| Titel: | Verbesserungen an den Schraubenwinden, von Hrn. Lemonnier. | 
| Fundstelle: | Band 151, Jahrgang 1859, Nr. XXII., S. 95 | 
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                        XXII.
                        Verbesserungen an den Schraubenwinden, von Hrn.
                           Lemonnier.
                        Aus 
                           Armengaud'sGénie
                                 industriel, Octbr. 1858, S. 203.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Lemonnier's Verbesserungen an den Schraubenwinden.
                        
                     
                        
                           Die jetzigen Wagenwinden gestatten wegen ihrer Einrichtung nur eine sehr beschränkte
                              Benutzung. Der Erfinder war bemüht, diese durch die hier zu beschreibenden
                              Abänderungen und Verbesserungen (patentirt in Frankreich am 20. März 1858) auszudehnen; sie bestehen:
                           1) in einer neuen Bewegungsart der Schraubenspindel, nämlich mittelst eines
                              Schraubenrades und einer Schraube ohne Ende, an deren Welle man eine oder zwei
                              Kurbeln anbringt;
                           
                           2) in der Methode, nach Belieben die eigentliche Winde von ihrem Sockel abnehmen zu
                              können, um sie entweder als gewöhnliche, leicht transportirbare Wagenwinde zu
                              benutzen, oder, auf den Sockel gestellt, als Winde mit zwei Bewegungen zu anderen
                              Zwecken zu verwenden;
                           3) in der Beweglichkeit der Winde auf dem Sockel, in gerader Richtung nach Links und
                              nach Rechts, wobei sie unter verschiedenen Winkeln gestellt werden kann.
                           Fig. 30 ist
                              ein senkrechter Durchschnitt durch die Winde und deren Sockel.
                           Fig. 31 ist
                              ein horizontaler Durchschnitt in der Höhe der Linie 1–2.
                           Die eigentliche Winde besteht immer aus einer Schraubenspindel mit flachen Gängen A, welche am obern Ende mit der gewöhnlichen Gabel a versehen ist. Diese Spindel bewegt sich auf-
                              und abwärts, dreht sich aber nicht, da sie unten durch eine Scheibe e zurückgehalten wird, die mittelst vier Ausschnitten
                              zwischen den vier Ständern F biegt.
                           Dagegen dreht sich die Mutterschraube B, ohne ihre
                              Stellung zu verlassen, indem sie oben durch den Hals C
                              in derselben festgehalten wird.
                           Diese Mutterschraube ist mit einem Rad mit vertiefter schraubenförmiger Verzahnung
                              b versehen, in welches eine Schraube ohne Ende D eingreift.
                           Letztere liegt in zwei Zapfenlagern c, welche an dem
                              Halse C angebracht sind; ihre Zapfenenden haben
                              quadratische Angriffe, an welche Kurbeln gesteckt werden.
                           Die Mutterschraube ruht und dreht sich frei auf einem eisernen Ring E, welcher aus vier senkrechten Säulen F ruht, deren untere Enden durch die Schrauben g mit einer Scheibe G
                              verbunden sind.
                           So eingerichtet, ist die Wagenwinde vollständig und kann als solche überall
                              angewendet werden; man braucht nur mittelst einer oder beider Kurbeln die Schraube
                              D zu drehen, wodurch die Schraubenmutter B mittelst des Rades b
                              ebenfalls gedreht wird; die Schraubenspindel A geht dann
                              auf- oder abwärts, je nachdem man die Kurbel rechts oder links dreht.
                           Um die Wagenwinde zu vervollständigen, d.h. um eine Bauwinde daraus zu machen, setzt
                              man sie auf den Wagen H, an welchen zwei mit
                              Muttergewinden versehene Ohren h gegossen sind. Durch
                              diese Mutterschrauben geht eine Spindel I, die im Innern
                              des gußeisernen Sockels J angebracht ist.
                           Die Schraube I ist an den Enden mit zwei quadratischen
                              Zapfen i versehen, auf welche man Kurbeln stecken und
                              durch deren Drehung den Wagen nach rechts und links verschieben kann, und zwar bis zu dem einen oder dem
                              anderen Ende des Sockels. Diese Anordnung des Sockels bietet nichts eigenthümliches
                              dar, wohl aber diejenige des Wagens, welche den Vortheil gewährt, daß man die Winde
                              unter verschiedenen Winkeln auf den Sockel stellen kann. Hierzu braucht man nur die
                              Winde zu heben und sie so zu drehen, daß die vier Schrauben g in vier von den zwölf entsprechenden Löchern k treten können, mit denen die kreisrunde Platte H, welche den Wagen bildet, versehen ist.
                           Diese Platte ist überdieß mit vier kleinen Erhöhungen h'
                              versehen, die ihr als Führer auf dem Sockel dienen, und mit einem kreisrunden Rande
                              k', in dessen Inneres die Scheibe tritt, welche
                              einen Theil der Wagenwinde bildet. Dieser Rand genügt, um die Winde auf dem Wagen zu
                              erhalten und macht jede andere Befestigungsweise unnütz. Diese sehr einfache
                              Anordnung gestattet die Last zu theilen, wenn der Apparat transportirt werden soll,
                              wo dann ein Mann die Winde und ein anderer den Wagen trägt.
                           Letztere Bedingung ist zur leichtern Benutzung des Apparates sehr wichtig, besonders
                              beim Eisenbahnwesen, wo er einerseits als gewöhnliche Wagenwinde und andererseits
                              als vollständige Bauwinde dienen kann.
                           
                        
                     
                  
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