| Titel: | Maschine zum Graviren und Copiren der Musterzeichnungen, von Richard Roberts in Manchester. | 
| Fundstelle: | Band 151, Jahrgang 1859, Nr. LXIII., S. 258 | 
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                        LXIII.
                        Maschine zum Graviren und Copiren der
                           Musterzeichnungen, von Richard
                              Roberts in Manchester.
                        Aus dem Engineer vom 29. October
                              1858.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Roberts' Maschine zum Graviren und Copiren der
                           Musterzeichnungen.
                        
                     
                        
                           Bei der Gravir- und Copirmaschine, welche sich Hr. Roberts am 11. März 1858 für England patentiren ließ, sind folgende
                              Verbesserungen hervorzuheben: 1) Die Maschine liefert Umrißcopien einer
                              Musterzeichnung, welche an einen rotirenden Cylinder oder an einen verschiebbaren
                              Rahmen, anstatt an eine unbewegliche Tafel befestigt ist.
                           2) Die Maschine ertheilt die eine Bewegung der Musterzeichnung, die andere dem
                              Ziehstift, anstatt nach der gegenwärtigen Methode beide Bewegungen aus den Stift zu
                              übertragen. Beide Bewegungen auf die geeignete Weise combinirt, reproduciren jedes
                              beliebige Muster auf einer ebenen Fläche.
                           3) Der Mechanismus ist so eingerichtet, daß der Arbeiter die Bewegung des Musters mit
                              der einen, und diejenige des Ziehstiftes mit der andern Hand ausführt, anstatt auf
                              die gebräuchliche Weise den Stift allein zu bewegen.
                           4) Verrichtung einer oder beider letztgenannten Operationen mittelst einer
                              Frictionsrolle, die mit dem Wagen des Ziehstiftes verbunden ist und auf den
                              rotirenden Cylinder wirkt, auf welchem die Musterzeichnung befestigt ist. Diese
                              Rolle wird aus freier Hand geführt und durch irgend eine geeignete Kraft in Rotation
                              gesetzt.
                           5) Die Träger der Gravirinstrumente mit ihren Schenkeln sind in verschiedenen Ebenen
                              construirt, so daß jedesmal der letzte Schenkel eines Trägers den ersten des
                              vorhergehenden spannt.
                           
                           6) Anbringung pantographischer Maschinen zur Hervorbringung von Copien beliebig
                              großer Musterzeichnungen in den erforderlichen Dimensionen und zwar durch Anwendung
                              von Wechselrädern statt der üblichen Hebel und Wechselrollen.
                           7) Veränderung und Regulirung des Druckes auf das copirende Instrument mittelst
                              excentrischer Scheiben, welche auf Federn wirken.
                           8) Anbringung eines oder mehrerer Excentrics, welche vermittelst einer Schraube auf
                              den Schieber des Stichels wirken, um die Längenbewegung desselben dem Muster
                              anzupassen.
                           9) Anwendung eines Excentricums in Verbindung mit einem Rabe, welches lose an der
                              Welle sitzt, um der kupfernen Walze oder dem Körper, auf welchen die Zeichnung
                              übertragen werden soll, eine rücksichtlich jenes Rades veränderliche Geschwindigkeit
                              zu ertheilen.
                           Folgende Beschreibung bezieht sich auf eine Maschine, bei
                                 welcher die Musterzeichnung auf einen rotirenden Cylinder befestigt ist.
                              Fig. 13
                              stellt diese Maschine in der Endansicht, Fig. 14 im Frontaufriß
                              dar. Fig. 15
                              ist ein besonderer Grundriß der Achsen F und g⁷ nebst ihrem Mechanismus. A, A sind die Enden des Gestells, B, B¹, B², B³, B⁴ die
                              dieselben verbindenden Verstärkungsstangen. C ist die zu
                              gravirende Walze, C¹ ihre Achse, welche sich frei
                              in Lagern C² und C³ dreht. Letztere befinden sich zwischen Führungen des Gestells, so
                              daß die obere Seite der Walze C rücksichtlich der
                              Grabstichel a, a, welche der Patentträger
                              „Copir- oder Diamantstichel“ (diamond tools) im Gegensatz zu den von ihm sogenannten
                              „Musterstiften“ (pattern tools)
                              b nennt, auf die geeignete Höhe adjustirt werden
                              kann. a¹, a¹
                              sind die Hälter der Diamantstichel, deren jeder einen Fuß in einem kleinen Loch und
                              den andern Fuß in einer kleinen Rinne des Stichelwagens a² hat, wie aus den nach einem größeren Maaßstabe ausgeführten
                              Abbildungen Fig.
