| Titel: | Verbesserungen an rauchverzehrenden Oefen, von Arthur Vandeleur, Artillerie-Major im Arsenal zu Woolwich. | 
| Fundstelle: | Band 150, Jahrgang 1858, Nr. LXXII., S. 74 | 
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                        LXXII.
                        Verbesserungen an rauchverzehrenden Oefen, von
                           Arthur Vandeleur,
                           Artillerie-Major im Arsenal zu Woolwich.
                        Aus dem London Journal of arts, Septbr. 1858, S.
                              156.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Vandeleur's Verbesserungen an rauchverzehrenden Oefen.
                        
                     
                        
                           Fig. 28
                              stellt diesen Ofen (patentirt in England am 28.
                                 November 1857) im Seitenaufrisse, und Fig. 29 im
                              Längendurchschnitte dar. a ist die Brücke; b die Decke; c die Oeffnung,
                              durch welche das Brennmaterial aufgegeben wird; d der
                              Dämpfer; e die schräge Mauer. Der untere und obere Theil
                              des Rostes ist nahezu horizontal, der mittlere unter einem Winkel von 45°
                              geneigt. Die Decke ist gewölbt und die Wölbung erstreckt sich, oberhalb der Brücke
                              a anfangend, ungefähr 6 Zoll tiefer als der oberste
                              Punkt der Brücke. Der Abstand des tiefsten Punktes dieser Wölbung von der Brücke 2
                              sollte etwas größer seyn, als der Abstand zwischen der Brücke und der Decke b. Die Höhe dieser Stelle des Reverberirgewölbes über
                              dem Rost variirt von 12 bis 18 Zoll. Von da steigt die Decke auf eine Länge von 15
                              Zoll unter einem Winkel von 45°, geht dann ungefähr 12 Zoll senkrecht in die
                              Höhe und wölbt sich bis zum Endgemäuer des Ofens. Die Feuerstelle ist nicht von vier
                              senkrechten Mauern eingeschlossen, sondern die von der Brücke am weitesten entfernte
                              Mauer ist unter einem Winkel von ungefähr 50° geneigt. Die Schwelle der
                              seitwärts angebrachten Oeffnung c zur Beschickung des
                              Ofens liegt ungefähr 6 Zoll höher, als der untere Rand des Reverberirgewölbes. Ein
                              durch den Dämpfer d regulirbarer Luftcanal erstreckt
                              sich bis oberhalb der Mauer e. Das Hauptquantum der zur
                              Verbrennung erforderlichen Luft wird jedoch von dem Aschenfall aus zugeführt, der zu
                              diesem Zwecke geräumig seyn muß.
                           Die Wirkungsweise der nach diesem System construirten Oefen ist folgende. Nachdem das
                              Feuer angezündet worden ist, muß zuerst mit halbverbrannten Steinkohlen oder mit
                              Kohks beschickt werden, bis eine vollständige Gluth gegen das Reverberirgewölbe
                              schlägt, dann müssen ungefähr 10 Zoll hoch Steinkohlen aufgefüllt werden. Die
                              schräge Mauer e drängt das Brennmaterial vorwärts an die
                              Stelle des unter dem Reverberator verzehrten, wodurch die Arbeit, dasselbe mittelst
                              einer Schürstange beständig vorwärts zu schieben, erspart wird. Es ist darauf zu
                              achten, daß das Feuer nie unter das Reverberirgewölbe sinkt, weil sonst der Ofen rauchen würde. Nachdem
                              der Dämpfer, welcher den Luftcanal verschließt, geöffnet ist, streicht sogleich ein
                              doppelter Luftstrom durch das Feuer, nämlich einer aus dem Aschenraum durch die
                              Rothgluth des Feuers, und ein anderer aus dem Luftcanal durch die dem Reverberator
                              zunächst gelegene frische Steinkohle. Letzterer Luftstrom nimmt Rauch und heiße Gase
                              aus der frischen Kohle mit sich abwärts durch die Rothgluth, welche die festen
                              Kohlentheilchen zurückhält, bis sie verzehrt sind, den gasförmigen Producten aber
                              den Durchgang gestattet; diese werden in Flammen verwandelt, bevor sie die Brücke
                              erreichen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
