für
                           Eisenbahnstühle.
                        
                     
                        
                           Diese Erfindung, welche am 11. Juni 1856 in
                              England patentirt wurde, betrifft die Anfertigung der Formen für Eisenbahnstühle
                              oder andere Güsse mit untergreifenden Vertiefungen, indem man an dem Modell
                              verschiebbare Theile – Schieberstücke – von Metall anbringt. Diese
                              Schieberstücke bleiben an dem Kern zurück, nachdem das Modell aus der Form gehoben
                              wurde, und werden alsdann entweder mit der Hand oder durch mechanische Mittel
                              ebenfalls weggenommen. In der nachstehenden Beschreibung des Verfahrens beschränkt
                              sich der Erfinder auf die Eisenbahnstühle.
                           Die erwähnten metallenen Schieberstücke sind entweder mit dem Modelle verbunden oder
                              nicht, wie es am zweckmäßigsten ist, und ihre Anzahl und Form hängt von der Gestalt
                              der untergreifenden Vertiefungen der zu gießenden Schienenstühle ab. Sie sind in
                              geneigten oder geraden Vertiefungen verschiebbar, und mit gekrümmten oder anders
                              gestalteten Vorsprüngen oder Aufhaltern versehen; in den erwähnten Vertiefungen
                              werden die Schieberstücke befestigt, oder umgekehrt, so daß, wenn die Patrone
                              gehoben oder aus der Form genommen worden ist, die Aufhalter in den erwähnten
                              Vertiefungen sich verschieben, bis der Riegel an den Enden die Schieberstücke mit
                              dem Modell aus der Form aushebt. Die Vertiefungen und Aufhalter sind aber auch entbehrlich,
                              indem die Schieberstücke nach dem Ausheben des Modelles aus der Patrone
                              zurückbleiben können, um alsdann mit der Hand oder auf andere Weise herausgenommen
                              zu werden. Der Erfinder wendet ferner einen Kernschutz an, indem Metallstücke auf
                              den Kernen bleiben, bis die Schieberstücke sich mittelst der erwähnten Vertiefungen
                              und Aufhalter ausdehnen, wodurch die Kanten der Sandkerne während der Ausdehnung der
                              Schieberstücke geschützt werden, was überdieß eine Schraubenmutter oder Verstärkung
                              bezweckt, die an der Stange des erwähnten Schutzes angebracht ist und auf einer
                              Scheibe oder einem Ringe aufsteht. Diese Vorrichtung wird zugleich mit dem Modell
                              aus der Form gehoben, wie wir mit Hülfe der Abbildungen näher sehen werden.
                           Fig. 13 ist
                              ein Seitenaufriß und theilweis ein Durchschnitt des in dem Sande eingeformten
                              Modelles, ehe es ausgehoben wird.
                           Fig. 14 ist
                              ein Seitenaufriß und theilweiser Durchschnitt desselben, schon zum Theil aus der
                              Form gehobenen Modelles.
                           Fig. 15 zeigt
                              eine andere Art des Herausnehmens des Modelles aus der Form.
                           In Fig. 13 ist
                              A, A das Modell eines Schienenstuhles mit metallenen
                              Schieberstücken B, B, welche in Vertiefungen oder Nuthen
                              C, C verschiebbar sind; sie haben Vorsprünge oder
                              Aufhalter D, D an den oberen Enden, um zu verhindern daß
                              sie aus den Nuthen C, C herausfallen, weßhalb letztere
                              auch unten mit Theilen versehen sind, die denselben Zweck haben. Nachdem das Modell
                              A, A zuvörderst auf ein Formbret gestellt und in dem
                              Formkasten in Sand eingedämmt worden ist, befinden sich die Schieberstücke in ihrer
                              richtigen Stellung (Fig. 13); der eingedämmte Sand bildet die Kerne, und jedes Ende des
                              Modelles ist mit anderen Schieberstücken versehen, um die untergreifenden
                              Kernvertiefungen zu bilden; an jedem Ende des Modelles sind Theile E, E angebracht, welche als Schutz der untergreifenden
                              Kerne dienen und auf- und niedergeschoben werden können. Die Löcher C, C verengen sich nach dem obern Theile des Modelles
                              A, A zu, so daß, wenn dasselbe mittelst eines
                              Griffes aus der Form gehoben worden ist, die Stücke B, B
                              durch ihr eigenes Gewicht in den Nuthen C, C
                              niedergleiten, bis die vorspringenden Stücke D, D in den
                              unteren Enden der Nuthen C, C hängen bleiben und die
                              Schieberstücke B, B auf diese Weise auch ausgehoben
                              werden, ohne die Kerne im geringsten zu beschädigen. In einigen Fällen kann es aber,
                              wie oben bemerkt, zweckmäßig seyn, die Aufhalter D, D
                              wegzulassen, damit die Schieberstücke in der Form zurückbleiben müssen, um sie als
                              dann mit der Hand herauszunehmen.
                           
                           In Fig. 14
                              sieht man das Modell A, A theilweis aus der Form
                              gehoben, mit den hervortretenden Theilen D, D, welche
                              gerade mit den unteren Enden der Ruthen C, C, in
                              Berührung kommen; da letztere nach der Mitte zu convergiren, so ist es einleuchtend,
                              daß die Schieberstücke B, B, wenn sie die unteren Enden
                              der Vertiefungen erreicht haben, ohne Anstand aus dem Sande genommen werden können,
                              ohne daß die untergreifenden Kerne der Löcher oder die mittleren Kerne dadurch
                              beschädigt werden.
                           In Fig. 15
                              sieht man eine andere Art des Herausnehmens der mittleren Schieberstücke B, B, welche in diesem Falle aus zwei Theilen bestehen
                              und deren äußere Oberflächen mit einander parallel sind oder nicht, so daß wenn das
                              Modell von dem obern Theil des Formkastens in senkrechter Richtung herausgehoben
                              wird, die Theile B, B in der Form zurückbleiben und
                              später herausgezogen werden; die metallenen Schieberstücke können mit Hülfe von
                              Wasser oder Luft, welche man hinter sie treibt, verschoben werden.
                           
                        
                     
                  
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