| Titel: | Berechnung und Construction eines blasenden Ventilators nach P. Rittinger. | 
| Fundstelle: | Band 148, Jahrgang 1858, Nr. LXX., S. 323 | 
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                        LXX.
                        Berechnung und Construction eines blasenden
                           Ventilators nach P. Rittinger.
                        Aus dem polytechnischen Centralblatt, 1858 S.
                              497.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Rittinger's Berechnung und Construction eines blasenden
                           Ventilators.
                        
                     
                        
                           Das kürzlich bei Carl Gerold's Sohn in Wien erschienene
                              Werk: „Centrifugalventilatoren und Centrifugalpumpen, von P. Rittinger“, verfolgt den Zweck, eine
                              streng wissenschaftliche Anleitung zur Berechnung und Construction der
                              Centrifugalventilatoren zu liefern, und löst seine Aufgabe in sehr befriedigender
                              Weise. Das Buch zerfällt in zwei Abtheilungen, und enthält in der ersten die Theorie
                              der Gebläse überhaupt und in der zweiten die Theorie der Centrifugalventilatoren im
                              Speciellen. In dieser letzten Abtheilung sind zugleich die Resultate einer großen
                              Menge Versuche aufgeführt, die der Verf. mit genau nach seiner Theorie ausgeführten
                              Ventilatoren erlangt hat. Dadurch sind die Coefficienten geliefert, welche zur
                              Berücksichtigung der Widerstände in die Rechnung eingeführt werden müssen.
                              Schließlich ist die aufgestellte Theorie auf die verwandten Centrifugalpumpen
                              angewendet, und zuletzt in einem Anhange die Literatur der Centrifugalventilatoren
                              zusammengestellt. Als ein Beispiel der Behandlungsweise heben wir aus diesem Werke
                              hier die specielle Berechnung der Hauptverhältnisse eines blasenden Ventilators
                              heraus, welche auf S. 217 u. f. enthalten ist.
                           Der zu construirende Ventilator soll die Bestimmung haben, hochgepreßten Wind zu
                              erzeugen, wie solcher zum Betrieb eines Eisenhohofens gefordert wird. Um sogleich
                              die schwierigsten Verhältnisse zu Grunde zu legen, wird die Aufgabe dahin gestellt,
                              einen Hochdruckventilator zu entwerfen, welcher
                           M = 1 Kubikmeter = 31,7 Kubikfuß Luft in einer Secunde 
                           mit einer Pressung von
                           H₄ = 0,m8 = 30,4 Zoll (Wiener)
                           effectiver Wassermanometerhöhe zu liefern im Stande ist; ein
                              Fall, wie solcher bei einem Eisenhohofen von größten Dimensionen vorkommt, welcher
                              mit harter Holzkohle betrieben werden soll. Nimmt man an, daß die Windmenge M = 1m in einer
                              Secunde bei der obigen effectiven Manometerhöhe H₄ = 0,m8 durch zwei Düsen in
                              den Hohofen hineingeblasen werden soll, so muß jede derselben einen Durchmesser
                           
                           (1) Textabbildung Bd. 148, S. 324
                              
                           erhalten, wo Mm, die Windmenge für eine Düse und eine
                              Minute, also Mm =
                              60/2 = 30 Kubikmeter zu setzen ist; es ergibt sich also:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 148, S. 324
                              
                           Mit Rücksicht auf die Länge L der Windleitung und auf den
                              Durchmesser D derselben läßt sich aus H₄ die effektive Manometerhöhe H₃ berechnen, welche der Wind im Blaseraume
                              besitzen muß. Diese Höhe muß überdieß der Zahl und Beschaffenheit der Biegungen und
                              Brechungen der Windleitung angemessen vergrößert werden. Der Wahl des Durchmessers
                              D der Windleitung legt man die Voraussetzung zu
                              Grunde, daß die Luft mit einer Geschwindigkeit von 10 Metern sich darin bewege; der
                              gedachte Durchmesser ergibt sich dann aus
                               10 D²π = M,
                           (2)   D =
                              √(M/10π) =
                              0,178√M
                              
