| Titel: | Marc's Instrument zur Regulirung des Bodens der Drainirungs-Gräben. | 
| Fundstelle: | Band 151, Jahrgang 1859, Nr. LXXXV., S. 356 | 
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                        LXXXV.
                        Marc's Instrument zur
                           Regulirung des Bodens der Drainirungs-Gräben.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'Encouragement, Novbr. 1858, S. 697.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
                        Marc's Instrument zur Regulirung des Bodens der
                           Drainirungs-Gräben.
                        
                     
                        
                           Zur Regulirung des Bodens der mittelst des Spatens gezogenen Drainage-Gräben
                              und zur Vorbereitung desselben für das Legen der Röhren, bedient man sich gewöhnlich
                              einer Art Wasserschaufel mit langem Stiel. Die Anwendung dieses Instrumentes
                              erfordert, um gute Resultate zu liefern, äußerst geschickte und sorgsame Arbeiter;
                              die Operation ist immer ziemlich langwierig und deßhalb kostspielig.
                           Hr. Marc zu Gournay-en-Bray (untere Seine)
                              hat diesen wesentlichen Theil der Drainirungs-Arbeit auf eine raschere,
                              vollkommenere, leichtere und ökonomischere Weise ins Werk zu setzen gesucht. Sein in
                              Fig. 7
                              abgebildetes Instrument besteht aus einer halbflachen eisernen Stange a, b von ungefähr 3 Meter Länge, 1 Decimeter Höhe und 1
                              Centimeter Dicke, welche in der Nähe ihrer Enden mit zwei halbcylindrischen
                              stählernen Platten vom Durchmesser der anzuwendenden Röhren versehen ist. Diese
                              Platten sind schräg zugeschnitten und gegen die Richtung der Stange a, b schwach geneigt. Am vorderen Ende der Stange ist
                              mittelst eines eisernen Scharniers ein knieförmig gebogener Hebel d', d, d'' befestigt, dessen Ende d' einen Bolzen und ein Kettestück trägt, zur Aufnahme des Querholzes, an
                              welchem gezogen wird. Der Werkführer geht auf der linken Seite des Grabens, er lenkt
                              die Maschine und regulirt ihre Thätigkeit, indem er mit der einen Hand das Ende d'' des Hebels d', d, d''
                              und mit der andern Hand einen Griff e erfaßt, den man in
                              geeigneter Höhe an die verticale Stange g, g'
                              festschraubt, welche an das hintere Ende der großen Stange a,
                                 b festgeschweißt ist.
                           Die Handhabung dieses Instrumentes ist äußerst leicht. Zwei, drei oder vier Männer,
                              je nach dem Widerstand des Bodens, ziehen, wie die Abbildung zeigt, zu beiden Seiten
                              des Grabens, während der Wertführer, indem er sich mehr oder weniger auf den Griff
                              e und den Hebel d''
                              stützt, das Eindringen der kleinen Pflugscharen c, c'
                              regulirt. Auf diese Weise wirkt das Instrument auf dem Boden des Grabens wie ein
                              langer schmaler Schlichthobel und hobelt so zu sagen den Boden, indem es ihm genau
                              die halbcylindrische Form der zu legenden Röhren gibt.
                           
                           Zwei oder höchstens drei Züge mit dem Instrument reichen hin, um den Boden eines
                              offenen Grabens in einer thonigen Erde von guter Consistenz zu reguliren. Die bei
                              jedem Zug des Instrumentes abgelöste Erde wird von Arbeitern herausgeschaufelt.
                           Marc's Apparat arbeitet im härtesten Thonboden vollkommen
                              befriedigend. Er leistet seine Dienste auch dann noch, wenn der Boden hin und wieder
                              grobe Kieselsteine enthält. Bei einem Boden jedoch, der mit großen Steinen
                              untermengt, oder durch Regen oder Quellen erweicht ist, muß man natürlich auf die
                              Anwendung dieses Apparats verzichten, und sich der üblichen Instrumente
                              bedienen.
                           Unter gewöhnlichen Umständen können ein Werkführer, welcher die Vorrichtung dirigirt,
                              zwei Männer, welche sie ziehen und zwei Arbeiter, welche die Erde herausschaufeln,
                              täglich 2000 laufende Meter für die Röhrenlage zurecht machen. Den täglichen
                              Arbeitslohn für jeden Arbeiter im Durchschnitt zu 2 Fr. 75 Cent. angenommen, beträgt
                              demnach die wöchentliche Ausgabe 16 Fr. 50 Cent. per
                              Arbeiter, wonach sich der laufende Meter auf weniger als 1 Centime berechnet. Der
                              Apparat liefert bessere Arbeit, die Röhrenlegung ist leichter und vollkommener zu
                              bewerkstelligen und der Kostenaufwand ist nur halb so groß, als bei dem gewöhnlichen
                              Verfahren. Der Preis des Apparates beträgt 60 Francs.
                           
                        
                     
                  
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