                                 20 und 21 deutlicher erhellt. An die Schiene B sind
                              die Träger c, c geschraubt, in welchen sich die Rollen
                              drehen, auf denen der Stichelwagen a² hinläuft.
                              Die Musterzeichnung ist auf einen Cylinder D befestigt,
                              dessen Achse in Lagern des Gestells A frei sich dreht.
                              Diese Achse enthält ein Getriebe d, welches durch
                              Vermittelung der Räder d¹ und d² die zu gravirende Walze C in Bewegung setzt. b¹ ist ein
                              vierräderiger Wagen, welcher längs der trogförmigen Schiene B⁴ läuft und den Musterzeichenstift b
                              von einer Seite der Zeichnung zur andern führt und den Diamantsticheln a, a auf folgende Weise die correspondirende Bewegung
                              nach einem verkleinerten Maaßstabe ertheilt. Der an dem Wagen b¹ befestigte Stahlriemen b² ist
                              nämlich um einen Theil der Rolle b³ geschlagen
                              und dann an dieselbe
                              befestigt. Das Ende dieses Riemens geht um die Rolle b⁴, dann um einen Theil der Rolle b³
                              (längs dem anderen Ende des Riemens) und ist gleichfalls an die letztere befestigt.
                              Der Riemen wird mit Hülfe einer hier nicht abgebildeten Kuppelungsschraube bei b⁵ oder mittelst einer kleinen Verschiebung der
                              Rolle b⁴ gespannt erhalten. Die Achse b⁶ der Rolle b³ läuft in Lagern, welche an den Schienen B¹ und B⁴ befestigt sind, und
                              enthält an der hinteren Seite der Maschine ein Wechselgetriebe e, welches durch das Zwischenrad e¹ dem Rade e², an dessen Achse
                              e³ eine Rolle e⁴ festsitzt, Bewegung mittheilt. An diese Rolle sind zwei Stahlbänder
                              befestigt und in entgegengesetzter Richtung um einen Theil derselben geschlagen. Die
                              anderen Enden dieser Bänder sind an das Ende des Stichelwagens a² befestigt, und zwar mittelst
                              Adjustirschrauben, welche in der Abbildung nicht dargestellt sind. f ist eine Schiene, welche sich beinahe längs der ganzen
                              Maschine erstreckt und durch Adjustirschrauben f¹
                              gegen sämmtliche Stichelhalter angedrückt wird. Diese Schiene, welche durch die an
                              ihrem oberen Ende in Führungen laufende Stange f²
                              mit dem durch Gegengewichte äquilibrirten Tretschemel E
                              verbunden ist, hebt die Diamantstichel von der Arbeit ab, sobald der Arbeitende
                              seinen Fuß von E hinwegzieht. Es ist einleuchtend, daß
                              durch Anwendung geeigneter Räder zur Verbindung des Mustercylinders D mit der zu gravirenden Walze C die Länge der Zeichnung dergestalt sich ändern läßt, daß auf dem Umfang
                              einer Walze von irgend einem geeigneten Durchmesser jede erforderliche Anzahl von
                              Wiederholungen hervorgebracht werden kann, und daß durch Wechseln der Räder, welche
                              b⁶ und e³
                              verbinden, die Breite der Zeichnung in ähnlicher Weise der Länge der zu gravirenden
                              Walze sich anpassen läßt. Durch Anwendung doppelter Zwischenräder zur Verbindung von
                              b⁶ mit e³
                              wird die Musterzeichnung in umgekehrter Lage auf die Walze C übertragen. Soweit die Maschine bis jetzt beschrieben ist, eignet sie
                              sich nur dazu, ein auf einen rotirenden Cylinder befestigtes Muster zu copiren und
                              zugleich nach einem beliebigen Maaßstab reducirt, auf der in Behandlung befindlichen
                              Walze darzustellen.
