| Titel: | Verbesserte Jacquard-Karten, von James Blain zu Belfast. | 
| Fundstelle: | Band 145, Jahrgang 1857, Nr. CI., S. 427 | 
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                        CI.
                        Verbesserte Jacquard-Karten, von James Blain zu
                           Belfast.
                        Aus dem Practical Mechanic's Journal, Juli 1857, S.
                              98.
                        Blain's verbesserte Jacquard-Karten.
                        
                     
                        
                           Die gewöhnlichen Karten, d.h. Stücke von durchlöcherter Pappe, welche man beim Weben
                              gemusterter Zeuge mittelst des Jacquard-Stuhles anwendet, werden durch
                              atmosphärische und mechanische Einflüsse leicht beschädigt und dadurch zu Patronen
                              oder Mustern untauglich gemacht. Die vorliegende Verbesserung hat den Zweck, diesen
                              Nachtheil zu vermeiden, indem die Karten aus dauerhafteren Materialien angefertigt
                              werden, welche den atmosphärischen Einwirkungen widerstehen. Dieselben können
                              überdieß zum Weben des Musters, welchem sie angehören, fortwährend benutzt werden,
                              weil man sie leicht erneuern oder wieder herstellen kann.
                           Um diese Karten anzufertigen, werden entsprechende Längen von leinenem oder
                              baumwollenem Zeuge auf der einen Seite mit Leim oder einer andern klebenden Substanz
                              überzogen, und darüber werden eine oder mehrere Lagen von Papier oder von dünner
                              Pappe gelegt; diese verbundenen Materialien werden dann einem Druck unterworfen,
                              indem man das Stück durch Preßwalzen gehen läßt; durch dieses Pressen wird der
                              überflüssige Leim ausgequetscht und der Zeug mit dem Papier oder der Pappe genau
                              verbunden. Die Blätter werden nun getrocknet und dann in gleich große Stücke
                              zerschnitten, welche den gewöhnlich angewendeten Musterkarten gleichen.
                           Die so verfertigten Karten werden auf gewöhnliche Weise gelocht und zerschnitten und
                              sind alsdann zum Gebrauch fertig. Sie sind dünn, aber sehr fest, so daß sie nicht
                              leicht beschädigt werden können.
                           Dieselben lassen sich sehr leicht erneuern oder wieder herstellen; hierzu wird die
                              eine Seite der gebrauchten Karten mittelst Leim oder Kleister mit Papier und dann
                              mit leinenem oder baumwollenem Zeuge überzogen, worauf das Stück gewalzt oder
                              gepreßt und endlich getrocknet wird. Solche Karten können dann wie neue nach andern
                              Mustern gelocht werden, und diese Erneuerung kann man mehrmals wiederholen, ehe sie
                              gänzlich unbrauchbar werden.
                           Die auf beschriebene Weise angefertigten Karten sind aber nicht nur dauerhafter als
                              die gewöhnlichen, sondern kosten auch weit weniger, denn wenn ein Muster nicht mehr
                              gebraucht wird, so kann man sie umarbeiten und zu einem andern benutzen.