| Titel: | Maschine zum Verfertigen conischer, gewundenen Federn, von James Harrison; am 27. Januar 1857 in den Vereinigten Staaten und am 16. September für England patentirt. | 
| Fundstelle: | Band 148, Jahrgang 1858, Nr. IV., S. 14 | 
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                        IV.
                        Maschine zum Verfertigen conischer, gewundenen
                           Federn, von James Harrison;
                           am 27. Januar 1857 in den Vereinigten Staaten
                           und am 16. September für England patentirt.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Harrison's Maschine zum Verfertigen conischer, gewundenen
                           Federn.
                        
                     
                        
                           Diese Erfindung besteht hauptsächlich darin, daß mit einem drehbaren Dorn, dessen
                              Ende conisch ausläuft, 2 oder mehr Leitrollen verbunden sind, welche so angebracht
                              werden, daß sie den Draht nöthigen, sich beim Drehen des Dornes auf dem conischen
                              Ende desselben aufzuwickeln, und da diese Rollen während des Drehens mittelst einer
                              eigenthümlich eingerichteten Schraube der Länge nach hin- und hergeschoben
                              werden, so bildet der Draht eine Reihe von abgestumpften Kegeln, welche
                              abwechslungsweise mit den größern und dann mit den kleinern Grundflächen
                              zusammenhängen, und es bleibt nichts zu thun übrig, als diese kegelförmigen Stücke
                              zu trennen, um Federn zu haben, wie sie von den Sattlern zum Polstern und auch zu
                              andern Zwecken so vielfach gebraucht werden.
                           In der Zeichnung stellt
                           Fig. 16 eine
                              Seitenansicht der Maschine dar;
                           Fig. 17 ist
                              eine vordere Ansicht derselben mit einzelnen Theilen im Querschnitt;
                           Fig. 18 ist
                              ein Durchschnitt der Schraube und der damit zusammenhängenden Theile;
                           Fig. 19 ist
                              eine obere Ansicht der unteren Leitrollen.
                           Das einer Drehbank ähnliche Gestell A der Maschine ruht
                              auf den Füßen B, B und trägt die Spindel C, welche sich in den Lagern S,
                                 S' dreht und an dem vordern Ende in einen Conus D ausläuft. Der zwischen den Lagern S, S'
                              befindliche stärkere Theil der Spindel C trägt eine
                              Schraube J, welche aus einem rechten und einem linken
                              Gewinde gebildet ist. Eine Hülse Q umfaßt die Schraube
                              Fig. 18
                              und diese Hülse trägt ein auf einem Stifte drehbares Stück K, welches zwischen den Gewindgang der Schraube J paßt. Wenn die Spindel C gedreht wird, so
                              wird die Hülse Q vermöge des Stückes K von der Schraube mitgenommen. An den Enden der
                              Schraube J sind kleine Füllungen c, c' zwischen den Gewindgang eingesetzt, und es wird das Stück K bei der Bewegung von links nach rechts, z.B. durch die
                              Füllung c von dem rechten Gewinde in das linke, übergeleitet und die Hülse
                              Q dadurch zu einer rückgängigen Bewegung veranlaßt,
                              während sich die Spindel C fortwährend in demselben
                              Sinne dreht. Dasselbe findet am andern Ende der Schraube J statt, wo durch die Füllung c' das Stück K vom linken wieder in den rechten Gewindgang gewiesen
                              wird. Die Hülse Q bewegt sich sonach hin und her auf
                              eine Länge, welche durch die Füllungen c, c' regulirt
                              worden kann. Oben greift die Hülse Q über eine runde
                              Stange P, welche sich vermöge der Zahnräder n und m zugleich mit der
                              Spindel C dreht, und mittelst zweier auf ihr
                              angebrachten Stellringe r, r von der Hülse Q der Länge nach hin- und hergeschoben wird.
                              Diese Stange P hat ihre Führung in dem Lager d' und in einer entsprechenden Oeffnung in der Hülse Q, und das Rad m ist
                              mittelst einer eingesetzten Schließe und einer in der Stange P eingehauenen langen Bahn so eingerichtet, daß es die Stange dreht und
                              ihr zugleich die Längenbewegung erlaubt. Auf dem vorderen Ende der Stange P bei y ist die Rolle g² aufgekeilt, und zwei Scharniere z, z erlauben der Rolle g² einem Druck von oben nach unten zu folgen, ohne der drehenden
                              Bewegung der Stange P etwas in den Weg zu legen.
                           Am obern Ende der Ständer d, d sind zwei Hebel L um die Zapfen c²
                              leicht drehbar, und diese Hebel haben an den untern Seiten die Bahnen d*, auf welchen sich ein Schlitten N hin- und herschiebt, welcher mittelst zweier
                              Ohren über die Achse y der Rolle g² greift, und vermöge der vorne an den Hebeln L wirkenden Spiralfedern L'
                              wird somit die Rolle g² nach unten gegen den
                              Conus D angedrückt.
                           Das untere Ende der Hülse Q trägt die Stange I, welche sich in den Ständern d,
                                 d' führt. Das vordere Ende der Stange I ist
                              aufwärts gebogen und abgeflacht und mit einem kleinen Schlitze versehen, wodurch sie
                              mittelst eines Stiftes a mit dem Wagen F verbunden werden kann. Der Wagen F gleitet auf einer Bahn E
                              vor- und rückwärts, wie es die Bewegung der Stange I mit sich bringt, und die Bahn E ruht auf den
                              Hebeln M, welche sich um die Zapfen m drehen, und durch die Federn p, welche an dem hintern Ende dieser Hebel angebracht sind, wird das
                              vordere Ende derselben gegen oben gedrückt. Der Wagen F
                              trägt 2 Vorsprünge G, G', auf welchen die Rollen g, g' angebracht sind (Fig. 19 und Fig. 17).
                              Diese Rollen g, g' folgen beim Vor- und
                              Rückwärtsgehen der Oberfläche des Conus D vermöge der
                              auf die Hebel M wirkenden Federn p.
                           Die Operation geschieht folgendermaßen.
                           Das eine Ende des Drahts, welcher gut aufgewickelt seyn muß, um ein Verwirren zu
                              verhüten, wird so um den Conus D gebogen, daß es durch die Rollen g, g' von unten und durch die Rolle g² von oben gehalten wird. Wird jetzt die
                              Maschine in Bewegung gesetzt, so nöthigt die vor- und rückgängige Bewegung
                              der Rollen g, g', g² den Draht, sich auf dem sich
                              drehenden Conus D in einer schraubenförmigen Linie
                              aufzuwickeln, und es bildet sich eine Reihe von conischen, gewundenen Federn, deren
                              Länge durch die Füllungen c, c' regulirt werden kann und
                              deren Steigung sich nach dem auf der Spindel angebrachten Gewinde J richtet.
                           Mehrere Maschinen nach dem hier angegebenen Plan sind schon seit längerer Zeit mit
                              Erfolg in New-York betrieben worden, und es ist leicht einzusehen, wie mit
                              Hülfe dieser Maschinen die sonst schwierige Anfertigung dieser conischen Federn ganz
                              leicht wird. W. Hauff.
                           
                        
                     
                  
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