                           Um nun die Maschine in Gang zu setzen, bewegt der Arbeiter den Ziehstift b mit der einen und den Cylinder D mit der andern Hand, ausgenommen, wenn eine oder beide Operationen, wie
                              mit Bezug auf Fig.
                                 16, 17, 18 und 19 erläutert werden soll, durch mechanische Kraft zu verrichten sind.
                              Anstatt der bei Pantographen üblichen Hebel und anderer Mechanismen, erfüllen bei
                              der in Rede stehenden Maschine, wie man sieht, gezahnte Wechselräder den gleichen
                              Zweck.
                           Der Patentträger beschreibt jetzt den Mechanismus, mit dessen Hülfe er die Maschine
                              zur Erzeugung verschiedener Arten von Originalmustern
                               einrichtet, welche,
                              bevor sie aus der Maschine genommen werden, durch Hinzufügung von Blumen, Arabesken
                              und dergleichen noch weiter verziert werden sollen. Die Schiene g, Fig. 13 und 14, ist der
                              oben beschriebenen Schiene f ähnlich und vermittelst
                              einer Schraube, welche in dem einem Ende der an den Träger a¹ geschraubten Feder g sich befindet,
                              so adjustirt, daß sie sich mit gelindem Druck gegen die Träger a', a' der Stichel lehnt.
                              Sie ist ferner durch das Gelenk g² mit den kurzen
                              Hebelarmen g³ der Achse g⁴ verbunden. An dem linken Ende der letztem ist ein Hebel g⁵ befestigt, der sich gegen ein auf der hinteren
                              Seite der Maschine an eine Welle g⁷ (Fig. 15)
                              befestigtes Excentricum g⁶ lehnt. Die Welle g⁷ empfängt ihre Bewegung von dem Rade d² der Achse der zu gravirenden Walze durch das
                              Zwischenrad h und das Wechselrad h¹. Die vordere Welle F wird von der
                              Welle g⁷ aus mittelst des an dem linken Ende der
                              letzteren befindlichen Rades g⁸ in Umdrehung
                              gesetzt, indem dieses in das breite Zwischenrad F¹ eingreift, welches das an der Achse F
                              befestigte Rad F² umtreibt. An dem rechten Ende
                              der Achse F befindet sich eine Schraube, deren Mitte i eine breite Flantsche besitzt, gegen die das
                              Excentricum i¹ drückt. Diese Mutter enthält ein
                              Wechselrad i², welches durch das an der Achse g⁷ sitzende Rad i³ umgetrieben wird. Diese Räder können durch ein hier nicht sichtbares
                              Zwischenrad mit einander verbunden werden. Das Excentricum i¹ sitzt an einer Achse i⁴ fest,
                              an deren anderem Ende sich ein Schraubenrad i⁵
                              befindet, welches in eine an die Achse g⁷
                              befestigte Schraube i⁶ greift. Die Achse i⁴ rotirt in einem Gestell, dessen eines Ende auf
                              dem hervorragenden Ende des Lagers drehbar ist, in welchem das rechte Ende der Welle
                              F rotirt. In dem andern Ende dieses Gestells
                              befindet sich ein krummer Schlitz (Fig. 13) welcher die
                              Adjustirung von Rädern verschiedener Durchmesser auf den Eingriff in die Schraube
                              i⁶ gestattet. An das linke Ende der Welle F ist ein Excentricum j
                              befestigt, welches einem passenden Muster entspricht und mittelst des Hebels j¹ und des Gelenkes j² die Bewegung dem Wagen a² und
                              mithin den Copirsticheln a ertheilt. Durch Wechseln des
