| Titel: | Mußmaschine, zur Verwandlung der Rüben, Kartoffeln, Turnips etc. in Muß behufs Anwendung der neuen englischen Viehfütterungsmethode; construirt von Isidor Pintus, Maschinenfabrikbesitzer zu Brandenburg a. d. Havel. | 
| Fundstelle: | Band 148, Jahrgang 1858, Nr. XXXVI., S. 154 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        XXXVI.
                        Mußmaschine, zur Verwandlung der Rüben,
                           Kartoffeln, Turnips etc. in Muß behufs Anwendung der neuen englischen
                           Viehfütterungsmethode; construirt von Isidor Pintus,
                           Maschinenfabrikbesitzer zu Brandenburg a. d. Havel.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Pintus' Mußmaschine.
                        
                     
                        
                           „The pulping System“ nennt man ein
                              seit Kurzem in England allgemein eingeführtes Viehfütterungssystem, welches im
                              Wesentlichen darin besteht, den Thieren die Rüben, Kartoffeln etc. nicht mehr in
                              Stücken, sondern in Mußform mit Häcksel gemengt und theilweise einer Gährung
                              überlassen, vorzulegen; die Ersparniß an Futterkosten gegen die alte Methode beträgt
                              nahe an 25 Procent.
                           Die Wurzeln werden auf eigenen Maschinen, deren es in England eine Anzahl
                              verschiedener gibt, in Brei verwandelt, sammt dem ausfließenden Safte mit einem
                              gleichen Volumen Häcksel innig gemengt, einer dreitägigen Gährung überlassen (welche
                              ohne weiteres Zuthun von selbst eintritt) und danach verfüttert.
                           Im Januar d. J. wurde dieses System zuerst nach Deutschland übergeführt, und zwar
                              durch die Maschinenfabrik Pintus und Comp. in Brandenburg, welche die in Fig. 10 abgebildete
                              Mußmaschine construirt hat.
                           Dieselbe besteht aus dem Gestell B, auf welchem ein innen
                              mit Blech ausgeschlagener Trichter A und ein Lagerpaar
                              befestigt ist, welches die Welle x trägt. Auf dieser
                              Welle befindet sich ein Cylinder C, C von Eisenblech,
                              welches auf zwei Gußkränze p, p aufgeschraubt und mit
                              nierenförmig ausgestanzten Löchern z (Fig. 12 in natürlicher
                              Größe abgebildet) versehen ist. Diese Löcher laufen in spiralförmigen Windungen um
                              den Cylinder und sind mit hakenförmig gebogenen Stahlmessern besetzt, deren
                              Schnittfläche sich nach unten hin verbreitet, um zugleich schneidend und schabend zu
                              wirken.
                           Die Bewegung erfolgt durch die Kurbel y am Schwungrad D, D: m, n sind Befestigungen des Trichters A: v, w sind Abfallbleche.
                           Die kleinste Maschine (zu 25 Rthlr.) mit einer 12zölligen Trommelbreite liefert,
                              durch einen Menschen betrieben, pro Stunde zwölf
                              Scheffel Muß.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