                           Da H₄ = 0,m8 ohnedieß sehr hoch angenommen wurde, so soll hier von der Röhrenreibung
                              abgesehen, und daher die effective Manometerhöhe im Blaseraume H₃ jener vor den Düsenmündungen gleich, also
                           H₃ = H₄
                           gesetzt werden.
                           Nimmt man endlich an, daß die Luft im Blaseraume mit der für die Windleitung
                              gewählten Geschwindigkeit sich bewege, daß also
                           (3)            U₃ = 10m
                              
                           ist, so hat man es im vorliegenden Falle mit nachstehenden
                              gegebenen Größen zu thun:
                           
                              
                                 H = 0
                                    U = 0
                                 
                                    
                                    
                                 weil unmittelbar aus der atmosphärischen
                                    Luftgesaugt wird,
                                 
                              
                           
                              
                                 H₃
                                 = 0,m8,
                                 
                              
                                 U₃
                                 = 10m,
                                 
                              
                                 
                                    M
                                    
                                 = 1 Kubikmeter.
                                 
                              
                           Den Halbmesser R₀ der Saugöffnung findet man unter
                              der Voraussetzung, daß auch im Einlauf die Geschwindigkeit
                           U₀ = 10m
                              
                           betragen solle,
                           (4)            R₀ = 0,18 √M =
                              0,m18.
                           
                           Der innere Flügelhalbmesser ist
                           (5)                  R₁ = R₀.
                           Der äußere Flügelhalbmesser R₂ in Verbindung mit
                              der Zahl n der Umgänge des Flügelrades in einer Minute
                              ergibt sich aus
                           n = 845/R₂
                              √(H₃ – H)
                           Wegen H = 0 hat man
                           (6)    n = 845/R₂ √H₃ = 845/R₂
                              √0,8 = 755/R₂
                           Man findet für
                           
                              
                                 R₂ = 0,m4
                                 den Werth von
                                 n = 1887,
                                 
                              
                                 R₂ = 0,m5
                                   „      
                                    „      „
                                 n = 1510,
                                 
                              
                                 R₂ = 0,m6
                                   „      
                                    „      „
                                 n = 1258,
                                 
                              
                                 R₂ = 0,m7
                                   „      
                                    „      „
                                 n = 1079,
                                 
                              
                                 R₂ = 0,m8
                                   „      
                                    „      „
                                 n =   944,
                                 
                              
                                 R₂ = 0,m9
                                   „      
                                    „      „
                                 n =   839,
                                 
                              
                                 R₂ = 1,m0
                                   „      
                                    „      „
                                 n =   755,
                                 
                              
                           Um eine zu große Zahl der Umgänge zu vermeiden, die stets nachtheilig auf die Dauer
                              und den Effect des Ventilators einwirkt, und um zugleich eine möglichst große Länge
                              R₂ – R₁ des Flügelraumes zu erzielen, wird man im vorliegenden Falle die
                              Combination
                           R₂ = 0,m8 und n = 944
                           mit Vortheil wählen.
                           Für den inneren Flügelwinkel α₁ hat man
                           (7)        tg
                              α₁ = 0,1047nR₁/U₀ = 0,01047 nR₁
                              
                           = 0,01047 . 944 . 0,18 = 1,794, α₁ = 60°50'.
                           Der Kreisbogen, nach welchem die Flügel gekrümmt werden müssen, um überdieß an der
                              äußeren Peripherie radial zu verlaufen, erhält den Halbmesser
                           (8) Textabbildung Bd. 148, S. 325
                              
                           Die Breite des Ventilators ergibt sich zu
                           (9)      B = 1/2 R₀ = 1/2 .
                              0,18 = 0,m9,
                           und die Höhe des Blasehalses aus
                           (10) Textabbildung Bd. 148, S. 325
                              
                           
                           oder, weil (R₀/R₂)² U₀² gegen das zweite Glied unter dem Wurzelzeichen
                              vernachlässigt werden kann,
                           (11) Textabbildung Bd. 148, S. 326
                              
                           Für den Querschnitt A₃ der äußeren Mündung des
                              Blasehalses hat man die Gleichung
                           A₃ = M/U₃
                           Macht man diese Mündung rechteckig, und gibt ihr eine Breite B gleich jener des Ventilators, bezeichnet ferner ihre Höhe mit J₃, so folgt
                           
