| Titel: | Verbesserungen an elektromagnetischen Maschinen und galvanischen Batterien, von J. A. Cumine, Optiker zu Belfast, und Colin Hunter. | 
| Fundstelle: | Band 148, Jahrgang 1858, Nr. LXXXII., S. 357 | 
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                        LXXXII.
                        Verbesserungen an elektromagnetischen Maschinen
                           und galvanischen Batterien, von J. A.
                              Cumine, Optiker zu Belfast, und Colin Hunter.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Februar
                              1858, S. 92.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
                        Cumine's Verbesserungen an elektromagnetischen Maschinen und
                           galvanischen Batterien.
                        
                     
                        
                           Unsere (am 9. März 1857 in England
                              patentirte) Erfindung betrifft elektromagnetische Apparate, mit welchen man eine
                              rotirende Bewegung auf eine einfachere, wohlfeilere und wirksamere Weise erzielt als
                              mit den bisherigen Vorrichtungen.
                           Fig. 27
                              stellt unsere elektromagnetische Maschine in der Frontansicht dar. Die Maschine ruht
                              auf einer länglich viereckigen Basis, an welche ein offenes gußeisernes Gestell A geschraubt ist, bestehend aus zwei breiten parallelen
                              Ringen, welche durch Querbolzen mit einander verbunden sind und dazu dienen, eine
                              Reihe in radialer Richtung angeordneter Elektromagnete B
                              aufzunehmen. Diese Reihe fester Magnete setzt vermöge ihrer Attractivkraft eine
                              Anzahl Armaturen, welche auf einem zwischen dem Magnetsystem rotirenden Rade
                              angeordnet sind, in Bewegung. Die Magnete B sind in
                              gleichen Abständen von einander an Träger befestigt, welche an die parallelen Seiten
                              des Gestells A geschraubt sind und kehren ihre Pole dem
                              Centrum der Maschine zu. Sie sind hufeisenförmig von quadratischem oder
                              rectangulärem Querschnitt; ihre Pole oder freien Enden sind mit isolirtem
                              Kupferdraht umwickelt.
                           Die abgebildete Maschine enthält 20 Elektromagnete und diese sind in Gruppen zu vier
                              mit einander verbunden, d.h. das eine Ende der den Magnet 1 umgebenden Drahtspirale
                              steht mit dem einen Ende der Spirale des Magnetes 2, das andere Ende dieser Spirale
                              mit dem Magnet 3 und dieser auf gleiche Weise mit dem Magnet 4 in Verbindung. Somit
                              wirken diese Magnete in Gemeinschaft; ihre Inductionsspiralen sind praktisch in eine
                              einzige vereinigt. Die andern Enden der 4 Spiralen sind zusammen an eine der 5
                              Metallrollen H befestigt, welche auf einem innerhalb des
                              Armatur-Rades rotirenden Rade liegen. Die den beschriebenen zunächstliegenden
                              4 Magnete 5, 6, 7 und 8 sind auf gleiche Weise mittelst des Endes ihrer Spiralen mit
                              einander verbunden, während die anderen Enden der Spiralen mit der zweiten
                              Inductionsrolle H in Verbindung stehen, welche den
                              galvanischen Strom von dem einen Rade nach dem Magnet B
                              leitet. Auf solche Art sind die 20 Magnete zu 4 und 4 miteinander und jede Gruppe wieder mit einer der 5
                              Inductionsrollen H verbunden. Die Achse des inneren
                              Rades läuft in Lagern C; die Achse D des Armatur-Rades E
                              rotirt in einem hölzernen oder sonstigen isolirenden Lager. Dieses Rad ist ein
                              gewöhnliches gußeisernes Rad, auf dessen Umfang eine Anzahl weicher Eisenstücke oder
                              Armaturen F befestigt ist, und zwar mit Hülfe von
                              Trägern, welche an den Radkranz geschraubt sind. Concentrisch mit dem
                              Armatur-Rad und an gleicher Achse mit ihm befindet sich ein Rad G, und parallel mit diesem in einem Abstande von
                              ungefähr 1/8 Zoll ein anderes Rad. An die Peripherie jedes dieser Räder G ist ein System von Streifen aus Papier,
                              Gutta-percha, Elfenbein oder einer andern isolirenden Substanz befestigt. Die
                              Räder G werden mit einer gewissen Anzahl von Magneten in
                              Verbindung gesetzt, durch Vermittelung der an das halbkreisförmige Gestell I befestigten Metallrollen H. Dieses Gestell ist von Holz und an die horizontale Verbindungsstange des
                              Gestelles A geschraubt. Die Rollen H werden durch kleine Federn J, welche an der unteren Seite des Gestelles I
                              und an der oberen Seite der Rollen angebracht sind, unter mäßigem Drucke mit den
                              Rädern G in Berührung erhalten. Bei unserer Einrichtung
                              sind 5 solcher Rollen H vorhanden, und diese werden
                              durch Drähte, welche von den Magneten B ausgehen und an
                              die metallenen Träger der Rollen befestigt sind, mit den Magneten in Verbindung
                              gesetzt. An dem halbkreisförmigen Gestell I ist eine