                              Rades h¹ auf der rechten Seite der Achse g⁷ kann man die letztere das Muster des
                              Excentricums auf dem Umfange der Walze entsprechend wiederholen lassen. Der Hebel
                              j¹ wird gegen das Excentricum j durch eine Spiralfeder a² angedrückt, deren eines Ende an den Wagen a², das andere an den Stift a⁴
                              der Stange B befestigt ist. Damit die Stichel bei jeder
                              Umdrehung der Walze auf frischem Grunde arbeiten, besitzen die Räder i² und i³ eine
                              solche relative Zähnezahl, daß die Mutter i um so viel
                              schneller oder langsamer wie die Welle F sich zu drehen
                              veranlaßt wird, als diese Welle bei einer gegebenen Anzahl von Umdrehungen um eine
                              Strecke gleich der
                              Breite des in Arbeit befindlichen Musters fortrückt. Die Achse F ist in ihre entfernteste Lage nach der linken Seite
                              gerückt dargestellt. Ist daher die Schraube, auf welcher die Mutter i läuft, rechts gewunden, so muß sich die Mutter bei
                              Anwendung eines Zwischenrades langsamer als die Welle F
                              drehen, um diese von der linken nach der rechten Seite zu verschieben. Bringt man an
                              die Stelle des Excentricums ein concentrisches Rad, so ist klar, daß die
                              Gravirinstrumente das Excentricum-Muster spiralförmig und in gleichen
                              Abständen auf der Walze auftragen; ferner, daß bei Anwendung des an Gestalt und
                              Geschwindigkeit dem Zwecke angepaßten Excentricums i¹, dasselbe, indem es die Welle F
                              veranlaßt mit verschiedenen Geschwindigkeiten sich zu verschieben, den gravirten
                              Mustern ein abgerundetes Aussehen ertheilt. Dieser Effect kann noch dadurch erhöht
                              werden, daß man das Excentricum der Achse i⁴ so
                              auf die Schiene g wirken läßt, daß der Druck auf die
                              Grabstichel stufenweise in dem Grade entfernt wird, als sie sich der höchsten Stelle
                              der Figur nähern, und allmählich in dem Maaße wieder hergestellt wird, als die
                              andere Seite des Musters in Arbeit gelangt. Punktirungen und unterbrochene Linien
                              können durch Anbringung eines geeigneten Excentricums g⁶ auf der Welle g⁷ hervorgebracht
                              werden. Aus den Fig. 13 und 14 ist ersichtlich, daß,
                              wenn der Cylinder D in Rotation gesetzt wird, die Walze
                              C gleichfalls rotirt, und zwar mit einer
                              Geschwindigkeit, welche durch das Verhältniß der Räder d
                              und d² bestimmt wird, und daß, wenn man dem Wagen
                              b des Ziehstiftes eine lineare Bewegung ertheilt,
                              der Stichelwagen a² in der Ebene der Achse der
                              Walze C sich hinbewegt, wobei seine Bewegung auf
                              ähnliche Weise durch die verbindenden Wechselräder e und
                              e² regulirt wird.
                           Fig. 16 ist
                              die Seitenansicht eines Apparates, der die Einrichtung hat, daß das Muster und der Ziehstift durch mechanische Kraft bewegt wird,
                              während der Arbeitende dieselben mit der Hand nur zu leiten hat. Fig. 17 ist eine hintere
                              Ansicht und Fig.
