| Titel: | Verbesserungen an den Hemmungen der Chronometer, von G. Morton zu Keighley in Yorkshire. | 
| Fundstelle: | Band 150, Jahrgang 1858, Nr. LXXXVII., S. 339 | 
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                        LXXXVII.
                        Verbesserungen an den Hemmungen der Chronometer,
                           von G. Morton zu
                           Keighley in Yorkshire.
                        Aus dem London Journal of arts, August 1858, S.
                              84.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Morton's Verbesserungen an die Hemmungen der
                           Chronometer.
                        
                     
                        
                           Fig. 17
                              stellt die verbesserte Hemmung (patentirt in England am 17. October 1856) im Grundrisse, Fig. 18 einzelne Theile
                              derselben in der Seitenansicht dar. A ist das
                              Hemmungsrad; B der hohle Halbcylinder, gegen dessen
                              Paletten die Zähne des Hemmungsrades abwechselnd sich lehnen; C die Unruhspindel mit einem Cylinder D,
                              welcher einen Rubinzahn a enthält, der dem Halbcylinder
                              B seine oscillirende Bewegung ertheilt. Die Spindel
                              b des Halbcylinders B
                              enthält einen Hebel E, mit dessen Hülfe die Bewegung von
                              dem Zahn a auf den Cylinder B übertragen wird. Die Bewegung des Hebels E
                              und des Halbcylinders B hat Aehnlichkeit mit der
                              gewöhnlichen Hebelhemmung, jedoch mit dem Unterschied, daß von dem Hemmungsrade A aus kein Impuls durch Vermittelung des Hebels E gegeben wird. Zwei gehärtete Stahlstifte c, c ragen von der Seite des Hebels E hervor. Zwischen diese Stifte tritt der Zahn a, wenn er sich an der dem Cylinder B nächstliegenden Seite herumbewegt, und während dieser
                              Bewegung bringt er den Hebel aus der ausgezogenen in die punktirte Lage, und die
                              Rubinpalette e läßt das Hemmungsrad A um einen Zahn weiter rücken. d ist die Palette welche den Impuls von dem Hemmungsrad empfängt. Diese
                              Palette ist ein an dem größeren Cylinder der Unruhspindel befestigter Rubin. An den
                              Contactstellen von B sind gleichfalls Rubine befestigt,
                              nämlich bei e an der äußeren Seite, gegen die sich der
                              Zahn 1 des Hemmungsrades lehnt, und an der inneren Seite bei f, wo der Zahn aufgehalten wird, wenn er von e
                              fällt.
                           Das Spiel der Vorrichtung ist nun folgendes. Angenommen die Unruhe bewege sich von
                              der linken zur rechten Seite, so tritt der Zahn a bei
                              seiner Bewegung zwischen die Stifte c, c, und führt nun
                              den Hebel E in die durch Punktirung angedeutete Lage.
                              Während dieser Bewegung treten die Stifte c, c in die
                              Höhlung des Cylinders D, worin sich der Zahn befindet.
