| Titel: | Selbstbeweglicher Schutz, von Hrn. Chaubard. | 
| Fundstelle: | Band 151, Jahrgang 1859, Nr. LXXIX., S. 334 | 
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                        LXXIX.
                        Selbstbeweglicher Schutz, von Hrn. Chaubard.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, November 1858, S.
                              234.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. V.
                        Chaubard's selbstbeweglicher Schutz.
                        
                     
                        
                           Der von Chaubard construirte Schutz vereinigt eine große
                              Einfachheit in der Ausführung mit einer sehr regelmäßigen Wirkung unter dem
                              Einflusse der gegen ihn drückenden Wassermasse; diese Wirkung ist eine
                              selbstthätige, sobald das Aufschlagewasser einen gewissen Stand über den
                              gewöhnlichen erreicht hat. Seine Vorrichtung ist in Fig. 26 dargestellt.
                           Der Schutz a besteht aus starken Bretern, ist 0,60 Meter
                              hoch und 2,00 Met. lang, steht fast senkrecht auf einem Ueberfall und wird auf zwei
                              gußeisernen Säulen c durch zwei Vaucanson'sche Ketten b festgehalten, oder auch durch das Ende
                              einer gewöhnlichen eisernen Kette, welche den Schutz 21 Centimeter über dem untern
                              Rande faßt, so daß er mittelst des Gewichts des Wassers, welches bei zu hohem Stande
                              in ein Gefäß d durch eine über diesem angebrachte
                              metallene Röhre e eintritt, eine umschlagende Bewegung
                              machen kann. Das Gefäß d ist mit Löchern versehen, durch
                              welche das Wasser wieder ausfließen kann, wenn die Speiseröhre e nicht mehr in dasselbe taucht.
                           Eine Kette f hält den Schutz bei seiner kippenden
                              Bewegung und regulirt dieselbe nach Erforderniß; und um nur einen Theil des Wassers
                              aus dem Obergraben in den Untergraben gelangen zu lassen, gibt mall der Kette die
                              entsprechende Länge.
                           Angenommen, der Wasserspiegel des Obergrabens sey höher als erforderlich und der Art
                              wie Fig. 26
                              punktirt angibt; die Röhre e wird alsdann das Wasser
                              aufnehmen und es in das Gefäß d in größerer Menge
                              ausgießen als es durch die Oeffnungen in letzterem wieder ausfließen kann; das
                              Gleichgewicht, welches durch die Wirkung des Wassers auf den obern und untern Theil
                              des Schutzes über und unter den Verbindungspunkten der Kette hergestellt war, wird
                              durch die im Gefäß d befindliche Wassermasse nun
                              aufgehoben werden und der Schutz wird daher umschlagen, um das Wasser
                              durchzulassen.
                           Dieses Ausfließen wird so lange stattfinden, bis der niedrigere Wasserstand wieder
                              hergestellt ist, so daß die unter den Verbindungspunkten einwirkende Kraft
                              überwiegend gegen die von Oben einwirkende wird, worauf der Schutz wieder in seine
                              gewöhnliche Stellung zurückgeht, hauptsächlich dann, wenn dem Gefäß d kein Wasser mehr geliefert wird und es das in ihm
                              enthaltene durch die kleinen Oeffnungen am Boden ausfließen läßt.
                           
                        
                     
                  
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