                                 18 ein Grundriß mit Hinweglassung des Wagens b¹. Fig. 19 stellt den Wagen b¹ im
                              Grundrisse dar. In dieser Ansicht ist D der
                              Mustercylinder, b der Ziehstift und p die Laufrolle oder der sogenannte „perambulator,“ welcher mit Kautschuk
                              überzogen ist, um vermöge der Reibung den Ziehstift oder den Mustercylinder oder
                              beide zu veranlassen, nach der durch den Arbeiter gegebenen Richtung sich zu
                              bewegen. An der mit einem geränderten Knopf p²
                              versehenen Achse p¹, welche sich frei in dem
                              Stück p³ dreht, ist ein Rad p⁴ befestigt, welches in das Zwischenrad p⁵ greift. Letzteres greift in das Rad p⁶, welches an das obere Ende des Stiels der
                              Gabel p⁷ befestigt ist. Diese Gabel dreht sich
                              frei in dem Theile p³, welcher, wie Fig. 16 zeigt, durch den
                              Theil p⁸ mit dem Wagen b¹ verbunden ist. g ist eine an das
                              obere Ende der Achse q¹ befestigte Bandrolle. Die
                              Achse q¹ dreht sich frei in der Stange p⁷ und enthält an ihrem unteren Ende eine
                              Schraube q, welche in das Rad q³ greift. Das Rad q³ sitzt mit
                              dem Rade q⁴ an einer Achse und das Rad q⁴ greift in das mit der Laufrolle p an der nämlichen Achse befestigte Rad q. Der Ziehstift ist so regulirt, daß er, wenn die
                              Laufrolle in Thätigkeit ist, ein wenig über der Zeichnung steht; und beide werden
                              von der Zeichnung abgehoben, wenn der Arbeiter seine Hand von dem Knopf p² entfernt. Dieses Aufheben wird mittelst einer
                              in der Abbildung nicht sichtbaren an b¹ oder p⁸ befestigten Feder bewerkstelligt.
                           Die Wirkungsweise dieses Mechanismus ist nun folgende. Die der Rolle q mitgetheilte Bewegung wird vermittelst des
                              beschriebenen Räderwerks auf die Laufrolle p übertragen,
                              welche vermöge der Friction den Cylinder D in Rotation
                              setzt. Es ist klar, daß der relative Grad der Rotation von D und der Bewegung des Wagens b¹ von
                              dem Winkel abhängt, welchen die Achse der Laufrolle p
                              mit der Achse des Cylinders D bildet. Denn, wenn ihre
                              Achsen in derselben Ebene liegen und p sich nach der
                              Richtung des Pfeils dreht, so wird D gleichfalls in der
                              durch den Pfeil angedeuteten Richtung rotiren. Wird jedoch die Laufrolle p umgewendet, indem man dem Knopf p² eine halbe Umdrehung ertheilt, so daß sie nun in der
                              entgegengesetzten Richtung rotirt, dann wird auch der Cylinder D eine entgegengesetzte Drehung annehmen. Gibt man
                              ferner der Achse von p eine Stellung rechtwinkelig zur
                              Achse von D, so bleibt D
                              stationär und der Wagen des Ziehstiftes läuft längs seiner Schienenbahn. Bildet
                              jedoch die Achse von p einen Winkel von 45° mit
                              der Achse von D, so bewegen sich beide, der Cylinder und
                              der Wagen b¹ mit gleicher Geschwindigkeit; und es
                              ist somit einleuchtend, daß jede veränderte Winkelstellung beider Achsen gegen
                              einander eine correspondirende Veränderung in den Bewegungen des Cylinders D und des Wagens b¹
                              zur Folge haben muß. Bei der Drehung in spitze Winkel muß der Druck von dem Knopf
                              p² entfernt werden, während die Laufrolle in
                              die verlangte Richtung gewendet wird. Mittelst der Controle welche der Arbeiter auf
                              diese Weise über die Bewegungen des Cylinders D und des
                              Wagens b¹ ausübt, ist er im Stande, beinahe jede
                              Art von Muster zu copiren.
                           Um diejenigen Theile der Zeichnung, welche ein glattes Aussehen erhalten sollen, mit
                              parallelen schiefen Linien auszufüllen, dient folgender Mechanismus. s, Fig. 13 und 14, ist ein an
                              die Achse b⁶ befestigtes Winkelrad, welches in
                              das an der Achse s² festsitzende Rad s¹ greift. Das andere Ende dieser Achse ist zur Aufnahme eines
                              Wechselrades eingerichtet, welches durch ein Zwischenrad mit einem andern an dem
                              linken Ende der Achse D³ befindlichen Wechselrade
                              zu verbinden ist. In Folge dieser Anordnung kann man nun bei Anwendung geeigneter
                              Wechselräder die Diamantstichel Spirallinien oder beliebig schräge Linien
                              beschreiben lassen; und wenn die Musterwalze mit der Ziehvorrichtung im Eingriffe
                              ist, so wird man nur die eine zu bewegen brauchen, um auch der andern die Bewegung
                              mitzutheilen.