                                         
                                   J₃B = A₃ = M/U₃,
                           (12)    
                                 J₃ = m/BU₃ = M/(1/2R₀U₃) = 2M/R₀U₃.
                           Für die vorliegende Aufgabe würde man erhalten:
                           J₃ = 2/(0,18 . 10) = 1,m11.
                           Da jedoch die Dimensionen
                           B = 0,m09 und
                              J₃ = 1,m11
                           für die äußere Mündung des Blasehalses unpassend wären, so
                              wird man besser thun, dieser Mündung die quadratische
                              Form zugeben, und daher
                           J₃² = A₃ = M/U₃
                           zu setzen; daraus findet man die Quadratseite
                           (13)         J₃ = √(M/U₃) = 0,m316.
                           Diese quadratische Form der Auslaufmündung hat den Vortheil, daß durch dieselbe der
                              Anschluß an einen gemauerten Canal, wie solcher in vielen Fällen zur Windleitung mit
                              Vortheil sich anwenden läßt, sehr erleichtert wird.
                           Sollte aber die äußere Mündung des Blasehalses wegen Anschluß an eine cylindrische
                              Röhrenleitung die Kreisform erhalten, so hätte man
                                      R₃²π =
                              M/U₃
                           (14)   R₃ =
                              √(M/U₃π) = √(M/10π) = 0,178√M =
                              0,m178.
                           
                           Ueber die zweckmäßigste Länge des Blasehalses mangeln
                              verläßliche Daten; im Allgemeinen wird man den Anforderungen eines allmählichen
                              Ueberganges um so besser entsprechen, je länger man den Blasehals hält.
                           Die Zahl der Flügel wird
                           (15)                  
                              n = 30R₂ = 30 .
                              0,8 = 24.
                           Endlich hat man für den theoretischen Nutzeffect die Gleichung
                           (16)                        
                              E = MH₃γ,
                           weil der Voraussetzung zufolge H =
                              0 ist; es ergibt sich daher
                           E = 1 . 0,8 . 1000 = 800 Kilogrammmeter,
                           E = 800/75 = 10,7 Pferdekräfte.
                           Man sieht schon aus diesen Berechnungsresultaten, daß die Constructionsverhältnisse
                              eines Hochdruckventilators keine besonderen Schwierigkeiten für die Ausführung
                              darbieten können, indem weder die Zahl der Umgänge (n =
                              944), noch der äußere Flügelhalbmesser R₂ = 0,m8 eine übermäßige Größe annehmen.
                           Eine hohe Pressung läßt sich mittelst Ventilatoren auch
                              dadurch erzielen, daß man zwei Ventilatoren in der Art mit einander verbindet, daß
                              der zweite die vom ersten herausgeblasene und bereits verdichtete Luft aufnimmt, und
                              weiter auf einen höheren Grad der Pressung bringt. Da der zweite Ventilator eine
                              gleiche Windmenge wie der erste in Bewegung zu setzen hat, so folgt, daß alle
                              Dimensionen desselben, welche von der Windmenge abhängen, mit jenen des ersten
                              Ventilators übereinstimmen müssen; dieß gilt namentlich von R₀, R₁ und B vermöge (4), (5) und (9).
                           Nimmt man ferner an, daß durch jeden der beiden Ventilatoren die Steigerung der
                              verlangten effectiven Manometerhöhe H₃ = 0,m8 im gleichen Grade bewirkt werden solle,
                              so daß im Blaseraume des ersten und beziehungsweise im Saugraume des zweiten
                              Ventilators die effective Manometerhöhe = 1/2 H₃
                              = 0,m4 ausfällt, so ist die den Werth von
                              n und R₂
                              bestimmende Differenz H₃ – H
                              
                           für den ersten Ventilator
                           1/2 H₃ – 0 = 1/2 H₃ = 0,m4,
                              
                           für den zweiten aber
                           H₃ – 1/2H =
                              1/2 H₃ = 0,m4,
                           also für beide gleich groß; hieraus geht hervor, daß diese
                              beiden Ventilatoren einen gleichen Durchmesser und eine gleiche Zahl der Umgänge
                              erhalten, und überhaupt durchaus gleich construirt seyn müssen.
                           
