| Titel: | Ueber eine Abänderung der Bunsen'schen Säule mit constantem Strom; von P. Renoux und J. Salleron. | 
| Fundstelle: | Band 151, Jahrgang 1859, Nr. LXVI., S. 269 | 
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                        LXVI.
                        Ueber eine Abänderung der BunsenBunseu'schen Säule mit constantem Strom; von P. Renoux und J. Salleron.
                        Aus den Comptes rendus, Januar 1859, Nr.
                              2.
                        Renoux, über eine Abänderung der Bunsen'schen Säule mit constantem
                           Strom.
                        
                     
                        
                           Die Bunsen'sche Säule, welche wegen ihres constanten und
                              zugleich kräftigen Stroms so gute Dienste leistet, läßt sich nach unserer Ansicht
                              vortheilhaft abändern, wenigstens bei gewissen technischen Anwendungen. Während
                              diese Säule den Uebelstand darbietet Untersalpetersäure zu erzeugen, verschwindet
                              ihre erregende Flüssigkeit rasch und muß oft erneuert werden.
                           Man kann diesen beiden Uebelständen dadurch abhelfen, daß man die Salpetersäure durch
                              chlorsaures Kali ersetzt, welches in Schwefelsäure aufgelöst ist, die 1/6 bis 1/3
                              ihres Volums reine Säure enthält. Beobachtet man den Gang einer solchen Säule, so
                              überzeugt man sich, daß die überschüssige Säure des porösen Gefäßes beständig
                              diejenige ersetzt welche im äußern Gefäß verschwindet, sie sogar während der ersten
                              Tage vermehrt, wodurch die Säule sehr wirksam wird. Man erhält so einen nahezu
                              constanten Strom während mehr als acht Tagen, wenn man die wenigstens 1/6 Säure
                              enthaltende Lösung angewandt hat.
                           Um eine stets mit chlorsaurem Kali gesättigte Flüssigkeit zu erhalten, wenden wir
                              cylindrische Kohlen an, die in ihrer Längerichtung mit einem Loch versehen sind, in
                              welches man das chlorsaure Kali gibt, und an den Seiten mit kleinen Oeffnungen,
                              welche bloß der Flüssigkeit Zutritt gestatten müssen.
                           Diese Säule gab bei ihrer Benutzung zur Galvanoplastik vortreffliche Resultate; viel
                              kräftiger als die Daniell'sche Säule, hält sie die Mitte
                              zwischen letzterer und der Bunsen'schen, und wir glauben
                              sie für alle diejenigen Fälle empfehlen zu können, wo man einen starken und dabei
                              doch hinreichend constanten Strom haben will.
                           Bei gleichem Gewicht zerstört das chlorsaure Kali sechsmal so viel Wasserstoff als
                              der Kupfervitriol, und sein Preis ist beiläufig dreimal so hoch. Man sieht also, daß
                              durch Anwendung dieses Salzes die Kosten der Säule eher vermindert als erhöht
                              werden.