| Titel: | Calander mit hydraulischer Walzenbelastung, von Peter Carmichael zu Dundee. | 
| Fundstelle: | Band 151, Jahrgang 1859, Nr. LXXXIV., S. 354 | 
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                        LXXXIV.
                        Calander mit hydraulischer Walzenbelastung, von
                           Peter Carmichael zu
                           Dundee.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Septbr.
                              1858, S. 173.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Carmichael's Calander mit hydraulischer
                           Walzenbelastung.
                        
                     
                        
                           Bei diesem Calander (patentirt in England am 17.
                                 August 1857) sind alle Gewichte, Hebel, Räder und Zahnstangen beseitigt,
                              deren man sich bisher bediente, um auf den Zeug den erforderlichen Druck auszuüben;
                              zu diesem Zweck ist nämlich oben auf jeder Seite des Gestells ein umgekehrter
                              hydraulischer Preßcylinder angebracht, dessen Kolben auf das Lager der oberen Walze
                              den erforderlichen Druck ausübt.
                           Fig. 24 zeigt
                              die Seitenansicht des neuen Calanders und Fig. 25 die Vorderansicht
                              desselben, wobei gleiche Buchstaben zur Bezeichnung gleicher Theile gewählt sind;
                              Fig. 26
                              zeigt die Pumpe, deren man sich zum Hervorbringen des Druckes bedient.
                           A ist die Treibwelle, welche mittelst eines gekreuzten
                              und eines offenen Riemens und der zugehörigen Kuppelung auf gewöhnliche Weise nach
                              beiden Richtungen bewegt werden kann. Sie ist durch Stirnräder mit der Welle B verbunden, deren Getriebe das Rad und die
                              Calanderwalze C in Umdrehung setzt. Die Walzen D und E werden durch Reibung
                              unter sich und mit der Calanderwalze C in Umdrehung
                              gesetzt. F, F sind die hydraulischen Cylinder; G, G die mit den Lagern H
                              der oberen Walze E verbundenen Kolben; I, I ist eine Vorrichtung zum Heben der Walzen D und E, wenn der Zeug von
                              den Walzen abgewickelt werden soll. K ist ein Rad, mittelst
                              dessen dieselben Walzen gehoben werden, wenn man den Zeug aufwickeln will; dasselbe
                              steht durch eine kurze Zahnstange mit dem oberen Lager H
                              in Verbindung. L, L sind die Röhren zum Ab- und
                              Zulassen des Wassers; M ist ein Manometer. Der vom
                              Manometer angegebene Druck läßt sich durch Verschieben des Gewichts auf dem Hebel
                              des Sicherheitsventils reguliren. N, Fig. 26, ist der
                              Wasserbehälter, welcher die Pumpe speist, und nur eines geringen Wasserzuflusses
                              bedarf, da das in den Cylindern F verbrauchte Wasser
                              wieder in ihn zurückgeleitet wird. O ist die Pumpe; P das Sicherheitsventil mit seinem Hebel und Gewicht;
                              R das Speiserohr der Pumpe; S das Rohr, welches das verbrauchte Wasser wieder in den Behälter N zurückführt.
                           Will man den Apparat als Calander benützen, bei welchem der Zeug auf die obere Walze
                              unter Druck aufgerollt wird, so gibt man den nöthigen Druck, nachdem der Anfang des
                              Zeuges eingeschoben ist, und schließt dann ab. In dem Maaße als der Zeug sich
                              aufwickelt und die Walze an Durchmesser zunimmt, geht auch der Kolben in die Höhe,
                              und da das Gewicht des Sicherheitsventils auf den erforderlichen Druck regulirt ist,
                              so entweicht das Wasser, sobald dieser Druck erreicht ist, durch das Ventil und der
                              Druck bleibt von nun an gleichförmig. Nachdem der ganze Zeug auf die Walze gerollt
                              ist, läßt man durch Entlasten des Ventils den Druck aufhören, hebt die obere Walze
                              in die Höhe und wickelt den Zeug ab. Wird dann die Walze für eine nächste Operation
                              wieder niedergelassen, so saugt der Kolben beim Niedersinken durch das Speiserohr
                              der Pumpe Wasser nach und füllt die Cylinder wieder.
                           Benutzt man dagegen den Apparat als Mange, so wird der Zeug zuerst unter gelindem
                              Druck von der oberen auf die mittlere Walze aufgewickelt, dann der erforderliche
                              hydraulische Druck gegeben und endlich unter fortgesetztem Drucke der Zeug zwischen
                              den Walzen durchgeführt, wobei abwechselnd eine oder mehrere Umdrehungen nach der
                              einen und der anderen Richtung gemacht werden, bis die Operation vollendet ist,
                              worauf die Walzen gehoben werden und der Zeug abgewickelt wird.
                           
                        
                     
                  
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