                           Wollte man jeden dieser beiden Ventilatoren mit dem ursprünglich berechneten Einen
                              gleich schnell umlaufen lassen, so folgt aus (6), wenn man dort 1/2 H₃ statt H₃
                              substituirt:
                           R₂ = 845/n
                              √(1/2 H₃) = 0,71 . 845/n √H₃.
                           Es wird daher der Halbmesser der beiden gleichen Ventilatoren 71 Proc. von jenem
                              Halbmesser betragen, welcher für den Einen Ventilator gefunden wurde.
                           Bei dem Umstande, daß die höhere Pressung sich eben so gut durch einen einzigen Ventilator erreichen läßt, wenn man demselben
                              einen etwas größeren Durchmesser gibt, bedarf es keiner weiteren Begründung, daß ein
                              Doppelventilator einem einfachen Hochdruckventilator
                              in praktischer Beziehung nachstehe, weßhalb auch darauf hier nicht weiter
                              eingegangen werden soll.
                           Die geometrische Verzeichnung dieses Ventilators beginnt
                              am einfachsten mit dem Flügelrade in der Seitenansicht
                              (Fig. 1
                              auf Tab. VI), um welches herum man sodann den spiralförmigen Theil des Auslaufes
                              etc. construirt.
                           Zu diesem Ende beschreibt man aus c mit den
                              Halbmessern
                           cb = R₂ =0,m8 und cd = R₁ = 0,m18
                           zwei Kreise, durch welche der Flügelraum begränzt wird, und
                              errichtet auf dem Durchmesser cb eine Senkrechte bz, auf welche man den unter (8) gefundenen
                              Krümmungshalbmesser bz = ρ = 1,m92 aufträgt.
                           Der mit b
                              z aus z beschriebene
                              Kreisbogen stellt die radial auslaufende Flügelcurve dar, bei welcher die Luft in
                              den Flügelraum ohne Stoß eintritt. Die übrigen Flügelcurven lassen sich leicht
                              verzeichnen, wenn man aus c mit cz einen Kreis beschreibt, und dessen Peripherie von z angefangen in n = 24
                              gleiche Theile theilt. Die erhaltenen Theilpunkte sind sodann die Mittelpunkte der
                              Flügelbögen.
                           Um den spiralförmigen Auslauf zu verzeichnen, macht
                              man
                           xy = i = 0,159 J₂ = 0,159 . 0,14 = 0,m022,
                           und zieht durch den so erhaltenen Anfangspunkt x der Spirale den Halbmesser cx, auf dessen Verlängerung man sogleich xx₁ = J₂ = 0,m14 aufträgt, weil hier die Spirale ein
                              schwaches Ansteigen hat.
                           Nun kann zur Construction der Spirale geschritten werden. Zu diesem Zwecke wurde xx₁ in 12 gleiche Theile getheilt, und auf die
                              Verlängerung der betreffenden 12 Halbmesser die entsprechende Zahl dieser Theile
                              radial aufgetragen. Der leichteren Ausführung wegen setzt hier der Auslaufraum in
                              gleicher Weite sich bis q fort, wodurch ein Auslaufhals gebildet wird, an welchen sich sofort der
                              Blasehals
                              qt anschließt. Die Länge
                              qt wurde in der Art gewählt, daß das größte Ansteigen
                              der geneigten Seitenwände, wie solches im Grundrisse Fig. 3 vorkommt, 1/10 der
                              Länge beträgt. Da nun vermöge (13) die Seite J₃
                              der quadratischen Halsmündung = 0,m316 und
                              B = 0,m09
                              gefunden wurde, so beträgt die Steigung einer Seitenwand im Grundrisse
                           (0,316 – 0,090)/2 = 0m113,
                           daher die Länge der Halswände = 1,m13.
                           Den Einlauf erhält man, indem man in Fig. 5
                              ca = R₁ = 0,18, cb = B = 0,09 abschneidet,
                              und aus a und b mit dem
                              Halbmesser
                           r = 0,957 R₁ = 0,957
                              . 0,18 = 0,m172
                           Kreisbögen beschreibt, welche sich in d schneiden. Diese Punkte sind die Mittelpunkte der beiden Kreisbögen ab des sphäroidischen Einlaufkegels.
                           Zu der in Fig.
                                 1 bis 5 dargestellten Construction des berechneten Hochdruckventilators mögen
                              hier nachstehende Erläuterungen dienen.
                           Das Flügelrad besteht aus einer dünnen gußeisernen Scheibe
                              A von 1,m6
                              Durchmesser, an welche eine gußeiserne Nabe angeschlossen ist; letztere erhält gegen
                              die Saugöffnung die Gestalt des Einlaufkegels, der auf die so eben beschriebene Art
                              verzeichnet ist, und wird auf eine starke Spindel von wenigstens 0,m07 (2 1/2 Zoll) im Durchmesser aufgekeilt.