                              Vorrichtung befestigt, um den durch die Batterie erzeugten galvanischen Strom
                              fortzuleiten. Der eine Poldraht K ist an eine Feder L befestigt, welche mit ihrem unteren Ende an dem
                              Gestell I fest sitzt, während ihr oberes freies Ende
                              zwischen zwei Stiften M und N beweglich ist, welche von der Vorderseite des Gestells I hervorragen. Der Stift M
                              steht mit der Feder O in metallischer Verbindung, die
                              mit dem einen Ende an das Gestell I befestigt ist,
                              während ihr freies Ende sich gegen den Kranz des Rades G
                              lehnt. Der andere Stift N steht mit einer ähnlichen
                              Feder in Verbindung, welche an der entgegengesetzten Seite des Gestells I befestigt ist, und diese zweite Feder drückt gegen das
                              benachbarte Rad. Aus dieser Anordnung geht hervor, daß wenn die Feder L mit dem Stift M in
                              Berührung gebracht wird, die Elektricität durch die Feder O dem Rade G und von diesem durch die Rollen
                              H und die daran befestigten Drähte dem System der
                              radialen Magnete mitgetheilt wird. Auf der andern Seite, wenn die Feder L mit dem Stifte N in
                              Contact gebracht wird, so geht der Strom mittelst der mit dem letztem verbundenen
                              Feder f auf das zu G
                              parallele Rad über. Die isolirenden Substanzen auf der Peripherie dieser Räder sind
                              in Streifen angeordnet und haben Zwischenräume zwischen sich, so daß bei erfolgender Rotation der Räder
                              G die Rollen H sich
                              abwechselnd mit der metallenen Oberfläche der Räder und den isolirenden Streifen in
                              Berührung befinden. Die letzteren sind aber so angeordnet, daß die Rollen, wenn sie
                              mit der metallischen Fläche des einen Rades in Berührung sind, auf dem isolirenden
                              Streifen des andern Rades liegen. Die isolirenden Streifen des einen Rades liegen
                              aber den metallischen Räumen des benachbarten Rades gegenüber. Die Reihen der
                              Magnete und Armaturen haben eine solche Anordnung, daß vier Magnete mit einer
                              entsprechenden Anzahl Armaturen in einer radialen Linie sich befinden, während vier
                              andere Armaturen eben unter den anziehenden Einfluß der vier nächsten Magnete
                              gelangen. Während die vier in dem Bereich der Attractivkraft befindlichen Armaturen
                              mit ihren anziehenden Magneten in eine radiale Linie gelangen, befinden sich die
                              folgenden vier Armaturen unter dem Einflusse ihrer nächsten Magnete. Somit befinden
                              sich bei dieser Maschine stets vier Armaturen in einer Linie mit einer gleichen
                              Anzahl Magnete, während vier Magnete ihre Attractivkraft auf eine entsprechende
                              Anzahl Armaturen ausüben, und das Armaturrad herumzuziehen streben. Das isolirende
                              Material ist auf den Rädern G dergestalt angeordnet, daß
                              wenn die radialen Linien der Armaturen die entsprechenden Radiallinien der Magnete
                              erreichen, diese vier aus der Kette ausgeschaltet werden, während die vier
                              benachbarten Magnete ihre volle Kraft auf die sich annähernden Armaturen ausüben.
                              Nachdem der galvanische Strom die Magnete umkreist hat, kehrt er durch den Draht P zur Batterie zurück.
                           Wir lassen vier Armaturen und Magnete deßwegen zusammenwirken, weil alsdann das
                              Armatur-Rad jedesmal an 4 gleichweit abstehenden Punkten sich unter dem
                              Einflusse der Attractivkraft befindet, die es nach der einen Richtung in Rotation
                              setzt. Um die Bewegung dieses Rades in die entgegengesetzte zu verwandeln, braucht
                              man nur die Feder L von dem einen Stifte nach dem andern
                              zu bewegen, wodurch das benachbarte Rad G mit dem
                              Magnete in Verbindung gebracht wird, so daß nun die hinter den radialen Magneten
                              befindlichen Armaturen von dem zunächst liegenden Magnete angezogen werden, während
                              die anderen Magnete des Systems durch die Berührung der Rollen mit dem isolirenden
                              Material des Nebenrades ausgeschaltet werden. Die Bewegung des Rades wird somit
                              rückgängig.
                           Unsere Verbesserung an galvanischen Batterien besteht in der Anwendung stählerner anstatt kupferner Platten. Die Stahlplatten
                              kommen zwischen doppelte Zinkplatten, wenn die Elemente parallel zu einander
                              angeordnet werden sollen. In Anwendung auf Daniells'
                              constante Batterie ist
                              das Stahlelement cylindrisch und umschließt das Zinkelement; in Anwendung auf die
                              Smee'sche Batterie ist das platinirte Silber durch
                              die weit wohlfeileren und eben so wirksamen Stahlplatten ersetzt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
