| Titel: | Verbesserter Centrifugal-Regulator; von Hrn. Caron, Mechaniker in Paris. | 
| Fundstelle: | Band 148, Jahrgang 1858, Nr. XLI., S. 184 | 
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                        XLI.
                        Verbesserter Centrifugal-Regulator; von
                           Hrn. Caron, Mechaniker in
                           Paris.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, Febr. 1858, S.
                              88.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Caron's verbesserter Centrifugal-Regulator.
                        
                     
                        
                           Die bei den Dampfmaschinen seither in Anwendung gebrachten
                              Centrifugal-Regulatoren arbeiten nur in so weit regelmäßig, als sie unter dem
                              Einfluß einer raschen Beschleunigung oder Verminderung der Geschwindigkeit der
                              Maschine stehen. In wesentlich directer Verbindung mit dem Drosselventil haben sie
                              die Eigenschaft, nur unter einer gegebenen Geschwindigkeit das Ventil bis auf einen
                              gewissen Grad zu öffnen. Hieraus folgt, daß, wenn die Temperatur des Dampfkessels
                              sich steigert oder vermindert, oder wenn man den Gang der Maschine erleichtern will,
                              die Maschine, welche vorher ihre normale Geschwindigkeit hatte, schneller oder
                              langsamer gehen wird. Der Regulator wird zwar das Ventil öffnen oder schließen, aber
                              es ist klar, daß die Maschine an Geschwindigkeit verloren oder gewonnen haben wird.
                              Damit dieser Vorgang nicht stattfinde, müßte das Ventil die dem normalen Gang der
                              Maschine entsprechende Lage wieder angenommen haben, was bei der verschiedenen
                              Belastung und einer und derselben Oeffnung des Admissionshahns nicht leicht der Fall
                              ist. Diese verschiedenen Störungen in der Wirksamkeit der
                              Centrifugal-Regulatoren leiteten Hrn. Caron auf
                              den Gedanken, diesen Organen noch einen Apparat beizugeben, welcher die
                              Communication zwischen dem eigentlichen Regulator und dem Ventil in der Art
                              herstellt, daß, wenn die Maschine unter dem Impuls eines normalen Ganges sich
                              befindet, das Ventil in einer bestimmten Lage ruht und nur in so weit afficirt wird,
                              als eine Beschleunigung oder Verzögerung stattfindet, und diese Beschleunigungen
                              oder Verzögerungen machen sich unmittelbar, ohne heftige Bewegungen bemerkbar.
                           Fig. 13
                              stellt den neuen Regulator mit dem Mechanismus zwischen dem Ventil und Motor in der
                              vordern Ansicht dar.
                           Fig. 14 ist
                              eine Seitenansicht, aus welcher die Gestalt des Zwischenmechanismus deutlich zu
                              entnehmen ist.
                           Fig. 15 zeigt
                              die Transmissionsbewegung der Zahnstange, welche mit dem das Ventil öffnenden oder
                              schließenden Hebel einen Körper bildet.
                           
                           Man sieht, daß die Anordnung des eigentlichen Regulators von dem gewöhnlichen sich
                              nicht wesentlich unterscheidet. Die Bewegung der Welle wird mittelst der Rolle A und der beiden Winkelräder B und C auf den Regulator übertragen.
                           Die Hebung oder Senkung der Hülse der Regulatorspindel D
                              theilt sich mittelst des Hebels E der Stange F mit, welche in der Führung f läuft. Diese Stange endigt sich in eine Doppelgabel G, die in einen Schlitz n
                              greift, welcher an dem horizontalen, mit zwei Verzahnungen h und h' versehenen Schieber H angebracht ist. Dieser Schieber bewegt sich in
                              Führungen I auf dem Träger K, und wirkt auf den Hebel welcher das Drosselventil in Bewegung setzt.
                           Zwischen den Verzahnungen h und h' dreht sich die Achse J, welche an dieser
                              Stelle mit einem Zahn i versehen ist, der die Bestimmung
                              hat, abwechselnd in die Verzahnung h oder h' zu greifen, je nachdem der Schieber H unter dem Einflüsse des Centrifugalregulators sich
                              hebt oder senkt.
                           Das Spiel des Apparates ist nun selbstverständlich. Wird nämlich die Bewegung
                              geschwinder, so entfernen sich die Kugeln von einander, die Hülse steigt in die Höhe
                              und mit ihr das Ende des Hebels E. Der Schieber H senkt sich also in die in Fig. 15 bezeichnete Lage,
                              in welcher der Zahn i in die obere Verzahnung h greift. Die Ventilöffnung wird somit kleiner und die
                              Bewegung langsamer. Die Kugeln sinken jetzt wieder herab und veranlassen den
                              Eingriff des Zahnes i in die untere Zahnstange h', um sofort das Ventil wieder zu öffnen.
                           Wir haben, bemerkt Armengaud, diesen neuen Apparat bei
                              mehreren von dem Erfinder selbst construirten Maschinen in Thätigkeit gesehen und
                              uns von seiner vollkommenen Brauchbarkeit überzeugt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