                              Wenn sich der Hebel der punktirten Mittellage nähert, so ist der Zahn 1 von dem
                              Rubinstift e ausgelöst. Sobald dieser Vorgang
                              stattfindet, gelangt die Palette d in die punktirte Lage
                              d¹ und der Zahn 1 wird unmittelbar darauf
                              von dem Rubin e frei; der Zahn 2 aber fällt auf die
                              Treibpalette d¹ in die Lage d¹, indem er sich gegen diese Palette lehnt, bis
                              der Zahn 1 durch den Rubin f an der inneren Seite des
                              Cylinders B aufgehalten wird, worauf das Hemmungsrad A in der punktirten Lage bleibt. Somit empfängt die
                              Palette d den Impuls des Zahns 2 bis er in die punktirte
                              Lage 2ª gelangt. Während der Zahn 1 auf dem Rubin f ruht, führt die Unruhe den Hebel E in die
                              punktirte Lage und vollendet ihre Schwingung von links nach rechts; dann kehrt sie
                              durch die Kraft der Spiralfeder zurück und bringt den Hebel in seine Mittellage
                              zurück, indem der Zahn a wieder zwischen die Stifte c, c tritt. Die letzteren stoßen gegen die Peripherie
                              des kleineren Cylinders D, wenn ein Stoß oder eine
                              Gegenbewegung stattfinden soll, um den Hebel in stabiler Lage zu erhalten, wenn der
                              Zahn a die Stifte verläßt. Nähert sich der Hebel E seiner mittleren Lage, so wird der Zahn 1ª von
                              dem Rubin f frei, worauf der folgende Zahn auf den Rubin
                              e fällt, wobei er dem Echappement nur eine sehr
                              kurze Bewegung gestattet, und die Unruhe macht ihre Schwingung, indem sie die
                              Palette d mit sich nimmt. Aber bei dieser Bewegung von
                              der Rechten zur Linken verläßt diese Palette den Zahn des Hemmungsrades, welches
                              sich in diesem Momente in der ausgezogenen Lage befindet. Der Zahn des Hemmungsrades
                              bleibt auf dem Rubin e bis zur rückgängigen Bewegung der
                              Unruhe, worauf die Palette d in der nämlichen Richtung
                              einen neuen Impuls empfängt. Es erhellt hieraus, daß die Unruhe nur während ihrer
                              Bewegung nach der einen Richtung den Impuls empfängt, und daß dieser Impuls während
                              einer langen Bewegung ungefähr gleich dem Abstande eines Zahns des Hemmungsrades von
                              einem andern mitgetheilt wird, wogegen die Bewegung des Hemmungsrades während der
                              rückgängigen Schwingung der Unruhe sehr kurz ist, und der Unruhe keinen Impuls
                              ertheilt. Durch dieses Mittel wird das Spiel sehr regelmäßig, während das
                              Echappement abgesonderter und freier schwingen kann als andere Hemmungen. g, g sind Stifte, welche die Bewegung des Hebels E einschränken. Da die Rubine e und f mit der Spindel b concentrische Kreisbogen sind, so hält die oscillirende Bewegung des
                              Cylinders nur den Zahn des Hemmungsrades zurück, und theilt der Unruhe keine
                              Bewegung mit; die Rubine wälzen sich nur, während der Cylinder in Bewegung ist, auf
                              diesem Zahn ab. Sobald der letztere von dem Rubin f frei
                              ist, fällt er aus der punktirten in die ausgezogene Lage und macht den kurzen Fall
                              auf den Rubin e, welcher inzwischen angekommen ist, um
                              ihn plötzlich anzuhalten. Der Rubin f schiebt sich in
                              dem nämlichen Augenblick dazwischen, wo der Rubin e von dem Zahn
                              weggezogen wird, um den längeren Fall zu thun, während dessen er der Unruhspindel
                              den Impuls ertheilt.
                           Fig. 19
                              stellt eine Modification der beschriebenen Hemmung im Grundrisse dar. A ist das Hemmungsrad; B,
                              der Palettehälter. Die Rubinpaletten e und f sind cylindrische, mit der Spindel b concentrische Stücke, und umfassen zwei Zähne. Der
                              lange und der kürzere Fall wird eben so, wie oben regulirt. Im vorliegenden
                              Beispiele ist a ein Rubinstift, anstatt des oben
                              beschriebenen Zahns, welcher auf den Hebel wirkt, indem er sich in die Gabel c, c legt, und deren Bewegungen genau, wie oben
                              beschrieben wurde, controlirt. Die Rubinpalette d
                              empfängt ihren Impuls in der Lage d¹ und während
                              des Falles des Zahns 2 in die punktirte Lage 2ª. Der den Rubin e verlassende Zahn 1 fällt nicht direct auf den Rubin
                              f, weil sich zwischen e
                              und f ein Zahn befindet.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