                              Die andere Scheibe B des Flügelrades, in welcher die
                              Saugöffnung sich befindet, besteht aus starkem Blech.
                           In diese beiden Scheiben sind die blechernen Flügel mit kurzen Zapfen festgenietet.
                              Um durch die Dicke der Flügel den Eintritt der Luft in den Flügelraum nicht zu sehr
                              zu verengen, werden die Kanten der Flügel an der inneren Peripherie zugeschärft;
                              überdieß wird jeder zweite Flügel gegen die innere Peripherie verkürzt. Das
                              Flügelrad läßt sich übrigens auch ganz in einem Stücke aus Gußeisen herstellen.
                           Das Gehäuse ist aus zwei Theilen D und E zusammengesetzt, deren Kränze F durch Schrauben luftdicht mit einander verbunden sind.
                              Die beiden Seitenwände D und E sind dem Flügelrade entsprechend tellerförmig vertieft, so daß die
                              inneren Seitenwände der Flügelscheiben und des Gehäuses in eine Flucht fallen, und
                              beide daher gleich weit abstehen. An die Seitenwand E
                              ist der kurze Einlaufhals G angegossen, sein innerer
                              Durchmesser stimmt mit jenem der Saugöffnung überein und mißt 0,m36.
                           Das Flügelrad schließt sich im Bereiche der Saugöffnung an die Wand E des Gehäuses an. Zu diesem Ende ist die in der Scheibe
                              B angebrachte Saugöffnung mit einem schmiedeeisernen abgedrehten Ringe
                              von 0,m020 Breite eingefaßt, welcher in
                              einer entsprechenden ringförmigen und gleichfalls abgedrehten Vertiefung der
                              Seitenwand E spielt, ohne sie wirklich zu berühren.
                              Dieser Anschluß findet jedoch nur in einer auf die Achse senkrechten Ebene statt,
                              und nicht an der äußeren Peripherie des Ringes, um welche vielmehr ein Spielraum von
                              etwa 0,m010 freigehalten wird. Die normale
                              Stellung der beiden Schlußflächen erzielt und regulirt man mittelst einer
                              Stellschraube m (Fig. 2) und einer Feder
                              l, welche beide eine kleine Verschiebung der Spindel
                              S in der Richtung der Achse zulassen, und einander
                              entgegenwirken. Es muß sorgfältig darauf gesehen werden, daß zwischen den beiden
                              Schlußflächen kein gegenseitiger Druck stattfinde, welcher zu einem unnöthigen
                              Arbeitsaufwand in Folge der Reibung Veranlassung geben würde.
                           Diese Art der luftdichten Verbindung des Flügelrades mit dem Gehäuse ist leicht
                              herzustellen, da sich der luftdichte Schluß bloß auf einen Ring von nur 0,m36 im Durchmesser bezieht; es unterliegt
                              aber auch keinem Anstande, diesen luftdichten Schluß für die Dauer zu erhalten, weil
                              die beiden gegen einander gekehrten Flächen sich nicht berühren, also sich auch
                              nicht wechselseitig abnutzen, sondern nur möglichst nahe neben einander laufen. Eine
                              allmähliche Abnutzung der Spindellager beirrt nicht die Genauigkeit dieses
                              Abschlusses, weil hierbei bloß eine gegenseitige Verschiebung der beiden Flächen in
                              verticaler Richtung stattfindet. Das erste Zusammenpassen dieser Flächen kann durch
                              Anwendung von Schmirgel sehr leicht erzielt werden.
                           Auch an der Rückseite des Flügelrades wird dessen Anschluß an das Gehäuse, und zwar
                              dort bewirkt, wo die Spindel oder die Nabe aus demselben heraustritt. Dieß geschieht
                              ganz einfach mittelst einer auf die Spindel angeschobenen Lederscheibe und eines
                              zweitheiligen hölzernen Ringes, welcher zwischen das Zapfenlager und das Gehäuse
                              eingetrieben wird, und so die Lederscheibe an letzteres anpreßt.
                           Das Gehäuse ruht mittelst der beiden daran angegossenen breiten und verrippten Lappen
                              L auf der durchbrochenen Fundamentplatte
                              K, die durch Schrauben an das gemauerte Fundament
                              festgezogen wird. Keile und Schrauben sichern die feste Verbindung der beiden Lappen
                              mit der Fundamentplatte und geben dem Gehäuse jene feste Stellung, welche bei
                              Ventilatoren von großen Durchmessern nicht genug beobachtet werden kann.
                           Die Spindel
                              S, an welcher das Flügelrad festgekeilt ist, ruht mit
                              ihren beiden Zapfen auf den Lagerständern G und H, die gleichfalls auf der gemeinschaftlichen
                              Lagerplatte K festgekeilt und verschraubt sind.
                           