                           Diese Maschinen lassen sich zum Copiren auf ebene Flächen
                              einrichten, indem man statt der Welle C eine Achse
                              nimmt, welche eine Rolle trägt, wodurch mittelst Stahlbändern ein verschiebbares
                              Gestell, auf dem die zu gravirende Platte befestigt ist, in Thätigkeit gesetzt wird,
                              und indem man einen oder mehrere Diamantstiefel a auf
                              die bezüglich Fig.
                                 13 und 14 beschriebene Weise wirken läßt.
                           Fig. 20 ist
                              eine zum Theil im Durchschnitt genommene Endansicht mit der zu gravirenden Walze C, den verbesserten Stichelhältern a¹ und ihrem Wagen a². Fig. 21 stellt einen Grundriß des Apparates dar. a, a sind die Copirstichel; f ist die Stange,
                              welche die Stichel von der Arbeit aufhebt; g die andere
                              Stange, welche durch ihre Wirkung auf die Feder g¹ den Druck auf die Stichel regulirt. Um die Grabstichel a hinreichend nahe bei einander anordnen zu können und
                              zugleich ihre Stabilität zu sichern, sind die Hälter derselben mit ihren Schenkeln
                              in verschiedene Ebenen construirt, so daß der letzte Schenkel eines jeden den ersten
                              des vorhergehenden spannt. Um ferner die Adjustirung der Instrumente nach der Größe
                              des zu gravirenden Musters zu erleichtern, schlägt der Patentträger vor, eine Reihe
                              von Grübchen längs des Wagens in gleichen Abständen und in geeigneter Nähe neben
                              einander zu bohren, zur Aufnahme eines Fußes jedes der Stichelhalter, während der
                              andere Fuß in einer parallel zu der Löcherreihe gezogenen schmalen Rinne ruht. Die
                              Leichtigkeit der Adjustirung wird noch dadurch erhöht, daß man vier Reihen solcher
                              Grübchen, nämlich 6, 7, 8 und 10 auf den laufenden Zoll mit entsprechenden Rinnen
                              anbringt. Der Stichelschieber läßt sich seitwärts adjustiren, um die Stichel
                              mittelst der Träger c in die geeignete Lage über die
                              Arbeit zu bringen. Die Träger c sind mit Schlitzen
                              versehen, durch welche sie an die Schienen B geschraubt
                              sind.
                           Fig. 22 ist
                              ein Horizontaldurchschnitt, Fig. 23 ein Aufriß des
                              Stirnrades d², welches auf der im Gestell A gelagerten Achse C¹
                              sich frei dreht; r ein ins Gleichgewicht gesetzter Arm,
                              welcher auf das conische Ende der Achse C¹
                              geschraubt ist; C³ ein Lager zur Aufnahme des an
                              dasselbe zu schraubenden Rades r¹ (Fig. 22); r² eine Achse, die sich frei in einem Arm des Rades d² dreht und an dem einen Ende ein Excentricum
                              r³, an dem andern Ende ein Rad r⁴ enthält. r⁵, Fig. 23, ist eine Kautschukfeder, deren eines Ende an den Arm, das andere
                              Ende an das Rad d² befestigt ist, um den Arm r mit dem Excentricum r³ in Berührung zu erhalten. Das Rad d² ist mit einem Gegengewichte r⁷
                              versehen. Die Wirkungsweise dieses Mechanismus ist nun folgende. Das durch irgend
                              geeignete Mittel in Bewegung gesetzte Rad d²
                              nimmt das Rad r⁴ mit herum. Da das letztere mit
                              dem stationären Rade r¹ im Eingriffe steht, so
                              kommt es gleichfalls in Umdrehung und setzt zugleich durch die Achse r² das Excentricum r³ in Rotation. Da der Umfang dieses Excentricums mit Erhöhungen und
                              Vertiefungen versehen ist, so wird dadurch der Cylinder D veranlaßt, rücksichtlich des Rades d²
                              mit unregelmäßigen und wechselnden Geschwindigkeiten sich zu drehen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
