| Titel: | Ueber die geeignetste Zusammensetzung des zum Schiffsbeschlag bestimmten Messingblechs; von Hrn. Bobierre. | 
| Fundstelle: | Band 150, Jahrgang 1858, Nr. CIII., S. 414 | 
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                        CIII.
                        Ueber die geeignetste Zusammensetzung des zum
                           Schiffsbeschlag bestimmten Messingblechs; von Hrn. Bobierre.
                        Aus den Comptes rendus, August 1858, Nr.
                              8.
                        Ueber die geeignetste Zusammensetzung des zum Schiffsbeschlag
                           bestimmten Messingblechs.
                        
                     
                        
                           Das Messing, welches sich in jeder Hinsicht am besten zum Schiffsbeschlag eignet,
                              enthält auf 2 Aequivalente Kupfer 1 Aeq. Zink, d.h. in 100 Theilen 24 Theile
                              Zink.
                           Die Verbindung 3Cu 2Zn, welche 40 1/2 Procent Zink enthält, und diejenigen deren
                              Zusammensetzung diesem Verhältniß sich nähert, können heiß gewalzt werden. Die
                              Beschläge aus heiß gewalztem Messingblech werden aber in eigenthümlicher und rascher
                              Weise vom Meerwasser angegriffen, in der Art, daß das Zink weggenommen wird und das
                              Kupfer als schwammige Masse übrig bleibt. Dieser Vorgang, welcher nach und nach von
                              der äußern bis zur innern Fläche des Beschlags fortschreitet, macht die
                              Metallplatten oft so spröde, daß sie durch einen schwachen Schlag zu Pulver
                              zerfallen.
                           Das Walzen in der Hitze veranlaßt eine ungleichmäßige Beschaffenheit des Messings,
                              eine Verringerung seiner Dichtigkeit, die Geneigtheit das Zink schon unter schwachen
                              verändernden Einflüssen zu verlieren, endlich die große Sprödigkeit des Messings.
                              Gegen die Anwendung heiß gewalzten Messingblechs zu Schiffsbeschlägen können die
                              Rheder sich am besten dadurch schützen, daß sie den Blechfabrikanten die
                              Verpflichtung auflegen, ein Messing zu liefern, welches nicht mehr als 34 Procent
                              Zink enthält.