| Titel: | Ventil für Weinfässer. | 
| Fundstelle: | Band 151, Jahrgang 1859, Nr. LXXXIII., S. 353 | 
| Download: | XML | 
                     
                        LXXXIII.
                        Ventil für Weinfässer.
                        Aus den Mittheilungen des hannoverschen Gewerbevereins,
                              1858 S. 354.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. V.
                        Ventil für Weinfässer.
                        
                     
                        
                           Bereits im Jahrgang 1852 des polytechn. Journals (Bd. CXXIII S. 346) wurde ein Ventil
                              beschrieben, geeignet für Fässer, aus welchen Wein oder andere beim Liegen noch
                              Kohlensäure entwickelnde Flüssigkeiten abgelassen werden sollen; dasselbe gewährte
                              den Vortheil, daß es vermittelst einer Feder jeden Augenblick geschlossen und wieder
                              durch geringen Fingerdruck geöffnet werden konnte. Eine in Amerika gebräuchliche,
                              noch sinnreichere Anordnung eines derartigen Ventils ist in Fig. 27 im
                              Verticaldurchschnitt abgebildet.
                           Der Hauptkörper a desselben (aus Messing gegossen) bildet
                              unterwärts einen conischen Zapfen e, der mit einer
                              Schraube versehen ist, um denselben in einem vorgebohrten Loche auf der oberen Seite
                              des Fasses in verticaler Richtung befestigen zu können. Ein oberhalb angegossener
                              Ring f dient dabei zum Anfassen und zur Erleichterung
                              der nothwendigen Umdrehungen. Im Körper a befinden sich
                              überdieß zwei Bohrungen c, c und b, welche letztere innerhalb durch ein Kugelventil (eine kleine
                              Achatkugel) d gesperrt werden kann. Das Ganze wird durch
                              einen aufgeschrobenen Deckel b luftdicht
                              geschlossen.
                           Läßt man nun durch den am flachen Faßboden aufgestellten Hahn etwas Flüssigkeit ab,
                              so entsteht über derselben und über der Kugel d ein luftverdünnter Raum,
                              welcher bald der äußern Atmosphärenpressung so viel Ueberdruck gewährt, daß das
                              Ausfließen unterbrochen würde, wenn nicht eben so bald der auch auf b wirkende größere Atmosphärendruck ein Heben des
                              Ventils d veranlaßte und der Luft den Zugang in das Faß
                              gestattete.
                           Wenn sich nach dem Schließen des Ablaßhahnes noch Kohlensäure aus der Flüssigkeit
                              entwickelt, so kann diese dennoch nicht durch die Bohrung c entweichen, weil sodann das Kugelventil d
                              von Oben aus gegen seine Sitzfläche gedrückt wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