                           Es ist von Wichtigkeit, die Lagerschalen recht lang zu machen, um den Spindelzapfen
                              eine größere Auflagfläche darzubieten; in der Zeichnung sind die Lager 0,m16 oder 6 Zoll lang gehalten. Auch ist es
                              vortheilhaft, den Lagerschalen überdieß von Außen die Kugelform zu geben, und
                              darnach auch ihren Sitz zuzurichten, weil hierdurch das gleichmäßige Aufliegen der
                              Zapfen ihrer ganzen Länge nach gesichert wird.
                           Die Treibrolle
                              R läßt sich ganz zweckmäßig auf der angegebenen Stelle
                              aufkeilen, wenn dort die Spindel verstärkt wird.
                           Bei t wird der Blasehals mit der gleichweiten Windleitung
                              in Verbindung gebracht, welche bei schwacher Windpressung bloß aus Ziegelmauerwerk
                              bestehen kann, und dann nach allen Seiten mit Letten umstaucht wird. Für stark
                              gepreßten Wind erhält die Windleitung einen kreisförmigen Querschnitt, und wird aus
                              gußeisernen oder blechernen Röhren angefertigt; in letzterem Falle läßt man den
                              rechteckigen Querschnitt des Auslaufhalses bei q
                              allmählich in einen kreisförmigen übergehen, und gibt dem gußeisernen Blasehalse zu
                              diesem Behufe die entsprechende pyramidal-conische Form. Der äußere
                              Durchmesser des Blasehalses muß dann vermöge (14) 0,m356 betragen.
                           Die Verbindung bei q und t
                              läßt sich einfach mittelst eines Muffes und einer Holzverkeilung
                              bewerkstelligen.
                           Soll das Flügelrad aus dem Gehäuse herausgenommen werden, so hat man bloß die vordere
                              Wand E desselben von der rückwärtigen Wand D abzuschrauben, und die Treibrolle R loszuketten; es läßt sich dann das Rad sammt Spindel
                              in der Richtung ihrer Achse herausziehen. Einen bequemen Zutritt für diese Arbeit
                              gewährt in diesem Falle die Fundamentgrube W.
                           Der in Fig.
                                 1–5 dargestellte Ventilator unterscheidet sich in mehreren Punkten
                              wesentlich von den gewöhnlich angewendeten Ventilatoren, und zwar:
                           
                              a) durch seine kleine
                                 Saugöffnung;
                              b) durch seine geringe Breite;
                              c) durch seine einwärts gekrümmten und
                                 radial auslaufenden langen Flügel;
                              d) durch den Bau des spiralförmigen
                                 Mantels;
                              e) durch den luftdichten Anschluß des
                                 Flügelrades an das Gehäuse an der Seite der Saugöffnung mittelst eines Ringes
                                 von geringem Durchmesser;
                              f) durch die Anwendung eines besonderen
                                 Blasehalses von pyramidaler oder conischer Gestalt;
                              g) durch mehrere Eigenthümlichkeiten in
                                 den Details.
                              
                           
                        
                     
                  
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